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[EA][Fukutaicho der 1. Kompanie][Kishiro, Reika][Angenommen]

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Beitrag von Kishiro Reika Mi Nov 14, 2012 10:04 am

Charakter Akte
[Kishiro, Reika]


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    Steckbrief


    Rufname:
    Reika


    Familienname:
    Kishiro


    Beiname:



    Alter:
    137 Jahre


    Alter(äußerlich):
    Anfang/Mitte zwanzig


    Größe:
    171 Zentimeter


    Gewicht:
    58 Kilogramm


    Geburtsort:
    Kyōto, Japan


    Wiedergeburtsort:
    Süd-Rukongai, Bezirk 22


    Besonderes:




    Charakter


    Aussehen:
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    Wie schimmernde Flammen züngeln sie in jeglicher Brise – Haare von Scharlach, die aus jedem Pulk dunkel einheitlicher Masse bekutteter Shinigami ins Sichtfeld lodern und somit offenbaren, dass Kishiro Reika in der Nähe weilt. Die rubine Mähne reicht zu den Schultern, wirkt gesund, doch von fransigem Schnitt. In ansehnlich und nicht zu aufdringlich gebräuntem Ton ist der Teint gemalt, unterstreicht das helle Wirken zweier Silberaugen, denen nur im allernächsten Betracht verborgene Nuancen von Saphir entlockt werden können.
    Reikas Gestalt zeichnet sich in Form einer mittelhohen Statur, die unter der hauptsächlichen Gewandung zunächst keine großartigen Auffälligkeiten preisgibt; verhaltene Athletik, weiblicher Schliff – kurzum die übliche Silhouette adretter Damen im Dienste der Gotei 13. Differenz bildet sich dabei jedoch mittels abgewandeltem Shihakushos, der gänzlich auf einen Hakama verzichtet und stattdessen Shitagi und Kosode in Kleideroptik präsentiert; ersteres schlicht schulterfrei, knapp zu den Knie reichend, indes die Träger des letzteren um den Nacken führen. Dazu bindet sich der typische Gurt ähnlich einem Obi hochangesetzt um den Leib Reikas, während Stulpen zwei Drittel der Arme schmücken. Weiterhin finden sich gewöhnliche Zōri an ihren Füßen, allerdings wird auf die weißen Tabi für gewöhnlich verzichtet – schließlich trägt man zum Dress keine Socken!

    Auftreten:
    Blicke eines Erstkontakts attestieren der scheinbar jungen Frau einen hehren Ernst, der von graziler Mühelosigkeit in der Schwebe gehalten wird. Doch anders erwartet ein jeder es auch nicht; den Anspruch an die Shinigami der ersten Einheit erfüllt allen voran Kishiro Reika – mit Bravur. Das professionelle Gebaren prangt wie eine Aura um sie und entbehrt dabei jeden Zweifels, ob der Rotschopf zu Recht in den zweithöchsten Rang jenes Trupps beordert wurde, welcher sich wie kein anderer darauf versteht, ein Vorbild für alle Bewohner der Seireitei zu bieten. Immer wachsam greifen die unergründlichen Spiegel ihrer Seele um sich; oftmals einer abschätzenden Wölbung der Lider unterworfen, die ihrem Antlitz eine berechnende Note verleiht und wohl nur erahnen lässt, was sich hinter der manchmal etwas unterkühlten, zur Distanz neigenden Fassade an Gedankengut verbirgt. Doch trotz dem sie umspielenden Hauch von Unnahbarkeit harrt man jedes Anflugs von Arroganz vergebens – die Vizekommandantin übt sich fortwährend in angemessenem Taktgefühl, Bescheidenheit sowie Verständnis für die Belange anderer Personen; ganz gleich welcher Einheit oder welchem Rang diese zugehören. So ist es nämlich kaum zu übersehen, wie viel Mühe ihren Intentionen zugrunde liegt, nur das beste Bildnis ihrerselbst und der Einheit zu präsentieren, der sie dient. Selbstverständlich schließt dies ein, sich auch gegenüber allen anderen Kommandanten respektvoll zu benehmen – unabhängig ihrer persönlichen Meinung über denjenigen.
    Auch Feinden gegenüber wird Reika keinesfalls nachlässig. Gewiss mangelt es dabei an allzu überschwänglichen Höflichkeiten, doch nur unter ausgesprochen seltenen Umständen würde sie sich die Blöße einer herablassenden Ader geben.

    Persönlichkeit:
    Abseits von Pflicht und Fassade verbirgt sich ein weitaus weniger seriöserer Charakter, als es den Anschein erweckt – ein Faktum, das sich sogar recht rasch offenbart, sobald man einige Zeit in ihrer Gesellschaft fristet. Maßgebend ist dabei Reikas aufgeweckter Humor, der hie und da mit zynischen Prisen sowie reichlich Sarkasmus versüßt wird, und auch keinesfalls der Selbstironie entbehrt. Ganz im Gegenteil. Denn aus dezenten Anflügen unerwarteter, aber gut überspielter Tollpatschigkeit intendiert alberne Unterhaltung, die selbst der gediegensten Miesmuschel zumindest einen belächelnd erhobenen Mundwinkel entlocken will, da anderer Leute Grimm und Gram ihre empathische Natur belasten. Letzterem liegt vermutlich ihre allgegenwärtige Hilfsbereitschaft zugrunde, die der Vizekommandantin jeglichem »Nein« die Zunge knotet und all ihre Energie dem Wohl anderer zollt, ohne dabei viel ihres Innersten preiszugeben. Was jedoch nicht einschließt, auch jeden Auftrag immer unverzüglich zu bewältigen; insbesondere da ob ihrer hehren Hilfsbereitschaft gerne einmal stapelweise Arbeit auf dem Bürotisch landet. Dennoch wird gute Miene fortwährend zu bösem Spiel präsentiert, da sie die eigene Verausgabung der Misere anderer Leute vorzieht – wie unbedeutend und vergänglich diese auch sein mag.
    Reikas Ehrgeiz für die gänzlich eigenen Belange schürte sich zwar erst in bereits fortgeschrittener Laufbahn, doch aufgrund der seit jeher bestehenden Hingabe für das Befinden ihrer Mitmenschen prägte sich vorausgehend schon ein positives Bild über den Rotschopf, dem das meiste bis dato allerdings ohne große Mühe in den Schoß zu fallen pflegte.
    Diese Attitüde fand jedoch rasche Ablegung, als mehrere Ereignisse in der 13. Kompanie ihren weiteren Werdegang prägten. Denn obgleich man immer das Beste von ihr erwartete, wurde Reika rasch bewusst, diesen Anforderungen ohne vorbildlichen Eifer nicht mehr entsprechen zu können. Heutzutage gründet sich dieses Bestreben vor allem in der Beispielhaftigkeit ihrer eigenen Kommandantin; es gäbe kaum eine größere Schmach für die neuerliche Vize, als das in sie gelegte Vertrauen zu enttäuschen.
    Dies opponiert leider aber des Öfteren ihrer ursprünglichen, bequemen Natur – so wird der Schein dahin gewahrt, alle geringfügigen und bescheidenen Arbeiten postwendend samt reichlich Enthusiasmus zu erledigen, indessen Aufträge von großem Umfang oftmals im Sumpf der Prokrastination versinken und erst auf den sprichwörtlichen ‚letzten Drücker‘ vollendet werden, da sie zu mehr »Ja« sagt, als oftmals ohne hohen freizeitlichen Entzug zu meistern wäre.
    Bisher war es jedoch ihrer regen Gewitztheit zu verdanken, dass schlussendlich alles zur vollsten Zufriedenheit bewältigt werden konnte. Doch wie heißt es auch so schön? Nur unter Druck entstehen Diamanten.


    Vorlieben:
    Obwohl sie sich darum bemüht, eine möglichst tadellose und exemplarische Darstellung einer Führungsperson zu bieten, die vor allem mit ausgedehnten Trainingseinheiten und Selbstkasteiung glänzt … ist es Reika in der tatsächlich freizeitlichen Freizeit nicht immer vollends möglich, über verbliebene Angewohnheiten alter Tage hinweg zu täuschen. Und dazu zählen vor allem reichlich weltliche Genüsse.
    × Honigkuchen.
    × Heiße Bäder.
    × Ausgedehnte Mittagsschläfchen, die bestenfalls an die Nachtruhe anknüpfen.
    × Reis zu jedem erdenklichen Essen. Gerne auch Reis mit Reis.
    × Horrorromane lesen.
    × Nachtwanderungen, nächtliches Training.
    × Hollow-Jagd an der Seite ihres besten Freundes Shen.


    Abneigungen:
    × Berichte schreiben.
    × Den Erwartungen der Kommandantin nicht gerecht zu werden.
    × Zu viel Sauce auf ihrem Reis.
    × Große Löffel.
    × Chronische Nervensägen.
    × Unhöflichkeit.
    × Ungerechtigkeiten jeder Art.


    Besonderes:
    Da Reikas Interesse für weniger spannende Anliegen recht kurz geartet ist, vertieft sie sich oftmals, und auch zu nicht unbedingt allzu angemessenen Zeitpunkten, in ihr mitgeführtes Buch. Tatsächlich bekommt sie jedoch das meiste sehr wohl mit, was um sie herum geschieht – eine Fähigkeit, die bereits zu Lebzeiten in der Schule überaus nützlich gewesen war!


    Kampfstatistik


    Stärken:
    In die Wiege der Wiedergeburt gelegt wurde dem Rotschopf das Talent für den Schwertkampf, welches vergleichsweise wenig Feinschliff benötigte, um gemessen an ihren hart trainierenden Kameraden in der oberen Liga mitspielen zu können. Anders ergab es sich bei ihren mittlerweilen sehr passablen Kidō-Fertigkeiten – recht spät zog die Vielfalt dieser Disziplin Reika in ihren Bann; dafür jedoch umso intensiver. Obwohl ihr das Bakudō mehr zusagt, übte sie sich fast gleichermaßen im Hadō, was beiderlei entsprechende Früchte trug.

    Schwächen:
    Als bilde das Schwert ihren verlängerten Arm, offenbaren sich in nahkämpferischen Auseinandersetzungen ohne dieses alsbald Reikas größte Mängel. Ihre Tritte und Hiebe sind zumeist nicht nur recht unmotiviert und wenig originell, sondern auch ohne die entsprechende Durchschlagskraft. Denn wie für die meisten weiblichen Shinigami üblich verbirgt die Vizekommandantin keine gestählte Muskelmasse unter ihrem Shihakusho, da ihr grob physisches Training wenig zusagt.

    Kampfstil:
    Reika legt ein besonnenes sowie taktisches Vorgehen an den Tag, und präferiert zudem eine zurückhaltende Strategie, um zunächst einen Eindruck der Vorzüge und Unzulänglichkeiten ihrer Kontrahenten zu erhalten. Anschließend legt sie sich den Grundriss eines Plans zurecht, wobei keine unnötige Müh darauf verschwendet wird, diesen auch in allen Einzelheiten einzuhalten – stattdessen spart sie nicht mit Spontaneität und eher unerwarteten Manövern, indem sie im Gros der Fälle blank auf einen bestimmten Kampfstil aufbaut (vorzugsweise den versiegelten Schwertkampf) und erst im weiteren Verlauf andere Fertigkeiten hinzuzieht, um im Gegenzug nicht gleich jede ihrer Stärken preiszugeben. Lieber lässt sie sich hingegen unterschätzen, statt mit Prahlerei große Erwartungen zu schüren.

    Ausrüstung:
    × Ihr Zanpakutō ‚Akaboshi‘
    × Denreishinki
    × Geld
    × Bonbons. Möglichst verschiedene Geschmacksrichtungen.
    × Ein variierendes Exemplar handlicher Taschenbücher (Zumeist Horrorliteratur)


    Besonderes:



    Stats:


    • Reiatsu: 45
    • Geschwindigkeit: 45
    • Stärke: 35
    • Zanjutsu: 60
    • Hakuda: 35
    • Reiatsukontrolle: 60
    • Ausdauer: 45



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    Lebenslauf


    Ziel:
    Für Reika hat schlichtweg ihre Berufung als Shinigami die höchste Priorität – und damit ist ihr bereits als oberstes Ziel gesetzt, die Soul Society besten Gewissens zu verteidigen und alles in ihrer Macht stehende darauf zu verwenden, jene vor Schaden zu bewahren.
    Dabei spielt es für sie keine Rolle, innerhalb welchen Ranges sie zu diesem Zweck agiert; jede ihr zugedachte Verantwortung wird so gut wie möglich erfüllt. (Wobei ‚so gut wie möglich‘ nicht immer unbedingt ein ‚so schnell wie möglich‘ einschließt…)

    Allerdings wird ihre Strebsamkeit auch von einem verborgenen persönlichen Aspekt flankiert – denn innerlich hofft Reika darauf, eines Tages ihre Schuld(en) bei Shen begleichen zu können, der ihr einst das ‚Leben‘ rettete. Insbesondere, weil er ihr überhaupt erst den Anreiz bot, wieder ein Sinn in selbigem zu sehen.

    Bezugspersonen:

    × Gintori Fujita
    Für ihre Vorgesetzte empfindet Reika vor allen Dingen zuerst einen hehren Respekt – zum einen wegen ihrer außerordentlich kämpferischen Fähigkeiten und zum anderen ob ihres vorbildlichen Verhaltens als Generalkommandantin, das besonders im Punkt des reservierten und distanzierten Gebarens prägend für die junge Shinigami wirkt.
    Dem entgegen ist es für Reika allerdings ein persönliches Bestreben, etwas näher an den menschlichen Kern des Mythos Gintori Fujita zu gelangen – vermutlich wohl auch der Grund, weshalb sie seit einiger Zeit immer einige Bonbons verschiedenster Sorten mit sich führt … In der Hoffnung, eines Tages die Lieblingsgeschmacksrichtung ihrer Kommandantin herauszufinden. Denn es scheint, als sei diese mit Süßigkeiten noch am ehesten aus ihrem Eispanzer zu locken.

    × Takeda Shen
    Bereits vor Reikas Zeit als Shinigami bewahrte dieser überaus lässige Geselle sie des vorzeitigen Ablebens und stanzte sich damit unwiderruflich in die Geschicke des Rotschopfes. Dies bedeutet vor allen Dingen, dass er als einer der dünn gesäten Auserwählten hin und wieder auch eine Prise ihres Innenlebens zu spüren bekommt, obschon sie ihn eigentlich noch viel weniger an ihren Schwächen teilhaben zu lassen versucht als alle anderen. Doch nach all den Jahren der Freundschaft fällt ihm kaum etwas leichter, als in ihr zu lesen und daher zu wissen, wann die ungetrübte Laune ebenso aufgesetzt ist wie das seriöse Gebaren als Vizekommandantin. Zumindest ist letzteres seiner Meinung nach keineswegs ‚die echte‘ Reika, weshalb Shen sie gut und gerne daran erinnert, ‚mal ein wenig lockerer‘ sein zu sollen, wenn sie sich ihrem Rang entsprechend verhält.
    Nicht selten enden solche Sprüche in einer raren Vorführung jener Hakuda-Kunst, die sie beherrscht: Der Kopfnuss.

    × Kurama Shisui
    Ungeachtet der Tatsache, dass Shisui eher eine der Personen ist, in deren Fall Reika der Entzug weitaus lieber wäre als der Bezug, lässt sich jedoch nicht leugnen, dass er in seiner rohen, dafür aber unumstößlich ehrlichen Art maßgeblich für ihre Wandlung von der bequemen Opportunistin hin zur eifrigen Vizekommandantin der ersten Division verantwortlich war. Dennoch spart sie sich ihren neugewonnenen Ehrgeiz lieber für die sich türmenden Aktenhaufen ihrer Kompanie auf, statt vergeblich das Buch mit sieben Siegeln zu entschlüsseln, das er für sie darstellt. So glaubt sie nämlich nicht daran, dass sie miteinander je auf einen grünen Zweig kommen werden – selbst wenn sogar ihr mittlerweile auffallen durfte, dass hinter der Fassade des chauvinistischen Machos durchaus positive Tendenzen auszumachen sind.

    × Yazuki Mihana (Bei Interesse gerne spielbar)
    Kein Tag vergeht, an dem Reika nicht an ihre ‚kleine Schwester‘ denkt, die sie zugunsten ihrer Berufung als Shinigami im Rukongai zurücklassen musste. Noch heute plagt sie eine Mischung aus Schuldgefühlen und der Zuversicht, dass auch Mihana dereinst ebenfalls über nennenswerte spirituelle Kräfte verfügen wird, um sich der Gotei 13 anschließen zu können. Dass allerdings schon über einhundert Jahre vergangen sind, seitdem sie diese Hoffnung zu hegen begann, spielt dabei keine Rolle. Irgendwann würden sie wieder beisammen sein. Als Shinigami.
    Was Reika nicht weiß: Mihana befindet sich längst in der Ausbildung an der Akademie und steht kurz vor dem Abschluss an derselben. Ob die Überraschung gelingen wird?



    tabellarischer LL:
    × - 19 Jahre × Geburt in Kyōto, Japan
    × 0 Jahre × Rettung vor einem Hollow, Konsō durch Takeda Shen
    × 0 Jahre × Wiedergeburt im südlichen Rukongai
    × 2 Jahre × Begegnung mit Mihana
    × 19 Jahre × Entdeckung ihrer spirituellen Kräfte
    × 21 Jahre × Wiedersehen mit Takeda Shen, kurz darauf Aufnahme an der Akademie
    × 27 Jahre × Abschluss der Ausbildung, Eintritt in die 13. Division (unseated)
    × 38 Jahre × 17. Sitz
    × 46 Jahre × 12. Sitz
    × 51 Jahre × Erste Begegnung mit Akaboshi, der sie auf die Probe zu stellen beginnt
    × 66 Jahre × 9. Sitz
    × 70 Jahre × 4. Sitz
    × 77 Jahre × Entfesselung ihres Shikai
    × 78 Jahre × Wechsel in die 1. Einheit, 3. Sitz
    × 94 Jahre × Besondere Schulung ihrer Kidō-Fertigkeiten
    × 137 Jahre | Gegenwart × Vizekommandantin



    Geschichte:

    1 | 日暮

    Es fühlte sich an, als sei man aus einem Traum erwacht. Unfähig, die Erinnerung des Vergangenen festzuhalten – wie Wasser, das man mit bloßer Hand zu greifen versucht. Auch ist man kraftlos, müde. Die Augen sind aufgeschlagen und dennoch dringt jede Sensation wie durch einen Schleier an die Sinne heran. Sie hatte aufgehört, die Tage zählen zu wollen; schien ihr doch, dass es überhaupt keine Rolle spielte, wie lang sie dort bereits weilte. Vielleicht war es eine halbe Ewigkeit, vielleicht auch eine ganze, da die leeren Silberaugen bedächtig die blendend weiße Fassade des Bauwerkes taxierten. Immer gingen sie dort ein und aus – Menschen in zivil, zumeist geplagt von sorgenvollen Mienen, oder die kitteltragenden Personen von großer Wichtigkeit, wie an ihren steifen Stechschritten und gestrafften Schultern zu erkennen waren. Nachts hingegen herrschte zumeist das grelle Flackern aus roten und blauen Lichtbündeln, welche nicht eher ruhten, bis die gefährdete Ladung von gläsernen Automatiktüren verschluckt worden war und man hinter den Pforten um deren Überleben rang.
    So oft hatte sie es beobachtet. Und so oft hatte sie gewünscht, irgendetwas zu entdecken, das Vertrautheit weckte – ganz gleich ob blutig oder selig. Denn das einzige, das sie noch wusste: Sie war hier, um den Grund zu finden …
    Eines Abend jedoch zerbarst ein markerschütterndes Brüllen die Stille der medizinischen Stätte und rüttelte an der lähmenden Trance der rastlosen Seele. Ein Gefühl klärte ihre Sinne, als schlüge noch immer ein Herz in ihrer Brust, das angsterfüllt Blut durch ihre Adern presste. Sie wusste nicht, was es war, das mit solch schrecklicher Imposanz dröhnte, doch der letzte Rest Leben machte sie glauben, dass es nur ein Jagdruf sein konnte. Ein solcher, der sich nach ihr verzehrte. Rasch stürmte sie davon; ließ jeden Verbund hinter sich und eilte fort in den angrenzenden Hain, der mit den tieffallenden Schatten Zuflucht bieten sollte. Doch das unbarmherzige Knacken der Äste, ja, ganzer Bäume hinter sich, das ihrem hastenden Lauf immer näherrückte, verriet, wie wenig ihr das Zwielicht zu helfen vermochte. Unbeeindruckt setzte das Monster auf sie zu, stampfte mit ohrenbetäubender Stärke jegliches Hindernis aus dem Weg, ehe es sich mit einem erschütternden Sprung in den Weg der schutzlosen Seele beförderte und ihr die grässlichen Zähne fletschte, indessen aus den rotglühenden Augen gierender Hunger triefte. Wie paralysiert ob des furchteinflößenden Anblicks spähte sie hinauf in die maskenhafte Visage ihres Untergangs. Das Wesen knurrte; vorfreudig. Wog den Leib mit raubtierhafter Geduld nach vorn – des rechten Moments harrend, zuzuschnappen und die mordlustigen Fänge in sein Opfer zu jagen.

    War dies ihr Ende?

    Die rubinen Lichter flackerten ein letztes Mal auf, ehe der Hollow sich mit brachialer Gewalt auf sie stürzte – den Rachen weit aufgerissen, als wolle er ihr keine Chance zum Entkommen lassen. Zäh, gar endlos verstrichen jene letzten Sekunden, da sie schützend die Arme vor die Sicht geworfen und die Lider dem Schrecken kapitulierend zusammen gekniffen hatte; schlicht die grausame Pein erwartend, welche ihre gesamte Existenz in Stücke reißen würde.
    …Doch die Momente verrannen in der drückenden Stille des Ungeschehenen. Zaghaft spähte der Rotschopf zwischen den erhobenen Ellen hervor und erkannte, wie das Monstrum in der Bewegung innegehalten hatte. Der karmesine Funken in seinen Augen … erloschen. Langsam entglitt ihr Leib der angstvollen Starre, auf dass sie vage ein, zwei Schritte zurück stellte, als könne sie sich des Glücks nicht sicher wähnen, von der Bestie verschont worden zu sein. Dann, plötzlich, spaltete sich das Monstrum der Diagonale nach von der linken Klaue empor zur rechten Schulter, ehe sich sein absurder Körper in schwarzen Partikeln aufzulösen begann.


    Spoiler:

    Vor dem Hollow bewahrt, machte sie sich an der Seite ihres Retters auf zu jenem ‚Haus‘, das sich zur Überraschung des Shinigami als ein Krankenhaus herausstellte. Er benötigte dabei nicht viel psychologisches Geschick, um zu bemerken, dass die junge Frau so gut wie keine nützlichen Erinnerungen besaß – doch er ahnte eine Prise Hoffnung am Horizont, als sie ihm zumindest ihren Namen verraten konnte. Reika. Sogar der Nachname gesellte sich hinzu, was ihn zuversichtlich stimmte. In seinem – so glaubte er – unwiderstehlichen Charme versicherte er, ‚das schon zu regeln‘, und begab sich anschließend für eine geschlagene Stunde in das Hospital.
    Sowie er zurückkehrte, sparte er klugerweise aus, herausgefunden zu haben, dass sie definitiv tot war. Allerdings gab es da noch etwas, zu dessen Zwecke er die Rothaarige gegen ihren Willen schulterte, um so schnell wie möglich weiter in die Stadt vorzudringen. Ihre kläglichen Befreiungsversuche wurden ignoriert; das bisschen Hampelei und Gekeife machte ihm nur wenig. Zumal es alsbald endete, sowie die beiden an einem ganz bestimmten Wohnungskomplex angelangten – jäh war sie verstummt und wusste plötzlich ganz von selbst, wohin die Schritte weiter zu setzen waren. Er ließ Reika davon eilen und gab nun ihr eine gesamte Stunde, um … es zu regeln. Das letzte bisschen Irdische, das sie an jene Welt band.
    Schließlich suchte er sie auf; entdeckte ihre Gestalt vor einem Fenster harrend – den Blick auf das Bett dahinter gerichtet, in dem ein kleiner Junge schlief. Er trug einen Kopfverband und der Shinigami namens Shen vermutete unter der Decke einen schweren Gips am rechten Bein. In seinem angewinkelten Arm ruhte ein Plüschtier; es hatte wohl schon ein paar Jahre auf dem Buckel, war jedoch noch als etwas zu erkennen, das früher einst ein Fuchs gewesen sein mochte. Irgendetwas sagte ihm, dass sie es gewesen war, die es ihrem Bruder geschenkt hatte …
    Eine Weile standen sie stumm beieinander, ehedem Reika sich zu ihm umwandte. Mit einem matten Lächeln und einem Nicken sprach sie ihren Dank aus, woraufhin er sein Zanpakuto zückte – dennoch hielt er einen Moment inne, da er bemerkte, dass ihr noch etwas auf dem Herzen zu liegen schien. Sein Grienen wurde etwas schelmischer, als der Rotschopf vor sich offenbar nicht die rechten Worte fand.



    „Du willst wissen, ob du auch ein Shinigami werden kannst, heh?“
    Ertappt, leicht verlegen senkte sie den Blick und nickte dann sacht.
    „Du wirst von ganz alleine merken. Ob du dazu geeignet bist oder nicht.“
    Ein weiteres Nicken von ihr.
    „Aaaber mach dir keine Sorgen; selbst wenn du’s nicht schaffst, werden wir uns ganz bestimmt wiedersehen.“
    Reika lupfte die Braue und schmälte die Augen, als ob sie da gar nicht einmal so scharf drauf wäre.
    „Kann vielleicht ein bisschen dauern, bis ich dich gefunden hab, Herzchen.“, meinte er und tippte ihr mit dem Rücken des Schwertgriffs stempelnd auf die Stirn, woraufhin sie spürte, wie sich die letzten Verbindungen zur irdischen Welt in ihr kappten, „Doch sei dir gewiss; ich vergesse niemals einen so prachtvollen und knackigen Ar-“
    Das Licht hatte sie verschluckt, ehe ihre ausholende Hand sein Gesicht hatte schmerzweckend streifen können.




    2 | 日の出

    Die Destination ihres Folgelebens fand sich im südlichen Rukongai, wo sie sich wie jeder andere auch einer der Familien anschloss und sich relativ friedlichen Verhältnissen hingeben durfte, die in jener Siedlung herrschten. Sie waren nicht die ‚Reichsten‘ aber auch nicht die Ärmsten, und man sorgte füreinander. Reika selbst ließ sich eine gewisse Zeit des Eingewöhnens, spürte aber schon bald eine innere Unruhe – sie hatte die Worte des Mannes nicht vergessen, der sie dorthin geschickt hatte, und von Tag zu Tag schürte sich der Wunsch, rechtmäßig die Seireitei betreten zu dürfen. Ihre Neugier hielt sie allerdings zurück; wollte nicht undankbar erscheinen, ihre neue Familie, die sie so wärmlich aufgenommen hatte, gleich mit ihrem Vorhaben zu konfrontieren.
    Der familiäre Verband wuchs mit den kommenden Jahren und bescherte vor allem recht junge Mitglieder – unter anderem die kleine Mihana, welche Reika besonders ans Herz wuchs. Es war, als hätte sie eine verlorene Schwester wiedergefunden; so gut verstanden sie sich. Auch, wenn Mihana zum Leidwesen vieler ihr Herz auf der Zunge trug – und vorrangig Reika damit in die Bredouille brachte, die jene auszubaden hatte. Das kleine Mädchen machte dies allerdings dadurch wieder wett, alle mit ihrem Sonnenscheingemüt anzustecken; insbesondere immer dann, wenn sie davon schwärmte, eines Tages ein Shinigami werden zu wollen. Mihana weckte mit dieser Träumerei auch Reikas eigenes Bestreben, doch als schließlich beide ‚Eltern‘ der Familie wenige Monate nacheinander verstarben, hatte der Rotschopf zunächst ganz andere Hürden zu bewältigen – als Älteste hatte sie nun Sorge für die Jüngeren zu tragen, weshalb sie ihre eigenen Wünsche schlicht zurückstellte; Mihana jedoch fortwährend ermutigte, das Leben im Rukongai hinter sich zu lassen. Dass sie während dieser Zeit bereits ihre eigenen spirituellen Kräfte entdeckte, verheimlichte der Rotschopf, um ihrer kleinen ‚Schwester‘ kein schlechtes Gewissen zu bereiten.
    Einige Jahre zogen daraufhin ins Land und ließen die scheinbar junge Frau fast vergessen, was ihr einstiges Bestreben gewesen war. Unerwarteterweise jedoch begegnete ihr ein altbekanntes Gesicht – gewandet in schwarzer Robe. Dass er ein Shinigami war, hielt sie nicht davon ab, ihm die seit 21 Jahren geschuldete Ohrfeige ohne Vorwarnung zu verpassen. Doch bevor sich Shen entrüsten konnte, hatte er Reika bereits erkannt und ihr ein breites Grinsen geschenkt. Natürlich hielt er sich wenig mit Formalitäten auf und versuchte dort anzuknüpfen, wo das letzte Aufeinandertreffen geendet hatte, aber als sich der Rotschopf ohne viele Worte davon zu machen versuchte, mühte er sich zum Ernst und schaffte es, die noch immer recht verschlossene Persönlichkeit in ein langes Gespräch zu verwickeln. Niemals wieder würde er sie so vieles erzählen hören – und er lauschte geduldig ihren Sorgen, Ängsten und etwaigen Schuldgefühlen. Zum Ende der Nacht verharrten sie schließlich in Schweigen, ehe er sich stumm erhob und ihr einen langen, durchdringenden Blick schenkte. „Du hast dich doch längst entschieden.“, hatte er als einziges gesagt, gelächelt und war danach ungeniert hinfort geschritten.

    Das hatte sie. Reika wollte sich zu einem Shinigami ausbilden lassen – doch der Gedanke, ihre neugewonnene Familie im Stich zu lassen … abermals, behagte ihr nicht. Besonders Mihana würde es das Herz brechen, ihre große Schwester dorthin gehen zu sehen, wo sie selbst immer die eigenen Wege hingewünscht hatte. Ja, Shen hatte recht – die Entscheidung war gefallen; eines Tages würde sie in die Seireitei gehen. Eines Tages, wenn auch Mihana soweit war. Und wie es ausgehen mochte, wenn in dem jungen Mädchen niemals die spirituellen Kräfte erwachten, wagte sie sich nicht vorzustellen. Es gab schlimmere Schicksale.
    Dies war ihr letzter Gedanke, ehedem sie auf dem Rückweg erkannte, wie sich eine kleine Silhouette im Schimmer des Mondlichts gegen die Häuserwand abzeichnete. Das selige, verständnisvolle Lächeln Mihanas trieb Reika sofort einen brennenden Film auf die Silberaugen. „Du gehst jetzt, nicht wahr?“ – ihr Tonfall hatte nicht einmal mehr hinauf zu einem Fragelaut gereicht. Mehr glich es einer Feststellung; einer solchen, der sie nicht im geringsten Maße böse zu sein schien. „Ich kann die Jungs hier nicht alleine lassen, deswegen werde ich erst etwas später nachkommen. Ist das okay für dich?“, war ihr mit einer mühelosen Selbstverständlichkeit über die Lippen gekommen, ehe ihre große Schwester vor ihr auf die Knie sackte und sie in eine feste Umarmung schloss. Dankbar und gleichermaßen reumütig, um schließlich trotz durchgemachter Nacht in Richtung der Seireitei aufzubrechen.
    Die Jahre zogen fast schon zu schnell vorüber – ein Zeichen dafür, dass ihre Entscheidung die richtige gewesen war. Nach dem Abschluss der Akademie folgte für Reika der Eintritt in die 13. Division, wo sie sich mit ihren Ambitionen keineswegs übernahm, jedoch auch mit jedem Aufstieg zufrieden war, der ihr mehr oder minder in den Schoß fiel. Mit dieser Einstellung ließ es sich bis zu jenem Tag recht gut leben, da sie sich bei einem Kampf mit einer Kohorte Hollows nicht imstande sah, ihren Kameraden zur Hilfe eilen zu können. In der darauffolgenden Nacht begegnete sie im Traum der Personifizierung ihres Zanpakutō, welcher sie eindringlich davor warnte, sich selbst zu überschätzen und die noch in ihr schlummernde Macht, ja, ihn zu unterschätzen. Doch als sie ihn nach seinem Namen fragte, lächelte er nur und verschwand im Zwielicht des Traums.
    Das Erwachen am nächsten Morgen brachte eine Zeit voller Grübeleien mit sich – Reika erkannte, wie wenig sie sich über sich selbst im Klaren war. Was sie wollte, was ihr Bestreben ist. Oder vielleicht auch, dass ihr – überraschend attraktiver – Schwertgeist im Kern Recht behielt; und sie sich daher mit viel zu wenig zufrieden gab. Um dies zu überprüfen, gedachte sie Shen, der ihr mittlerweile überaus ausdauernd auf die Pelle rückte, eine besondere Aufgabe zu: Er sollte in ihrem näheren Umfeld erkunden, welchen Eindruck die Menschen von ihr besaßen. Auf diese Weise hoffte sie auf möglichst ehrliche Antworten – das Gros jedoch schlug sich recht einheitlich nieder: Sie dachten von ihr als eine vielversprechende, fähige Shinigami, die immer ihr Bestes gab. Ausgerechnet dies letzte Statement knotete ihr den Magen reumütig. Es dämmerte Reika, dass dies nicht die Wahrheit sein konnte; ob es nun daran lag, dass ein jeder sie mochte und nichts Schlechtes über sie sagen wollte … oder weil sie selbst der Welt etwas vormachte. Doch solcherlei eingestehen?
    Etwas blieb; eine Möglichkeit, die wie eine leise Stimme in ihrem Hinterkopf der Aufmerksamkeit verlangte. Einen Jemand gab es in der Seireitei, auf den weder das eine noch andere zutraf – weder mochte er sie, noch glaubte sie ihm jemals etwas vorgemacht haben zu können. Jener Mann bekleidete nun beinahe schon seit Ewigkeiten den dritthöchsten Rang in der Kompanie und war für Reika alles andere als ein angenehmer Zeitgenosse; dennoch empfand sie großen Respekt für ihn – selbst, wenn dies die Konfrontationen mit ihm nicht wesentlich erträglicher oder häufiger gestaltete. Dennoch haderte Kurama Shisui nicht lange, ihr seine Meinung um die Ohren zu pfeffern: Er hielt sie für opportunistisch, ja, einen Mitläufer, der sich hinter dem Ehrgeiz anderer verkroch und die Lorbeeren erntete, die dabei abfielen, ohne dabei selbst jemals einen Handgriff mehr als nötig zu tun. Und dies war noch die euphemistische Wiedergabe seiner Worte.
    Für den Moment also schien es fast so, als hätte sich alles gegen sie verschworen – selbst das im Grunde genommene Positive; ob nun ihr Schwertgeist oder ihre Freunde, denn so oder so zeigten sie dem Rotschopf ihre eigenen Unzulänglichkeiten auf. Stießen Reika förmlich mit der Nase darauf und ließen den Gestank der Reue ihren Geist vergiften. …Jedoch wurde es Zeit aufzuatmen. Zeit, jenes Bild, das andere in ihr sahen, sehen wollten und ein ganz bestimmter niemals zu sehen gedachte, endlich zu realisieren. Dabei wusste sie ganz genau, es würde für den Rest ihres Lebens ein strikter Kampf bleiben – wider ihre ursprüngliche Natur. Doch sie glaubte, dass neugewonnene Stärke ein gerechter Lohn für diese Mühe sein würde.

    Es war ein langer und beschwerlicher Weg für ihre bequeme Grundhaltung; ein solcher, der ihr fortwährend Steine in den Weg warf, um sie stolpern zu lassen. Ganz zu schweigen von Shen, dessen Motivationen aus einer Mischung aus ‚Du bist gut so, wie du bist‘ und ‚Darf ich mal anfassen?‘ bestanden und daher nur wenig zweckdienlich waren. Jahre vergingen und nicht immer hielt sie durch; doch während sich Shen in solchen Momenten um das physische Aufpäppeln des Rotschopfs bemühte (gespickt von reichlich Steakhouse-Besuchen und Sakebars), war es auch ihrem Schwertgeist zu verdanken, der ihr in den verzweifeltsten Augenblicken immer neuen Mut machte. Und sei es nur in Form einer schweigsamen Vision. …Zumindest bis zu jenem Punkt, da über zwei Dekaden irdischer Zeitrechnung vorübergezogen waren und Reika dank eiserner – oder zumindest hölzerner – Disziplin einen wohlverdienten vierten Rang in ihrer Einheit bescherten. Denn trotz allem blieb das Erwachen ihres Schwertes aus.
    Mehr und mehr beschlich sie der Eindruck, ihr eigener Schwertgeist trieb seine Spielchen mit ihr; dass sie ihm im Grunde egal sei. Doch wie konnte man sich gewissermaßen selbst gleichgültig sein? So Reika sich nicht bis aufs Blut im Training verausgabte, versank sie während angeratener meditativer und selbstfindungstechnischen Aktivitäten zunehmend in solcherlei Gedanken und Selbstzweifel. Niemandem waren ihre Bemühungen in den letzten Jahren entgangen; aber die Seele ihres Zanpakutō zeigte sich fortwährend unbeeindruckt. Was also, in drei Teufels Namen, machte sie falsch?


    Spoiler:

    Nachdem er von dannen gezogen war, verging noch eine ganze Weile, bis sie verarbeitet hatte, dass Shisui ihr gerade – mehr oder weniger – gewollt einen Tipp gegeben hatte. Sollte Reika ihn jemals darauf ansprechen, würde er es vermutlich bis aufs Blut abstreiten oder sie mürrisch grunzend ignorieren. Allerdings war ein echter Schimmer Hoffnung am Horizont zu erkennen, auf dass der Rotschopf sich sogleich für den Außendienst einplanen ließ und zu ihrem Glück (oder Pech) mit Shen für die nächste Zeit auf Streife landete.
    Es dauerte gar nicht einmal lang, bis sie den Sinn hinter den Worten des blonden Hünen zu verstehen vermochte; denn kaum, da sie sich wieder in Kämpfe stürzte, denen tatsächliche Gefahr, ja, tatsächliche Bedeutung zugrunde lag, glaubte sie ihr Schwert förmlich singen zu hören. Voller Elan und Tatendrang – aus den Fesseln verronnener Zeit gesprengt, in welchen lediglich zu insignifikanten Trainingszwecken von der scharfen Schneide Gebrauch gemacht wurde.
    Dennoch gab sich Reika keinerlei Illusionen hin, es würde gelingen, sobald sie sich auf ein reales Kampffeld schwänge. Stattdessen genoss sie mit Engelsgeduld jede einzelne Konfrontation, die sie an die eigenen Grenzen bugsierte. Wieder und wieder. Und selbst darüber hinaus.


    Abermals hatte sie aufgehört zu zählen. Wie viele Monstrositäten ihrer Klinge bereits erlegen waren.
    ›Manches Mal müssen wir erst fallen…‹
    An jenen würde sie sich jedoch den Rest ihres Lebens erinnern. Womöglich, weil ihr nicht mehr viel davon bliebe.
    ›…um höher hinaufsteigen zu können.‹
    Doch nicht einen letzten Herzschlag sollte sie mit Zweifel vergeuden –
    » Suibō shiro…«
    Solange seine Stimme in ihr widerhallte.
    »…Akaboshi


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    3 | 明星

    Irgendwann war es tatsächlich geschehen. Eine edle Hand hatte aus flammenden Schatten zu Reika gereicht, um ihr wieder auf die Beine zu verhelfen. An die kurz darauf folgenden Ereignisse erinnert sie sich selbst heute nur noch schwach – viel zu sehr hatte sich das einnehmende, Mut spendende und wahrlich stolze Lächeln ihres Schwertgeists in ihr Gedächtnis gebrannt, und sie all die Wut und drohende Verzweiflung mit einem Schlag vergessen lassen. Allerdings … daran gemessen, dass Shen in den Tagen nach der Schlacht erstaunlich wenig anzügliche Avancen in ihre Richtung wagte, verhieß ihr, wie beeindruckend wohl die Premierenvorführung ihres Shikai gewesen sein mochte.
    Derlei Verhalten überdauerte selbst die kommenden Monate – bis schließlich eine völlig überraschende Wende die ‚Bemühungen‘ ihres besten Freundes neu entfachte: Reika wurde zum dritten Offizier befördert. Jedoch nicht in der ursprünglichen Kompanie, sondern in keiner geringeren als der ersten. Zunächst reagierte sie auf dies ein wenig panisch und nervös; daran gemessen, dass ausgerechnet Shen den fünften Rang in der Division der Generalkommandantin bekleidete. Sie hielt sich nicht für stark, geschweige denn würdig genug, in eine direkte Vorbildfunktion bugsiert zu werden – erst als ihr dämmerte, dass ja eben genau jemand wie Shen, der keineswegs dem typischen Profil der dortigen Shinigami entspricht, dort ohne Probleme sein Dasein fristete, legte sich die Anspannung zumindest ein wenig.
    Der Wechsel forderte verborgenen Ehrgeiz in der Shinigami, auf dass sie sich mühte, den Umgang mit ihrem Shikai rasch zu perfektionieren und auch Fortbildung in anderen Disziplinen suchte. Dies gipfelte schließlich in einer speziellen Schulung ihrer Kidō-Fertigkeiten, für welche sie ein ungeahntes Talent an den Tag legte, und daher bereits nach kurzer Zeit mit beachtlichen Fortschritten brillieren konnte.
    Auch gewöhnte sie sich langsam daran, in der offiziellen Hackordnung über Shen zu stehen, obschon er ihr dies nicht gerade einfach machte: Ihr zunehmend seriös betonter Charakter löste einigen Unmut in ihm aus, was er ihr in seiner ganz eigenen Art fortwährend klarzumachen versuchte und sie damit in jene Art unangenehmer Bredouillen brachte, die sie aus der Zeit mit ihrer kleinen Schwester Mihana nur allzu gut kannte. Alles in allem jedoch war zu sagen, dass sich Reika nie zuvor in ihrem Leben als Shinigami so wohl und vor allem so sehr am rechten Platz empfand wie nun in der ersten Division. Doch kurz bevor sich ihr Beitritt in jene Kompanie jähren sollte, verschwand in einer Nacht- und Nebelaktion der Vizekommandant – und das auf offiziellen Geheiß, wie sich herausstellte, als der Rotschopf alarmiert in den Gemächern der Generalkommandantin erschien.


    „Beruhige dich. Es hat alles seine Ordnung.“, beschwichtigte Gintori Fujita in ihrem bedächtigen Stimmfall und trat geruhsam einige Schritte an Reika heran, bis diese sich von den bernsteinernen Augen bis aufs Seelenmark durchbohrt fühlte.
    Plötzlich ertappte sie sich dabei, nach den rechten Worten zu ringen, wobei schließlich ihr Blick von einer schlichten Geste ihrer Kommandantin hinab gezogen wurde. Die Silberspiegel fanden sich auf einem Objekt, das ihr das Blut betäubend durch die Ohren rauschen ließ – Mühe hatte sie, die folgenden Worte der Sotaicho aufzunehmen, da ihre ganze Aufmerksamkeit sich auf die Armbinde mit der schwarzen Eins fixierte.
    „…Ganz recht.“, bestätigte die oberste Befehlshaberin der Gotei 13, als sie Reikas ungläubig entglittenen Gesichtszüge betrachtete. „Ich übertrage dir die stellvertretende Verantwortung über die erste Division.“

    Probepost:
    Das gleißende Licht spaltete sich vor ihrem Antlitz und flutete ihre in Gedanken versunkene Gestalt, als die große Pforte des hölzernen Traktes aufglitt. Gleichsam erhob sich eine vage Brise, welche durch das karmesine Haar flirrte und an der schwarzen Kleidsamkeit zupfte; still und anschmiegsam. Als wollte man sie zurück ins Diesseits locken – hinaus aus den trüben Gefilden zahlloser Grübeleien, die ihren Blick mit unüblicher Beharrlichkeit an den Boden vor sich geheftet hatten. Welch Sinnbild für Reikas Unwillen, geradeaus spähen zu wollen; wider die unwirkliche Wahrheit, die sie wenige Minuten zuvor ereilt hatte. Mehr Zeit in der bedrückenden und sogleich anregenden Einsamkeit der akuten Erinnerungen sollte ihr allerdings nicht vergönnt sein, denn rasches Fußgetappel gedachte ihren stummen Weg zu kreuzen, auf dass sich unweigerlich das rotbeschopfte Haupt richtete, um die Ankömmlinge in Augenschein zu nehmen. Allesamt drei ihrer eigenen Einheit, die nicht lange zauderten, ihr in einem wilden Durcheinander ungezügelter Fragerei etwaige Antworten zu entlocken. Reika jedoch schwieg; hatte ihre Aufmerksamkeit sich längst auf den Vierten im Bunde gemünzt, der in nonchalantem Schritt gemütlichen Tempos auf den kleinen Pulk zustakste. Dabei ein fast schon selbstgefälliges Lächeln auf den Lippen bergend.
    „Na?“, griente er ihr halbseiden entgegen, indem sein Timbre eine völlig andere Erwartungshaltung präsentierte als die der anderen. „Was … gibt’s Neues?“, setzte er viel zu unverbindlich hintenan.
    Doch so seltsam dies auch anmutete; Reika zeigte sich ungerührt, versank stattdessen stumm im Gold seiner aufmerksamen Augen.
    Eine weitere Brise begehrte auf und schmiegte sich wärmlich um die Silhouetten der Anwesenden, von denen nur die beiden Feuerköpfe keinen Anstoß an der Stille nahmen. Dann, schließlich … floss ein vages Lächeln in die Züge der jungen Shinigami, indem sie es ihrer Kommandantin gleichtat und jenes Kleinod darbot, das zumindest Shen Antwort genug war. Ein unisonores ‚Oooh‘ hörte man daraufhin von den drei anderen, die mit kullerrunden Augen an der Armbinde der Vizekommandantin, an Reikas Armbinde hingen. Es folgten die verschiedensten Zusprüche – ‚Woah, Glückwunsch, Reika!‘ - ‚Reika-San.‘ - ‚Kishiro-Fukutaicho!‘, überboten sie einander nicht ohne etwas Witzelei, aber wie gewöhnlich war die Art ihres besten Freundes wieder einmal am hervorstechendsten:
    „Hehe, das heißt dann wohl, dass du mir jetzt einen ausgibst, Herzchen.“, griente er und schob sich mühelos an den Jungspunden vorbei, um seiner offiziellen Vorgesetzten den Arm um die Schulter zu schlingen und sie feixend in Bewegung zu bugsieren.
    »Wenn du wieder zu viel säufst, zieh ich dir das jetzt vom Lohn ab.«, gab sie dabei scheel zu bedenken und ließ sich nach langer Zeit einmal wieder mitschleifen. Viel Arbeit harrte bereits ihrer, doch das durfte ruhig noch ein, zwei Stunden auf sich warten lassen. Ein wenig Zweisamkeit mit dem alten Schwerenöter täte vielleicht ganz gut.
    Ein Gedanke, der ihr auch selbst dann nicht verging, als seine Hand stetig an ihrem Rücken hinab gewandert war und ihm kurz vor dem Passieren des Steißes einen Hieb der Qualität ›Auf in die Umlaufbahn!‹ bescherte.
    Der dumpfe Gong verhallte über der Seireitei und ließ die Soul Society für den Moment in lieblicher Atmosphäre zurück.


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Zuletzt von Kishiro Reika am Di Nov 27, 2012 4:12 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag von Hono Karasu Mo Nov 26, 2012 10:22 pm

Guten Morgen,
willkommen im Forum (auch wenn du schon länger hier bist :D), ich übernehme dann mal die Erstbewertung ;) Ist auch nicht viel, denn der ganze Charakter erscheint mir sehr schön ausgearbeitet.

1. Auftreten:
Klingt ja alles schön und blumig, aber wie genau verhält sie sich denn nun? Du schreibst etwas von Verständnis/Respekt für andere Personen, aber gilt das für alle gleich? Begegnest du Feinden auch mit Respekt? Und anderen Kommandanten aus anderen Einheiten? Immerhin beziehst du dich ja klar auf die 1. Division.
Daher bitte zu diesen Punkten noch etwas reinschreiben.

2. Persönlichkeit:
Ja, das muss man zweimal lesen, um es zu verstehen, und vielleicht habe ich wahrlich etwas falsch verstanden, aber:
Erst erwähnst du, dass sie zu nichts Nein sagen kann und damit sehr hilfsbereit ist, und zum Ende hin negierst du das vollkommen? Das müsstet du mir erst einmal erklären.
Ich habe außerdem das Gefühl, dass du "viel Wind um nichts" machst, also viel schreibst, aber wenig Inhalt in der Persönlichkeit an sich ist. Würd ich jetzt so direkt aber nicht bemängeln, weil mir der Charakter an sich sonst sehr rund erscheint. Aber versuch vielleicht einfach das zu bündeln, was du sagen willst.

3. Statpunkte:
Für einen Fukutaichou ist der Wert 50 (Reiatsu) auch schon im oberen Bereich anzusiedeln (immerhin ist 60 schon der Maximalwert). Daher diesen bitte als Stärke eintragen und dann auch eine ausgleichende Schwäche einfügen ODER Reiatsu abschwächen.

4. Avatar:

Der Punkt fehlt: Woher ist der Avatar?

Eyup, das wär's dann erstmal. Ein großes Lob für die ausführliche Geschichte; es hat echt Spass gemacht diese zu lesen. Freue mich dich bald ingame anzutreffen, denn das wird sicherlich eine spannende Sache.
LG

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Beitrag von Kishiro Reika Di Nov 27, 2012 4:25 am

1. Auftreten
Hab sowohl das Verhalten gegenüber Kommandanten als auch Feinden eingebaut.

2. Persönlichkeit
Ich hoffe, es ist nun etwas nachvollziehbarer - es sollte so verstanden werden, dass sie in ihrer Hilfsbereitschaft zu allem erst einmal "Ja" sagt, ohne aber letztendlich auch immer Muse und Muße zu haben, das auch alles (schnell) abzuarbeiten.

3. Stats
Ich hab beim Reiatsu fünf Punkte abgezogen und sie bei der Reiatsukontrolle dazugegeben.

4. Avatar
Geht das so oder sollte ich jeden Künstler einzeln aufführen? :o

Edit:
Und danke! *u*
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Beitrag von Hono Karasu Di Nov 27, 2012 7:34 am

So, dann geb ich mal das erste
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meiner Karriere hier.
Immerhin ist jetzt alles zu meiner Zufriedenheit.
Viel Spass mit dem nächsten Bewerter ;)
LG
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Beitrag von Admin Mi Nov 28, 2012 8:36 am

Ich habe bei dieser wirklich guten Bewerbung keinerlei weitere Gründe sie offen zu lassen oder nicht sofort anzunehmen. Daher verleihe ich dir hiermit feierlich dein zweites Angenommen. Endlich kannst du nach so langer Zeit auch loslegen :-P
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