[EA][Kommandant der 11. Kompanie][Noctis, Kurayami][Angenommen]
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[EA][Kommandant der 11. Kompanie][Noctis, Kurayami][Angenommen]
Charakter Akte
Kurayami Noctis
Kurayami Noctis
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- Steckbrief
- Rufname
- Noctis
- Kurayami
- Kenpachi
- 80 Jahre
- 22 Jahre
- 180 Zentimeter
- 70 Kilogramm
- Kleines Dorf nahe Osaka
- Fünfzigster Bezirk von Nord-Rugokai
Familienname
Beiname
Alter
Alter(äußerlich)
Größe
Gewicht:
Geburtsort
Wiedergeburtsort
- Charakter
- Aussehen
- Ehrlichkeit
- Kämpfe
- Waffen
- Wetten
- Aufdringlichkeit
- Arroganz
- Attentäter
- Feigheit
- Intrigen
- Lügen
- Sake
- Ungerechtigkeit
Auf den ersten Blick fällt es einem schwer das Aussehen des Shinigami mit seiner Position als Kommandant der elften Division in Verbindung zu bringen. Wann immer man an den Taichou der für Kampfeinsätze spezialisierten Kompanie denkt, hat man eigentlich das Bild eines hünenhaften, muskulösen Mannes vor Augen. Noctis jedoch widerlegt diese Ansicht durch sein äußeres Erscheinungsbild erheblich, was ihm anfangs einiges an Spott eingebracht hatte, den er jedoch aufgrund seiner Kampffertigkeiten im Nu im Keim erstickte. Zwar ist er vor allem für japanische Verhältnisse hochgewachsen, überragt jedoch nur knapp zwei Drittel aller anderen Shinigami in der Soul Society. Auf seinem Körper zeichnen sich keine übergroßen und respekteinflößenden Muskelpartien ab, jedoch ist der Kurayami äußerst gut durchtrainiert, besitzt kaum ein Gramm Fett an seinem Körper und verfügt über mehr mehr Kraft als man vermuten würde, was schon einige Gegner am eigenen Leib zu spüren bekamen. Seine markanten Gesichtszüge sind von silberblauem Haar umrahmt, das einerseits zwar wild, aber andererseits auch äußerst stilvoll von seinem Kopf absteht und ihm eine besondere Note verleiht. Seine bernsteinfarbenen Augen verleihen seinem Blick einen Hauch von Wärme, auch wenn der Rest an Noctis meist eine recht abweisende und kühle Art anpreist. Im Gegensatz zu den meisten anderen Shinigami hat er sich nicht für althergebrachte, japanische Kleidung entschieden, sondern einen moderneren Look gewählt. Seine Garderobe ist komplett in Schwarz gehalten, wobei er Lederkleidung bevorzugt. Seinen Kommandantenmantel trägt er nur zu offiziellen Anlässen oder wichtigen Kämpfen, ansonsten hält sich der Kurayami lieber an seinen eigenen Stil. Als Schuhe bevorzugt er feste Stiefel, im Gegensatz zu den so weit verbreiteten Geta (Holzsandalen).
Auftreten
Anders als man erwarten würde, geht der Taichou nicht mit seinem Titel hausieren und erwartet auch nicht, dass man ihm mit übermäßigem Respekt oder gar Ehrfurcht begegnet. Er hält sich für einen Mann der eine außerordentliche Begabung besitzt, was den Umgang mit dem Schwert angeht, nicht mehr und nicht weniger. Gleichzeitig allerdings trägt Noctis diese Einstellung gegenüber Rängen und Stellungen auch nach draußen und vergisst oft anderen Kommandanten den ihnen gebührenden Respekt entgegenzubringen und geht mit ihnen zumeist genauso um wie mit den unter ihm stehenden in seiner Kompanie. Grob gesagt behandelt er die meisten Menschen gleich, ganz egal ob es sich dabei um die Generalkommandantin handelt oder um eine x-beliebige Person aus Rugokai. Dass er sich damit oft einiges an Unmut zuzieht, kümmert Noctis nicht sonderlich. Er hat alles in Soul Society gesehen und alles erlebt, war jeden einzelnen Bezirk durchlaufen und letzten Endes zum Kommandant der elften Division geworden. Und wenn er dabei eine Erkenntnis erlangt hat, dann dass im Grunde genommen alle Menschen - oder Shinigami - gleich behandelt werden sollten...
Selbst was seine Feinde betrifft verhält sich der so kampflustige Kommandant ihnen kaum anders als seinen Mitstreitern gegenüber. Der Kurayami sieht in Hollows, Arrancars und Espadas, im Gegensatz zu dem Großteil aller anderen Shinigami, keine Monster oder Bedrohung der Weltordnung und dem Frieden gegenüber, sondern lediglich eine weitere Herausforderung die es zu meistern gilt. Im Grunde genommen wäre Noctis nicht einmal dem Gedanken abgeneigt, sich mit diesen Wesen anzufreunden, wenn er sich mit einem von ihnen verstehen würde. Allerdings ist ihm auch bewusst, dass so ein Verhalten nicht toleriert wird, weswegen er seine Einstellung diesbezüglich tunlichst verschweigt.
Persönlichkeit
Auf die meisten Personen in seiner Umgebung wirkt Noctis äußerst unterkühlt und abweisend und nicht wie ein Shinigami, mit dem gut Kirschen essen war. Und tatsächlich entspricht das die meiste Zeit der Realität. Auch wenn Noctis sich nicht mehr daran erinnern kann, so hat er im Laufe seines Lebens doch etliche Verluste durchlebt, die seine Seele auch nach dem Tod geprägt haben. Sich anderen zu öffnen und ihnen damit die Gelegenheit geben in sein Leben zu treten, ist etwas das er nur sehr selten tut, aus der tief verwurzelten Angst heraus diese Person irgendwann wieder verlieren zu können. Stattdessen gibt sich der Taichou, wenn man einmal mit ihm im Gespräch ist, entweder ziemlich neutral oder sagt geradeheraus was er denkt, auch wenn er damit andere vor den Kopf stoßt. Viele missverstehen seine oft ruppige und abwertende Art und Weise als Arroganz, dabei kann es Noctis selbst überhaupt nicht ausstehen, wenn ihn jemand von oben herab behandelt oder anspricht. Diese Abneigung gegenüber Überheblichkeit rührt zweifellos von den Erfahrungen her, die der Kurayami beim Durchlaufen ganz Rugokais gemacht hat. Es ist ihm zuwider, wie manche der höhergestellten Shinigami in Seireitei sich aufführten, obwohl ihr Charakter keinen Deut besser war als der von den Bewohnern der Randbezirke Rugokais. Im Grunde genommen waren sie doch alle gleich und er verstand nicht, weswegen man jemanden nur aufgrund seiner Herkunft oder seines Standes wegen von Vornherein anders behandeln sollte. Jeder Mensch, Shinigami oder sogar solche Wesen wie Hollows, Arrancars oder Espada hatte es verdient als Individuum angesehen und bewertet zu werden. Den wichtigsten Teil seiner Persönlichkeit macht aber wohl nach wie vor der Drang nach dem Kämpfen aus. Das Kämpfen braucht Noctis wie die Luft zum Atmen, denn nur in diesen flüchtigen Augenblicken hat er das Gefühl wirklich am Leben zu sein. Es gibt nichts anderes in seinem Leben, das ihm ein ähnlich berauschendes Gefühl verleihen könnte wie ein gutes Gefecht, weswegen er stets auf der Suche nach neuen Herausforderungen ist.
Vorlieben
Abneigungen
- Kampfstatistik
- Stärken
- Reiatsu: 70
- Geschwindigkeit: 60
- Stärke: 70
- Zanjutsu: 70
- Hakuda: 55
- Kido: 0
- Ausdauer: 45
Die Stärken Noctis' sind relativ einfach gestrickt. Seine größte Stärke rührt zweifellos von seinem unglaublichen Kampfgeschick her, das ihn in Kombination mit seiner Kraft, Geschwindigkeit und Furchtlosigkeit für jeden zu einem bedrohlichen Gegner macht und ihm letztendlich den Titel des 'Kenpachi' und die Postion als Kommandant der elften Division eingebracht hat. Davon abgesehen befindet der Kurayami selbst, dass er keinerlei außergewöhnliche Fähigkeiten besitzt, die es zu nennen wert wären. Dass er einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn in sich beherbergt würden manche als zu großes Mitleid seinerseits auslegen und dass der Taichou jedem Menschen eine Chance gibt sich zu beweisen und anfangs jedem sein nahezu uneingeschränktes Vertrauen schenkt, würden viele als Naivität abstempeln. Aber vielleicht waren es ja genau diese Eigenschaften, die ihn dorthin gebracht haben wo er heute steht...
Schwächen
Eine der größte Schwächen Noctis' besteht zweifelsohne darin, dass er seine Gegner nie ernst nehmen kann. Dabei spielt es keine Rolle ob er einen Hollow, Shinigami auf Kommandanten-Level oder gar einen Espada vor sich stehen hat. Da Noctis das Kämpfen liebt und dabei eine innere Befriedigung verspürt, die er sich auf keine andere Art und Weise verschaffen kann, versucht er jedes Duell so lange wie möglich hinauszuzögern und die Konfrontation so lange wie möglich aufrechtzuerhalten. Dass er sich damit schlimmere Verletzungen zuzieht, als nötig gewesen wären, stört ihn dabei kaum. Allerdings lässt er durch diese Eigenschaft oftmals sogar schwächeren Gegnern nie Möglichkeit, ihn in eine prekäre Lage zu bringen. Nur in den aller seltensten Fällen setzt der Kommandant der elften Division sein Bankai ein, da er weiß, dass der Kampf dann vorbei ist. Zudem hat er Angst davor die Kontrolle über sich zu verlieren und in eine Art Blutrausch zu verfallen, was von einem tragischen Erlebnis seines Lebens herrührt.
Des weiteren lässt sich der sonst so distanziert und kühl auftretende Kurayami relativ einfach provozieren, allerdings nicht durch Beleidigungen oder Bemerkungen, die seinen Stolz in den Dreck ziehen. Nein, eine wirkliche Provokation existiert für Noctis lediglich in Form einer Wette oder der Aussage, dass er nicht in der Lage sei einen bestimmten Gegner zu besiegen. Der Taichou sieht es als persönliche Herausforderung an, diese Worte Lügen zu strafen und lässt sich somit rasch zu einem Zweikampf hinreißen, der womöglich vollkommen unnötig ist.
Zudem ist Noctis ein wahrer Nichtsnutz auf dem Gebiet des Kido. Das liegt nicht daran, dass er diese Art zu Kämpfen nicht schätzen oder gar respektieren würde, sondern vielmehr an der Tatsache, dass es nicht seine zu kämpfen ist... und dass er keinerlei Talent dafür besitzt. Der Kommandant sieht in einem Kampf mehr als das Aneinanderreihen von irgendwelchen spektakulären Techniken, für ihn geht es darum im Kampf in die Seele seines Gegenübers zu blicken und sich im Rausch des Tanzes um Leben und Tod zu verlieren.
Allerdings zielt Noctis bei seinen Kämpfen nicht primär darauf ab, seinen Gegner zu töten. Er kämpft um des Kampfes Willen und genießt jede Sekunde davon, doch sobald er bemerkt, dass sein Kontrahent ohnehin keine Chance hat ihn zu besiegen oder zu schwer verwundet ist um weiterzumachen, beendet Noctis das Duell.
Zu guter Letzt verabscheut Noctis' es zutiefst wehrlose Gegner zu attackieren oder gar aus dem Hintergrund anzugreifen. Solche Taktiken nutzen nur Attentäter und der Kurayami verabscheut diese Art ein Gefecht zu führen zutiefst.
Kampfstil
Es fällt nicht besonders schwer den Kampfstil von Noctis zu erklären, da er zumeist durch offensive, riskante und furchtlose Angriffe geprägt ist. Allerdings überlässt der Taichou den ersten Schlag eines Duells immer seinem Kontrahenten. Er hat das Gefühl dadurch abschätzen zu können über was für Fähigkeiten sein Gegner verfügt und kann sich dadurch besser in das bevorstehende Gefecht hineinversetzen. Noctis führt sein Schwert meistens mit nur einer Hand und kann trotz der besonderen Form seiner Klinge mit den wendigen und geschickten Manövern kleinerer und leichterer Zanpakutos mithalten. Sein Shikai aktiviert der Kommandant erst dann, wenn er richtig von einem Kampf gefesselt ist oder befindet, dass sein Gegner sich einen guten Kampf verdient hat.
Abgesehen von seinem hervorragenden Zanjutsu ist Noctis auch ein Meister des Hakuda. Im Gegensatz zu vielen anderen Shinigami jedoch, die ebenfalls im Hakuda geübt sind, verschwendet Noctis nicht unnötig viel Zeit und Energie auf besonders elegante Arten sich zu bewegen oder Attacken auszuweichen. Viel eher reagiert er immer komplett instinktiv und sein Hakuda hilft ihm dabei, jeder seiner Eingebungen problemlos folgen zu können, ohne in die Verlegenheit zu geraten irgendwelche komplizierten Bewegungen nicht ausführen zu können.
Noctis' größte Schwäche besteht zweifelsohne in seinem nicht vorhandenen Talent was das Kido anbelangt. Auch wenn er sein Reiatsu ziemlich gut im Griff hat, gelingt es ihm nicht es für den Einsatz von Kido zu verwenden. Woran das liegt weiß er selbst nicht einmal so genau, doch ist ihm das auch ziemlich egal. Als Kommandant der elften Division erwartet man von ihm ohnehin nicht, dass er irgendwelche atemberaubenden Kido-Techniken an den Tag legen kann. Von ihm wird eine enorme Kampfkraft, hohe Geschwindigkeit und Geschick erwartet und in diesen Bereichen kann Noctis glänzen wie kaum ein anderer.
Ausrüstung
Noctis schleppt nie allzu viel Ausrüstung mit sich herum. Tatsache ist, dass er sich eigentlich voll und ganz auf seinen Umgang mit dem Zanpakuto verlässt und keine andere Waffen oder Hilfsmittel benötigt, um über die Runden zu kommen.
Besonderes
Eine besondere Stärke, die Noctis schon in seinem sterblichen Dasein inne gehabt hatte, war die Fähigkeit Bewegungen und mögliche Angriffe seiner Gegner frühzeitig zu lesen und instinktiv darauf reagieren zu können. Das heißt nicht, dass er in die Zukunft sehen oder seinen Gegner wie ein offenes Buch lesen könnte, doch fällt es ihm viel einfacher als anderen Shinigami auf spezielle Angriffsserien zu reagieren, diese zu blocken oder gar zu kontern. Eine Fähigkeit, die nicht nur in seiner Division hochgeschätzt wird.
Stats
- Lebenslauf
- Ziel
- „Ich kämpfe nicht, um ein Ziel im Leben zu erreichen. Ich lebe um zu kämpfen. Das ist mein Ziel“
- Subeta Seishin
Noctis war noch nie sonderlich geschickt darin neue Kontakte zu knüpfen und sich nach außen hin offen zu geben, weder im Leben noch im Tod. Nachdem sein einziger wahrer Freund in Seireitei auf tragische Weise ums Leben kam, hat sich der Kurayami noch mehr von seinen Mitmenschen abgeschottet und pflegt seitdem eigentlich nur noch den Kontakt zu seinem Zanpakuto. Auch wenn die beiden oft aneinandergeraten, so sind sie im Herzen doch gleich und verstehen einander. Nichtsdestotrotz fällt es Noctis schwer sich selbst oder gar seiner Schwertseele seine Gefühle und Gedanken einzugestehen, weswegen sich die Gespräche die er mit Subeta Seishin führt meistens auf oberflächlichem Niveau befinden. Nur selten einmal diskutieren sie gemeinsam über wichtige Dinge, auch wenn Subeta Seishin öfters probiert ihre Gespräche in diese Richtung zu lenken. Der Kommandant allerdings fängt dann schnell an abzublocken und beendet ihre Konversation. - Kurohebi Ryuzaki
Auch wenn Ryuzaki bereits verstorben ist, so stellt er in Noctis’ Leben doch die Person da, mit der er am längsten befreundet war und die ihn am besten gekannt hat. Ryuzaki war der erste der ihn in Soul Society willkommen geheißen hat und ihn in die Regeln und Gesetze dieser für Noctis neuen Welt einführte. Der Kurohebi hat dem späteren Kommandanten Halt gegeben und ihn durch seinen eigenen Wunsch einmal Shinigami zu werden letztendlich zu der Stellung verholfen, die Noctis nun inne hat. Die offene und ehrliche Art, die Ryuzaki immer an den Tag legte, hat den Kurayami sehr beeindruckt und geprägt und oft wünscht er sich seinem alten Freund etwas ähnlicher zu sein. Allerdings ist ihm bewusst, dass dies sehr seinem eigenen Charakter entgegen stehen würde, weswegen Noctis sich damit zufrieden gibt in seinen Gedanken oftmals in Erinnerungen an seinen alten Weggefährten zu schwelgen. - Shigekazu-Zwillinge
Zwischen den Zwillingen der Shigekazu Familie, welche Noctis in seiner Stunde höchster Not aufgenommen haben, und dem Kurayami besteht selbst nach dem Tod noch eine Verbindung, die nur schwer zu trennen ist. Die beiden Brüder haben Noctis in seinem Leben derartig geprägt, dass er sogar in Soul Society noch einige ihrer alten Verhaltensweisen selbst übernommen hat, ohne sich dieser Tatsache überhaupt bewusst zu sein. Während Ryuo den aktiven, energischen und lebhaften der beiden Brüder verkörperte, stellte Kyon eher den vorausschauenden, berechnenden und zurückhaltenden Zwilling dar. Diese zutiefst unterschiedlichen Charaktereigenschaften haben ihren Weg tief ins Herz von Noctis gefunden und steuern allesamt mal mehr und mal weniger stark zu seiner letztendlichen Persönlichkeit bei. - -22: Geburt
- -12: Tod der Mutter
- -8: Flucht nach Tokio & Begegnung mit den Zwillingen
- -2: Auszug aus der Wohnung der Shigekazus
- 0: Tod und Wiedergeburt
- 50: Ankunft in Seireitei & Beginn seiner Ausbildung zum Shinigami
- 79: Tod des früheren Taichou der elften Division
- 80: Beförderung zum Kommandanten der elften Division
Bezugspersonen
Tabellarischer Lebenslauf
Zuletzt von Kurayami Noctis am Mi Dez 21, 2011 11:23 am bearbeitet; insgesamt 4-mal bearbeitet
Gast- Gast
Re: [EA][Kommandant der 11. Kompanie][Noctis, Kurayami][Angenommen]
- Geschichte
- Kapitel 0: Prolog
So viel Leid... so viel Verzweiflung... wozu das alles?
Schwankend und schweren Schrittes schlurfte Noctis wie in Trance vor sich her und wusste nicht, was er denken sollte. Was er fühlen sollte. Was er jetzt tun sollte. Sie waren fort, allesamt. Für immer. Wieso hatten sie das getan? Wieso hatten sie ihn hier alleine zurückgelassen, mit niemanden an den er sich wenden konnte? Mit niemanden, den er hätte um Hilfe bitten können. Mit niemandem, der für ihn da war... . War vielleicht genau das ihre Absicht gewesen? Ihn die Verzweiflung erleben zu lassen, die sie selbst in den letzten Jahren durchleben mussten? Wollten sie dass er verstand, was sie Tag ein Tag aus durchlitten hatten? Nein, das konnte unmöglich die Wahrheit sein. Sie waren seine Freunde gewesen, solange sie sich kannten. Sie hätten ihm niemals aus freien Stücken so etwas grausames angetan... und doch waren sie verschwunden. Nein, nicht verschwunden..., schellte sich Noctis innerlich selbst und ließ seinen Blick hinauf in den mit Sternen überzogenen Himmel gleiten. Doch selbst das Licht der fremden Himmelskörper konnte ihn nicht ablenken, nicht einmal der Schein des Mondes, in dem sein unruhiger Geist immer Frieden gefunden hatte, vermochte ihn nicht zu trösten. Halb nahm der Kurayami wahr, dass sein Blick verschleiert war, getrübt von den Tränen die sich in seinen Augen sammelte. Leicht verärgert fuhr er sich mit seinem Handrücken über die feuchte Stelle und fragte sich im nächsten Augenblick, was er hier eigentlich machte. Er hasste es zu weinen. Hasste es Schwäche zu zeigen und seinen Emotionen zu erliegen. Es war schon Jahre nicht mehr vorgekommen... doch wer weiß? Vielleicht musste der Körper, oder vielmehr die Seele, ab und an den Ballast abwerfen dessen sie sich überdrüssig war, um wieder gereinigt zu werden? Schwachsinn!, mahnte Noctis sich selbst und versuchte tief ein- und auszuatmen, um sich wieder zu beruhigen. Es war tragisch. Es war nicht nachzuvollziehen. Es war unwirklich. Aber vor allem war es passiert. Er konnte nichts mehr daran ändern, egal wie er sich nun verhielt. Und ehe er in Selbstmitleid zerfloss, obwohl es ihm selbst doch an rein gar nichts fehlte, sollte er sich zusammenreißen und wieder der Mann sein, der er war. Wäre ihm diese Erkenntnis doch nur ein klein wenig früher gekommen... vielleicht hätte sich der Lauf der Geschichte vollkommen verändert. Vielleicht wäre ihm dann früher aufgefallen, wie weit er sich schon von den Straßen der Stadt entfernt hätte. Dass seine Beine ihn unbewusst an den Ort getragen hatten, an dem alles begonnen hatte. Dass sie ihn dorthin gebracht hatten, wo alles enden würde.
...und dass sich auf den Gleißen ein Licht auf ihn zubewegte, dem er nicht mehr auszuweichen vermochte...
Kapitel 1: Vom Leben...
Kurayami Noctis war ein Waise. Zumindest bezeichnete er sich selbst gerne so, auch wenn ihm durchaus bewusst war, dass er Vater besaß, einen Mann der seine Fehler inzwischen eingesehen hatte und versuchte ihn zu finden. Doch war Noctis diese Tatsache so egal wie nur irgend möglich. Genauso egal wie er seinem Vater gewesen war, als er im Alter von vierzehn Jahren von Zuhause ausgerissen war, um ein neues Leben zu beginnen. Um vielleicht wieder ein Leben zu finden, das es sich zu leben lohnte. Aber drehen wir die Zeiger etwas zurück, zurück zu dem Moment, in dem alles im Leben von Noctis auf Null stand und sein Schicksal ihn in jedwede Richtung hätte leiten können. Dem Moment seiner Geburt.
Noctis wurde als Sohn des Sakkaku Minoru und der Kurayami Akiko geboren und erblickte in einem kleinen Dorf nahe Osaka, im Herzen Japans, das Licht der Welt. Es war ein glücklicher Tag und die frisch gewordenen Eltern tauften ihren Jungen auf den Namen Sakkaku Noctis. Ein ungewöhnlicher Name, stammt er doch eigentlich aus dem Lateinischen und steht für 'Die Nacht'. Allerdings waren sowohl Minoru als auch Akiko schon immer große Anhänger des antiken Europas gewesen, weswegen sie sich gemeinsam für diesen Namen entschieden hatten. Ihr großer Traum war es irgendwann aus dem kleinen Dorf in das große Europa zu ziehen, doch waren sie sich auch bewusst, dass die Realität anders aussah und Träume nur dafür da waren, um von ihnen zu träumen. Sie waren beide einfache Arbeiter, Minoru ein Bauarbeiter der bei der Planung und dem Bau neuer Gebäude innerhalb des Dorfes aushalf und Akiko eine Bäckerin, die zwar ihren eigenen kleinen Laden besaß, damit jedoch nicht so viel einnahm wie man vielleicht vermuten wollte. Nichtsdestotrotz konnten die beiden ihrem Sohn ein gutes Zuhause bieten, mit warmen Mahlzeiten, einem Dach über dem Kopf und so viel Aufmerksamkeit, dass Noctis gar nicht umhin kam sich geliebt zu fühlen. Im Alter von sechs Jahren wurde der Junge dann an die örtliche Gemeindeschule des Dorfes geschickt, wo er seinen bisher ohnehin schon großen Freundeskreis sogar noch erweitern konnte und sich gleichzeitig darauf vorbereitete irgendwann einmal ein großer Wissenschaftler zu werden! Doch so weit sollte es niemals kommen...
Im Alter von zehn Jahren, Noctis war kurz davor die vierte Klasse zu absolvieren, geschah das erste große Unglück, das alles aus der Bahn warf. Akiko, die wie jeden Tag ihre Bäckerei aufsuchte um ihren Geschäften nachzugehen, überraschte zwei Bettler, die gerade versuchten in ihren Laden einzubrechen. Zu perplex und geschockt um angemessen auf die Situation zu reagieren, hatte die Frau einfach nur dagestanden und die beiden Einbrecher beobachtet. Es hatte nicht lange gedauert, bis sie bemerkt wurde und aus Angst, sie würde die beiden verpfeifen und ihnen damit neben allem was ihnen schon genommen war auch noch die Freiheit stehlen, brachten sie Akiko kurzerhand um. Es war ein schwarzer Tag für das Dorf und insbesondere für den kläglichen Rest der Kleinfamilie, der nicht wusste wie er mit dieser Situation umzugehen hatte. Da war ein kleiner Junge der nicht verstand, weshalb man seine Mutter wegen ein bisschen Brot ermordete und ein erwachsener Mann, der die einzige Frau verlor die er jemals geliebt hatte und mit der er jemals zusammen sein wollte. Der Rest des Dorfes bemitleidete die beiden und eröffnete ihnen, dass sie sich für einige Zeit ruhig aus dem öffentlichen Leben zurückziehen konnten. Die restlichen Bewohner würden für alles aufkommen, was Vater und Sohn in den nächsten Wochen oder Monaten brauchten, sodass sich die beiden wieder sammeln konnten und lernten mit der neuen Situation klar zu kommen. Niemand kam auf den Gedanken, dass diese Bemühungen womöglich den genauen gegenteiligen Effekt erzielen würden... dass man nicht 'zurück zur Tagesordnung' übergehen konnte, wenn einem eben jene Ordnung genommen wurde.
So verstrichen ein paar Monate und hinter vorgehaltener Hand gab es ein paar böse Seelen die bereits über Minoru lästerte, der den guten Willen des Dorfes angeblich ausnutzte und sich besonders viel Zeit nahm, um mit dem Verlust seiner Frau fertig zu werden. Noctis jedoch wusste, dass das nicht stimmte. Er konnte seinen Vater oft in der Nacht zur toten Akiko sprechen hören, konnte hören wie er ihr zuflüsterte, dass er sie vermisste und nicht wusste was er tun sollte. Noctis wusste nicht genau wieso, doch irgendwie gelang es ihm einfacher damit fertig zu werden, dass seine Mutter fort war. Zwar verspürte er die gleiche Trauer wie sein Vater, durchlebte das gleiche Schicksal wie Minoru, doch fiel er nicht in dieses bodenlose Loch der Verzweiflung, von dem der erwachsene Sakkaku offenbar aufgesogen wurde. Schließlich beschlossen die beiden nach knapp drei Monaten wieder ihr altes Leben heranzuziehen und auf gewohntem Pfade zu wandeln. Noctis war sehr enttäuscht als ihm eröffnet wurde, dass er das vierte Schuljahr noch einmal wiederholen musste, während die meisten seiner Freunde bereits in die nächste Klassenstufe vorrücken durften. Er lernte jedoch rasch damit umzugehen, allerdings nicht indem er neue Freundschaften mit den jüngeren Kindern knüpfte, sondern indem er sich von diesen abkapselte und versuchte auszublenden, dass er der 'tragische Fall' in der Klasse war. Es kümmerte ihn nicht sonderlich, dass sein Freundeskreis dadurch zu schrumpfen schien, immerhin gab es ja nach wie vor genug Kinder, mit denen er sich auch nach der Schule treffen konnte. Allerdings sollte das zweite tragische Unglück bald dafür sorgen, dass es niemanden gab der etwas mit ihm zu tun haben wollte.
Es ging ein weiteres halbes Jahr ins Land und Noctis fiel auf, dass sein Vater immer öfter dazu neigte, die Abende lediglich in Gesellschaft einiger Flaschen Sake zu verbringen, anstatt sich mit ihm zu unterhalten, mit ihm zu spielen oder ihm beim Lernen behilflich zu sein. Der junge Sakkaku vermutete, dass Minoru sich lediglich deshalb mit so viel Alkohol zu betäuben versuchte, weil er damit hoffte die Erinnerungen an Akiko unterbinden zu können. Vielleicht aber war sein Vater auch einfach dem Sake verfallen, so wie viele andere Männer, über die seine Eltern damals noch gemeinsam oft zusammen hergezogen sind? Noctis konnte es nicht wissen... er war noch nicht einmal elf Jahre alt, woher sollte er wissen was die Erwachsenen dachten und wieso sie sich eben so verhielten wie sie es nun einmal taten? Erst im Nachhinein erkannte der Junge, dass er hätte einschreiten müssen, dass er seinem Vater eine seelische Krücke hätte sein müssen, da ihm der Verlust von Akiko so viel mehr zusetzte als ihm selbst. Dass er für ihn hätte da sein müssen... und das nicht nur um Minorus Willen. Ein paar Wochen vor seinem elften Geburtstag gab es einen riesigen Unfall, bei dem zahlreiche Bauarbeiter und freiwillige Helfer ums Leben kamen. Bei der Untersuchung der Vorkommnisse stellte sich heraus, dass Minoru schlampig an der Entwerfung der Pläne des neuen Gebäudes gearbeitet hatte, wodurch beim Aufbau große Teile der tragenden Wände in sich selbst kollabierten und somit das ganze Gebilde in sich zusammenstürzte und dutzende Arbeiter unter sich begrub und in den Tod riss. Als sei dieser Fakt nicht unheilvoll genug fand man wenige Tage später heraus, dass Minoru eine gewisse Sucht gegenüber Sake entwickelt hat und so wurde der Vorfall nicht mehr als tragischer Unfall, sondern als fahrlässige Tötung eines Trunkenboldes abgestempelt. Der Sakkaku wurde entlassen und verlor jeglichen sozialen Kontakt zu seiner Außenwelt, was ihn letztlich nur dazu trieb noch mehr Alkohol zu konsumieren, ein wahrer Teufelskreis. Doch auch Noctis begegnete man inzwischen mit immensem Abstand und somit verlor er auch den Rest seiner Freunde, eine Tatsache die dem Jungen extrem zusetzte, an der er jedoch nichts zu ändern vermochte. Und der einzige der vielleicht dazu in der Lage gewesen wäre den guten Namen der Familie wieder rein zu waschen ertränkte sich in Sake...
Es vergingen weitere Jahre, Jahre die Noctis ausschließlich mit Ab- und Zurückweisung verband. Während andere Kinder in seinem Alter bereits erste Erfahrungen machten in Sachen Liebe, Arbeit und Erwachsenwerden, wurde er überall außen vorgelassen. Seine Motivation die Schule betreffend sank ins bodenlos, weswegen er immer mehr zurückfiel und im Alter von vierzehn Jahren gerade mal die sechste Klasse hinter sich gebracht hatte. Doch es war ihm gleich. Wenn man ihm ohnehin keine Beachtung – oder lediglich Verachtung – entgegenbrachte, so kümmerte es ihn inzwischen auch nicht mehr ob diese gerechtfertigt war oder nicht. Wieso sich bemühen, wenn er dadurch ohnehin nichts erreichen konnte im Leben? Es würde noch einige Zeit dauern bis der Junge einsah, wie falsch er mit dieser Betrachtungsweise der Dinge lag. Das Verhältnis zu seinem Vater wurde immer gereizter, da Noctis innerlich ihm die Schuld dafür gab, dass sein Leben den Bach runterging und er nichts daran ändern konnte. Minoru derweil verrichtete jedweden Dienst, den man ihm überhaupt anbot, ob es sich dabei nun um die Beseitigung des Mülls handelte, er die verdreckten Abwasserrohre des Dorfes reinigen musste oder etwaige Tierkadaver und Leichen von Bettlern entsorgen musste, um die sich keiner kümmern wollte. Was er damit verdiente reichte gerade aus um sich und Noctis über Wasser zu halten – und Sake zu kaufen. Jede Menge davon. Anfangs noch hatte es Noctis mit Trauer erfüllt zu sehen, wie sich sein Vater zugrunde richtete, doch inzwischen fühlte er nichts anderes mehr als Zorn in sich aufbrodeln, wann immer er Minoru betrunken in der kleinen Wohnung umhertorkeln sah oder hörte, wie dieser sich spätnachts die Seele aus dem Leib spie. Und schließlich und endlich, im Alter von nicht einmal fünfzehn Jahren, entschloss sich Noctis dazu sein Zuhause zu verlassen. Dieses Dorf zu verlassen. Seine Vergangenheit zurückzulassen. Es kostete ihn nicht sonderlich viel Überwindung, innerlich fragte er sich tatsächlich weshalb er nicht schon viel früher auf diesen Gedanken gekommen war. Irgendwo anders ein neues Leben anzufangen, ein glücklicheres Leben als jenes, das er momentan führte, war verlockend. So verlockend, dass der Sakkaku sich eines Nachts spontan auf den Weg Richtung Osaka machte. Er war mit seinen vierzehn Jahren noch nicht einmal in dieser riesigen Stadt gewesen, die ihm im Vergleich zu seinem Dorf wie eine komplett andere Welt vorkam. Doch würde er hier nicht bleiben, man würde nach ihm suchen und so wie er sein Glück einschätzte, vermutlich irgendwann auch finden. Nein, er hatte ein anderes Ziel. Er wollte dorthin, wo er nicht auffallen würde, wo er unter der größten Menschenmenge Japans gefahrlos untertauchen konnte und wo er weit genug weg von seiner Vergangenheit wäre. Noctis' Ziel war...
Kapitel 3. Tokio
„Das ist unglaublich...“, murmelte der Junge, während er vom Hauptbahnhof Tokios aus einen Blick auf die Szenerie warf, die sich ihm darbot. Mit einem beinahe ehrfürchtigem Gefühl, das von seinem Körper Besitzt ergriffen hatte, wanderten die Augen Noctis' von einem gigantischen Wolkenkratzer zum anderen, wobei er nicht umhin kam auch die unzähligen Grünflächen zu begutachten, die sich hier und da zwischen den monströsen Gebilden breit machten und verdeutlichten, dass selbst eine Großstadt wie Tokio der Natur ihren Tribut zollte. Spät fiel Noctis auf, dass sein Mund weiter offen stand als es sich für gewöhnlich gehörte und rasch brachte er seine Kinnlade wieder in eine angebrachte Position und überlegte, was er jetzt tun sollte. Wohin ihn sein Weg führen sollte. Auf dem ganzen Weg hierher nach Tokio, den er zum Großteil als blinder Passagier in Güterwägen der Eisenbahn hinter sich gebracht hatte, war es ihm gelungen sich einzureden, dass ihn seine Eingebung schon irgendwo hin führen würde, wo er einen Anfang wagen konnte. Doch jetzt wo er hier war, jetzt wo sich ihm eine neue Welt eröffnete, deren Spielregeln ihm fremd waren, überkam ihn der Gedanke, dass er verloren war. Verloren in einer Stadt die sich so dermaßen von seinem bisher bekannten Umfeld und Leben unterschied, dass er keinerlei Anhaltspunkt hatte, was er tun sollte. Also entschloss sich Noctis dafür, sich erst einmal treiben zu lassen. Eindrücke zu sammeln und zu verstehen, wie die Dinge sich hier verhielten. Und eins wurde ihm rasch bewusst... in Tokio bekam man nichts geschenkt. So beeindruckend und pompös der Anblick der Stadt zweifellos auch war, so reihten sich doch regelmäßig Abbilder des Armuts und der Verzweiflung in das Gemälde der Perfektion. Noctis wurde klar, dass er sich jetzt in einer vielschichtigeren und komplexeren Welt bewegte als zu seiner Zeit im Dorf. Dort gab es keine klaffenden Lücken zwischen arm und reich, zwischen gebildet und zurückgeblieben, zwischen hilfsbereit und abgestumpft. Zwischen gut und böse.
Seine ersten Tage in Tokio waren niederschmetternd und je länger sich Noctis' in dieser fremden Stadt aufhielt, desto eher wurde er sich der Tatsache bewusst, dass er vielleicht einen Fehler begangen hatte. Wie hatte er nur annehmen könne, dass ein Neuanfang ohne jegliche Ressourcen wie Geld oder eine hohe Bildung so einfach sein sollte? Gleich in seiner ersten Nacht, die er in einem heruntergekommenen und verlassenen Gebäude inmitten eines Armenviertels am Rande Tokios verbracht hatte, musste er sich der grausamen Realität stellen, dass er nicht alleine war mit der Idee ein neues Leben zu führen. Viele Menschen in Japan waren ihrer Verzweiflung erlegen und hatten den Schritt in ihnen unbekannte Gefilde gewagt, nur um dann festzustellen, dass nichts so einfach zu erreichen ist wie es anfangs zu erscheinen mag. Und so wurden viele dieser Menschen zu Dieben, Verbrechern und sogar Mördern. Glücklicherweise hatte Noctis es in seiner ersten Nacht nur mit ersteren zu tun bekommen und obwohl er den vier jungen Männern die ihn ausgeraubt hatten kaum mehr bieten können als genug Yen um sich eine kleine Mahlzeit zu kaufen, hatten sie ihn dafür leben lassen. Den zweiten Tag verbrachte Noctis damit sein Hungergefühl zu unterdrücken und nach Arbeit zu suchen. Er hatte erwartet, dass man in der Stadt immer nach Personen suchte, die niedere Dienste verrichteten, so wie es sein Vater gegen Ende hin getan hatte. Allerdings sorgte die schiere Masse an Menschen dafür, dass selbst solche Stellen hart umkämpft waren und mit seinem Hintergrund wurde der Junge nicht einmal als Aushilfe für die Aushilfskraft eines Müllmanns in Betracht gezogen. Aus der Not heraus musste sich Noctis sein Essen aus den Überresten von dem zusammenbasteln, was wohlhabendere Leute wegwarfen und als nicht essbar erachteten. In den meisten Fällen hatten sie leider Recht und es dauerte nicht lange, bis sich der Junge die eine oder andere Krankheit einfing, insbesondere ob der Tatsache, da der Winter vor der Tür stand und er genau genommen kein Dach über dem Kopf hatte, auch wenn es ihm immer gelang irgendein Schlafquartier ausfindig zu machen. Doch machte sich Noctis nichts vor, auf Dauer würde ihn diese Art zu leben umbringen. Auf die Hilfe von anderen Menschen in seiner Position konnte er leider nicht hoffen, da unter den meisten von ihnen Angst und Egoismus vorherrschte und keiner auch nur im Entferntesten daran dachte, mit jemand anderem zu teilen. In seiner Verzweiflung entschloss sich der Junge dazu, der Stadt den Rücken zu kehren und weiterzuziehen. Vielleicht hatte er in einem der Dörfer um Tokio herum mehr Glück und wurde freundlicher aufgenommen? Doch offensichtlich wollte die Stadt ihn nicht gehen lassen und bot ihm eine letzte Chance, die sein Leben für immer verändern sollte.
Kapitel 4: Der 'willkommene Abschied!'
Nicht einmal zwei Wochen habe ich durchgehalten... das ist lächerlich... ich habe wohl die Gene meines Vaters geerbt...
Sein Kopf war voller negativer Gedanken und dem Drang einfach alles hinzuschmeißen. Doch es gab nichts mehr, was Noctis hätte hinwerfen können, denn alles was ihm geblieben war, war sein Leben. Und dafür lohnte es sich immer zu kämpfen. Doch schien er eine hoffnungslose Schlacht zu schlagen, einen Krieg zu führen den er nicht gewinnen konnte. Die vergangenen Tage hatten ihn gelehrt, dass es töricht war anzunehmen, alles würde sich zum Besseren wenden, wenn man nur fest genug daran glaubte und versuchte die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Es gab andere, wichtigere Faktoren als diesen. Wenn das Schicksal einem keine Gelegenheit bot sich zu beweisen, dann konnte man noch so viel Tatendrang und Willenskraft besitzen, es brachte einem nichts. Die einzige Idee die Noctis noch hatte, war an einem anderen Ort sein Glück zu versuchen. Wenn er überhaupt noch so weit kam. Vor seinem Abzug aus dem Herzen der Stadt hatte er noch einmal versucht seinen kleinen Beutel mit so viel Essbarem zu füllen, wie nur möglich war. Allerdings war sein Streifzug durch die Müllcontainer der Restaurants nicht sonderlich einträglich gewesen, weswegen er nicht einmal genug Proviant dabei hatte um sich die nächsten drei Tage über Wasser zu halten. Doch er musste sich irgendwie durchschlagen, es ging nicht anders, er konnte nicht einfach aufgeben! So tief in Gedanken verloren bemerkte der Junge gar nicht, dass er den Eisenbahnschienen, an denen er sich orientierte und die er als Wegführer auserkoren hatte, gefährlich nahe gekommen war. Was er allerdings wahrnahm war ein stetig zunehmendes Beben der Erde und zuerst nahm Noctis an, es würde sich um ein kleines Erdbeben handeln. Das war nichts besonderes in Japan und die meisten wurden schon von Kindesalter an darin trainiert, mit so etwas umzugehen. Als sich dann allerdings ein immer lauter werdende Lärm dazu mischte, wusste Noctis womit er es tatsächlich zu tun hatte. Überrascht wie er war konnte er lediglich seinen Kopf drehen und einen Blick über die Schulter werfen und eine große, unglücksverheißende Front eines Führerwagens sehen, der mit immenser Geschwindigkeit auf ihn zuraste und ihn bei lebendigem Leib zu überrollen drohte. Zu perplex um reagieren zu können, stierte der Junge der Lok entgegen, die auf ihn zuraste und wurde in letzter Sekunde von etwas zur Seite gerissen.
Hart schlug Noctis auf dem Erdboden auf, knapp einem Meter von den Schienen entfernt. Sein Kopf dröhnte und ihm war leicht schwindelig. Er vermutete sich den Schädel an einem Stein oder etwas ähnlichem angeschlagen zu haben, doch wurde der Schmerz in seinem Hinterkopf rasch von etwas anderem überdeckt. Ein heftiges Schütteln durchlief Noctis und erst jetzt bemerkte er, dass ein Junge auf ihm saß, der ihn grob am Kragen seiner verschmutzen Jacke gepackt hatte und ihm zornig etwas entgegenschrie. Da die Eisenbahn nach wie vor an ihnen vorbei fuhr, konnte Noctis die Worte des Fremden nicht verstehen, doch konnte er in seinem Gesicht eine Mischung aus Wut, Unverständnis und ehrlicher Sorge ablesen. Erst als der Zug sie wenige Sekunden später vollständig passiert hatte, konnte er den Lippenbewegungen des Jungen die dazu passenden Worte zuordnen. „Was in Gottes Namen hast du dir dabei gedacht, mitten auf den Gleißen umherzuspazieren? Du hättest sterben können!“, schrie ihm der braunhaarige Junge entgegen und schüttelte ihn noch etwas kräftiger, nun da er wusste, dass seine Worte sein Gegenüber auch erreichten. „Hab ich gar nicht bemerkt...“, war alles, was Noctis antworten konnte, der nach wie vor zu überrascht und durch den Wind war, ob dem was gerade geschehen war. „Ryuosuke, lass' ihn los! So wie du ihn anbrüllst stirbt der arme gleich an einem Herzinfarkt und dann wäre deine selbstlose und törichte Handlung vollkommen vergebens gewesen...“, ertönte eine andere Stimme aus der Nähe und Noctis warf einen Blick vorbei an dem über ihm kauernden Ryuosuke und erkannten einen zweiten Jungen... der genauso aussah wie Ryuo? Mit einem übertrieben lauten Seufzer ließ Ryuo von Noctis ab und richtete sich auf. „Du warst schon immer der feigere von uns beiden, Kyon. Was du 'selbstlos und töricht' nennst hat jemandem das Leben gerettet. Aber schön, wenn du dich lieber hinter schicken Worten versteckst und andere die Arbeit machen lässt...“, antwortete Ryuo genervt auf die Worte seines augenscheinlichen Zwillingsbruders hin und half Noctis gleichzeitig dabei, sich wieder aufzurichten. Als der Junge wieder sicher auf beiden Beinen stand, war Kyon bereits an die Seite seines Bruders getreten und Noctis warf einen Blick auf die knapp einen Kopf größeren Zwillinge. Sie sahen sich wirklich zum verwechseln ähnlich, mit einer einzigen, mit Sicherheit absichtlich gewählten Ausnahme. Beide Zwillinge trugen je einen Ohrring, Ryuo jedoch am linken Ohr und Kyon wiederum an seinem rechten. „Verwechsle Feigheit niemals mit Intelligenz, Bruder...“, murmelte Kyon und schüttelte sanft den Kopf, ehe er Noctis abschätzig beäugte und ihn daraufhin nach seinem Namen fragte. „...Kurayami Noctis“, antwortete er sofort und wurde sich der Tatsache bewusst, dass er heute zum ersten Mal den Nachnamen seiner Mutter gebraucht hatte. Mit seinem Vater verband ihn nichts mehr und er wollte nicht durch seinen eigenen Namen jedes Mal an ihn erinnert werden. Also hatte er sich dazu entschlossen, den Familiennamen seiner Mutter anzunehmen. Außerdem würde man ihn dadurch sicherlich viel schwieriger ausfindig machen können, da niemand auf die Idee kam ihn unter diesem Namen zu suchen. Falls überhaupt jemand nach ihm suchte...
„Komischer Name...“, entgegnete Ryuo kopfkratzend, zuckte dann kurz mit den Schultern und stellte sich und seinen Bruder vor, deren Familienname Shigekazu lautete. „Ryuo, es ist unhöflich von dir den Namen eines anderen als 'komisch' abzustempeln. Zumal der Name aus dem Lateinischen kommt und so viel wie 'Nacht' bedeutet und...“ - „...oh Gott, lass' stecken Bruder, wir wissen beide, dass du eine Intelligenzbestie bist. Es interessiert nur niemanden!“. Noctis stand stumm vor den sich zankenden Brüdern und wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Ihm war immer noch nicht vollends klar, dass er dem Tod gerade nur um wenige Zentimeter entkommen war und dass er dies Ryuo zu verdanken hatte. „Ich... danke dir...“, flüsterte er etwas schüchtern und ein Grinsen stahl sich auf das Gesicht des scheinbar etwas offenherzigeren der beiden Zwillinge. „Hab' ich doch gern gemacht! Versprich' mir nur, dass du so 'ne Show nicht noch einmal abziehst, klar? Ich werde nicht immer da sein können um dich zu retten“, erwiderte Ryuo und zwinkerte dem jungen Kurayami zu. „Bedank' dich lieber nicht zu früh, Noc...“, warf Kyon ein und betitelte Noctis dabei mit einem neuen Spitznamen. Langsam näherte sich der Shigekazu dem zusammengenkäulten Beutel, den Noctis bei seinem Sturz verloren hatte und nahm ihn unter die Lupe. „Scheint glücklicherweise ganz geblieben zu sein...“, fing Kyon an zu erklären, unterbrach sich jedoch selbst, als er nach dem Inhalt der Tasche sah und feststellte, was genau Noctis da mit sich herumtrug. „Sag' mal Noctis... du wolltest nicht zufällig absichtlich auf die Gleiße laufen, oder?“, hakte Kyon nach und fing sich damit einen fragenden Blick von Ryuo ein. Wortlos warf er seinem Bruder den Beutel zu und Ryuos Augenbrauen zogen sich etwas zusammen, während er die kaum essbaren Speisen in der Tasche beäugte. „N-Nein! Das war keine Absicht! Ich war nur... in Gedanken...“, verteidigte sich Noctis, da er nicht wollte, dass die beiden so von ihm dachten. Vor allem da es ja wirklich keine Absicht gewesen war. Da Noctis spürte, dass die unausgesprochene Frage nach seinen Absichten und seiner Geschichte im Raum stand, entschied er sich nach einem leisen Seufzer dazu, den Zwillingen alles zu erzählen. Und je mehr er über sich preisgab, umso besser fühlte er sich. Nach so langer Zeit, in der es niemanden gegeben hatte der sich für ihn interessierte und sich mit ihm unterhielt, war es wie Balsam für Noctis' Seele, sich mitteilen zu können. Zwar fiel es ihm schwer die Blicke zu deuten, die er von dem Zwillingspaar geschenkt bekam, während sie seinem Vortrag lauschten, doch konzentrierte er sich darauf ihnen alles zu berichten und nichts auszulassen. Auch wenn Noctis nicht darauf aus war Mitleid zu ernten, so war er sich sicher, dass es ihm nach seiner 'Beichte' besser gehen würde. Wie gut es ihm gehen würde, hätte er gar nicht erahnen können...
„Baka... einfach so planlos von Zuhause wegzulaufen... aber ich gebe zu, du hattest nicht wirklich eine andere Wahl...“, legte Kyon seine Sichtweise der Dinge dar und warf seinem Bruder einen undefinierbaren Blick zu. Ryuo schien instinktiv zu wissen, was sein Bruder dachte und Noctis fragte sich, ob Zwillinge ein innigeres Band besaßen als gewöhnliche Geschwisterpaare. Beinahe zeitgleich nickten Ryuo und Kyon sich zu und setzen ein Lächeln auf, das von Ryuo breit und zufrieden, das von Kyon sanft und zurückhaltend. Letzterer der beiden ergriff daraufhin das Wort. „Noctis, darf ich dir eine Frage stellen? Würdest du dir den Abschied von Tokio vielleicht aus dem Kopf schlagen und dafür mit uns kommen? Auch unsere Mutter ist vor nicht allzu langer Zeit von uns gegangen, doch haben wir zumindest einen Vater der uns nach wie vor liebt, unterstützt und mit allem versorgt, was wir benötigen. Ich bin mir sicher, er würde dich bei uns willkommen heißen". Noctis klappte die Kinnlade hinab, weiter noch als bei seiner ersten Aussicht auf Tokio. Zweifelnd blickte er zu Ryuo hinüber, beinahe so als ob er den Worten Kyons nur dann Glauben schenken konnte, wenn sein Bruder sie bestätigte. „Dann wäre heute sozusagen ein 'willkommener Abschied', oder?“, fügte Ryuo hinzu und erntete damit ein Kopfschütteln seines Zwillings. „Sieh' ihm seine schlechten Wortspiele bitte nach und lass' dich davon nicht abschrecken... von uns beiden bin ich derjenige, der gut mit Worten umgehen kann, nicht er...“. Doch hörte Noctis schon gar nicht mehr zu. Alles was er tat war zu Nicken, seine Stimme versagte ihm den Dienst. Rasch trat Ryuo an ihn heran und zog ihn in eine kräftige Umarmung. „Ja! Ich wollte schon immer einen kleinen Bruder haben!“, sagte Ryuo und Noctis hörte, wie Kyon leise lachte. „Glaub mir, Ryuo... so toll ist das nicht. Ich spreche aus Erfahrung!“. Der Shigekazu ließ Noctis wieder los und warf seinem Bruder mit hochgezogener Augenbraue einen fragenden Blick zu. "Was soll das denn bitteschön heißen?". Doch folgte keine Antwort, da alle drei Jungen gemeinsam in ein frohes Gelächter einstimmten. Schon lange hatte sich Noctis die Frage gestellt, ob es ihm überhaupt gelingen würde irgendwann einmal in seinem Leben wieder zu lachen und zu lächeln. Und er war überglücklich als er feststellte, dass er es nicht verlernt hatte...
Kapitel 5: Das Dojo
Nach dem schicksalhaften Zusammentreffen der drei Jugendlichen schien sich alles im Leben von Noctis zum Besseren gewandt zu haben. Der Vater der Zwillinge, Rikeji, war tatsächlich damit einverstanden den Halbwaisen bei sich aufzunehmen. Im Gegenzug musste Noctis den Löwenteil der anstehenden Arbeiten in der Wohnung der Familie Shigekazu übernehmen, doch tat er dies voller Dankbarkeit und war sich durchaus im Klaren darüber, was für ein Geschenk man ihm damit machte. Er teilte sich das Zimmer mit den Zwillingen, auch wenn er kein eigenes Bett, sondern lediglich einen Futon zugesagt bekam, was für ihn jedoch mehr als ausreichend war. Sogar die Tatsache, dass die Brüder nachts ab und an aus Versehen auf ihn traten, wenn sie das Badezimmer aufsuchen musste, störte ihn nicht sonderlich. Allerdings war Noctis klar, dass er auf Dauer einen Weg finden musste sich als echte Unterstützung für die Familie zu beweisen, denn er konnte und wollte nicht ewig auf den Kosten anderer Leben. Also verhalf Rikeji ihm dazu, einen Aushilfsjob zu bekommen. Ein Freund von ihm war Lehrmeister im Kenjutsu und suchte noch jemanden, der in seinem Dojo mithalf wenn es darum ging die Ausrüstung zu verstauen, die Trainingshallen zu säubern oder sogar Verwaltungsaufgaben zu übernehmen, wie das organisieren von Showkämpfen und Turnieren mit anderen Dojos der Umgebung. Zwar hatte sich Noctis noch nie sonderlich für den Umgang mit Waffen interessiert, doch war ihm jede Möglichkeit recht, seine Schuld gegenüber den Shigekazus abzuarbeiten und seiner Dankbarkeit Ausdruck zu verleihen und so nahm der den Posten als Aushilfe gerne an. Wie sehr ihn diese Entscheidung in Zukunft noch prägen würde, konnte er damals nicht ahnen.
Die ersten Wochen in seinem neuen Job vergingen relativ schnell und auch wenn ihm das Aufräumen und Putzen nicht sonderlich großen Spaß machte, war Noctis einfach froh darüber endlich nützlich sein zu können und etwas mit seinem Leben anzufangen. Er ertappte sich oft dabei, wie er sich in den Kämpfen der Schüler im Dojo verlor und sich fragte, was für ein Gefühl es wohl war mit den hölzernen Schwertern auf sich einzuschlagen. Das Dojo stellte für das Training sowohl Shinai, Schwerter aus Bambus, als auch die hölzerne Variante namens Bokuto bereit. Noctis fiel schnell auf, dass die meisten Auszubildenden ausschließlich auf das Shinai zurückgriffen und der Lehrmeister, dessen Name Yasuo lautete, erklärte ihm, dass die meisten sich vor der Kraft des Bokuto fürchteten. Zwar vermutete Noctis, dass der alte Mann mit seinen Worte etwas übertrieb, doch konnte er sich sehr gut vorstellen, dass die hölzerne Variante der Schlagwaffen schon eher dafür geeignet war jemandem Verletzungen zufügen zu können. Doch spielte das für Noctis ohnehin keine allzu große Rolle. Natürlich, als Angestellter des Dojo sollte er über solche Dinge Bescheid wissen. Aber er hatte keine Zeit sich selbst im Schwertkampf zu versuchen, dafür war er zu beschäftigt. Zum einen durch seine Arbeit selbst, aber auch weil er nach wie vor den Haushalt bei seiner Ziehfamilie schmiss und Kyon ihm in allen möglichen Bereichen Nachhilfe gab. Ryuo hielt das zwar für nutzlos und reine Zeitverschwendung, doch sowohl Kyon als auch Noctis dachten anders über die Sache. Kyon selbst sagte, er wolle nicht noch so einen Idioten zum Bruder haben, doch Noctis wusste, dass er lediglich versuchte ihm eine Art Ersatzausbildung für die von ihm versäumte Zeit zu bieten. Und er war ihm sehr dankbar dafür. Noctis spürte, dass er das ganze verpasste Wissen, das ihm nun eingeimpft wurde, irgendwann einmal würde gebrauchen können. Doch dann, ein paar Wochen nachdem sich Noctis in sein neue Stellung als kleinster Bruder eingelebt hatte, geschah etwas, das alles durcheinander brachte...
[Einschub]
„Autsch...“, murmelte Noctis und versuchte sich aus dem Wirrwarr von Holzschwertern zu befreien, in das er geraten er. Da er seine Arbeit so schnell wie möglich beenden wollte, hatte er sich übernommen und sich mehr von den Bokutos aufgebürdet, als er tragen konnte. Mit dem äußerst schweren und wackeligen Haufen war er dann unnötigerweise auch noch blindlings in jemanden reingebrettert. Wieso war derjenige nicht ausgewichen? Man hätte doch erkennen müssen, dass Noctis' Sicht nach vorne versperrt gewesen war. Stumm rieb sich der Kurayami den Kopf und erkannte nun entsetzt, in wen er da reingerannt war. „Du wagst es mich, Kojiro Tenshi, anzurempeln?“, erklang die tiefe und bedrohlich klingende Stimme des wohl talentiertesten Kämpfers des Dojo. Noctis wusste nicht genau wie alt Tenshi war, doch aufgrund seiner Stimme und seines Erscheinungsbilds hätte er ihn auf knapp zwanzig Jahre geschätzt. „Tut mir Leid...“, erwiderte Noctis mürrisch und konnte sich dem Fakt nicht erwehren, sich im Recht zu wiegen. War doch Tenshis Problem, wenn er nicht auf sich achtete. „Ich fordere eine angemessene Entschuldigung, Kleiner!“, murrte Tenshi und warf Noctis einen vernichtenden Blick zu. Der knapp zwei Köpfe kleinere Junge seufzte leise und ließ sich zu einer Aussage hinreißen, die alles verändern sollte. „Es tut mir wirklich außerordentlich leid, dass du nicht geschickt und schnell genug warst um mir auszuweichen...“. Stille. Noctis Herz schlug wie wild als ihm klar wurde, was er da gerade von sich gegeben hatte. Wieso sagte er so etwas? War er verrückt geworden? Für diese Frechheit würde man ihn garantiert aus dem Dojo werfen! Was würde seine neue Familie dazu sagen, wenn er sich gleich am Anfang so dämlich anstellte? „...Was?“. Auch Tenshi schien nicht recht zu glauben, wie der rangniederste im ganzen Dojo mit ihm umsprang. „Ich...t-tut mir leid!“, versuchte Noctis sich noch aus der Affäre zu ziehen, doch zu spät. Mit einem außerordentlich aggressivem Gesichtsausdruck hatte Tenshi sein eigenes, persönliches Shinai gezogen und auf Noctis gerichtet. „Heb' eines der Bokutos auf, Kleiner...“, knurrte ihm der fünf Jahre ältere Junge entgegen, doch Noctis stand nur wie angewurzelt da. „Dann eben nicht!“, rief Tenshi und holte mit seiner Waffe in hohem Bogen aus. Instinktiv griff Noctis nach einem der am Boden liegenden Holzschwerter und riss es im letzten Augenblick zu Abwehr nach oben. Leicht überrascht stellte der Junge fest, dass der Schlag nicht annähernd so kraftvoll gewesen war, wie er erwartet hatte. Lag das daran, dass Tenhis Schwert lediglich aus Bambus bestand? Doch hatte der Kurayami keinerlei Zeit weiter über diese Tatsache nachzudenken, da sein Kontrahent bereits zum nächsten Schlag ansetzte, dieses Mal von der Seite. Auch diesen Schlag konterte Noctis ohne Probleme und unterstützte seine Abwehr indem er die 'Klinge' mit seinem freien Arm stützte. Der junge konnte am Gesichtsausdruck von Tenshi erkennen, dass dieser ebenso überrascht war wie er selbst. Hatte Noctis bei seinen Beobachtungen doch mehr gelernt, als er vermutet hatte? Er musste nicht einmal über seine Bewegungen nachdenken, alles kam ganz automatisch.
Tenshi zog sich ein wenig zurück und beäugte sein Gegenüber kritisch. Und er war nicht der einzige. Es hatten sich bereits einige Schaulustige um das Duo versammelt und betrachteten des Schauspiel mit unverhohlenem Interesse. Wieso die beiden sich duellierten, schien niemanden wirklich zu interessieren. Vom Anblick der Meute um sich herum angestachelt, setzte Tenshi zu einem neuerlichen Angriff an. Er hatte einen Ruf zu verteidigen und würde sich gewiss nicht von so einem Nichtsnutz wie Noctis beschämen lassen. Tenshi näherte sich dem Kurayami mit einer eleganten Drehung um die eigene Achse und setzte sein Shinai anschließend als Stichwaffe ein und zielte auf den Brustkorb von Noctis. Wie von selbst hatte Noctis das Schwert in seiner Rechten so emporgehoben, dass die Spitze gen Boden zeigte und mit der dünnen Holzklinge den Schlag pariert, wodurch er dem Publikum ein überraschtes Aufatmen entlockte. Einen Angriff auf diese Art und Weise abzuwehren war äußerst riskant und setzte zumeist etliche Trainingseinheiten voraus, das wusste Noctis. Aber er wusste innerlich auch, was er zu tun hatte. Es fühlte sich gut an, es fühlte sich richtig an das Bokuto in seiner Hand zu halten, es zu führen und damit zu kämpfen. Inzwischen war auch Yasuo hinzugetreten und sah sich den Kampf des so ungleichen Paares an. Noctis wusste, dass der Lehrmeister des Dojo nicht dazwischen gehen würde. Er unterbrach niemals einen Kampf, da er befand, dass offene Fehden und Streitigkeiten ansonsten für immer bestehen würden. Die Details eines Kampfes, wer damit angefangen hatte und ob er berechtigt war, das alles wurden im Nachhinein geklärt. Tenshi nutzte die Tatsache, dass Noctis sich hatte ablenken lassen, zog sein Schwert zurück und war mit einem schnellen Sprung an Noctis' noch erhobenen Schwert vorbei geschnellt und versuchte ihn nun wieder mit einem Hieb von der Seite zu treffen. Zum ersten Mal in seinem Leben war Noctis dankbar dafür, dass er kleiner war als sein Gegenüber und so gelang es ihm gerade noch sich unter der Attacke wegzuducken und rasch ein paar Schritte zwischen sich und Tenshi zu bringen. Auch wenn der Kurayami offenbar intuitiv wusste wie er sich zu verteidigen hatte, so kam ihm bisher doch kein Geistesblitz wie er den in seinen Augen hünenhaften Tenshi überhaupt ernsthaft attackieren sollte. Doch sollte er sich schnell etwas einfallen lassen, denn er hatte keine Ahnung wie lange er dem Bombardement von Angriffen noch standhalten konnte. Es hieß alles oder nicht. Noch bevor Tenshi zu seinem nächsten Angriff übergehen konnte, hatte Noctis die Initiative ergriffen und rannte geradewegs auf den jungen Mann zu. Zwar stand diesem die Überraschung ins Gesicht geschrieben, doch war er innerlich sicher auch froh darüber, dass Noctis einen so törichten, direkten Angriff unternahm. Ein Anfängerfehler, den mit Sicherheit keiner der im Dojo anwesenden begangen hätte. In Erwartung ein einfaches Ziel zu haben, holte Tenshi weit mit seinem Shinai aus, dessen Griff er fest mit beiden Händen umklammerte und ließ es diagonal auf Noctis hinabsausen, wobei der Hals der Ansatzpunkt des Hiebes sein sollte. Darauf hatte Noctis gewartet. In dem Moment in dem er realisierte, auf welche Partie seines Körpers der Schlag abzielte, ließ sich der Junge aus seinem Sprint heraus nach vorne fallen. Er stoppte seinen Sturz mit seiner freien Hand ab, sodass sein Kopf wenige Zentimeter vor den Füßen seines Kontrahenten zum stillstand kam, und stach mit seinem Bokuto gleichzeitig in schrägem Winkel nach oben und traf dabei genau in den Bauch von Tenshi. Lautes Getuschel und hier und da ein Aufstöhnen wurde laut, ehe Yasuo endlich das Wort ergriff.
„Der Kampf ist entschieden, Kurayami Noctis ist der Sieger. Noctis, ich würde dich bitten mit in mein Büro zu kommen. Tenshi, räum' die verstreuten Utensilien auf. Sofort“. Noctis war sich nicht bewusst, ob er glücklich darüber sein sollte den Kampf gewonnen zu haben, oder sich vor der Zusammenkunft mit Yasuo zu fürchten. Stumm schritt er dem Lehrmeister hinterher und hielt sich dicht hinter ihm und versuchte die Blicke, die auf ihn gerichtet wurden, zu ignorieren. Es gelang ihm nicht wirklich. Nach ein paar Minuten, in denen sie durch die verschiedenen Hallen des Dojo gewandelt waren, kamen sie endlich im geräumigen Büro des Dojo-Leiters an und Yasuo bat den Jungen sich zu setzen. Noctis gehorchte und nahm auf einem Stuhl direkt vor dem Schreibtisch des Kenjutsu-Meisters Platz. Es vergingen einige Minuten, in denen Yasuo sein Gegenüber von der anderen Seite des Schreibtisches aus schweigend beäugte, während er seine Hände vor dem Mund verschränkt hatte. „Sag' mir, Kurayami... hast du jemals in deinem Leben ein Schwert geführt? Einen Kampf wie diesen bestritten?“, ertönte endlich die tiefe und friedlich klingende Stimme Yasuos und Noctis schüttelte den Kopf. Wieder trat Schweigen ein und Yasuo warf einen Blick auf das Bokuto, dass nach wie vor in Noctis rechter Hand ruhte. Der Junge wusste nicht, weshalb er die Trainingswaffe nach wie vor mit sich herumtrugt, doch fühlte er sich mit ihr in der Hand selbstsicherer. „Denkst du, du könntest einen Angriff von mir blocken, wenn ich ernsthaft versuchen würde dich zu attackieren?“, fragte der Meister und entlockte Noctis damit ein ungläubiges Schnauben. „Natürlich nicht. Sie haben jahrelange Erfahrung, mehr Kraft, Geschick und Schnelligkeit als ich. Ich kann einen ernstgemeinten Angriff von ihnen nie im Leben parieren“, entgegnete Noctis, jedoch wurden seine Worte Sekunden später Lügen gestraft. In einer fließenden Bewegung ergriff Yasuo ein elegant zumutendes Dekorations-Schwert, das sich auf dem Schreibtisch befand und jedem deutlich machen sollte, was in diesem Dojo trainiert wurde, zog dieses so stark zurück, dass es sich von alleine aus seiner Scheide löste und ließ das hölzerne Schwert nach vorne in Richtung Noctis' Kopf schnellen. Reaktionsschnell riss Noctis wie schon gegen Tenshi sein Schwert mit der Spitze gen Boden nach oben und konterte den Schlag somit. Die Kraft die hinter der Attacke steckte war allerdings so enorm, dass der Stuhl auf dem der Junge saß sich gefährlich nach hinten beugte und er eine Sekunde auf der Kippe zwischen 'nach hinten umfallen' und 'wieder in seine ursprüngliche Postion zurückfallen' stand. Glücklicherweise geschah Letzteres und mit klopfendem Herzen suchte Noctis an der Kante des Schreibtisches Halt. „Du sagst du kannst meinen Angriff nicht abwehren. Du sagst ich sei zu schnell, geschickt und zu stark. Die eigentliche Frage die sich nun jedoch stellt ist... wieso kannst du es doch?“, murmelte Yasuo und schien dabei mehr zu sich selbst zu sprechen als zu dem perplexen Teenager, der ihm gegenüber saß. „Du bist für heute entlassen. Ich werde dich heute Abend bei den Shigekazus besuchen kommen“, erklärte Yasuo und entließ den Jungen mit mehr Fragen, als er Antworten erhalten hatte. Was würde jetzt passieren? Durfte er weiterhin seine Arbeit im Dojo ausführen? Bekam er eine Strafe dafür aufgehalst, dass er sich mit dem vielversprechendsten Schüler des Dojo angelegt hatte? Aber am wichtigsten... wieso fühlte er sich so glücklich, wenn er die Gelegenheit bekam zu kämpfen?
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Kapitel 6: Das Schicksal
Sowohl Noctis als auch die restliche Shigekazu Familie staunte nicht schlecht, als Yasuo ihnen an jenem Abend eröffnete, er würde den Kurayami in Zukunft als persönlichen Schüler unterrichten. Er beteuerte immer wieder, dass Noctis ein unglaubliches Potential besaß, das es zu fördern galt und das es Schicksal gewesen sein musste, dass all' die Rückschläge in seinem Leben ihn in eben jenes Dojo geführt hatten. Noctis stimmte dem Vorschlag zu, aber nur unter der Bedingung, dass er im Dojo weiterhin genug Geld verdienen konnte, um seiner Ziehfamilie nicht allzu sehr zur Last zu fallen. Yasuo stellte ihm in Aussicht, dass er durch gutes Training und vollen Einsatz viel mehr für das Dojo erreichen könne als durch das tägliche Putzen und Aufräumen und bot ihm sein altes Gehalt an, ohne die alten Verpflichtungen erfüllen zu müssen. Überglücklich ob so eines Ausgangs der Ereignisse, freute sich der Jugendliche schon auf die bevorstehende Zeit. Rasch bemerkte er, dass ihm das Kämpfen in die Liege gelegt worden war und dass er regelrecht aufblühte, wann immer er sich beweisen konnte. Yasuo indes wurde nicht müde zu betonen, dass er noch niemals einen Schüler wie ihn gehabt hatte. Schon die Tatsache, dass er sich ohne jegliche Schutzkleidung furchtlos gegen den bis dato stärksten Schüler des Dojos gestellt hatte, der zudem auch noch in voller Montur – dem sogenannten Bogu – gekämpft hatte, war außergewöhnlich gewesen. Tatsächlich stach Noctis in den meisten seiner Kämpfe dadurch hervor, dass er besonders waghalsige Manöver an den Tag legte und offenbar keinerlei Angst vor möglichen Treffern hatte, die er vielleicht einstecken würde. Allerdings kam das ohnehin äußerst selten vor und da Noctis das Kämpfen zu viel Spaß machte, als dass der Rausch schon nach wenigen Sekunden enden sollte, spielte er oftmals mit seinen Kontrahenten. Zwar hatten dadurch oft auch deutlich schwächere Gegner die Gelegenheit ihm schwerer zuzusetzen als eigentlich notwendig gewesen wäre, doch fand er dafür immer länger Befriedigung in den Kämpfen. Es gab nichts auf der Welt, das ihm so viel Spaß machte und in dem er so aufging. Besonders auffällig war, dass er dabei so gut wie nie in einer der bereitgestellten Rüstungen kämpfte. Sie behinderte ihn zwar nicht großartig, doch fand Noctis, dass dadurch die Authentizität eines wahren Kampfes stark beschnitten wurde. Nur auf großen Turnieren, auf denen es der Etikette entsprach sich den Regeln gemäß zu kleiden, gab er nach und fügte sich den Vorschriften. Erst nachdem Noctis einige wichtige Wettkämpfe für sein Dojo gewonnen hatte wurde ihm bewusst, was Yasuo gemeint hatte als er behauptete, er könnte durch seinen Erfolg mehr erreichen als durch seine ehemalige Arbeit. Es meldeten sich immer mehr Schüler an, inspiriert von seinem Beispiel, und auch etliche Preisgelder wurden dem Dojo gutgeschrieben. Sein Bekanntheitsgrad reichte sogar dafür aus, dass es ihm gelang sich für ernsthafte Jobausschreibungen zu bewerben. Auch wenn er nach wie vor dem Schwertkampf verfallen war, so würde er auf Dauer doch ein eigenes Leben führen müssen, denn er konnte nicht für immer bei den Shigekazus leben.
Doch das Schicksal schien Spaß daran zu haben, Noctis immer wieder in ein Wechselbad der Gefühle zu stoßen. Je besser es ihm erging, desto mehr Probleme bekam seine Ziehfamilie, ohne dass diese beiden Tatsachen in Korrelation standen. Ryuo driftete immer weiter in soziale Kreise ab, die, vornehm ausgedrückt, nicht dem sozialen Vorbild entsprachen. Er kam in Kontakt mit Alkohol und Drogen und sein Freundeskreis zeichnete sich hauptsächlich durch Kleinkriminelle aus. Seine schulischen Leistungen litten extrem darunter und weder sein Zwillingsbruder, noch Rikeji oder Noctis konnten ihn dazu bewegen, sich wieder normal zu benehmen. Schließlich eskalierte die Situation und im Alter von zwanzig Jahren – Noctis war zu dieser Zeit achtzehn Jahre alt – entschloss sich Ryuo dazu auszuziehen und bei einem seiner Freunde zu leben. Die Kleinfamilie wurde zerrissen und neben Rikeji litt besonders Kyon darunter, dass sein Zwillingsbruder sich gegen ihn gewandt hatte. Zwar war ihm bewusst gewesen, dass Ryuo schon immer der aufbrausendere und leichter zu beeinflussende von ihnen beiden war, doch war er davon überzeugt gewesen, sein Bruder wisse was richtig ist und was falsch. Doch offensichtlich hatte er sich da in ihm geirrt. Noctis machte sich innerlich Vorwürfe Ryuo vielleicht selbst in so ein Leben gestoßen zu haben, indem er ihm die familieninterne Rolle als 'kleiner Bruder' geklaut hatte. Rikeji und Kyon versicherten ihm immer wieder, dass dies nicht der Wahrheit entspreche und dass er sich keinen Kopf machen sollte. Irgendwann würde Ryuo mit Sicherheit zurückkommen. Dass die beiden sich irrten, konnte damals noch keiner wissen.
Noctis versuchte seine Schuldgefühle so gut es ging auszublenden, doch gelang ihm das fast ausschließlich beim Kämpfen. Ein weiterer Grund weswegen er so dankbar war, einen festen Platz im Leben gefunden zu haben. Ihm wurde außerdem ein Job in einem Reisebüro angeboten, das sich hauptsächlich auf Reiseziele innerhalb Europas konzentrierte, was Noctis im Nachhinein als Ironie des Schicksals befand, da seine Eltern schon immer von diesem fremden Kontinent fasziniert gewesen waren. Er war einfach froh darüber eine sichere Einnahmequelle zu besitzen und die Möglichkeit zu haben irgendwann selbst Manager des Reisebüros zu werden. Oft fragte er sich, was wohl aus ihm geworden wäre, wenn er sich damals nicht dazu entschlossen hätte von Zuhause auszureißen. Allerdings stimmte ihn das immer wieder traurig und so versuchte er diese Gedanken stets zur Seite zu schieben, wenn sie ihn übermannten. Nach einiger Zeit hatte Noctis genug Geld beisammen, um sich die Miete für ein eigenes kleines Apartment zu leisten zu können und so zog er bei seiner großzügigen Ziehfamilie aus, jedoch nicht ohne sich gebührend zu verabschieden. Neben einem großen gemeinsamen Essen, zudem er sogar Ryuo überreden konnte, spendete Noctis der Familie den Großteil seiner bisherigen Ersparnisse um alle seine bestehenden Schulden zu begleichen und somit hoch erhobenen Hauptes sein eigenes Leben beginnen zu können. Es war das letzte Mal, dass Noctis alle drei Mitglieder der Shigekazu Familie gemeinsam an einem Ort versammelt sah... zumindest lebend. Wenige Wochen nach seinem Umzug, er war inzwischen neunzehn Jahre alt, verstarb Rikeji überraschend an einem Herzinfarkt. Er war mit seinen fünfundvierzig Jahren noch vergleichsweise jung und es hatten niemals Anzeichen für eine Herzschwäche bestanden. Neben dem Schock über den Verlust ihres Vaters schlug das Schicksal gleich doppelt so hart zu. Bei einer anschließenden Untersuchung durch einen Arzt wurde den Zwillingen offenbart, dass es sich vermutlich um eine Erbkrankheit handelte und dass die Wahrscheinlichkeit eines Herzinfarkts für die beiden Brüder relativ hoch war. Insbesondere Ryuo setzte sich durch seine ungesunde Lebensweise einer erhöhten Bedrohung aus. Wer vermutete, dass diese Nachricht den jüngeren der beiden Brüder wieder zur Besinnung brachte, war damit auf dem Holzweg. Vielmehr rissen ihn diese negativen Schicksalsschläge immer weiter hinab in eine Spirale der Verzweiflung und des Verderbens und er achtete noch weniger auf sich als zuvor. Kyon hatte unterdessen genug mit den ganzen bürokratischen Details zu tun, die sich infolge des Ablebens seines Vaters auf ihn stürzten. Miete, Versicherungen, Kredite bei der Bank, alles musste nun vom älteren Zwilling beaufsichtigt und geregelt werden. Auch wenn Noctis ihm seine Hilfe anbot wusste er doch, dass er nicht wirklich etwas unternehmen konnte. Eine echte finanzielle Unterstützung konnte er nicht sein und er besaß auch keinerlei Lebensweisheiten oder Erfahrungen, mit denen er dem Shigekazu hätte beistehen können.
Hilflos musste der Kurayami mitansehen, wie die Menschen die ihm damals das Leben gerettet hatten langsam zugrunde gingen und es gab nichts, was er dagegen unternehmen konnte. Alles was er machen konnte war sich von seinem eigenen Schmerz abzulenken, indem er sich immer weiter in der Kunst des Schwertkampfes übte. Tatsächlich war er inzwischen so bekannt, dass er eines Tages einen Brief von einem gewissen Sakkaku Minoru erhalten hatte, der einmal etwas über ihn gelesen hatte. Noctis wusste nicht wie er mit dieser Situation umgehen sollte und wandte sich deshalb an Kyon. Noctis war damals zu naiv um auf den Gedanken zu kommen, dass er damit eine Grenze überschritt und seinem 'Bruder im Herzen' taktlos gegenübertrat. Es entfachte ein Streit zwischen den beiden, in dem Kyon ihm vorwarf keine Ahnung zu haben wie ihm zumute war. Dass Noctis kein echter Waise war, dass er doch alles im Leben hatte was man sich wünschen konnte und dass er es gewesen war, der ihre Familie entzwei geteilt hatte. Nachdem Noctis seinen Gefühlen in Form einiger saftigen Faustschläge Luft gemacht hatte, war er verschwunden und hatte den Kontakt zu Kyon und Ryuo für knapp zwei Jahre eingestellt. So lange hatte es gedauert bis Noctis festgestellt hatte, dass er sich damit selbst strafte. Die Zwillinge hatten ihm ein neues Leben geschenkt und waren eigentlich immer seine einzigen Freunde gewesen. Im Dojo war er nur zum Kämpfen und in seinem Job um zu arbeiten. Und da Noctis sich nicht zu einem extravertierten jungen Mann entwickelt hatte, fiel es ihm nach wie vor schwer Kontakte zu schließen und sich mit anderen Menschen anzufreunden. So entschloss er sich nach all' der Zeit letztendlich dazu Kyon wieder aufzusuchen und sich mit ihm auszusprechen und zu versöhnen. Doch was ihn erwartete war schlimmer als alles womit Noctis gerechnet hatte. Er hatte erwartet, dass er womöglich als ungebetener Gast aufkreuzen würde und man ihn schnell wieder loswerden wollte. Oder dass gar eine erneute Konfrontation die Folge sein würde. Als er jedoch zum ersten Mal seit etwa zwei Jahren die alte Wohnung seiner ehemaligen Ziehfamilie aufsuchte, bot sich ihm ein schreckliches Schauspiel.
[Einschub]
Wie gut, dass der noch passt..., frohlockte Noctis innerlich. Nachdem niemand auf sein Klingeln reagiert hatte, hatte er seinen alten Zweitschlüssel hervorgeholt und die verschlossene Tür damit aufgesperrt. Es wunderte ihn zwar, dass der so intelligente und vorausschauende Kyon nicht daran gedacht hatte das Schloss zu wechseln, aber vermutlich hatte er es im ganzen Stress den er damals hatte einfach vergessen. Noctis sah es als ein Zeichen des Schicksals, das ihn dazu aufforderte wieder in sein 'altes neues Leben' zu treten. Er vermisste die beiden Zwillinge. Es war seine schönste Zeit im Leben gewesen, wenn er nach den Trainingsstunden im Dojo hierher nach Hause kam und sich mit den zwei so Grund auf verschiedenen Brüdern rumschlagen durfte. Es war immer lustig mit ihnen gewesen und er hatte sich zum ersten Mal seit dem Tod seiner Mutter akzeptiert und angenommen gefühlt. Nicht geliebt, doch das konnte man auch nicht erwarten. Sie waren für ihn da gewesen. Sie sind für ihn eingetreten, als niemand ihn wollte. Sie haben ihn so akzeptiert wie er war. Sie waren...
...tot... .Das war das erste und das einzige, was Noctis durch den Kopf schoss, als er in das Wohnzimmer seiner alten Wohnung getreten war und einen Blick hineingeworfen hatte. Es roch nach Blut und der Tisch, über den die beiden leblosen Gestalten gebeugt waren, war über und über damit verschmiert. Wie versteinert starrte der Kurayami auf das Stillleben, das ihn zugleich schockierte wie auch faszinierte und in seinen Bann schlug. Im fahlen Licht der Abendsonne, das durch den dünnen Schlitz der Tür hineindrang, die Noctis hinter sich hatte offen stehen lassen, wirkte die Szene wie gemalt. Unecht, jedoch künstlerisch und auf befremdliche Weise ästhetisch. Da es sich um Zwillinge handelte und beide in genau der gleichen Pose auf ihrem Stuhl saßen und sich über den Tisch gebeugt hatten, wirkte das Bild ebenmäßig symmetrisch, beinahe anmutig. Nur der rote Lebenssaft, der auf unterschiedliche Art und Weise seinen Weg aus den Körpern der beiden jungen Männer gesucht hatte, zerstörte den Anblick. Beide hatten sich offensichtlich die Pulsader durchgeschnitten und wahren hier verblutet. Erst jetzt fiel Noctis auf, dass in der Mitte des Tisches zwei Bilder aufgestellt worden waren. Beide Bilder trugen das typische schwarze Band, das um die Rahmen von Abbildungen toter Menschen geschlungen wurde. Noctis brauchte nicht lange um festzustellen, dass es sich bei den beiden Personen um die Eltern der Zwillinge handelte. „...wieso...“, hauchte Noctis in die Totenstille hinein und fühlte sich plötzlich eiskalt. Sein Herz schlug in unnatürlich schnellem Takt, beinahe so als ob es die Arbeit für die Verstorbene mit übernehmen wollte. Übelkeit kam in Noctis auf und er fragte sich, wie er diesem Anblick auch nur eine Sekunde lang etwas ästhetisches hatte abgewinnen können. Es war grauenhaft, das Sinnbild des Todes und der Verzweiflung und so drehte sich der junge Mann um und rannte. Und rannte. Und rannte irgendwann in seinen Tot...
[Einschub Ende]
Gast- Gast
Re: [EA][Kommandant der 11. Kompanie][Noctis, Kurayami][Angenommen]
- Fortsetzung...
- Kapitel 7: Die Wiedergeburt
Wo... wo bin ich?
Noctis konnte nichts sehen. Das lag vermutlich daran, dass er seine Augen geschlossen hatte. Allerdings wollte er sie gar nicht öffnen, auch wenn er gar nicht so genau wusste weswegen überhaupt. Es war so als ob sein Geist ihm den Anblick von etwas schrecklichem verwehren wollte. Doch das war Unsinn. Sein Kopf dröhnte und alles was Noctis hören konnte war das leise Zwitschern einiger Vögel, deren Namen er nicht kannte. Doch was interessierten ihn irgendwelche Vögel, er sollte langsam herausfinden, was mit ihm los war! Vorsichtig öffnete der Kurayami die Augen und musste ein paar Mal blinzeln, bis sein Blick sich geklärt hatte. Komischerweise lag er mitten auf dem Erdboden und er konnte sich partout nicht daran erinnern, wie er hierher gelangt war. Etwas unbeholfen richtete sich Noctis auf und warf einen Blick auf seine Umgebung. Wo war er hier? Überall waren Bäume, standen eng an eng und versagten ihm somit eine aufschlussreiche Aussicht. Wie war er in diesen Wald gekommen? Just in diesem Moment stellte Noctis fest, dass er auch andere Klamotten trug. Zwar konnte er sich nicht entsinnen, was er üblicherweise anzog, doch wusste er ganz sicher, dass er normalerweise nicht in einem Bauern-Outfit rumlief. Zumindest waren die Sachen schwarz, was seiner Lieblingsfarbe entsprach. Allerdings war jetzt nicht die Zeit sich über sein äußeres Erscheinungsbild zu wundern. Er wollte wissen was hier los war und so machte er sich blindlings auf, quer durch den dichten Wald der ihn von allen Seiten her umgab. Es wäre vielleicht klüger gewesen auf einen Baum zu klettern und sich die Umgebung von gehobenem Standpunkt aus anzusehen und einzuprägen, doch wusste Noctis irgendwie, dass er seiner Intuition vertrauen konnte. Nach einem Fußmarsch von knapp einer Stunde, zumindest schätzte Noctis die vergangene Zeit so ein, kam der junge Mann an einer großen runden Lichtung an. Und er war nicht alleine.
Unweit von ihm entfernt befand sich eine weitere Gestalt inmitten der Lichtung und hatte ihm den Rücken zugewandt. Er konnte eine etwa schulterlange blonde Haarmähne erkennen, die den Hinterkopf des Mannes zierte. Dass es sich um einen Mann handelte war aufgrund des etwas breiteren Körperbaus nicht sonderlich schwer zu erkennen gewesen. Der Fremde trug Kleidung die seiner nicht unähnlich war, allerdings war er in braun gewandet. Ohne auf den Lärm zu achten den er verursachte, trat Noctis durch das dichte tiefliegende Blattwerk hindurch auf die Lichtung und erregte somit die Aufmerksamkeit des Fremden. Er erkannte den unsicheren Blick den Noctis ihm zuwarf und ein kleines Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Bist neu hier, oder?“, erkundigte sich der Mann und Noctis nickte lediglich als Antwort. „Wo bin ich hier?“, stellte er nun seinerseits eine Gegenfrage und konnte durch die Lichtung zum ersten Mal einen Blick auf den Himmel über ihren Köpfen werfen. Blau. „Ja, ich kann mir gut vorstellen dass du verwirrt bist, diese Shinigami sind keine sonderlich großen Freunde von Erklärungen...“, antwortete der Blondschopf, verschränkte die Arme vor der Brust und nickte stumm, wie als ob er sich damit selbst bestätigen würde. „Das war keine Antwort auf meine Frage“, stellte Noctis kurzerhand fest und fixierte nun wieder seinen Gesprächspartner. „Und was sind Shinigami?“, hakte er nach, was einen nachdenklichen Ausdruck auf das Gesicht seines Gegenübers warf. „Wie meinst du das? Du bist hier, oder nicht? Du musst doch von einem Shinigami hierher gebracht worden sein“, erkundigte sich der Fremde und Noctis war so klug wie als zuvor. „Ich bin vor etwa einer Stunde hier aufgewacht. An mehr kann ich mich nicht erinnern...“, erklärte Noctis und die Augenbrauen des Blondschopfes zogen sich noch enger zusammen. „Meine Güte, es muss dich ja richtig heftig erwischt haben, wenn du dich nicht einmal an deine eigene Läuterung erinnern kannst. Oder....“, und bei diesen Worten stahl sich ein undefinierbarer Gesichtsausdruck auf die Miene des Fremden, „...du warst ein Hollow. Oder zumindest ziemlich krass am Übergang davon. Du scheinst offenbar kein einfaches Leben gehabt zu haben“. Erst bei diesem Worten fiel Noctis auf, weswegen er sich die ganze Zeit so unruhig und unwohl gefühlt hatte. Es war nicht nur so, dass er sich nicht mehr an Kleinigkeiten wie seine alte Kleidung erinnern konnte. Er konnte sich an nahezu gar nichts mehr erinnern. Doch etwas an den Worten des Fremden irritierte ihn.
„Wie meinst du das, ich 'hatte' ein schweres Leben?“, versuchte Noctis in Erfahrung zu bringen, wurde jedoch von dem lauthalsen Aufbegehren seines eigenen Magens unterbrochen. „Hast Hunger, eh? Gewöhn' dich schon einmal an das Gefühl. Auch wenn wir uns hier im fünfzigsten Bezirk Nord-Rugokais aufhalten, sind wir noch weit von den Teilen Rugokais entfernt in denen warme Mahlzeiten zur Tagesordnung gehören“, kommentierte der Fremde den Zwischenfall und warf in Noctis damit nur noch viel mehr Fragen auf. Rugokai? Fünfzigster Bezirk? „Ich verstehe nicht...“, setzte er an, wurde jedoch harsch unterbrochen, als der Fremde ihm ein Schwert zuwarf. Geschickt fing Noctis das Katana auf und beäugte es misstrauisch? Wieso schenkte ihm der Kerl eine Waffe? „Im Moment musst du nichts verstehen außer einer einzigen Regel. Hier draußen heißt es meistens töten oder getötet werden und ich kann niemanden an meiner Seite gebrauchen, der sich als Ballast herausstellt. Ich gebe dir eine Chance dich zu beweisen. Wenn du im Schwertkampf gegen mich bestehen kannst, werde ich dir was zum Essen abgeben und du darfst mich begleiten. Wenn nicht...“, sprach der Fremde und ließ seine Drohung unvollendet im Raum stehen. Mit zweifelndem Blick sah Noctis hinab auf die Waffe in seiner Hand. Wie ging man mit einem Schwert um? Soweit er sich erinnern konnte hatte er noch nie im Leben ein Schwert gebraucht, wie sollte er gegen jemanden bestehen können der nicht ein gesundes Selbstvertrauen besaß, sondern höchstwahrscheinlich auch noch über viel mehr Übung verfügte als er?
Doch blieb ihm keine Zeit darüber nachzudenken. Ohne große Ankündigung stürmte des Blondschopf mit hoch erhobenem Schwert direkt auf ihn zu und wollte Noctis vermutlich mit einem vertikalen Schlag von oben in Bedrängnis bringen. Der Kurayami zog seine Klinge hervor und wusste im nächsten Augenblick instinktiv, was er zu tun hatte. Als ob er diese Bewegung schon hunderte Male ausgeführt hatte, blockte er den Schlag seines Kontrahenten über dem Kopf indem er das Schwert in seiner rechten Hand quer hielt und stieß seinem Gegenüber gleichzeitig die Schwertscheide mit der linken direkt in den Hals. Überrascht und laut aufkeuchend sprang der Mann zurück und griff sich mit seiner freien Hand an die Kehle. „Gar nicht schlecht...“, zog er röchelnd sein Fazit, schien jedoch noch nicht genug zu haben und ging erneut zum Angriff über. Dieses Mal versuchte er offenbar durch seine Geschwindigkeit zu glänzen und rannte in ungeheurem Tempo auf Noctis zu. Es hatte den Anschein, dass sein Gegner sein Schwert dieses Mal als Stichwaffe einsetzen wollte und wieder wusste Noctis automatisch, wie er zu reagieren hatte, auch wenn die Logik ihn für seine Eingebung tadelte. Der Kurayami rammte seine eigene Klinge in den Boden neben sich und konzentrierte sich auf die Bewegungen seines Gegners. Der Fremde schien einen Augenblick lang zu Zögern, überspielte sein Zweifeln dann aber und rammte seine Waffe mit voller Wucht Richtung Noctis. Dieser wich in letzter Sekunde mit einem raschen Schritt zur Seite geschickt aus und hielt die Schwertscheide in seiner rechten Hand an die Stelle, wo die Klinge ihn durchbohrt hätte. Sein Gegenüber war von dem Manöver viel zu überrascht, als dass er angemessen reagiert und sein Schwert rasch zurückgezogen hätte. Somit blieb Noctis genug Zeit seine Linke am quadratischen Stichblatt des Schwertes zu postieren und die eingesteckte Waffe samt Scheide mit einem starken Ruck aus dem Griff des Blondschopfes zu befreien. In Kombination mit einer elegant ausgeführten Drehung rammte Noctis die Schwertscheide mit aller Kraft in den Rücken seines Gegners und stieß diesen damit gut drei Meter von sich weg. Er war selbst überrascht davon, wie kraftvoll seine Attacke gewesen war, doch ließ er sich davon nichts anmerken, schritt hinüber zu seiner eigenen, nach wie vor im Boden steckenden Klinge, zog diese heraus und verstaute sie in seiner eigenen Schwertscheide. Es war vorbei.
Kapitel 8: ...und vom Tod
Nach ihrem gemeinsamem Kampf entschlossen sich die beiden Männer dazu, gemeinsame Sache zu machen. Noctis weil er in seiner Anfangszeit eine gewisse Einführung in diese neue Welt brauchte und der Fremde, der sich als Kurohebi Ryuzaki vorstellte, weil er in dem Kurayami einen starken Schwertarm fand, den er in Zukunft sicher sehr gut gebrauchen konnte. Rasch stellte sich heraus, dass die Lücke der Fähigkeiten zwischen den beiden nicht annähernd so groß war, wie der erste Kampf es hatte vermuten lassen. Ryuzaki hatte sich zurückgehalten, der er den Neuling lediglich hatte testen wollen. Nichtsdestotrotz war klar, dass Noctis besser im Umgang mit dem Schwert war und keiner der beiden konnte sich erklären, woher genau der Kurayami denn wusste, wie er in einem Kampf zu agieren und reagieren hatte. Sie vermuteten, dass Noctis offenbar bereits im Leben jede Menge Übung bekommen hatte. Allerdings spielten diese Umstände für den jungen Mann zu Anfang eher weniger eine Rolle. Er wollte nur wissen, was genau denn mit ihm geschehen war. Was Shinigamis und Hollows waren und welche Rolle er in alle dem zu spielen hatte. Großzügig führte Ryuzaki ihn in die Grundlagen dieser für ihn neuen Weltordnung ein und erklärte ihm alles wichtige. Dass tote Seelen von Shinigamis in die sogenannte Soul Society übergeführt wurden. Dass diese Seelen dabei nahezu alle Erinnerungen an ihr altes Leben verrloren. Und das Seelen, die extrem heftige Emotionen durchlebt hatten während sie starben, oftmals als Hollows wiederkehrten und eine Gefahr für Menschen und verstorbene Seelen, manchmal sogar für Shinigamis darstellten. Noctis war erstaunt woher der Mann so viel wusste und Ryuzaki erklärte ihm, dass er sich das meiste selbst hatte beibringen müssen. Sein Shinigami hätte ihn nicht einmal annähernd genug auf den Übertritt vorbereitet und erst das Aufeinandertreffen mit anderen toten Seelen hatte ihn mit der Zeit aufgeklärt. Bei dieser Gelegenheit erwähnte Ryuzaki zum ersten Mal seinen Wunsch, dass er selbst vor hatte ein Shinigami zu werden. Er betonte, dass er das System ändern wolle, dass es humanere Lösungen geben musste als Seelen unvorbereitet nach Rugokai zu schicken, wo sie im schlimmsten Fall in den äußeren Bezirken erwachten und kaum eine Überlebenschance besaßen.
Ryuzaki erzählte ihm von seiner Anfangszeit und wie er sich aus dem sechzigsten Bezirk nach und nach in andere Gefilden durchgeschlagen hatte und Noctis letzten Endes im Bezirk Nummer Fünfzig aufgelesen hatte. Noctis indes nahm alles gespannt in sich auf und versuchte sich einen Plan zurechtzulegen, wie er denn von nun an weitermachen sollte. Er wusste nicht wieso, doch irgendwas tief in ihm drängte ihn dazu sich zu beweisen. Und zu kämpfen. Das Gefühl, das er beim Kämpfen erlangte war unbeschreiblich und er hatte nicht davor damit aufzuhören. Ryuzaki versicherte ihm, dass er noch genug Gefechte in seiner Zeit in Rugokai zu führen bekommen würde und bat ihn darum, ihn auf seinem Weg in die gehobeneren Bezirke zu begleiten. Insgeheim hoffte der Kurohebi darauf, Noctis für seine Sache gewinnen zu können und in ihm ebenfalls den Wunsch zu erwecken, ein Shinigami zu werden. Es wäre gut zwei Leute in Seireitei zu haben, die sich für die gleiche Sache einsetzten. Und so bildeten die beiden ein Duo, das sich schon bald einen kleinen Namen machen sollte. Da Noctis sehr neugierig war und genau wissen wollte in was für einer Welt sie hier lebten, überredete er Ryuzaki zu der waghalsigen Idee, noch einmal kehrt zu machen und die äußersten Bezirke in Augenschein zu nehmen. Egal wie sehr der Blondschopf ihm auch beteuerte, dass es sich dabei um ein Himmelfahrtskommando handelte, ließ sich Noctis nicht von seinem Einfall abbringen. Und so reisten sie. Vorbei an den weitläufigen Wäldern um die fünfzigsten Bezirke herum und immer weiter in Richtung der meist riesigen und trostlosen Ödfelder nach den sechzigsten Bezirken. Bis tief ins Herz der siebzigsten... und ab hier wurde die Sache langsam wirklich gefährlich. Es war lediglich dem ungeheuren Kampfgeschick Noctis' zu verdanken, dass die beiden noch alle Gliedmaßen beisammen hatten und es glich einem Wunder, dass der Kurayami trotz seiner offensiven und riskanten Art zu kämpfen keinerlei Narben davongetragen hatte. Ryuzaki hingegen zierte schon die eine oder andere Kampfwunde, doch schien ihn das nicht sonderlich zu kümmern. Er war der Ansicht, dass diese Narben ihn abhärteten und dass er dadurch zu einem besseren Schwertmeister und künftig zu einem besseren Shinigami werden würde. Noctis interessierte das wenig. Er wollte nur eines, und zwar kämpfen. Nicht töten, nur kämpfen. Ryuzaki überraschte es jedes Mal von neuem, wenn sein Gefährte augenscheinlich gefährliche und wilde Seelen ihrem eigenen Schicksal überließ, anstatt sie endgültig zu besiegen. Noctis hatte selbst keine Ahnung, weswegen es ihm meistens widerstrebte ein Leben zu nehmen, doch ahnte, dass es etwas mit seiner Vergangenheit zu tun hatte. Vielleicht hatte er schlechte Erfahrungen mit dem Tod gemacht?
Es verstrichen viele Jahre, bis das Kampfduo es geschafft hatte jeden einzelnen Bezirk in Rugokai einmal zu durchkämmen. Doch die Mühe hatte sich gelohnt. Ihre Fähigkeiten im Umgang mit dem Schwert waren meist unangefochten und es gelang ihnen sogar die eine oder andere kleine Heldentat zu begehen, ob sie nun geplante Morde verhinderten, Banden ausschalteten die sich auf Überfälle spezialisiert hatten oder mal einfach nur dabei halfen, zerstörte Bezirke wieder aufzubauen. Noctis fühlte sich wohl dabei helfen zu können, es erschien ihm das Richtige zu sein. Mit der Zeit bemerkte er, dass er einen ausgesprochen stark ausgeprägten Gerechtigkeitssinn besaß, was ihn oft in hitzige Debatten und Duelle mit anderen brachte, doch fürchtete er sich nie davor seine Gedanken laut auszusprechen. Tatsächlich gab es zu jener Zeit nichts, das er fürchtete. Und das war vermutlich seine größte Stärke. Eines Tages wurden sogar die Shinigamis auf das Duo aufmerksam und Ryuzakis Traum erfüllte sich nach all' der Zeit endlich. Es waren knapp fünfzig Jahre ins Land gezogen, seitdem sie sich das erste Mal getroffen hatten und nun standen sie dort, wo so viele andere Seelen gerne hinwollten... in Seireitei.
Kapitel 9: Die Ausbildung
Es gab nur zwei Gründe, weswegen Noctis ebenfalls die Bürde auf sich nahm ein Shinigami zu werden. Zum einen weil er bei Ryuzaki bleiben konnte, seinem einzigen Freund in dieser merkwürdigen Welt. Zum anderen da er dadurch die Gelegenheit bekam sich zu beweisen. Auch dieses Mal wusste der Kurayami nicht, weswegen er den starken Drang fühlte sich auszuzeichnen und kämpfen zu müssen und er befand abermals, dass es mit seiner Vergangenheit zu tun haben musste. Vielleicht hatte der Kurohebi damals Recht gehabt und er hatte wirklich ein schweres Leben geführt? Ein Leben, in dem er sich oftmals hatte beweisen und durchsetzen müssen, allen Widerständen zum Trotz. Oder es war einfach seine Art, konnte ja auch sein. Bald begann die Ausbildung der beiden und auch wenn sie den Großteil der anderen Shinigami bereits jetzt durch ihr Kampfgeschick in den Schatten stellten, so gab es doch andere Bereiche in denen sie ihnen kläglich unterlegen waren. Insbesondere das Kido stellte für alle beide eine riesiger Herausforderung dar, wobei Noctis es gelang sich darin noch dümmer anzustellen als sein Freund. Tatsächlich bescheinigten ihm seine Lehrmeister, dass er nicht den geringsten Funken Talent für solcherlei Fähigkeiten besaß, was ihn allerdings nicht so heftig traf wie man hätte annehmen können. Für Noctis zählte nur der Kampf mit seinem Schwert, dem Zanpakuto. Es war etwas besonderes und das nicht nur wegen der Form. Er hatte tief in sich das starke Gefühl, dass dieser Seelenschneider zu ihm gehörte und zu niemandem sonst. Aufgrund ihrer recht einseitigen Begabung als Shinigami wurden alle beide der elften Division zugeteilt, die sich hauptsächlich auf Kampfeinsätze spezialisierte. Noctis war überzeugt davon, sich hier einen Namen machen zu können. Und wie Recht er damit behalten sollte!
Rasch stiegen die beiden Gefährten immer weiter auf, zumindest in Lebensjahren eines Shinigami gemessen. Nach knapp fünfundzwanzig Jahren gab es nur noch wenige Shinigami in der Division, die über ihnen standen. Man sandte die beiden meist als Duo zu ihren Missionen aus und da nur die wenigsten anderen ihrer Mitstreiter aus Rugokai stammten und das gleiche durchlebt hatten wie sie, blieben die beiden meistens unter sich. Ryuzaki war zwar glücklich darüber den ersten Schritt seines Traumes verwirklicht zu haben und Shinigami geworden zu sein, doch fragte er sich oft ob er wirklich dazu in der Lage sei die bestehenden Verhältnisse ändern zu können. Noctis sprach ihm zwar immer wieder Mut zu, doch da er selbst nicht sonderlich daran interessiert war so ein großes Ziel zu erreiche, hielt er sich mit seiner Unterstützung meist zurück. Es war wahr, er hatte den Schrecken in Rugokai in sich auf genommen, jedes bisschen davon, doch dachte er anders über die Sache. Jeder einzelne dort hatte die Möglichkeit sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Jeder konnte etwas ändern. Doch waren die meisten dafür einfach zu sehr damit beschäftigt sich selbst zu bemitleiden oder anderen die Schuld für ihre Lage zu geben. Etwas, das Noctis einfach nicht verstehen wollte. Er war zwar dafür, dass jeder Mensch eine Chance bekam sich zu beweisen, doch wenn jemand diese Gelegenheit gar nicht erst erkannte oder nutzen wollte, so war es verschwendete Zeit etwas daran ändern zu wollen. Natürlich sagte er Ryuzaki nichts von diesen Gedanken, da er Angst hatte damit ihre Freundschaft zu gefährden. Doch sollte schon bald etwas ganz anderes ihre Freundschaft auf eine harte Probe stellen.
Während Ryuzaki auf einem bestimmten Level seiner Fähigkeiten stagnierte und keinerlei Fortschritte mehr machte, schien das Ende von Noctis Potenzial sich noch nicht einmal abzuzeichnen. Regelmäßige Trainingskämpfe gegen ranghöhere standen an der Tagesordnung und den Großteil davon gewann er nach Belieben. Lediglich seine vergleichsweise jungen Jahre hielten ihn davon ab noch weiter aufzusteigen, doch ereignete sich bald darauf etwas, das ein neues Licht auf ihn warf. Er erweckte sein Shikai. Er zog damit einiges an Aufmerksamkeit auf sich hatte darauf hin nur noch den Kommandanten und Vize-Kommandanten seiner Division über sich stehen, während Ryuzaki weiter zurückfiel. Zwar freute sich der Kurohebi nach außen hin für seinen Freund, doch innerlich setze ihm seine eigene Eifersucht ziemlich zu. Er haderte mit dem Schicksal, das seinen Freund Fähigkeiten in die Wiege gelegt hatte, die er niemals besitzen würde und ohne die er niemals etwas in dieser Welt würde ändern können. Doch schluckte er seinen Stolz runter und versuchte stattdessen Noctis zu unterstützen. Doch schon bald bekamen die beiden immer seltener gemeinsame Aufträge, da sie sich nicht mehr auf dem gleichen Level bewegten. Neben der Fähigkeit sein Shikai zu aktivieren waren Noctis Kampffertigkeiten immer weiter angestiegen, wodurch es eine Verschwendung wäre ihn die gleichen Aufgaben zuzuteilen wie Ryuzaki. Es vergingen weitere Jahre und es ereignete sich ein tragischer Zwischenfall. Der Kommandant der elften Division verstarb an einer schwerwiegenden Krankheit und hinterließ einen unbemannten Platz als Taichou. Eine Nachfolge zu finden stellte sich als eine nicht zu lösende Herausforderung dar. Es gab zwar einige Kandidaten, doch waren sie alle entweder noch zu unerfahren oder waren ihre Fähigkeiten noch nicht ausgereift genug. Noctis selbst war ebenfalls im Gespräch, doch die Tatsache, dass er kein Bankai besaß, brachte ihn aus dem Rennen, so wie die meisten anderen. Es gab bis dato nur einen einzigen Shinigami der Kommandant geworden war ohne Shikai oder Bankai zu besitzen und das war Zaraki Kenpachi gewesen. Doch dann, ein paar Jahrs später...
Kapitel 10: Bankai
„Es tut gut mal wieder als Team unterwegs zu sein!“, sprach Noctis seine Gedanken aus und Ryuzaki stimmte ihm durch ein kurzes Kopfnicken zu. „Ja, auch wenn ich mich frage, weshalb man uns wieder gemeinsam einsetzt...“, fügte der Kurohebi hinzu und blickte nachdenklich drein. Er konnte nicht ahnen, dass Noctis selbst dafür gesorgt hatte, dass sie heute gemeinsam gegen die Aufständischen draußen vor den Toren Seireiteis kämpfen durften. Und er wollte auch gar nicht, dass Ryuzaki das wusste, zumindest noch nicht. Er würde nach dem Grund fragen und damit wollte Noctis ihn erst noch überraschen. Es dauerte nicht lange bis die beiden an ihrem Bestimmungsort angekommen waren und sich einer Schar von annähernd einhundert Rebellen gegenübersahen. Es kam oft zu Aufständen, allerdings waren sie nur selten so zahlreich und es war riskant lediglich zwei Shinigami als 'Einsatztruppe' hinzuschicken. Normalerweise. Wie so oft in der Vergangenheit stellten sich das Kampfduo Rücken an Rücken und ließ sich von den Aufständischen umzingeln. „Glaubst du, du kannst es mit so vielen aufnehmen?“, erkundigte sich Ryuzaki leichthin und beäugte dabei die Masse an Feinden, die ihnen entgegenstand. „Ich weiß nicht...“, fing Noctis an und auch er ließ seinen Blick kreisen, „...könnte echt hart werden, wenn noch einer dazu kommt...“ - „Hm... das wird dann der Kerl sein, um den ich mich kümmern werde...“ - „...was, du kämpfst auch?“. Beide stimmten in ein leises Lachen ein, ehe sich sich voneinander abstießen und in den Kampf warfen. Es war ein wahres Gemetzel. Während Noctis meistens darauf achtete keine tödlichen Wunden zu schlagen, schien Ryuzaki damit keinerlei Problem zu haben. So war er schon immer gewesen. Nach ein paar Minuten wurden die beiden etwas zurückgedrängt und standen wieder in ihrer Ausgangsposition, Rücken an Rücken zueinander. „Möchtest du nicht langsam mal dein Shikai aktivieren, du ach so hochbegabter und mächtiger Shinigami?“, stachelte der Blondschopf seinen Freund an. „Dein Wunsch ist mir Befehl... Unaru, Subeta Seishin!“, flüsterte Noctis und sorgte dafür, dass einige Gesichter ihrer Feinde nun deutlich ängstlicher wirkten als zu Beginn des Kampfes. Dabei waren sie mit knapp siebzig Mann noch ziemlich gut besetzt. Aber das würde sich gleich ändern. Erneut gingen die beiden Shinigami zum Angriff über und lichteten die Reihen ihrer Feinde dieses Mal erheblich schneller und effektiver. Es dauerte nicht lange, bis ihre Zahl auf etwa dreißig dezimiert wurde. Doch dann geschah etwas Unerwartetes. Von irgendwo aus ihrer Umgebung ertönte der Klang eines Horns und plötzlich schossen unzählige weitere Rebellen aus dem Wald, vor dem ihr Kampf stattfand. „Jetzt sag mir aber nicht, dass die Verstärkung als ein Gegner zählt und ich den übernehmen muss!“, rief Ryuzaki seinem Freund zu, konnte dabei aber seine Zweifel nicht ganz überspielen. Das mussten an die einhundert neuen Aufständische sein, die dem Erstangriff zu Hilfe eilten. Damit hatte keiner von ihnen gerechnet und Noctis sah sich dazu gezwungen, seine Überraschung vorzuziehen. „Eigentlich war das für das große Finale geplant...“, murmelte er und Ryuzaki sah ihn mit einem fragenden Blick an. Noctis erwiderte ihn mit einem Lächeln, eher er sich an sein Zanpakuto wandte. „Bankai!“, rief Noctis laut aus und offenbarte somit den Grund, weswegen er für die heutige Mission unbedingt seinen alten Freund an seiner Seite haben wollte. Dieser blickte ihn nur fassungslos an wusste nicht, was er sagen sollte.
Und das Massaker begann. Anders als zuvor interessierte es Noctis dieses Mal nicht sonderlich, ob er seine Gegner tötete, verstümmelte oder nur leicht verletzte. Sein Sturm aus Klingen wirbelte um ihn herum und ließ niemanden in seine Nähe kommen, während er sich gleichzeitig blitzschnell über das Kampffeld bewegte und einen Feind nach dem anderen schlug. Einen nach dem anderen. Feind um Feind um Feind... um Freund. Heftig ein- und ausatmend hob und senkte sich die Brust des Shinigami und er genoss noch einige Sekunden lang den Rausch, den er eben durchlebt hatte. Er hatte sein Bankei erst vor wenigen Tagen das erste Mal aktiviert und hatte es noch nicht in einem richtigen Kampf einsetzen können. Das heute war sein erster Testlauf gewesen und es war beinahe so, als ob er fremdgesteuert worden wäre. Er hatte gekämpft wie nie zuvor in seinem Leben, hatte sich nicht dafür interessiert wie sehr er seinen Gegner zusetzte oder ob er sie damit tötete. Zweihundert Rebellen, auf einen Schlag getötet und davon sicher gut über siebzig Prozent von ihm alleine! Wenn ihm das zusammen mit seinem neu erworbenen Bankai nicht die Position als Kommandant der elften Division einbrachte, dann wusste er auch nicht mehr weiter. Er war begabter als jeder andere Schwertkämpfer in Soul Society, zumindest war er selbst davon überzeugt. Er genoss das Kämpfen wie kein zweiter und hatte sich eigentlich ausschließlich auf den Nahkampf spezialisiert. All' das waren Eigenschaften die ein Taichou der den Namen Kenpachi trug besitzen musste. Was wohl Ryuzaki zu seiner neuen Kraft zu sagen hatte? Müde wandte sich Noctis um und ließ seinen Blick über die zahllosen Leichen und Verletzen schweifen, doch konnte er seinen alten Freund und Kampfgefährten nirgendwo stehen sehen. Wohin war er verschwunden? „Ryuzaki?“, schrie Noctis und ließ seinen Blick erneut umherwirbeln, fand aber niemanden. Wo war er? Dann, ganz langsam, erhob sich aus dem Gewirr von verstümmelten Körpern ein Arm in die Höhe. Und Noctis begriff. Begriff, was er getan hatte. Begriff, wie weit er in seinem Rausch gegangen war.
„Nein...“, flüsterte er, ganz so als ob er das Geschehene damit rückgängig machen konnte. Aber er wusste, dass es dafür zu spät war. Durch Shunpo war er innerhalb eines Lidschlags an der Seite seines schwerverletzten Freundes und kniete neben ihm. „Was habe ich getan?“, kam es hauchzart über die Lippen des Kurayami und er blickte verzweifelt hinab auf den geschundenen Körper von Ryuzaki. „Deinen Instinkten vertraut, wie immer...“, murmelte der Blondschopf und versuchte ein Lächeln aufzusetzen, was sich jedoch in ein blutiges Husten verwandelte. „Nein, das war nicht ich, das war... das war er!“, entgegnete Noctis und blickte geschockt auf sein Zanpakuto. Subeta Seishin musste in diesem Kampf mehr Kontrolle über ihn gewonnen haben als er zugeben wollte. Das lag vermutlich daran, dass sie sich so ähnlich waren und beide den Kampf liebten. Aber Noctis würde dafür niemals so weit gehen wie heute! „Es spielt keine Rolle... meine Zeit ist jetzt gekommen und ich will dir noch einen letzten Rat und eine Bitte mit auf den Weg geben...“, sagte der Kurohebi, wobei seine Stimme zu einem leisen Flüstern verkommen war. Gespannt lauschte Noctis den letzten Worten seines bald ehemaligen Freundes und versuchte seine Verzweiflung zu unterdrücken. „Wenn dich... wenn dich jemand nach meinem Tod fragt... sag' es wäre einer der Rebellen gewesen. Opfere nicht dein eigenes Leben nur um mir im Tod Ehre zu erweisen... das bringt keinem von uns irgendetwas“. Noctis nickte stumm und fragte sich innerlich, ob er wirklich für den Rest der Ewigkeit mit dieser Lüge würde leben können. Zugleich war gerührt darüber, dass Ryuzaki in den letzten Momenten seines Lebens an ihn und seine Zukunft dachte. „Und... ich bitte dich... bitte...“, setzte Ryuzaki zu seinem letzten Flehen an Noctis an, brachte seinen Satz jedoch niemals zu Ende. Noctis sollte niemals erfahren, was der letzte Wunsch seines besten, längsten und einzigen wahren Freundes sein sollte. Aus Ryuzakis Blick wich jegliche Emotion und es schien als ob sich ein Schleier vor seine Augen gelegt hatte. Leblos stirrte der Tote zu ihm hinauf und es war, als würde auch ein Teil in Noctis sterben. Stille legte sich über die Szenerie und Noctis Herz, das bis eben noch mit doppelter Geschwindigkeit gearbeitet hatte, schien nun für einige Schläge auszusetzen. Stumm packte er sein Zanpakuto wieder auf den Rücken, eher er den leblosen Körper zu seinen Füßen auflas und ihn auf seinen Armen zurück Richtung Seireitei trug. Ryuzaki würde einen Ehrenplatz unter den toten Shinigami erhalten, dafür würde er sorgen. Jeder würde die Geschichte erfahren, wie sein bester Freund sich mit ihm gemeinsam furchtlos gegen eine Überzahl von zweihundert Feinden gestellt hat. Und er würde das Gerücht verbreiten, dass Ryuzaki einen Schlag auf sich genommen hatte, der eigentlich ihm galt und der Noctis getötet hätte. Mehr konnte er nicht mehr für ihn tun und er hoffte, dass der Kurohebi mit diese Behandlung zufrieden gewesen wäre. Sie waren zwar schon so lange Freunde gewesen, doch war Noctis nicht sonderlich begabt darin andere Menschen zu lesen und ihre Gefühle zu verstehen.
Doch eine Sache würde ihn für immer beschäftigen und ihn nie wieder loslassen...
...was war wohl die letzte Bitte gewesen, die Ryuzaki an ihn hatte richten wollen?
Kapitel 12: Die Gegenwart
Nach der Beerdigung Ryuzakis, zu dem nicht nur der Großteil der elften Division erschienen war, sondern ebenfalls alle Kommandanten der Gotei 13, änderte sich einiges. Noctis wurde zum neuen Kommandanten der elften Division ernannt und führte fortan das Kommando über die Kompanie. Auch wenn er eigentlich glücklich darüber sein sollte eine so wichtige Stellung innezuhaben, überschattete das Ableben seines alten Freundes doch jegliches Glücksgefühl und Noctis wurde mit der Zeit noch kühler und abweisender als er es ohnehin schon war. Seine Untergebenen waren ihm meistens ziemlich gleichgültig und er knüpfte mit kaum jemanden einen engen Kontakt. Den anderen Kommandanten brachte er so viel Respekt wie nötig und so wenig wie möglich entgegen, ohne genau zu wissen weswegen er so schlecht auf sie zu sprechen war. Vielleicht würde es einfach einige Zeit dauern, bis der Kurayami sich daran gewöhnt hatte in ihnen ebenbürtige Mitstreiter und in Zukunft womöglich Freunde gefunden zu haben, doch momentan wollte er einfach nur mit sich und seinen Gedanken alleine sein. Er erhöhte die Anzahl seiner Trainingsstunden enorm und suchte immer mehr Kämpfe die es auszufechten galt, um sich damit vom Schmerz abzulenken. Obwohl er durch eben jene Lust am Kämpfen seinen besten Freund auf dem Gewissen hatte, konnte er nur in diesen Momenten Spaß empfinden und eine gewisse innere Ruhe erreichen. Allerdings hat er seit dem Vorfall sein Bankai nie wieder eingesetzt und sich geschworen, nur im äußersten Notfall zu dieser Maßnahme zu greifen. Das war er Ryuzaki schuldig...
- Probepost
- Kapitel 11: Konfrontation
„Subeta Seishin!“, schrie Noctis aus voller Kehle und rannte wie wild durch die Straßen seines inneren Selbst. Unzählige Wolkenkratzer sprossen hier in die Höhe, deren Spitzen man im dunklen Abendhimmel nicht einmal erahnen konnte, während sie gleichzeitig in großen Seen fußten und somit ein ziemlich abstraktes Bild zeichneten. Hier und da schlängelten sich vereinzelte Straßen durch die Szenerie, ohne dabei an den Erdboden gebunden zu sein und führten dabei oft durch das Innenleben der Hochhäuser oder durch das dichte Blattwerk hoher Baumkronen. Wenn der Schwertgeist nicht gefunden werden wollte, grenzte es an ein Ding der Unmöglichkeit ihn ausfindig zu machen. Allerdings würde Noctis ihm dieses Mal keine Wahl lassen. Er musste ihm jetzt Rede und Antwort stehen! „Wieso schreist du so? Du schreckst damit die Vögel auf...“, murmelte eine melancholische Stimme direkt hinter ihm und leicht erschrocken wandte sich der Kurayami um. Er hasste es wenn sein Zanpakuto das machte! „Schau!“, fügte er hinzu, deutete mit dem Finger in Richtung eines hochgewachsenen Baumes und schenkte der bösen Miene Noctis' dabei keinerlei Beachtung. Widerwillig blickte der Shinigami in Richtung des Baumes auf den Subeta Seishin deutete und sah einen großen Schwarm Vögel in den schwarzen Nachthimmel emporsteigen. „Was interessieren mich diese verdammten Vögel!“, entgegnete Noctis vorwurfsvoll und wandte sich wieder seinem Schwertgeist zu. Dieser hatte seinen Arm inzwischen wieder sinken lassen. „Sie sind ein Teil deiner Seele. Wenn sie dich nicht interessieren, dann interessierst du dich nicht für dich selbst...“, philosophierte der hochgewachsene blonde Mann und sah nachdenklich drein. „Im Moment interessiert mich nur eins...“, setzte Noctis an und ignorierte die vorherige Aussage seines Gegenübers vollkommen, „...wieso hast du dich so gehen lassen? Wieso hast du die Kontrolle übernommen? Wieso hast du Ryuzaki getötet?“.
Es trat eine Stille ein, die selbst für diesen ausgefallenen Ort sehr ungewöhnlich war und Subeta Seishin betrachtete Noctis aus himmelblauen Augen heraus. „Weil du es mich hast machen lassen“, war alles, was die Schwertseele zu entgegnen hatte. Allerdings schien der schwarzgewandene Mann zu wissen, dass Noctis diese Erklärung nicht zufriedenstellen würde. Falls es überhaupt eine Antwort gab, die das konnte. „Du bist ich und ich bin du. Wir beide lieben den Kampf nicht, wir leben ihn. Also du mich in Bankai Form gerufen hast, hast du dich dem reinsten und klarsten Gefühl in dir geöffnet und das war der Wille zu kämpfen. Dir war dabei alles andere gleich und so habe ich teilweise die Führung übernommen, um dich im Zaum zu halten. Du siehst also, ich habe nicht dafür gesorgt, dass Ryuzaki jetzt tot ist. Ich habe versucht dich zu zügeln. Aber in deinem Kampfrausch hast du lediglich gemerkt, das da noch etwas anderes in dir ist das dich lenkt, nicht was meine Absicht war. Die Schuld am Tod deines Freundes...“, ließ Subeta Seishin seinen Vortrag ausklingen und deutete nun mit ausgestrecktem Arm auf Noctis, „...trägst einzig und alleine du."
„Du lügst!“, rief ihm Noctis entgegen und wollte nicht glauben was er da hörte. „Du bist es gewesen! Du versuchst in jedem Kampf mir deinen Willen aufzuzwingen und willst, dass ich mich dazu hinreißen lasse gnadenlos zu sein und zu töten.“ - “Das ist falsch. Ich möchte nicht, dass du anfängst zu morden, auch wenn mir das vollkommen gleich ist. Ich möchte nur, dass du deine Feinde ernst nimmst. Du spielst zu lange mit ihnen, nur um deinen Kampf länger genießen zu können. Das was du spürst, mein Verlangen das du wahrnimmst... ich versuche nur dich damit zu beschützen. Aber heute war das genaue Gegenteil der Fall. Ich habe versucht dich im Zaum zu halten, aber es ist mir nicht gelungen... es tut mir leid.“. Noctis schenkte den Worten seines Schwertgeistes keinen Glauben. Er wollte nicht, dass er sich entschuldigte! Nicht dafür! „Du musst dich irren... ich kann nicht... das war nicht...“ - „Sieh es ein, lebe mit dieser Bürde und beginne damit an dir und deinen Fehlern zu arbeiten. Du schwankst immer zwischen den Extremen, entweder gibst du alles oder nichts, doch ist das nicht so klug wie es im ersten Moment zu erscheinen mag!“, prägte Subeta Seishin ihm ein, wandte sich von ihm ab und wanderte hinaus in die dunkle Nacht. „Vergiss' niemals...“, ertönte die vor unterdrückter Wut zitternde Stimme Noctis', „...wer hier der Meister ist und wer das Schwert. Anstatt zu versuchen mich nach deinen Idealen und Vorstellungen zu beeinflussen und zu formen solltest du endlich lernen mir zu vertrauen!“. Einen kurzen Augenblick hielt Subeta Seishin inne, dann wandte er den Kopf zur Seite und schenkte Noctis eine letzte Antwort, ehe er im Irrgarten seiner Seele verschwand.
„Das kann ich nicht. Denn du vertraust dir nicht einmal mehr selbst... und ich bin ein Spiegel deiner Seele...“
Gast- Gast
Re: [EA][Kommandant der 11. Kompanie][Noctis, Kurayami][Angenommen]
Ui das ist mal ne riesige Story... Respekt.
Habe die Geschichte noch nicht ganz durch, aber ich bewerte dennosch schonmal, da es bisher kaum wirklich Kritik an den Geschichten der User gab, außer vielleicht das sie manchmal zu kurz waren^^
1. Auftreten, bitte noch das gegenüber dem Feind beschreiben
2. Bei Persönlichkeit diese "alle Shinis/Menschen sind gleich" Sache einfügen, welche im Auftreten schon erwähnt wurde.
3. Dein Stärke/Schwächenverhältnis ist nicht ausgeglichen. Du hast zwar einige persönliche Schwächen, aber keine klare kämpferische. Dagegen stehen im Grunde, bis auf Kido, alle anderen Elemente als kämpferische Stärken (kleine Erläuterung: alles was durch Statpunkte definiert wird, kann kämpferische Stärke/Schwäche sein)
Aus diesem Grund bitte 1-2 kämpferische Schwächen einfügen. Bei der "1er Variante" sollten dann aber 2 Stärken/hohe Werte auf "Mittelmaß" herunter. (natürlich müssen Schwächen auch dementsprechende niedrige Statpunkte dann haben, grob beim Kommi: Schwächen: unter 40, Stärke ab 60/65, alles dazwischen Mittelmaß)
Habe die Geschichte noch nicht ganz durch, aber ich bewerte dennosch schonmal, da es bisher kaum wirklich Kritik an den Geschichten der User gab, außer vielleicht das sie manchmal zu kurz waren^^
1. Auftreten, bitte noch das gegenüber dem Feind beschreiben
2. Bei Persönlichkeit diese "alle Shinis/Menschen sind gleich" Sache einfügen, welche im Auftreten schon erwähnt wurde.
3. Dein Stärke/Schwächenverhältnis ist nicht ausgeglichen. Du hast zwar einige persönliche Schwächen, aber keine klare kämpferische. Dagegen stehen im Grunde, bis auf Kido, alle anderen Elemente als kämpferische Stärken (kleine Erläuterung: alles was durch Statpunkte definiert wird, kann kämpferische Stärke/Schwäche sein)
Aus diesem Grund bitte 1-2 kämpferische Schwächen einfügen. Bei der "1er Variante" sollten dann aber 2 Stärken/hohe Werte auf "Mittelmaß" herunter. (natürlich müssen Schwächen auch dementsprechende niedrige Statpunkte dann haben, grob beim Kommi: Schwächen: unter 40, Stärke ab 60/65, alles dazwischen Mittelmaß)
Eyden Kyll- Admin
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Re: [EA][Kommandant der 11. Kompanie][Noctis, Kurayami][Angenommen]
Punkt 1: erledigt
Punkt 2: erledigt
Zu Punkt 3 hätte ich noch ein paar Fragen:
Gehe ich falsch in der Annahme, dass man seine Statpunkte frei verteilen kann, solange man sich an die Maximalpunktzahl (sowohl die für alle, als auch für jeden einzelnen Wert) hält? Ich verstehe nicht, wieso ich aus einer klaren Schwäche (denn ich glaube niemand hier im Forum ist so schwer benachteiligt kein einziges Kido formen zu können) plötzlich eine 'Halb-Schwäche' machen soll und im Gegenzug dafür meine anderen Werte runterziehe.
Nicht falsch verstehen, wenn das notwendig ist ändere ich das natürlich, allerdings müsst ihr in euren Regeln dann deutlicher machen, wie es mit der Verteilung der Statpunkte aussieht und dass man nicht einfach bei einem Wert auf Null gehen kann um als Ersatz die anderen hochzupushen... obwohl ich nicht verstehe, was an dieser Möglichkeit falsch/verboten sein soll.
Ach ja, und noch eine Frage zu der anfänglichen Anzahl an Statpunkten.
Habe ich das richtig verstanden, dass man als Kommandant dann seine 400 Punkte + 7 zusätzliche zum Verteilen hat? Wenn ja, dann fehlen mir noch sieben...
Mfg,
Noctis
Punkt 2: erledigt
Zu Punkt 3 hätte ich noch ein paar Fragen:
Gehe ich falsch in der Annahme, dass man seine Statpunkte frei verteilen kann, solange man sich an die Maximalpunktzahl (sowohl die für alle, als auch für jeden einzelnen Wert) hält? Ich verstehe nicht, wieso ich aus einer klaren Schwäche (denn ich glaube niemand hier im Forum ist so schwer benachteiligt kein einziges Kido formen zu können) plötzlich eine 'Halb-Schwäche' machen soll und im Gegenzug dafür meine anderen Werte runterziehe.
Nicht falsch verstehen, wenn das notwendig ist ändere ich das natürlich, allerdings müsst ihr in euren Regeln dann deutlicher machen, wie es mit der Verteilung der Statpunkte aussieht und dass man nicht einfach bei einem Wert auf Null gehen kann um als Ersatz die anderen hochzupushen... obwohl ich nicht verstehe, was an dieser Möglichkeit falsch/verboten sein soll.
Ach ja, und noch eine Frage zu der anfänglichen Anzahl an Statpunkten.
Daher habt ihr die unten stehende Anzahl + 7 Statpunkten zur Verfügung
Habe ich das richtig verstanden, dass man als Kommandant dann seine 400 Punkte + 7 zusätzliche zum Verteilen hat? Wenn ja, dann fehlen mir noch sieben...
Mfg,
Noctis
Gast- Gast
Re: [EA][Kommandant der 11. Kompanie][Noctis, Kurayami][Angenommen]
3. Du darfst die Punkte durchaus frei verteilen,
nur wäre es ein Paradoxon, wenn die Werte von "Mittelmaßen", Schwächen oder Stärken sehr nahe liegen würden.
Wenn man so will sind die ausgeschriebenen Schwächen/Stärken wichtiger als die Statpunkte. Die Punkte aber verdeutlichen die klaren kämpferischen Attribute (z.B. wirst du gegen jemandem mit Körperkraft 80 im Armdrücken wahrscheinlich verlieren)
Zu deiner letzten Frage, am Anfang darf jeder Kommandant bis zu 400 Punkte verteilen. Das mit den 7 Punkten scheint etwas veraltet zu sein, da es keine Gültigkeit mehr besitzt.
nur wäre es ein Paradoxon, wenn die Werte von "Mittelmaßen", Schwächen oder Stärken sehr nahe liegen würden.
Wenn man so will sind die ausgeschriebenen Schwächen/Stärken wichtiger als die Statpunkte. Die Punkte aber verdeutlichen die klaren kämpferischen Attribute (z.B. wirst du gegen jemandem mit Körperkraft 80 im Armdrücken wahrscheinlich verlieren)
Zu deiner letzten Frage, am Anfang darf jeder Kommandant bis zu 400 Punkte verteilen. Das mit den 7 Punkten scheint etwas veraltet zu sein, da es keine Gültigkeit mehr besitzt.
Eyden Kyll- Admin
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Re: [EA][Kommandant der 11. Kompanie][Noctis, Kurayami][Angenommen]
Urgh, habe was vergessen sry
Bei Bezugspersonen bitte noch 2 weitere einfügen.
Bei Bezugspersonen bitte noch 2 weitere einfügen.
Eyden Kyll- Admin
- Anzahl der Beiträge : 1855
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Re: [EA][Kommandant der 11. Kompanie][Noctis, Kurayami][Angenommen]
So, zwei Bezugspersonen hinzugefügt (hoffe das Zwillingspaar geht klar) und Stats abgeändert. Sind die so in Ordnung? Eine Schwäche, zwei Mittelmaße, vier Stärken und dabei 390 Punkte verteilt.
Mfg,
Noctis
Mfg,
Noctis
Gast- Gast
Re: [EA][Kommandant der 11. Kompanie][Noctis, Kurayami][Angenommen]
Jo Bezugspersonen sind so in Ordnung.
Story habe ich auch durch, dort habe ich eigentlich nichts zu beanstanden, außer das ich immer ne Minute wegen dir scrollen darf^^
Zu den Stärken und Schwächen:
leider reicht das noch nicht^^
Ich weiß bei einem Kenpachi ist es schwierig, da er ein Nahkampfmonster sein soll/muss
Mein Vorschlag: mach eine weitere Stärke zum Mittelmaß/oder ein Mittelmaß zur Schwäche und mach ein Mittelmaß auf 45.
Klingt vielleicht harsch aber ich erkläre es einmal ausführlich:
Deine momentanen Stärken sind:
Reiatsu, Geschwindigkeit, Stärke, Zanjutsu (also 4)
Schwächen sind:
Kido und persönliche Schwächen, wobei nicht ernst nehmen bei einem Kommi nicht so schwer ins Gewicht wiegt (bist ja schließlich so schon stark^^), nicht töten auch nur beschränkt gültig ist (er hält sich ja nicht übermäßig zurück, er tötet nur keinen der am Boden liegt), leicht zu provozieren (geht etwas mit dem "nicht ernst nehmen"/unterschätzen Hand in Hand) (keine wehrlosen Gegner anzugreifen hingegen ist im Kampf selbst weniger hinderlich)
Da die persönlichen Schwächen für mich die kämpferischen nicht völlig aufwiegen, soll eine Stärke mittelmäßig werden, wodurch nur noch 3 vorhanden sind (der Wert dieser einen "ehemaligen Stärke" kann von mir aus auf 60 sein (ich finde Geschwindigkeit bietet sich hier noch am besten an) - während ein andere Mittelmaß/oder eben das selbe an der Grenze zu einer Schwäche sein sollte (also unters Mittelmaß - 45), damit es ausgeglichen wird. Würdest somit also eigentlich nur eine Stärke verlieren.
(bitte bedenken das Stärke, Schwächen und Mittelmaß hier nur auf deinen Char bezogen sind, z.B. sind 45 für manche Chars hohes Mittelmaß/Stärken, bzw. 60 Maximum)
Story habe ich auch durch, dort habe ich eigentlich nichts zu beanstanden, außer das ich immer ne Minute wegen dir scrollen darf^^
Zu den Stärken und Schwächen:
leider reicht das noch nicht^^
Ich weiß bei einem Kenpachi ist es schwierig, da er ein Nahkampfmonster sein soll/muss
Mein Vorschlag: mach eine weitere Stärke zum Mittelmaß/oder ein Mittelmaß zur Schwäche und mach ein Mittelmaß auf 45.
Klingt vielleicht harsch aber ich erkläre es einmal ausführlich:
Deine momentanen Stärken sind:
Reiatsu, Geschwindigkeit, Stärke, Zanjutsu (also 4)
Schwächen sind:
Kido und persönliche Schwächen, wobei nicht ernst nehmen bei einem Kommi nicht so schwer ins Gewicht wiegt (bist ja schließlich so schon stark^^), nicht töten auch nur beschränkt gültig ist (er hält sich ja nicht übermäßig zurück, er tötet nur keinen der am Boden liegt), leicht zu provozieren (geht etwas mit dem "nicht ernst nehmen"/unterschätzen Hand in Hand) (keine wehrlosen Gegner anzugreifen hingegen ist im Kampf selbst weniger hinderlich)
Da die persönlichen Schwächen für mich die kämpferischen nicht völlig aufwiegen, soll eine Stärke mittelmäßig werden, wodurch nur noch 3 vorhanden sind (der Wert dieser einen "ehemaligen Stärke" kann von mir aus auf 60 sein (ich finde Geschwindigkeit bietet sich hier noch am besten an) - während ein andere Mittelmaß/oder eben das selbe an der Grenze zu einer Schwäche sein sollte (also unters Mittelmaß - 45), damit es ausgeglichen wird. Würdest somit also eigentlich nur eine Stärke verlieren.
(bitte bedenken das Stärke, Schwächen und Mittelmaß hier nur auf deinen Char bezogen sind, z.B. sind 45 für manche Chars hohes Mittelmaß/Stärken, bzw. 60 Maximum)
Eyden Kyll- Admin
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Re: [EA][Kommandant der 11. Kompanie][Noctis, Kurayami][Angenommen]
Ich hab eine Logitech-Maus mit durchdrehendem Mausrad, da bin ich in drei Sekunden unten ;P
Stats wurden deinen Vorschlägen entsprechend abgesenkt (eine Stärke auf 60 und ein Mittelmaß auf 45). So in Ordnung?
Mfg,
Noctis
Stats wurden deinen Vorschlägen entsprechend abgesenkt (eine Stärke auf 60 und ein Mittelmaß auf 45). So in Ordnung?
Mfg,
Noctis
Gast- Gast
Re: [EA][Kommandant der 11. Kompanie][Noctis, Kurayami][Angenommen]
Jo gut Geschwindigkeit bei dir aber bitte jetzt nicht mehr als "Stärke" ansehen, sondern als hohes Mittelmaß. ;)
Im Sektion Stärken musst du aber nichts schriftlich verändern, da du ja da von der Kombination verschiedener Faktoren mit Geschwindigkeit sprichst.
Hast jetzt mein Angenommen
Im Sektion Stärken musst du aber nichts schriftlich verändern, da du ja da von der Kombination verschiedener Faktoren mit Geschwindigkeit sprichst.
Hast jetzt mein Angenommen
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