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Büro der Vizekommandantin

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Beitrag von Kishiro Reika Do Apr 18, 2013 11:16 am

Ein helles, geräumiges Zimmer. Zumindest wäre es das. In der Optik stören keineswegs die üblichen Einrichtungsgegenstände wie allerlei Schränke für Akten und Bücher, auch nicht die etwas verwaiste Topfpflanze, die sich irgendwann entschieden hatte, schlicht knusprig weiterzuwachsen, nein, nicht einmal der zweite Schreibtisch war wirklich Anlass zur Verwunderung – selbst wenn der Haufen an Chaos den der nur bedingt ordentlichen Reika noch bei Weitem überstieg, nein ...
Es war eher die große Couch in der rechten Ecke, die zwar ungemein gemütlich, aber auch bereits ungemein durchnächtet anmutete. Dahinter lugte zudem verräterisch der Kopf eines weißen Kühlschranks hervor, was doch irgendwie den Verdacht keimen ließ, das eigentlich sehr platzreiche Arbeitszimmer der Leutnantin diente dem Zweiten im Bunde eher der häuslichen Gemütlichkeit. Nachvollziehbar also, dass Kishiro Reika ihre offiziellen Gespräche lieber im Garten oder auf dem allgemeinen Gelände der ersten Division führte. Schließlich wollte sie die Annahme nicht trüben, dass ihr persönlicher Sekretär Shen lediglich im Büro schlief, weil er solch ein Arbeitstier war…
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Beitrag von Takeda Shen Do Apr 18, 2013 1:46 pm

Man sagt, es gibt immer wieder stets verhängnisvolle Nächte, in denen irgendetwas passierte, was einer sich in hundert Jahren nicht hätte erträumen lassen. Heute war es wieder soweit. In dieser Nacht geschah etwas atemberaubendes: die Stellungen auf der Couch wechselten im 5- Minuten Takt! Mal waren es die ausgestreckten Glieder seines Körpers – ja, alle – das nannte man auch: der ausgestreckte Shen, dann war der rechte Arm mal unter dem Oberkörper, und das nannte man: den ausgestreckten Shen mit rechtem Arm unterm Körper, dann drehte er sich auf den Rücken – die Glieder wieder ausgestreckt mit dem Namen: der ausgestreckte Shen auf Rücken, und.. (…)
Reika erwischte Shen in: der ausgestreckte Shen auf Rücken, wobei sein Hinterkopf die Weiche Couch schon gar nicht mehr berührte und nach unten weg hing. Kaum ein Wunder, dass die Birne schon fast genauso rötlich angelaufen war um die Farbe zu erhalten, die sein Haar besaß. Als Reika den Stapel Killerpapier auf seinem 'Nachttisch' alias Kühlschrankkopf abgestellt hatte, schnarchte Shen noch mit feuchter Fresse. Als er an seiner eigenen Zunge erstickte und das ihn letzten Endes aufgeweckt hatte, war sein Mund schon und noch immer furztrocken. Aufgeschreckt von der vermeintlichen Mörderaktion rutschte er von der Couch und zog dabei ein Kissen mit sich runter. Glücklicherweise war sein Schlafplätzchen niedrig genug, sodass sein angedockter Kopf zu Boden den Körper daran hinderte, seiner Birne gänzlich zu folgen.
Aber trotz diesem Vorteil.. ließ Shen seinen Körper mit einem gequälten Stöhnen nun ganz zu Boden gleiten. Zuerst kratzte er sich den Hinterkopf, dann die Auffangstelle alias Stirn, anschließend den Hintern unter der Short und zum guten Schluss die Kronjuwelen. Anstatt aufzustehen, robbte er mit den Armen voran zum hinteren Teil der Couch, um dort den Kühlschrank zu öffnen. Nur mit Mühe – und mit einem abermals gequälten Stöhnen begleitet – konnte er seinen Kopf erheben und, noch viel schlimmer, die vom Pennsand verklebten Augen öffnen, um in das erbarmungslose Licht des Kühlis zu blicken.
Güt'ger Himml.. nich 'so viel Auswahl 'f einma..“ nuschelnd schloss er wieder die Augen, um einen herzhaften Gähner zu befreien. Normalerweise wäre jedem der Zettel auf dem Bier sofort aufgefallen, aber Shens Adleraugen am Morgen.. nun.. wie soll man das erklären? Es war, als würde er 'eigentlich' eine Brille brauchen, aber gewisse Dinge, die wichtig waren, blieben gestochen scharf. Aus diesem Grund greift er nach dem Bier, zupft den verschwommenen Zettel ab, wirft diesen zurück in den Kühlschrank, öffnet das Bier, legt es an die Lippen, schließt die Augen und legt Kopf mitsamt Bierflasche zu Boden, um die kommende Flüssigkeit so lange zu nuckeln, bis diese von selbst nicht mehr fließen würde. Wie ein Säugling stopte er ab und an den Zug, um durch die Nase zu atmen, bevor das Gesaufe wieder weiter ging. Aber.. Moment.. war da nicht was..?

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Die Augen wieder öffnend sah er in das Kühlilicht und hörte ihm beim Summen zu. Und mit einem Mal, wie von irgendeinem Vieh gestochen, riss er die Lider hoch, hob den Kopf an und vergaß die Flasche, die sich soeben frei auf dem Boden auskotzte. Mit einem „Njieng..!“ stellte er die Flasche auf, grapschte mit der Linken in den Kühli und zog den Zettel daraus, um diesen zu lesen. Zwar mit Mühe und tief gerunzelter Stirn, aber immerhin.
Höh..?“ Verwirrung breitete sich aus. Und dann.. die Erleuchtung. Die gelben Augen wippen nach oben und die Ecke eines überdimensionalen Stapels aus Papieren, welches über den Rand des Kühlschrankkopfes heraus ragte, bestätigte seine Vermutung. Eine Weile lang atmete er nur vor sich hin, ehe der Kopf plötzlich an Schwerkraft verlor und das Gesicht mit einem patschenden Geräusch in der kleinen Biersuppe landete.
Wie konnte sie nur.. wie.. konnte.. sie.. nur..
?!
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Beitrag von Kishiro Reika Sa Mai 18, 2013 5:27 am

cf: Trainingsplatz der 6. Division

Noch stach der Schritt nicht, den das Fußpaar vorlegte, doch Links und Rechts begnügten sich ob der vagen Beunruhigung nicht mit lahmer Sohle. Weshalb Reikas Gedanken einander düster verstrickten, war ihr nie ganz klar geworden – immerhin handelte es sich bei Shen um einen gediegenen Shinigami der patenten Sorte. Aber möglicherweise hakte es sich ja genau an jener Stelle; ein Shinigami, kein Aktenfresser. Einer, der zudem den einen oder anderen Drink mal über den Durst stürzte und angesichts einer unverhofften Hollow-Belagerung vielleicht die Sekunde gekommen sah, sich der Tristesse zu entledigen.
Im Klartext … Reika fürchtete, dass ihr bester Freund sternhagelvoll in den Kampf gezogen war. Aufgrund ihrer umsichtigen Natur überkam sie freilich häufiger dieser besorgte Impuls um anderer Leute Wohl, doch im Wissen, dass ohnehin nur alles eine Frage von Wiedergeburt und ewigem Kreislauf war, schwang immer dieser ausdauernde Hauch von Gleichmut mit. Nicht aber im Fall von Shen. Der Gedanke, er könnte von ihr gehen, bevor die Schulden getilgt waren, die er gleich zweimal in nicht zu verachtender Form hinterlassen hatte, grollte wie ein schwarzes Ungeheuer in ihrer Magengrube. Das hätte sie nicht verdient.
So malte sich Madame hoffnungsvoll aus, wie sie gleich um die Ecke ins Büroheim driftete und den alten Schwerenöter schnarchend, sich kratzend und im Schlaf eigenartige Greifgesten auf Zwerchfellhöhe vollführend vorfände … doch unglücklicherweise stierte das Silber im Zuge der Kurve auf einen verlassenen Raum. Viel aufrührender war jedoch der Fakt, dass auf dem Schreibtisch ein vorbildlich sortierter Aktenhaufen ruhte.
Reika durchmaß das Zimmer eilig und fischte sich zur stechenden Probe zwei, drei Hefter heraus, um zu schauen, ob Shen ihr nicht lediglich unverarbeitetes Papier dargeboten hatte, woraufhin zwei dünne rötliche Brauen hinauf in den gleichfarbigen Pony huschten. Selbst die Krakelklaue hatte er soweit als möglich gebändigt und ihr damit tatsächlich brauchbares Werk hinterlassen.
»…das gibt es doch nicht.«, murmelte sie angesichts der vollkommenen Arbeit und rieb sich mit der Flachen gedankenversunken über die Mundpartie. War das sein Geheimnis? Der Grund, warum man ihn noch nicht längst mit einem Tritt ins Gesäß aus der Kompanie gefeuert hatte? Er konnte, wenn er wollte. Für den ganzen Krempel hätte sie mindestens drei Tage gebraucht und er … Nein, das konnte nicht sein. Misstrauisch funkelte der Blick über den Stapel. Da steckte irgendein Trick dahinter, vermutlich warteten noch einige Überraschungen auf sie, wenn die Papiere einer genaueren Prüfung standhalten mussten.
Dennoch – wo steckte der Kerl?
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Beitrag von Takeda Shen Sa Mai 18, 2013 5:49 am

Was war heute nur los? Zu viel ist passiert und es grenzte an ein Wunder, dass die eine oder andere Wichtigkeit überhaupt noch am Leben war. Eine davon war Shen, der sich seinen Weg durch die Gänge bahnte, ein Gesicht aufgesetzt, als hätte er den wahrhaftigen Tod gesehen. Den Tod, bei dem man sich am Ende nicht mehr in einem nächsten Leben befindet, versteht sich. Das jammernde Geräusch im Gang hielt sich noch in Grenzen, doch sobald die einzig wahre Tür erreicht und sogleich auch ungeniert geöffnet wurde, fing das Ganze erst richtig an.
Reika indes hatte ihre silbernen Münzen durch ein paar Papiere führen können, ehe ihr die Frage mit einem polternden Geräusch beantwortet wurde: die Tür war geöffnet und an ihr hing der Kerl, das gestylte Haar völlig zerstört (wie immer), das Gesicht voller Kratzer und mitsamt Torso mit fleischiger, roter Farbe übersehen. In den gelben Augen schwamm ihr Name, doch seine Lippen würden diesen nicht aussprechen können. Stattdessen fing er vor Schmerz an zu stöhnen, ließ die Halt bietende Türe los und versuchte, zu seiner Couch zu torkeln. „Sie waren überall..!“ die einst so macholastige Stimme brach und klang mehr quietschend denn baggernd. Torusutuen wurde vom Gürtel gezogen und einfach losgelassen, sodass das arme Tachi dumpf auf den Boden knallte, ohne sich zu beschweren. Sein Führer machte dasselbe mit sich selbst, doch anstatt der Boden war es die Couch, auf der nun ein paar (für Reika unwichtigere) Papiere, Chipsreste und die Filzdecke begraben wurden. Eigentlich sprach alles dafür, dass er außerhalb dieser Gemäuer gewesen sein musste. Immerhin trug er den schwarzen Fetzen, der nun ebenfalls völlig ruiniert war, die Stiefel, die wie immer offen und ungeschnürt waren und eben sein Zanpakuto, was noch immer auf dem Boden ruhen würde. Ausserdem wirkte sein Gesicht nicht nur zerkratzt, sondern auch verheult. Das letzte Mal hatte Shen geheult, da hatte der Keeper keinen Alkohol mehr und Shen war noch nicht einmal ansatzweise betrunken gewesen..
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Beitrag von Kishiro Reika Sa Mai 18, 2013 6:16 am

Diese Frage stellte sich Reika ebenfalls – was war heute nur los? Der Tag hatte schon übel begonnen und von Besserung keine Spur. Da konnte sie selbst nicht der Stapel erledigter Arbeit hinwegtrösten, vermutete sie doch schließlich den einen oder anderen Betrug hinter dem augenscheinlich perfekt durchkämmten und beschrifteten Haufen an Papieren.
Doch wie sich der Gipfel des Schreckens äußern würde, ahnte die Rotschöpfin wohl nicht im Geringsten. Erst als der zombiehafte Gang kurz vor der Tür auszumachen war und sich wenig später mit entsprechendem Laut ihr bester und liebster Freund in die Klinke hing, eröffnete sich das größte Grauen des Tages für die sonst so gefasste Leutnantin.
»…Sh-Shen…«, huschte es atemlos über die Lippen; es bar jeder Fassung, wie auch die Silberspiegel im entsetzten Antlitz. Hefter glitten aus gebräunten Händen, die schwach von einem Zittern durchfahren wurde, ehedem der Schauer ihren gesamten Leib bemannte und ihr weiche Knie bescherte, die einen Moment lang nicht wussten, wie aus der Starre zu flüchten war. Ein schwerer Kloß aus Sprachlosigkeit und Verzweiflung wurde hinuntergeschluckt, ehedem sie mit wenigen Schritten an seine Seit geeilt war und neben der Couch auf geknickte Beine niedersank.
»Was ist geschehen?!«, forderte sie zu erfahren und ließ den erschütterten Blick über die rote Suppe gleiten; hilflos nach den Wunden suchend, aus denen diese hoffentlich nicht entsprungen waren, »…Shen, sag was! Wir müssen dich zur Vierten bringen, damit deine Verletzungen versorgt werden…!«, meinte Reika; die Stirn zerfurcht von sorgenvollen Falten, indessen sich ihre Hand sanft an seine Wange legte, als wolle sie ihm Ruhe und Zuversicht spenden, die selbst sie nicht eigen nennen konnte. Dabei scherte sie sich nicht um den eigentümlichen Geruch, der ihm anhaftete – er hatte schon weit schlimmer gestunken; und im Augenblick schien ihr dies alles egal zu sein!
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Beitrag von Takeda Shen Sa Mai 18, 2013 6:41 am

Ihre Nähe wurde wahrgenommen, doch vermochte er vorerst nicht von der Decke wegzublicken. Zu groß war der Schmerz, oder eher die Scham, dass sie ihn eines Tages so sehen würde. Seine Rechte würde sich rühren, bis er ihren Arm berühren würde, welchen er umschloss, als müsse er Halt daran finden. Seine Gelben würden erst zu ihr herüber huschen, nachdem sie Worte verlangte. Das verzogene Gesicht würde sich so schnell nicht ändern, auch wenn er es versuchte. Irgendetwas herunterschluckend, was in seinem Hals kratzte, fing er kurz darauf an zu husten. „Ich..“ mühevoll räusperte er als ihm gewahr wurde, wie schwach er doch klang. „Ich.. ich weiß nicht mehr..“ bekam sie endlich Antwort, wenn auch nicht viel davon. Und mit einem mal weitetens ich die Glubscher „Oh großer Gott, nein! Bitte nicht!“ nicht zu den Verrückten in weißen Anzügen, die von seinem Fail erfahren würden!! Ob die Berührung an seiner Wange Ruhe spendete, war vorerst etwas fraglich, aber immerhin wurde er lebendiger. „Ich hatte so einen Hunger, Reika.. und dachte mir, ich besorg uns was zu essen.. Das.. habe ich getan..“ nun beruhigte er sich tatsächlich, aber hin und wieder entwich ihm doch ein schluchziger Laut. „Und als ich wiederkam..“ er stoppte, gluckste und zog die Unterlippe zwischen die Zähne „..registrierte ich, dass du nicht da warst. Dann bin ich allein in die Küche und wollte versuchen, uns was zu kochen. Ich bereitete alles vor und dann.. dann waren sie überall..!“ er seufzte wehleidig „Ich wusste nicht, welche Messer, also habe ich einfach alle rausgenommen. Dann wurde mir das zu hoch und ich hab Torusutuen geholt, der Penner konnte mir aber auch nicht helfen! Und dann war da das Beben! Ich hätte die Messer nicht draussen lassen sollen..“ die Augen wurden kurz geschlossen, um einen Moment tief Luft zu holen, ehe er diese wieder öffnete, um hundegleich in ihre silbernen Äuglein zu sehen. Der Druck an ihrem Arm würde verschwinden, da er den Daumen dazu nutzte, sich etwas von dem roten Zeug vom Hals zu streichen und sich Daumen mitsamt Grütze in den Mund zu schieben. „Die Soße ist mir eigentlich gut gelungen..“ nuschelte er dazwischen und schniefte darauf wässrigen Rotz hoch. Der gestank rührte von sehr, sehr merkwürdigen Tomaten her und lauter anderem Zeugs, was er als Gewürz identifiziert zu haben schien UND! ein Geruch, der ihr nur all zu bekannt vorkommen sollte. So roch sie dann und wann nach dem Duschen, wenn sie die Flasche mit dem Kokosgeruch benutzte. Ob das für die Haare war oder nicht, Shen hatte sich das Zeug auf die Birne geschmiert, nachdem er im Bier liegend auf den Entschluss gekommen war, doch nochmal duschen zu gehen.
Edit: Die Kokosdusch/Schampooflasche ist btw leer. (Goose eingelöst)
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Beitrag von Kishiro Reika Sa Mai 18, 2013 7:25 am

Welch Gram in ihr Gesicht geschrieben war. Vor ihrem geistigen Auge zogen all die wundervollen Momente mit ihm in einem warmen Sepia-Filter vorbei; natürlich in atmosphärischer Slow-Motion gehalten, während im Hintergrund Celine Dion & die Bee Gees ‚Immortality‘ zum Besten gaben –
Der Tag, an dem sie einander trafen und er sie zu begrabschen versucht hatte… der Tag, an dem sie sich wiedersahen und er sie zu begrabschen versucht hatte… der Moment danach, in dem sie ihn geohrfeigt hatte… Der Tag, an dem er sie darüber getröstet hatte, ihr Shikai noch nicht erreicht zu haben, indem er versuchte sie zu begrabschen … der Moment später, indem sie ihre neue Hakuda-Technik vorführte, die in einer derben Kopfnuss bestand… während er dabei versuchte, sie zu begrabschen… Der Tag, an dem sie zur Vizekommandantin befördert worden war und er sie gleich dreimal zu begrabschen versucht hatte… Der Tag vor zwei Wochen, an dem sie am Strand gemeinsam gefletzt hatten und er es beinahe geschafft hatte zu grabschen und sie ihn dafür kopfüber in den Sand gerammt hatte…
Sollte ihr all das jetzt auf ewig genommen, ja, Shen ihr aus den niemals grabschenden Händen gerissen werden? Oh, hätte sie ihm doch nur den einen oder anderen Griff am Astralkörper erlaubt! Nun sah sie ihn kurz vorm Dahinscheiden und bereute jede Flucht aus der körperlichen, doch nur ganz freundschaftlich und harmlos von ihm gemeinten Annäherungsversuchen…!
Hingebungsvoll lauschte sie den Worten seines kratzigen, leicht schwächelnden Timbre, der von seinen Heldentaten im Kampf gegen die--- plötzlich ertönte in ihrem Kopf das typische Geräusch einer Plattenspielernadel, die unvermittelt von der Scheibe geschubst wurde und von einem deutlichen Umbruch in der versöhnlichen Stimmung kündete.
Wie.
Bitte.
?!

Plötzlich wusste der kleine Riechkolben das Aroma der roten Suppe mühelos zuzuordnen – Tomatensauce. Und war das … etwa ihr Shampoo, das er benutzt hatte?
………………Reikas Augenlid zuckte gefährlich. Und die Hand an seinem Gesicht festigte sich nicht nur mit eisigem Kleber, sondern dank der Fingernägel, die sich an den Enden der Glieder langsam aber stetig in das Fleisch seines verschmierten, erschöpfte Antlitz‘ gruben.
Jetzt musste er schnell und einfallsreich sein. Reikas Rechte holte derart schnell und kräftig aus, dass der Schlag auf seine Rübe noch gleich einem Gong am anderen Ende der Soul Society zu hören gewesen wäre – andernfalls würde man schlicht die ohnehin schon leicht angeschlagene Couch krachen hören, ehe sie mit erbostem Griff um reichlich Füllung des Sofas aus dem hehren Loch wieder hinausgriff und ihm zornesfunkelnd entgegenstierte.
»…DIE GANZE VERDAMMTE SOUL SOCIETY IST AUF DEN BEINEN, UM DEN ANGRIFF DER HOLLOWS ABZUWEHREN, UND DU HAST NICHTS BESSERES ZU TUN ALS DIE KÜCHE ZU VERWÜSTEN UND MIR EINEN HEIDENSCHRECKEN EINZUJAGEN?!?!«
Gegenstände flogen; es war nicht wirklich zu erkennen, um welche es sich dabei handelte, aaaber sicherlich taten sie weh, wenn Shen nicht flink genug war, ihnen auszuweichen. Als der nähere Vorrat an Wurfgeschossen vorüber war, würde sich der flammende Phönix der Wut über die Couch hinweg absetzen und ihren bald toten besten Freund quer durch das Büro jagen – sei es über Stühle, Tische, Schränke, Ablagen und Papierstafel, da selbst der Kühlschrank wäre vor nichts gefeit.
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Beitrag von Takeda Shen Sa Mai 18, 2013 7:59 am

Einen ganz, ganz kurzen Moment lang war sich der Rotschopf sogar sicher, dass sie echtes Mitleid mit ihm empfand, weswegen er wie ein kleiner Junge in seinem Wehleid suhlte, um alles herauszuholen, was es zu holen gab. Der erste Moment, an dem das sichere Bild bröckelte war der, als ihr Lid zu zucken begann. Das hatte bisher nie eine gute Bedeutung gehabt, erst recht nicht für ihn. Sehr vage zuckten seine Brauen der Skepsis wegen aneinander, woraufhin er unsicher schluckte. Die Festigung konnte nicht gedeutet werden, zumindest noch nicht.. viel zu spät wurde ihm bewusst, dass das einem sehr üblen Zweck dienen sollte, der noch mehr schmerzen würde als das, was jetzt kam. Doch kein Mitleid.. Schnell genug war er nicht, denn der einzige Reflex, den er von sich gab, war das Wegziehen des Gesichtes, doch anstatt sich damit in Sicherheit zu währen, schaffte er es nur, dank ihrer Festigkeit die Lippen an besagter Stelle langzuziehen, sodass man das einatmen durch die Zähne und das dazugehörige „Outch..!“ vernehmen konnte. Wie gesagt, nicht schnell genug.. denn da flog ihre Faust auch schon, der Shen todesängstlich entgegen blickte und noch bevor ihm etwas gerissenes einfiel...
DONG!
Zehen und Finger spreizten sich, zuckten in unregelmäßigen Abständen. Ein leises jedoch undefinierbares Geräusch entwich seiner Kehle und wie auf Kommando schlängelte aus beiden Nasenlöchern Gebrüder Rinnsalblut, um auf die Wette zu 'laufen.' Wie ein geschändeter erhob er seinen Blick wieder zu ihr, suchte ohne Worte nach Vergebung, setzte sogar an, den Kopf zu schütteln, doch wurde ihm immerhin früh genug bewusst, dass das nichts bringen würde. Wie von einer Schlange gebissen und gefotzt (….) sprang er von der Couch, stolperte im Flug, knallte stöhnend zu Boden, sah zu ihr und erhob sich schreiend wieder auf die Beine, um nach vorne zu hechten und einem Möbelstück auszuweichen, von dem er nicht wissen wollte, was genau das eigentlich war. Erst, nachdem er es geschafft hatte, unter ihren Schreibtisch zu fliehen und sich dort einzukrümmen, rieb er sich wimmernd die Wange und ließ den außerhalb tobenden Sturm zu Ende wehen. „Ich hab doch an dich gedacht..“ nuschelte er leise, sich eigentlich sicher, dass sie es nicht hören würde, obwohl er wollte, dass sie es hörte. „Oh Shen.. es tut mir so leid! Wie konnte ich nur so gemein zu dir sein? Du hast doch an mich gedacht.. wie kann ich nur..? Zur Entschuldigung darfst du mir an die...“ trotz tropfender Nase lächelte er und entspannte die Lider, als hätte er gerade guten Scotch von harten Nippeln geleckt. „Ich hab deine Papiere fertig!“ nun rief er doch, in der Hoffnung, man übertöne den tobenden Sturm. Vielleicht durfte er ja doch noch eine Entschuldigung akzeptieren und an.. Dingern lecken? Nicht zu vergessen die ganzen Wunden, die versorgt werden wollten! Ein paar Schnitte im Gesicht waren nicht nur sehr gemeine Soßenspritzer.. sondern wirklich Schnitte. Ganz fürchterliche..! Zwar keinen Millimeter breit, aber immerhin..
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Beitrag von Kishiro Reika Sa Mai 18, 2013 8:33 am

Welch rachsüchtiges Weib. Man könnte meinen, der große ‚Dong‘ hätte befriedigende Wirkungen gehabt, aber offensichtlich lag genug der letzten Tage im Argen, um es nun an Shen auszulassen – es war eben nicht leicht für ein Geschöpf des Feuers allzeit die kühle, vorschriftsmäßige Emanze zu mimen; vor allem, wenn das Schicksal ständig stänkernd in ihre Seiten piekste.
Apropos Pieksen! Die Gegenstände trafen nicht wirklich, die Reika für ihren Rachefeldzug auserkoren hatte, da sich der Held alsbald unter die schützenden Gefilde des Schreibtisches verkroch, das hoffentlich neutralen Boden darstellte, der nicht mit kriegerischen Handlungen besudelt werden durfte. Sah man allerdings die fluchende Flamme in den stahlblauen Augen seiner Peinigerin, so hatten durchaus einige Zweifel bestand. Denn offenbar hatte sie seine Rechtfertigung überhört oder ihr erst gar keine Beachtung geschenkt – er hatte sie um das Blut gebracht, welches sie bedauert hatte; nun musste es eben nachträglich vergossen werden!
Doch als er ansprach, was er heut tatsächlich geleistet hatte, viel das silberne Licht auf den sauber geordneten Stapel, der den schutzspendenden Schreibtisch wie eine Fahne des Friedens krönte.
Ein mürrisches Knurren erstarb widerstrebend resignierend auf den Lippen, ehe sich Reika einen tiiiiiiefen Atemzug gönnte, um das erhitzte Gemüt zu beruhigen.
»…sei froh.«, murrte sie und setzte sich in wesentlich gemächlicherem Tempo weiter voran, um das Allerlei wieder aufzufischen, was sie im Büro überall versenkt hatte. Und wie es den Anschein erweckte auch behufs der Ordnung; nicht, weil sie neuer Projektile bedurfte, die sie auf ihn feuern konnte. »Hast du in den letzten Minuten schon mal einen Blick hinaus geworfen?«, schob Reika eine leicht bissige Frage nach, während sie einige Bücher zurück in die Schränke stellte. Man hatte zwar keine direkte Sicht darauf, aber wenn man nur nahe genug heranging und etwas nach links schielte, konnte man durchaus erkennen, wie sich in der Ferne der riesige Berg hinter den hohen Mauern der Seireitei in die Höhe reckte.
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Beitrag von Takeda Shen Sa Mai 18, 2013 8:47 am

Wieder ein Schlucken, während man dafür betete, dass es wirken würde. Nach zu vielen Sekunden wurde ihm erst die Ruhe gewahr. Nun wagte er, seine Krümmung zu lösen und vorsichtig unter dem Tisch hervorzutreten, um die Hände an die Tischkante zu legen und sich langsam daran hochzuziehen. Auch nur soweit, biss seine gelben über den Rand des Tisches in ihre Richtung stierten.
Froh, oh ja.. das war er! Es hatte geklappt! Naja, leider musste er den Joker heute schon ausspielen.. aber wenigstens rettete es ihm das Leben. Auf ihre Frage hin weitete er ganz kurz die Augen. „Äh... ja...?“ kam es leise hinter/unter dem Tisch hervor und gewiss, ganz gewiss würde er einen Todesblick ernten, vor welchem Shen sich zu schützen versuchte, indem er wieder etwas abtauchte. „Nein..“ gestand er leise und schielte Richtung Fenster. „Ich wollte doch für uns kochen..“ wieder viel zu leise, aber diesmal wirklich in der Hoffnung, dass sie es nicht hörte. Bedachte würde er sich in die Höhe begeben, Reika stets im Blick, um auch keinen letzten Rest des Feuers abzubekommen. Rückwärts und unauffällig würde er sich dem Fenster nähern, um dorten angekommen mal einen Blick hinaus zu werfen und die Augen zu schmälen. „Hollows, sagst du? Haben sie der Society Titten angebracht, oder was soll das dort sein?" Berechtigte Frage. Sicher kein Berg! In Petto war da natürlich noch die Erklärung des 'Bitte-nicht-Drücken' Knopfes, die Shen sofort benicken und glaubhaft rüberbringen würde.“
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Beitrag von Kishiro Reika Sa Mai 18, 2013 11:17 am

Er hätte die Marter auch schlicht sehr männlich und vor allem seriös über sich ergehen lassen können und sich den Joker für den Ärmel der Not aufbewahren können! Immerhin hätte Reika ihm unter diesen Umständen doch niemals wirklich etwas zuleide getan! …oder doch?
»Ja«, kam es ihm noch wie ein fröstelnder Windhauch des Winters entgegen, der sich langsam aber sicher dem Frühling ergab, »…denn da wird heut noch ein schöner neuer Haufen Arbeit auf uns zukommen.«, stellte sie ihm in Aussicht und betrachtete das verbliebene Chaos in ihrem Büro. Papiere und Bücher waren wieder zurückgeräumt, doch die roten Flecken überall verhärmten ihr die Laune noch ein wenig. Da hatte er ihr das Abendessen ja gelungen serviert.
Die Königin der Vergeltung entließ ihren Ritter der Tomaten wieder auf die Beine und beabsichtigte offenbar keine weitere Schelte, stattdessen betrachtete sie aus den Augenwinkeln, wie sich Shen nach den Umständen außerhalb erkundete.
Auf seine Erwiderung konnte sich ihre Braue nur ungnädig lupfen, indes sie die Arme etwas herabwürdigend vor der Brust verschränkte:
»Wann haben dir denn bitte Hollows das letzte Mal Titten gebracht?«, hieß es aus ihrer Richtung, sodass man nur hoffen konnte, Shen besäße den Anstand nicht ‚vor 137 Jahren‘ zu sagen. Denn dann käme nur wieder irgendetwas sehr Schmerzhaftes auf ihn zugesegelt.
»Jedenfalls hat unsere Kommandantin vor wenigen Minuten eine Versammlung der Kommandanten ausgerufen, in der sie die aktuellen Umstände näher beleuchten wird.«, erklärte sie und schritt zum Schreibtisch, wobei sie sich unterwegs ihren ewiger Retter am Ohr schnappte und auf ihren Stuhl verfrachtete. Die Schnitte im Gesicht sahen nicht nach Tomatensauce aus, drum schnappte sie sich ein paar Taschentücher, um Shens Visage nicht ganz so sanft abzutupfen.
»Die Gotei 13 steht aktuell unter keinem guten Stern … die Hälfte der Kommandanten wurden von irgendeinem seltsamen Virus oder dergleichen befallen und liegen nun im Koma oder sind desertiert oder verschwunden oder halten sich Arrancar als Haustiere im Keller…« - das letzte wurde mit einem seltsamen Unterton in der Stimme von ihr gesprochen. Der Verdacht lag wohl nicht fern, dass sie diejenige war, die es herausgefunden hatte. »Irgendwas machen wir wohl falsch…«
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Beitrag von Takeda Shen Sa Mai 18, 2013 11:46 am

Was für sie Chaos war, war für ihn schon sehr ordentlich. Und was für sie eine undurchgängliche Müllhalde war, das wäre für Shen.. einfach nur ordentlich. Der Blick zu ihr und raus aus dem Fenster wurde in Abständen gewechselt, bis er letztendlich wieder auf Reika haften blieb. „Wann? Nun..“ nachdenklich zuckten die Brauen aneinander, ehe der Blick wieder schief gen Decke ging. Tja, wann war das nochmal..? „Vor..“ setzte er nochmal an, doch sich jetzt noch Mühe zu geben würde ein paar Adern platzen lassen. Genug Mühe hatte er in seine Kochkunst gesteckt, die ihn letzten Endes so überfordert hatte, dass er beim Umrühren von Soße ein Erdbeben und Harakirimesser ertragen musste.
Zum Glück entzog sie seine Zellen aus den Gedanken, als sie auch schon die Obermotzin ansprach. Mit aufmerksamen Gelblingen hatte er sie wieder fixiert. „Merkwürdig.. in der Küche kam sie nicht an.“ entschuldigt er sich selbst leise murmelnd, während er die Linke zu seinem Nacken führte, um diesen zu kratzen. Das stoppte erst, als sie ihn plötzlich am Löffel hatte. „OutchEy!“ sofort biss er die Zähne aufeinander. Sich beschweren wäre wohl weniger intelligent gewesen, nachdem, was er angerichtet hatte. Nämlich an sie zu denken und was zu essen zu machen! Mit prustendem Geräusch ließ er alles Luft aus den Lungen, als sie ihn auf dem Stuhl verfrachtet hatte. Und während er da saß, besah er ihr Tun und würde brav rätseln, wofür sie die Taschentücher benötigte. Wollte sie etwas..?! Neeein! Natürlich nicht.. lieber ins Gesicht damit! Richtig schön mit Schmackes! Das Gesicht verziehend versucht er sich von den Tupfern zu entfernen, die unangenehm an den Wündlein zwickten. „Was für Versager.. gnh!“ auf das erste Kommentar fiel auch schon das Statement der Schmerzen, die sie ihm da gerade herzlos zufügte. „Ja, definitiv. Wir sind einfach zu geil, das können sie nicht ertragen. Mir tun chrrr..! - sie ja schon Leid. Während wir hier sitzen und stehen wie die Helden, sehen die aus wie Scheiße. Kein Wunder, dass wir ihre armen Seelen befreien müssen. Ich könnte auch nicht damit leben und wäre zu schwach, mir selbst etwas anzutun.“ Nase rümpfend unterdrückte er weiteres Leid. Die Finger verschränkend legte er beide Hände auf dem Bauch ab. „Dann gehen wir wohl jetzt zur Versammlung, wa?“ den Kopf in den Nacken legend sah er zu ihr auf, um sie einmal liebevoll anzublinzeln.
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Beitrag von Kishiro Reika Sa Mai 18, 2013 12:42 pm

Das Bedauerliche daran war, dass Reika selbst schon ein bescheidenes Verhältnis zum Thema Ordnung ihr eigen wähnte, wenn man bedachte, dass die Götter sie eigentlich mit Brüsten gesegnet hatten. Sprich: Was ihrem Empfinden von räumlicher Reinlichkeit entsprach, entlockte anderen Vertreterinnen ihres Geschlechts dann und wann noch immer ein säuerliches Naserümpfen. So war das, was Shen ‚ordentlich‘ nannte, also in jedem Fall noch ein gehöriger Schweinestall.
Jedenfalls hatte der Rote das typisch männliche Glück, sich nicht an Reikas eigentliches Alter zu erinnern, weswegen ihm eine weitere Delle in der ohnehin schon ramponierten Rübe erspart blieb. Fürs Erste jedenfalls.
»…vielleicht hast du recht, vielleicht sind wir aber auch die nächsten, die morgen ins Gras beißen … oder zumindest auf längere Dauer darin schlafen dürfen.« - und in Anbetracht der weiteren Arbeit demnächst war dies gar nicht einmal so unsexy. Je mehr Sauce und Blut derweil aus seinem Gesicht getilgt wurde, desto lieblicher wurden die zunächst barschen Berührungen auf seiner Haut; im Endeffekt siegte wohl schlicht die Erleichterung, dass dem Tölpel nichts geschehen war.
»Nein, mein Lieber…«, sagte sie eine Spur sanfter, obwohl in ihren Augen mittlerweile wieder das Kühl im Silber vorherrschte, »…außer es trudeln gleich zwei Höllenschmetterlinge ein, die uns auf zwei der leeren Kommandantenränge befördern.«, gab Reika ihm mit einem zuckenden Mundwinkel zu verstehen und reichte ihm einen Batzen Zellstoff, damit er sich den gröbsten Keim von den Klamotten wischen konnte. »Das Treffen ist nämlich für Obermotzen only, wie du wohl sagen würdest. Und draußen an den Fenstern zu lauschen kommt gar nicht infrage.«, schob das Timbre noch eine Spur mahnenden hintendrein, indessen ihn das Stahlblau flüchtig fixierte.
»Und wie hast du es eigentlich geschafft, diesen ganzen Stapel hier in Rekordzeit zu verarbeiten, heh? Hast du dir von Amaya helfen lassen?«, hakte sie verständlicherweise mit einiger Skepsis behaftet nach. Amaya, eine der vier Sekretäre der Generalkommandantin, war nämlich ein regelrechtes Genie, wenn es um Papierkram ging – leider standen die Chancen immer sehr gering, ihr den eigenen Haufen unbemerkt hinzuschummeln zu können…
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Beitrag von Takeda Shen Sa Mai 18, 2013 1:17 pm

Die gelben Augen schienen beinahe schon golden zu werden, als sie das mit dem Gras ansprach. Auch die Lippen schürzten sich zu einem kleinen, zusagenden 'o', als klänge das für ihn ganz gut. „Wir gäben gewiss ein heißes Paar Wiederkäuer ab!“ aus dem 'o' wurde ein fettes, breites 'grins'. Auf das Kommende jedoch schmälten sich die Lippen wieder, als wäre er enttäuscht davon. Und als hätte man es von ihm erwartet, versuchte er zurück zu dem Fenster zu blicken, um dorten die besagten Schmetterlinge zu erhoffen. Andererseits... höherer Rang, noch viel mehr Arbeit.. wieder sah er schnell zu ihr und sollte das tatsächlich gerade geschehen, würde das gewiss keiner gesehen haben. „Wer sagt denn, dass ich lausche? Kann doch nichts dafür, wenn ich da gerade putze, wenn da gerade das übelste Meeting abläuft..“ die Schultern kurz hoch ziehend unterstrich er damit seine Unschuld. Trocken schniefte er, ehe er irgendwohin geradeaus blickte, bis sie den Stapel ansprach, den Shen alsbald anguckte. „Das da? Ne.. Ich hab mir überlegt, ihr anzubieten, dass ich ihre Lustgrotte dafür beglücke, aber dann dachte ich mir..“ die Nase rümpfend nahm er hörbar Luft dadurch „..das habe ich schon versucht. Nicht bei ihr, aber ich denke, sie würde genauso reagieren wie die andere. Hab mein Morgenbier getrunken und das erledigt. Ich war dafür den ganzen Tag hier drin und nicht beim Trinken..“ Bedauern und Trauer lag in seiner Stimme, denn der Vorrat war aufgebraucht gewesen. Und Shen war alles andere als ein Zuhausehocker, wenn er dort kein Bier mehr hatte. Das Sauberdings wurde genommen, doch anstatt es zu benutzen, wurde es interessiert beäugt. Sich saubermachen? Ahwo!
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Beitrag von Kishiro Reika Sa Mai 18, 2013 1:36 pm

Lang, lang war’s her, und plötzlich hörte man sie lachen. Es klang warm, amüsiert und im kompletten Gegensatz zu der angespannten Situation in der gesamten Soul Society über den Kopf des Roten hinweg. Der Kerl kam auf Ideen!
»Zweifellos«, pflichtete sie samt lässig gelupfter Brauen hinzu und schenkte ihm ein Lächeln, das sich jedoch nicht gänzlich des abschätzenden Charakters entsagte, »…und was für prächtige Steaks einmal aus uns werden würden.« - besonders aus Shen! Der bewegte sich bekanntermaßen nicht mehr als nötig, weshalb seine Lenden- und Rückenstücke vermutlich besonders zart auf der Zunge zergingen.
»Hmmhm…putzen, schon klar. Das Problem ist nur: Wenn dich jemand aus unserer Einheit dabei erwischt, kannst du niemandem mit der Ausrede kommen.« - immerhin sah man ihm noch auf drei Meilen Entfernung an, dass er nicht die Sorte Saubermacher war. Wie er darauffolgend passend unter Beweis stellte, als er das Tuch anstierte wie das Schwein ins Uhrwerk.
»Benutzen.«, sagte sie und überging die Bemerkungen davor, da es nur wieder damit enden würde, sich von ihm auf sein schweinisches Niveau der anzüglichen Diskussionen ziehen zu lassen. »…außer, du willst die rote Suppe auf der Klamotte nutzen, um vor den ganzen Miezen den heroischen Helden zu markieren, der nur knapp dem Tod entkommen konnte, während er einer Meute Hollows die Stirn bot.«
Noch bevor der Satz völlig zum Ende gefunden hatte, schalt sie sich innerlich dafür, dem Schwerenöter auch noch Anregungen für seine künftigen Aufreißermaschen vorzuschlagen.
»Respekt.«, kommentierte Reika dann das erstaunliche Werk des Abstinenzlers, »Ohne Alkohol bist du ja sogar richtig brauchbar…«, wurde noch mit einem gefährlichen Funkeln in den Silbersternen festgestellt, das ihm gar nicht gefallen dürfte.
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Beitrag von Takeda Shen Sa Mai 18, 2013 2:18 pm

Jaja, wenn es schon niemanden gab, der einer viel zu ernsten Furie auch mal einen sanften Klang entlocken konnte, musste man Shen ins Spiel bringen! Zum Glück sprach sie das mit den zarten Lenden- und Rückenstücke nicht an. Die würden ihm doch zu denken geben. „Kommt ganz darauf an. Bei einer Frau schaff ichs ganz bestimmt.“ überzeugt von sich selbst sah er von dem Ding in seiner Hand wieder zu ihr auf. Benutzen. Benutzen? Rote Suppe! „Oh..“ entwich es ihm nur leise, ehe er sich das Zeug von dem schwarzen Fetzen wischte. „Ach.. sieht doch keiner, wenn die Sonne das erst getrocknet hat.“ ganz gewiss sieht das keiner, Shen. Dass sie da etwas ignorierte, bemerkte er schon gar nicht mehr dank ihrer ungewollten Rühmung, die ihm zukünftig gelten wird. „Das nächste Mal lass mir etwas mehr da als nur einen gelben Zettel. Ein Abdruck deiner Möpse hätte es auch getan.“ das Timbre wie auch sein Blick trieften nur so vom Ernst, als Blick und Klang sie wieder erreichten. „Oh und bezüglich des anderes Dingsdas.. du wirst ganz bestimmt eine brave, vorbildliche Vize sein und deinem Untermotzen ganz bestimmt nicht erzählen, was du mit den obersten Motzen besprochen hast, nicht wahr?“ Wieder ein Grinsen, doch dieses mal ein zahnloses. Gott, war dieser Typ gerissen! Er könnte sich selbst dafür... loben! Loben, natürlich. Das Letztgesprochene wurde im ersten Moment nicht von ihm verstanden und als es endlich einleuchtete, reagierte er schnell, um auf ein anderes Thema zu kommen, auf dass sie ihr Vorhaben vergessen würde. Das Rot halbherzig weggewischt erhob er sich nun von ihrem Stuhl, um zurück Richtung Couch zu staksen und Torusutuen aufzuheben, damit dieser wieder seinen herkömmlichen Platz einnehmen durfte. „Weine nicht um mich, Schöne, wenn ich etwas später komme als gedacht. Aber eines ist klar.. Takeda Shen kommt immer!“ das Kinn stolz erhebend sah er mit schmalen Augen gen Decke, denn dort bildeten sich Illusionen völlig irrealen Ruhmes. Und ja, es hat mit vielen, vielen Möpsen und etwaigen anderen Dingen zutun. „Und zurück erst recht.“ Die Daumen in den Gürtel einharkend wandte er sich stolz und erhaben wie er war zu ihr um. „Irgendwelche Befehle, die nichts mit Papier zutun haben?“
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Beitrag von Kuaro Aoi So Mai 19, 2013 1:55 am

Mit schnellen Schritten glitt der junge Shinigami, der wie üblich in blau-weiß gekleidet war, geradezu durch die Gänge der ersten Division. Am liebsten wäre er gerannt, aber irgendwo stand bestimmt, das man soetwas nur im Notfall machen durfte. Irgendwo bestimmt, hatte er doch noch nicht jeden einzelnen Zentimeter in diesem großen Komplex in den paar Tagen, in denen er schon im Dienst war, abgelaufen, geschweige denn jede Regel auswendig gelernt. Somit war die jetzige Situation für Aoi nur noch verwirrender. Überall waren auf einmal Hollows gewesen, hatte er zumindest gehört und auch gespürt. Selbst hatte er keinen von ihnen gesehen. Den lauten Aufruf von Gintori-taichou hatte er jedoch vernommen, auch wenn nicht vollkommen verstanden. Erst ein in der Nähe befindlicher älterer Shinigami hatte ihm erklären müssen, das mit Ravioli der 3. Offizier gemeint war. Wo war er denn gewesen, als ihm so ein Spitzname gegeben wurde? Nun hatte er aber den Auftrag in die Menschenwelt zu gehen, ohne jedoch eine genaue Aufgabe zu kriegen, was er denn dort machen sollte. Leider war seine Kommandantin kurz danach schon nicht mehr ansprechbar, weshalb er nur eine weitere Person fragen konnte. Denn außerdem hatte er noch ein zusätzliches Problem. Aus diesem Grund schwankte auch ein recht gefüllter Plastikbeutel in seiner linken Hand mit jedem Schritt mit. "Guten Tag Kishiro-san! Darf ich eintreten?" fragte er, nachdem er an seinem Ziel, einer Bürotür, angekommen war und zweimal geklopft hatte. In der Aufregung wartete er jedoch gar nicht auf eine Antwort und öffnete die Tür. Gleich darauf trat er ein, doch ehe er einen weiteren Schritt gehen oder zumindest die Tür schließen konnte fing das Chaos schon an. Mit nur einem Fuß im Büro hatte Aoi zielsicher etwas rundes, was eindeutig nicht dort hingehörte, getreten. Vielleicht hatten sich dort einmal Pinsel oder Stifte darin befunden, jedenfalls reichte diese kleine Rolle aus, um ihn für kurze Zeit aus dem Gleichgewicht zu bringen. Für ihn selbst kein Problem, nach zweimal Armrudern hatte er sich wieder gefangen und stand wieder auf festem Boden. Nur seine linke Hand fühlte sich seltsam an... sie war zu leicht! Er musste nicht einmal in die Richtung seiner Hand schauen, denn wie in Zeitlupe flog der Inhalt der Tüte auf den mit Papier überladenen Schreibtisch seiner Vorgesetzten zu. Etwas unbemerkter, aber in der selben Geschwindigkeit, bewegte sich auch der Verursacher der Situation, es sah etwas hölzern aus, auf den Tisch zu. Blitzschnell reagierte der Neuling und bewegte sich selbst mit einem Shunpo auf die Papiertürme zu. Gefährlich wackelten diese, schwankten schon leicht, als er auf ihnen landete. Mit einer Hand hatte er es jedoch geschafft eines der Flugobjekte zu fangen, während er mit der anderen das Gleichgewicht hielt. Dabei hatte er sich nicht einmal umdrehen müssen! Leider war noch das andere, nicht aus der Tüte stammende, Objekt da. Mit einem Bongk schlug es auf. Nicht gegen den Tisch, nicht gegen das Papier, sondern gegen den Hinterkopf Aois. Wie ein tödlich getroffener... nasser Sack fiel der Junge nach vorne über. Knapp neben dem dahinter stehenden Stuhl knallte er mit der Frontseite auf den harten Boden, den rechten Arm aller Vernunft entgegen in die Luft gestreckt, eine schwarze Holzbox auf der Handfläche haltend.
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Beitrag von Kishiro Reika So Mai 19, 2013 9:50 am

Ja, ja. Wenn du glaubst, es geht nicht mehr … kommt von irgendwo ein Shenlein her! Der hatte zwar so seine eigene Art, die Knöpfe bei Reika zu drücken – bis auf die, die er wirklich wollte –, aber irgendwie konnte das ungleiche Duo ja doch nicht ohne einander.
»M-hm, ich kenne dein Selbstbewusstsein, was Dinge betrifft, die du mit Frauen gerne schaffen würdest…«, hielt sie noch einmal fest und wusste nicht, ob sie seufzen oder ihn kneifen sollte. Im Endeffekt entschied sich Reika der Hilfestellung in den Putzangelegenheiten seiner Klamotten, wobei sie sehr darauf bedacht war, nicht in Nähe der Zonen zu gelangen, die ihm einen herausfordernden Spruch entlocken würden. Wobei es manchmal auch völlig unerheblich war, wo und zu welchem Zwecke sie ihn betatschte.
»Tjaaa, das kommt drauf an, was sie denn genau sagt.«, ließ sie vernehmen und lehnte sich legere mit der Seite an die Tischplatte, »…wenn sich zum Beispiel herausstellt, dass dort im Berg drei Dutzend nackte Shinigami-Jungfrauen ihrer Befreiung harren, würde ich das natürlich brav für mich behalten.«
Ihr Lächeln war nicht weniger hochwertig als das seine in jenem Moment, wobei ihr daraufhin nicht entging, wie rasch er sich dem alkoholischen Thema entzog. Glaubte er wirklich, sie würde ihm sowas antun? Sie, der gütigste und liebste Rotschopf in der gesamten Soul Society!
Bei seiner Selbstbeweihräucherung hörte sie schon gar nicht mehr zu, wollte er sie doch ohnehin nur in die Falle locken, das mit dem Kommen einfach mal selbst auszuprobieren. Erstaunlicherweise war trotz seines fulminanten Charmes auch nach 137 Jahren die Antwort immer noch ein promptes ‚Nein!‘
»Tja, nun, die Vierte könnte ein bisschen Hilfe bei der -« - doch da schwang auch schon die Tür auf und noch ehe überhaupt zu registrieren war, um welchen unverhofften Gast es sich handelte, ereignete sich vor den Augen der beiden Feuerköpfe ein akrobatisches Schauspiel der Extraklasse, die dem Gespann zunächst jedoch nur zwei Paar abschätzend hochgezogene Brauen entlocken würden. Erst, als Aoi auf den Aktenstapeln landete, die mit solcher Liebe und Hingabe vom alten Schwerenöter präpariert worden war, verfinsterte sich die Miene der Leutnantin beunruhigt. Indem das androgyne Etwas von den Türmen kippte, sorgte sich Reika einzig um den Fortbestand der Aktenordnung und zuckte nur leicht zusammen, als der Mädchenjunge geräuschvoll das Parkett küsste.
»…ja, darfst du.«, erübrigte sie unbewegt in Anspielung die zuvor erklungene Frage Aois und betrachtete die Holzbox und dann erst den seltsam verrenkten Arm. Ihr Mitleid für solch niedliche Wesen hatte etwas gelitten, seitdem das erste Kennenlernen der beiden unter sehr seltsamen Umständen stattgefunden hatte – dennoch erbarmte sie sich, dem Knirps auf die Beine zu helfen. »Alles ok bei dir?«, fragte sie anschließend nach und schrägte das Haupt vage.
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Beitrag von Takeda Shen So Mai 19, 2013 10:47 am

Fraglichen Blickes hatte er in den Raum gesehen, doch all zu viel Zeit zum Denken blieb wieder nicht, als Reika ihm ein wenig 'zur Hand' gegangen war. Der Blick gen Illusion sprang bald darauf jedoch blitzschnell zu ihr, ohne jedoch den Kopf mit zu bewegen, als ihm einleuchtete, wie der vorherige Satz gemeint war. „Die ich mit Frauen schaffe.“ korrigierte sie der erhabene Rotschopf, falls sie den Kontext überhaupt noch von vorhin anknüpfen konnte. Seine männliche Ehre könnte man nicht ankratzen, komme was wolle und von wem auch immer! Als sein Blick wieder gen Illusion wanderte, war diese natürlich nicht mehr da. Nase rümpfend blickte er stattdessen gen farblose Decke. „Drei Dutzend was?“ nun aber wandte er seinen Kopf zu ihr und schien wieder viel aufmerksamer als vor einigen Sekunden. Das konnte man nicht nur an großen, gelben Augen erkennen. „Sowas gibt es, ja? Ganz bestimmt nicht jetzt und in dieser Situation.. aber meinst du, es bestünde die Möglichkeit, dass..?“ blinselnd – und wie auch immer er das geschafft hatte – stand er urplötzlich direkt in ihrer Nähe, als müsse er die Wahrheit direkt aus ihren silbernen Spiegeln ablesen, um diese auch ja und ohne Zweifel zu erkennen.
Und ob er das glaubte? ….Natürlich glaubte er das!
Die aufmerksamen Äuglein würden jedoch schnell wieder an Schmäle gewinnen, als der Teil mit 'Vierte' ausgesprochen wurde, doch all zu weit kam sie nicht. Zuerst war es eine relativ unbekannte Stimme, die Shens Aufmerksamkeit gewahr sein durfte und als das Etwas auch schon die Türe öffnete, um herein zu.. akrobatisieren, trat Shen einige kleine Schritte von Reika weg, um bei passablem Abstand das doch bekannte Gesicht dabei zu beobachten, wie es gen Tisch slidet. Anders als Reika dachte Shen gar nicht an seine äußerst noble Tat, die so eben drohte, in völlige Unordentlichkeit ineinander zu fallen. Stattdessen entwich ihm ein grunzender Laut, als es geräuschvoll klatschte, ehe er die Lippen zusammen presste, um das Lachen im Maul zu ersticken. Reika kam ihrer nötigen Freundlichkeit gerecht, sodass er gar nichts mehr tun musste, außer abzuwarten. Und während er wartete, das Lachen erfolgreich abgetötet, sah er hinter sich zum Kühlschrank in der bitteren Erinnerung, dass er am Morgen das letzte Bier getrunken hatte.
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Beitrag von Kuaro Aoi So Mai 19, 2013 12:00 pm

Es schmerzte. War es die Scham, einen solchen Auftritt hingelegt zu haben? Der zerkratzte männliche Stolz, der in seinem Herzen schlug, sich so im Büro der Vizekommandantin angestellt zu haben? Nein, es war wohl eher sein Kopf, der entweder eine große Beule in den Holzboden geschlagen hatte oder zumindest später eine bekommen würde. Vorsichtig hob er seinen Kopf nun aber, um sich umzublicken. Sehr zu seiner Freude stand Reika auch schon neben ihm. Sie hatte bestimmt alles aus nächster Entfernung gesehen. War eben noch nur seine Stirn rot durch den Aufschlag gewesen, nahm nun der Rest des Kopfes diese Farbe an. Wieso hatte man ihn nicht Tomate genannt? Na vielleicht hatte sich die Generalkommandantin Ravioli mit Tomatensoße vorgestellt. Dankend nahm er aber nun die ihm dargebrachte helfende Hand der Rothaarigen an und ließ sich aufhiefen. Nur nicht jammern!" dachte der Junge. "... und ja nicht weinen!" schnellte es gleich hinterher, als er aus dem Augenwinkel heraus Shen erblickte und sofort die Lippen zusammenpresste. Recht nebensächlich stellte er die schwarze Box auf eine freie Stelle des Tisches ab, klopfte sich schnell die blauen Hosen und das weiße Oberteil ab, ehe er sich wie üblich tief verneigte. "Verzeiht mein inkorrektes Eintreten, Kishiro-san!" war das erste was er heraus brauchte. Etwas unsicherer fügte er an. "Ja ich erfreue mich bester Gesundheit und habe keinerlei Schmerzen. Ich hoffe euch ergeht es ebenso." Zwei kleinere Verbeugungen folgten, ehe er sich aufrichtete. Vielleicht zu schnell, denn schon wurde ihm leicht schwindelig und er torkelte ein paar kleine Entenschritte in Richtung des Tisches, ehe er sich wieder fing. Möglichst stramm versuchte er nun zu stehen und blickte in Richtung Reika, während er leichte Probleme hatte beide Augen auf ein Ziel zu fokusieren.
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Beitrag von Kishiro Reika Mo Mai 20, 2013 2:52 am

Der arme Shen musste wohl nun ewig auf die Antwort warten, die sein Gemüt derart belastete – drei Dutzend Jungfrauen drückten ihm bestimmt arg aufs Herz oder noch ganz andere Bereiche. Reika aber war zu sehr mit dem kleinen Knirps beschäftigt, der so unübersehbar hineingestolpert war.
»Ahm, schon in Ordnung. Du kannst ja nichts dafür, wenn hier überall Zeug herumliegt…«, meinte die Rotschöpfin und gab sich alle Mühe, die schuldbewusste Miene zu verschleiern, »…das Erdbeben, du weißt ja.« , wurde noch der Erklärung halber hinzugefügt, wobei aus den Augenwinkeln ein mahnender Blick zu Shen flackerte, auf dass er nicht wagen sollte, ihr in den Rücken zu fallen. »Ja, uns geht’s gut.« - noch jedenfalls. Die Antwort war recht beiläufig gekommen; offenbar hegte sie keine große Hoffnung, dass dies noch sehr lange der Fall sein würde.
»Was kann ich denn für …Euch tun, Kuaro-San?« , brachte sie dann wieder etwas mehr auf die Höflichkeitsfloskeln besonnen hervor, auch wenn ihr das bei Aoi nicht sehr leicht fiel. …Wenn man bedachte, wie der schon einmal mit ihr auf Tuchfühlung gegangen war, als sie ihn aus dem Wasser gefischt hatte.
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Beitrag von Takeda Shen Mo Mai 20, 2013 3:41 am

Ha ja.. der arme Shen. Der war im Moment glücklicherweise genug ausgelastet mit einigen Gedanken, die das Wichtigste gerade noch in den Schatten stellten. Ganz recht geraten, die Jungfrauen. Aber ob es im Bereich des Möglichen wäre, diese Frage musste sie ihm irgendwann beantworten. Und wenn nicht sie, dann jemand, der noch höher, noch prall....hirniger und noch intelligenter war, als Reika selbst! War das überhaupt im Bereich des Möglichen..? Gerade, als er den Blick vom Kühlschrank zurück zu der Vize wandern lässt, fängt er den warnenden Blick ihrer ein und schrak hörbar zusammen, da Torusutuen ein Klappern von sich gab. Nur eine Frau konnte es schaffen, den Körper eines Mannes bloß mit ihrem Blick zurückzustoßen. Zumindest.. eine Frau, die auch nach Frau aussah. Wie ein Unschuldslamm zogen sich seine Lippenwinkel so weit in die Höhe, dass das Grinsen selbst in Kilometern zu erkennen war. Wie eine Furie.. du weisst schon! Shen konnte es verstehen, dass sie sich deswegen zierte. Heute wollte er gnädig sein und ihr keine Farbe auf den Wangen aufkommen lassen, die dieselbe Farbe wie ihr Haar trug. Auf das Folgende nickte Shen bekräftigend, woraufhin er zu Aoi blickte, das Grinsen gerade am abflauen. „Naja, wie auch immer! Ich gesell mich auf die Straßen. Hab gehört, es warten ein paar Jungfrauen auf mich. Cee ya!“ Noch bevor das Kleine zu antworten gedachte, gab der Rotschopf sein Vorhaben kund, erhob dabei die linke Flache und schüttelte diese beschwichtigend auf und ab, während er gen Türe stakste, um gleich erhobenen Hauptes eines Königs gleich den Raum zu verlassen.
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Beitrag von Kuaro Aoi Mo Mai 20, 2013 9:37 am

Erleichtert seufzte Aoi leise auf. Zumindest schien er niemanden mit seinem Auftritt direkt verletzt oder irgendwie verstört zu haben. Das wäre ja noch besser gewesen, die Vizekommandantin beim Eintreten in ihr Büro attackiert zu haben. Sein Anliegen hätte er dann wohl sofort vergessen können. Und hätte das irgendeine Strafe eigentlich mit sich geführt? Wenn er so schnell darüber nachdachte, dann müsste es zumindest eine Rüge geben. Vielleicht sogar schlimmeres, wenn man böse Absicht unterstellte. Aufgeregt schluckte der Junge den sich gerade bildenden Kloß herunter. Er hatte das ungute, wenn auch eingebildete Gefühl, das sich kalter Angstschweiß auf seiner Stirn bildete. "Nur nicht weiter darüber nachdenken. Es ist alles gut. Sie wirkt freundlich. Es ist kein Schaden entstanden und du bekommst keinen Ärger." versuchte er sich selbst in Gedanken Mut zuzusprechen. Dennoch konnte er es nicht vermeiden, das er zwanghaft mit einem seiner weiten Ärmel über sein Gesicht strich. Vorsichtshalber ließ er hierbei auch nicht seine Augen aus. Woher sollte er denn wissen, ob sie schon wässrig waren oder nicht? Nun aber fragte Reika selbst nach dem Grund, wieso er angetreten war. "E-Entschuldigt, Kishiro-san, wie unhöflich von mir." nuschelte er noch in den Stoff seines Ärmels, ehe er ihn wieder sinken ließ. "Von Gintori-taichou habe ich... innerhalb eines Aufrufs den Auftrag bekommen in die Menschenwelt zu gehen. Jedoch konnte ich gar nicht nachfragen, was ich dort bezwecken soll, wenn doch die Soul Society das Ziel der Angriffe ist." erklärte der dritte Offizier und neigte sein Haupt leicht in Richtung Shens, als dieser sich anschickte das Büro zu verlassen. Etwas leiser, beinahe kleinlaut, fuhr er gleich danach fort. "Außerdem... da gibt es ein Problem. Ich war bisher noch nie alleine in der Menschenwelt." Nun flüsterte er beinahe nur noch. "Ich kann kein Senkaimon errichten." Die letzten Worte wurden von ihm beinahe nur noch mit einem Schmollmund in die Luft gehaucht worden, während er verlegen auf seinen Fuß hinunter sah und diesen beim beschämten auf der Stelle herumtreten beobachtete.
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Beitrag von Kishiro Reika Mo Mai 20, 2013 1:46 pm

Dass sie manchmal etwas zu unterkühlt wirken konnte, wenn es darum ging, ihrer Position als Vizekommandantin gerecht zu werden, war Reika nun nichts Neues – doch so wie sich Aoi zierte, konnte man meinen, irgendwer hatte das Gerücht gestreut, sie würde Offiziere mit Haut und Haar zum Frühstück verspeisen. Das mit Shen eben war ja eine wirklich sehr einmalige Ausnahme gewesen! Üblicherweise behandelte sie ihn schließlich sehr nachsichtig und liebevoll… Tritte und Hiebe waren schlicht ihre Art, um Zuneigung auszudrücken, wenn es um den Schwerenöter ging.
»Schön hier geblieben.«, schnitt es ihm dann mit mahnendem Unterton in sein Vorhaben, ohne dass sie dabei von Aoi aufsah. Damit dieser aber nicht noch zu glauben anfing, der folgende Rüffel gelte ihm, schoben sich die Augen schließlich doch noch ins Eck zum Schweineshen, der so vorfreudig der Türe entgegen gestakst war. »Ich habe vorhin nicht ein halbes Dutzend Leute losgeschickt, die dafür sorgen sollen, dass sich niemand ohne direkte Anweisung dem Berg nähert, nur damit du hier einen auf Freifahrtschein machen kannst.«, sagte sie und klopfte eine Handvoll Hefter ein paar Mal auf die Tischkante, um die Ränder einander anzugleichen. »Wenn die Besprechung der Kommandanten durch ist, kannst du dich gerne als Freiwilliger melden.« - sofern er die Klappe hielt, wegen welch wahnwitziger Idee er meint, dorthin gehen zu müssen. Anschließend wendete sie sich wieder dem Knirps zu, der noch immer mit der Antwort rang; schon allein, um Shens lüsterner Miene zu entgehen, die er ihr immer vorsetzte, wenn sie ‚die Domina raushängen‘ ließ, wie er immer so schön sagte.
Als ihr kleiner Offizier dann schließlich mit der Sprache herausrückte, runzelte sich die Stirn unter dem roten Pony. Hatte sie sich vorhin etwa verhört? Hatte ihre Taichou statt ‚Ravioli‘ doch ‚Aoi‘ gesagt? Im Nachhinein klang diese Auslegung wesentlich vernünftiger, doch damit fingen die Probleme erst an.
»In die Menschenwelt?«, echote sie etwas verständnislos und setzte sich auf ihren Bürostuhl, um mit diesem einen Meter nach rechts zu rollen und einmal durch die heutige Ablage zu spähen. Haushaltsberichte, ausgefüllte Formulare zur Bemannung der Soul Society, ein Bild von einer nackten Frau mit reichlichen Vorbau, das offensichtlich aus der Feder ihres besten Freunds stammte, leeres Bonbonpapier und eine Einladung, um als Bikinimodel für die Seireitei Communication zu posieren. Aber nichts von einer Abkommandierung Aois zur Patrouille in die Menschenwelt. Sie spähte nach rechts, wo eine bildschirmartige Pinnwand glomm, welche die 12. Kompanie der Ersten gnädigerweise zur Verfügung gestellt hatte, doch da war heute auch nur eingetragen worden, dass ein gewisser Takeda Shen die ganze Woche früher Feierabend macht.
»Hier steht nirgendwo etwas von solch einem Auftrag für Euch, Kuaro-San.«, meinte Reika beiläufig und schaute anschließend wieder zu dem androgynen Stöpsel, »Was natürlich nicht ausschließt, dass es eine kurzfristige Eingebung unserer Gintori-Taichou war.« - oder ein Knacks in Moriyas Zanpakutou. »Diese befindet sich aber gerade in Beratung mit den anderen Kommandanten, allerdings ist Moriya-San bei ihr gewesen, als die Durchsage kam – daher solltest du am besten ihn aufsuchen und nachfragen, was es mit der Anweisung genau auf sich hat.«
Das erschien ihr wesentlich vernünftiger, als einen unerfahrenen Shinigami auf gut Glück in die Welt der Lebenden zu schicken, während die gesamte Seireitei gerade Kopf stand.
»Wenn du allerdings lieber auf Gintori-Taichou selbst warten möchtest, dann kannst du dich in der Zwischenzeit am Haupteingang positionieren und FAQ spielen. Die Kommandanten sind allesamt von einer Sekunde auf die andere in den Versammlungssaal beordert worden« - während die Hälfte von ihnen verschwunden oder im Koma liegt - »…sodass sich vermutlich ein Haufen kopfloser Kollegen bald vor unseren Baracken herumtreiben wird, um irgendwelche genaueren Informationen zu bekommen, was hier eigentlich vor sich geht.«


Zuletzt von Kishiro Reika am Fr Mai 24, 2013 9:48 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag von Takeda Shen Mi Mai 22, 2013 7:45 am

Wie könnte es auch anders sein? Natürlich meinte sie ihn damit und obwohl Shen das genau wusste, stakste er zielstrebig weiter, die rechte Hand schon gen Türgriff ausgestreckt. Aber nicht, ohne gen Reika zu blicken. Fiel ihm auf, dass ihr auffiel, dass es ihm aufgefallen war und er einfach weiterging, dann drohte ihm Böses. Als wäre es immer noch nicht sicher, dass sie ihn meinte, obwohl sie schon in seine Richtung gesehen hatte, zuckten seine Brauen in die Höhe, wobei er mit dem linken Zeigefinger auf sich selbst zeigte, als wolle er 'Moi?' fragen. Auf das Folgende konnte er nicht anders, als schief das Grinsen anzufangen, was ihm aber mit einem Schlag wieder entglitt. „Nicht? Aber..“
Sein Ausdruck wurde hundegleich und es fehlte eigentlich nur noch ins Bild, dass er zu winseln begann. Was aber bald zwischen ihren furisch heissen Lippen glitt, erfreute den Köter wieder! Immerhin redete sie mit ihm, nicht mit irgendwem. Natürlich würde er sich freiwillig melden. Und das hatte rein überhaupt gar nichts mit den Jungfrauen zutun. Zufrieden mit dieser Aussage nahm er seine Griffel zu sich zurück, suchte den Boden nach irgendetwas ab, was sowieso nicht da war und lauschte ungewollt dem Gespräch der beiden. An einem Punkt angelangt, wo Shen das Schlimmste erahnte, blickte er schnell auf. Zur Menschenwelt? Noch nie da gewesen..? Oh Bitte, hab Gnade, Reika.. Trocken schluckte Shen runter, als seine gelben zu der Di(c)ktatorin huschten. Das Gesprochene darauf jedoch beruhigten ihn ein weiteres Mal, weswegen man ihn ausatmen hören konnte. Zum Glück musste er den Mädchenjungen nicht begleiten. Zum Glück verpasste er die Jungfrauen nicht. Beide Daumen in den Gürtel gehakt lehnte er sich mit dem Rücken gegen die Tür.


Zuletzt von Takeda Shen am Fr Mai 24, 2013 9:25 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag von Kuaro Aoi Fr Mai 24, 2013 12:13 pm

Etwas verlegen rieb sich Aoi den Hinterkopf, nachdem Reika erklärt hatte, das sie keinerlei Unterlagen über einen solchen Auftrag hatte. "Etwas spontan wirkte es so schon, wie es einfach mündlich wiedergegeben worden war. Aber ich dachte, diese Art wäre hier so üblich. Bisher sind mir noch nicht so viele Aufgaben übertragen worden müssen sie wissen, Kishiro-san. Bisher durfte ich einige Male Süßwaren, Essen, Trinken und Papier holen. Dafür habe ich auch nie einen schriftlichen Befehl bekommen." sagte der dritte Offizier ehrlich und zumindest den letzten Teil schon beinahe mit einem Fünkchen Stolz, ehe ihm etwas auffiel. Gott wie konnte er nur so dumm sein... natürlich wusste sie es! Sie war doch, neben der Generalkommandantin, die einzige, die ihm Aufgaben wirklich auferlegen konnte! Was maßte er sich also an, ihr die an ihm vertrauten Aufgaben noch einmal unter die Nase zu reiben, wenn sie darüber wahrscheinlich besten im Bilde war, was er zu tun gehabt hatte und mit welchem Eifer er alle Aufgaben erledigt hatte! Auch wenn er deshalb nun innerlich wieder aufgewühlt war, so versuchte der Junge zumindest den folgenden Ausführungen der Vizekommandantin zu folgen und diese zu verinnerlichen. "Uhm... es klang schon recht dringend. Wenn sie sich nicht die Zeit genommen hatte diesen Auftrag direkt an mich zu richten, sondern über das gesamte Gelände zu geben, kann ich mir nicht vorstellen, das ich lange warten sollte." sagte Aoi etwas nervös und wippte auf dem Fußballen vor und zurück. Was sollte er nur machen? Er sollte in die Menschenwelt gehen, konnte aber nicht. Auch wusste er nicht was er wollte, aber irgendetwas dringliches und wichtiges hatte es doch sein müssen, das man den Befehl in die Welt hinausgeschrien und diesen an den dritten Offizier gerichtet hatte. Diese Situation überstieg irgendwie Aois Horizont. Soetwas kompliziertes hatte man in der Akademie nie bewerkstelligen müssen. So kreisten die Zahnräder wild umher in dem kleinen, plüschigen Kopf. Vielleicht beanspruchte er seine grauen Zellen auch zu sehr. Zumindest das oder der Fall von vorhin war härter als gedacht gewesen, denn nun begann ein kaum sichtbares, feines und rotes Rinnsal vom linken Nasenloch des Shinigamis sich seinen Weg zu den Lippen herunter zu suchen. Aber nicht nur diese kleine Blutspur bewegte sich, auch die Oberlippe, als ob sie kaum den Lebenssaft abwarten konnte, begann sich zu regen und leicht zu beben. Ihm war gerade einfach zum Heulen zumute.
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Beitrag von Kishiro Reika So Mai 26, 2013 5:27 am

Kurz schenkte sie ihm einen Blick der Sorte ›Kein Aber‹ und gestattete demzufolge auch keinerlei Widerspruch. Es war wie mit einem Kind. Am liebsten hätte sie ihm ein bisschen Kleingeld in die Patscher gedrückt und ihn auf zum nächsten Automaten geschickt, um ihn auf diese Weise etwas zu beschwichtigen – dumm nur, wenn es leider keine Bier-Spender in der ersten Kompanie gab und somit auch Shens Begeisterung sich ebenso wie die Zeitspanne in Grenzen hielt, in der er von ihrer eigentlich nur dahingesagten Vermutung abgelenkt wäre.
Manch einer mochte ihr jetzt solch Torheit wie ‚Erklär ihm doch einfach, dass es nur ein Scherz war!‘ unterbreiten, doch in dem Fall war derjenige weit davon entfernt, den komplizierten Apparat zu verstehen, der dem roten Hund statt grauer Masse in die Rübe eingepflanzt worden war.
Ergo war es möglicherweise also eine geradezu brillante Idee, Shen so weit wie möglich vom Berg fernzuhalten – und wie ginge dies besser, als ihn mit dem Stöpsel zusammen in die Menschenwelt zu verfrachten? Ihr war seine gequälte Miene zu diesem Vorschlag nicht entgangen, der quasi wie ein Damoklesschwert über ihm hing – und sich wiederum langsam näherte, als Aoi sich so gar nicht angetan zeigte, nicht umgehend den Befehl der Generalkommandantin auszuführen.
»Ja, ich erinnere mich.«, erwiderte Reika mit nachdenklicher Miene, was den Süßigkeiten galt. Für sie waren die nicht gewesen und lange schon wollte sie in Erfahrung bringen, auf welche Sorte ihre Taichou so abfährt. Listig linste sie Aoi aus den Augenwinkeln entgegen, doch der Ausdruck normalisierte sich sogleich wieder, »…nur dass ein kleiner Botengang für das leibliche und bürokratische Wohl nicht mit einer Abkommandierung in die Menschenwelt zu vergleichen ist.« - das Problem war natürlich, dass sie innerlich vor Augen hatte, es Ichiya ohnehin nicht rechtmachen zu können. Schickte sie Aoi auf Gutdünken los, würde er sie dafür schelten, weshalb man einen Akademie-Frischling so ohne weitere Informationen lossandte … und tat sie es nicht, würde er sticheln, weshalb sie denn bitte einen ausdrücklichen Befehl der Generalkommandantin übergangen ist?
Allerdings lag da ja der Hase im Pfeffer. Ravioli. Aoi. Oder vielleicht irgendein anderes Wort, und hatte sie nicht sogar von einer ‚Packung‘ Ravioli gesprochen? Innerlich seufzte der Rotschopf und hoffte darauf, dass niemand erführe, aus was für einem durchgedrehten Haufen die obere Riege der Ersten eigentlich bestand. Natürlich war jeder auf seinem Gebiet ein regelrechtes Genie, auch wenn sie bei Aoi erst noch herausfinden musste, worin dies bestand.
»In dem Fall solltest du ordentlich Fersengeld geben und rüber zu Moriya-San düsen, um herauszufinden, worin deine Aufgabe besteht.«, sagte Reika, indem eine gewisse Endgültigkeit mitschwang. Die Sekretäre der Generalkommandantin wussten doch sowieso immer alles als erstes. Bei diesem Gedanken hämmerte sie noch einmal eine Spur grimmiger die Hefter auf gleiche Höhe, ehe plötzlich ihr Empathie-Sinn klingelte und sie auf Aois aktuellen Gemütszustand aufmerksam machte.
Die Züge ich mag Züge der Leutnantin erweichten sich von einem Moment auf den anderen und gaben leicht perplexe Silberaugen preis, die ungewöhnlich rund auf das Wesen vor sich stierten. Er sah aus wie ein Mädchen, das kurz vorm Weinen war – aber er war doch ein Junge. Oh, bitte, fang jetzt nicht an zu … »Hier…«, meinte sie sanfter als gewollt, und reichte ihm ein Taschentuch, um sich die blutende Nase zu stillen. Und vielleicht auch ein paar Tränchen, die in den nächsten Sekunden kullern würden.
»Mach dir mal keine Sorgen, Aoi.«, sprach sie ihn wieder mit seinem Vornamen an, »…wir bringen dich schon in die Menschenwelt, wenn es denn muss. Und sollte Moriya-San ebenfalls von nichts wissen und im Nachhinein Fragen von der Generalkommandantin laut werden, dann erkläre ich ihr, dass es auf mein Geheiß geschehen ist, ok? Es war absolut richtig, zu mir zu kommen, und wir werden dich auch sicher begleiten, aber du gibst doch zu, dass es wichtig zu wissen wäre, was du dort überhaupt sollst, oder?« - jetzt hatte sie Hunger. Auf Ravioli. »Moriya-Sans Büro ist zwei Türen weiter in die Richtung.«, meinte sie mit einem kurzen Deut nach rechts und lächelte ihm mutspendend entgegen. Sie hoffte, dass dies die Wirkung nicht verfehlte, denn nun gab es noch eine wichtige Angelegenheit mit Shen unter vier Augen zu klären…


Zuletzt von Kishiro Reika am Do Sep 05, 2013 9:00 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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