Koru's Zuflucht

cf: Die endlose Wüste - Espadaturnier

Da es sich schwierig gestaltet in der taglosen Wüste so etwas wie Zeitgefühl zu entwickeln, wusste Koru nicht, wann sie letztlich seinen alten Wohnort in der Wüste erreicht hatten.
Anders als die vielen Resorts, die als Stützpunkt bei den vielen Reise durch Hueco Mundo dienten, war die Zuflucht hier wirklich Heimat für die vier.
Sehr schnell schlugen seine Sinne Alarm. Irgendetwas stimmte hier nicht. Er spürte fremdes Reiatsu.
Just in diesem Moment schoss ein rotes Cero aus der Richtung des Hauses auf die Gruppe zu. Koru schnellte vor, zog sein Zanpakuto und zerteilte das Cero seinerseits mit einem Ken Cero. Das Dunkel der Wüste wurde einen Moment erhellt von dem aufeinander prallenden Energieangriffen, bis alles vorbei war und es so dunkel wurde wie sonst auch.
Aus dem Schatten des Hauses traten vier Gestalten hervor – welch passender Umstand.
Koru betrachtete die vier ruhig. Drei Adjuchas, ein Vasto Lorde, ohne Zweifel. Der Vasto Lorde sah fast menschlich aus, hatte jedoch lange Krallen und eine weiße Maske mit langen Stoßzähnen als Gesicht. Die Adjuchas waren sehr animalisch. Er sah einen Tigeradjuchas, einen Adjuchas auf zwei Beinen mit Flügeln – er hatte etwas von einem Adler – und zum Schluss eine achtbeinige Spinne.
„Ich glaube, dass ich vergessen habe abzuschließen. Jetzt haben wir das Ungeziefer im Haus.“, meinte Koru spöttisch. Assa entfuhr ein kurzes Lachen, Firnen grinste nur. Es war nicht selten, dass ein Vasto Lorde sich mit Adjuchas zusammenschloss. Der Zusammenschluss war aber wohl eher erfolgt, als alle vier noch Adjuchas waren.
Koru hatte jedoch schon beschlossen das Leben der vier zu beenden. Das Verbrechen dieses Haus zu betreten – auch unwissend – war zu groß und zu respektlos.
„Seht, vier Verräter an unserer Rasse.“, meinte die Spinne zischend.
So ist das also, dachte Koru. Extremistische Hollow, die Arrancar als Verräter ihrer Rasse ansahen, kamen hin und wieder vor. Das machte die ganze Sache sogar einfacher.
„Terres, wenn du noch nicht wieder kämpfen kannst, halt dich zurück.“, befahl Koru. Auch wenn Koru es nicht sah, so wusste er, dass Terres in diesem Moment nicken würde. Für die anderen beiden war klar, dass sie mitzukämpfen hatten.
Doch den ersten Schritt machten die Gegner. Der Tigerhollow sprang auf Assa zu. Koru ließ ihn nicht so weit kommen. Ein Cero löste sich von der Hand des Segunda, und dem Adjuchas blieb nichts anderes übrig als auszuweichen, wenn er nicht zerfetzt werden wollte.
„Der Braunhaarige gehört mir!“, dröhnte eine tiefe Stimme dann, dessen Ursprung ganz offensichtlich der Vasto Lorde war.
„Versuch’s doch. Bei dem Versuch wirst du sterben.“, erwiderte Koru ruhig. Der Vasto Lorde stürmte auf ihn zu und Koru riss das Zanpakuto hoch. Die Krallen des Hollow knallten auf den Stahl, und Koru merkte sofort, dass diese Krallen genauso gefährlich wie ein Zanpakuto waren.
Ein diabolisches Grinsen bildete sich auf seinen Lippen, dann übte er mehr Druck aus. Doch der Vasto Lorde wich kein Stück zurück.
Er ist stark, bemerkte Koru. Von der Körperkraft her ist er stärker als ich.
Doch Koru’s Ehrgeiz war größer. Ohne selbst nach zu lassen, presste er sein Zanpakuto weiter verbittert gegen die Krallenhände des Gegners. Im nächsten Moment jedoch befreite der Hollow seine rechte Hand vom Zanpakuto, während die linke weiter das Schwert bediente.
Die scharfen Auswüchse der Hände fuhren quer durch die Kleidung des Espada. Das Blut tropfte, das Fleisch seines Oberkörpers war zerfetzt.
„Oh.“, meinte Koru nur. Das Blut lief an seinem Oberkörper herunter, doch der Segunda Espada grinste nur.
„Naja, du solltest ja wissen, wie das läuft, nicht wahr?“, meinte Koru und spielte auf die Regeneration eines Vasto Lorde an. Noch während er sprach, schlossen sich die Wunden, die ohnehin nicht sehr tief waren.
„Weißt du, das wird richtig lustig hier. Ich kann dir einen Arm abreißen, und der wird trotzdem wieder nachwachsen und du machst weiter. Wir können uns hier Tage um Tage zusammen vergnügen. Und mit jeder Stunde wird die Angst und die Gewissheit in dir wachsen. Die Gewissheit, dass du hier sterben wirst.“
Ein Lachen entfuhr Koru, als er mit einem Sonido hinter dem Hollow auftauchte. Sein Zanpakuto schnitt über den Rücken des Hollow. Koru’s ganzer Frust und seine ganzen Zweifel würden in diesem Kampf zugrunde gehen.

Trainingspost Koru [3/8]

cf: Die endlose Wüste - Espadaturnier

Firnen hatte wirklich nicht damit gerechnet, so früh schon wieder in den Kampf zu müssen. Die Konfrontation mit Eyden war doch fordernder gewesen, als gedacht. Immerhin war die Wegstrecke hierhin so lang gewesen, dass er sich hatte angemessen erholen können.
Koru schien ziemlich wild auf diese Auseinandersetzung zu sein, und Firnen war klar, dass diese Möglichkeit für seinen Espada wieder eine Möglichkeit war noch stärker zu werden.
Daher blieb dem Einäugigen jetzt auch nichts anderes übrig, als diese Chance ebenfalls zu nutzen. Auch, wenn er „nur“ eine Fraccion war, so wollte er in Zukunft doch beweisen, dass in allen Auseinandersetzungen wertvoll war.
Das Adlerwesen kam auf ihn zu. Der Kopf war seltsam geformt, und Firnen war sofort klar, dass der Schnabel ein mögliches Angriffswerkzeug war.
Heute werde ich mich nicht auf meine Cero und meine Bala verlassen, sondern nur auf meine Waffe und meinen Körper, beschloss Firnen, dann zog er sein Zanpakuto. In demselben Moment schnellte der Kopf seines Gegners vor, sodass Stahl auf Schnabel traf.
Firnen spürte nicht viel Kraft hinter dem Angriff, doch dafür war er schnell erfolgt. Der Arrancar fragte sich, was er tun sollte, wenn der Adjuchas sich in den Himmel erhob.
Mit etwas ausgeübtem Druck sprang er nach hinten ab, um Abstand zwischen sich und den Gegner zu bringen, doch dieser breitete die Flügel aus und folgte ihm.
„Hier geblieben!“, rief er Firnen entgegen, der instinktiv seine Beine in den Sandboden rammte, um anzuhalten. Das Zanpakuto abermals schützend vor ihn gehalten, ging er in die Defensive, doch der erwartete Angriff erfolgte nicht. In dem kurzem Moment, in dem die Klinge Firnen’s Sicht behindert hatte, war der Adjuchas verschwunden. Ruckartig drehte sich Firnen um, doch sofort bereute er seinen Fehler. Er war die Sonido der Arrancar gewohnt, doch dieser Adjuchas hatte Flügel. Er griff von oben an.
Der spitze Schnabel bohrte sich in Firnen’s linke Schulter.
Der Schmerz ließ ihn zusammenzucken, doch mithilfe von Sonido brachte er sich aus der Gefahrenzone, bevor er weitere Schmerzen davon trug.
Dieser Adjuchas ist gefährlich, schalt Firnen sich. Wenn er weiter unachtsam war, würde er diese Auseinandersetzung verlieren. Er hielt die anderen beiden Adjuchas im Blick, die sich in diesem Moment auf Assa und Terres aufteilten.
Inständig hoffte Firnen, dass die beiden ihre Gegner nicht so unterschätzen würden, wie er.
Firnen fokussierte seine Gedanken, dann wartete er. Sich weiter zu bewegen würde ihn nur unnötig erschöpfen. Seine kleinen Bewegungen würden schnell und direkt kommen müssen, nur dann konnte er mit dem Tempo seines Gegners mithalten. Abermals sauste dieser auf Firnen zu, doch dieses Mal blieb er auf Kurs. Firnen wartete, und erst im letzten Moment trat er einen Schritt zur Seite. Das Zanpakuto fuhr über die linke Seite des Oberkörpers seines Gegners.
Damit stand es 1 zu 1.

Trainingspost Firnen [1/8]

Koru konnte nicht anders, als seiner Fraccion die Adjuchas zu überlassen. Zusammen zu kämpfen sollte hier nicht nötig sein. Und im Zweifelsfall würde Koru es schon schaffen auszuhelfen.
Für den Moment jedoch galt es sich auf den Vasto Lorde zu konzentrieren, denn dieser war wütend. Wütend über die provokanten Worte des Segunda, wütend über seinen Angriff von hinten.
Noch immer hang Koru quasi in der Luft hinter dem Vasto Lorde. Dieser schob den Schmerz bei Seite und drehte sich ruckartig um. Koru war schneller und fing den Schlag des Vasto Lorde früh genug mit dem Zanpakuto ab.
„Wie ist dein Name, Arrancar?“, fragte Koru’s Gegner gehässig, in dem Moment der Ruhe.
„Ich bin der Segunda Espada Koru Tsuna. Und wie ist dein Name, Abschaum?“, erwiderte Koru ruhiger, jedoch um einiges beleidigender.
Der Hollow lächelte.
„Mein Name ist Veyer.“
Koru lächelte. Dann befreite er das Schwert vom Griff seines Gegners, indem er es schnell nach hinten zog. Die ganze Bewegung erweiterte Koru um eine Drehung, um mehr Schwung zu bekommen. Somit raste die Klinge wieder auf Veyer zu, aus der Drehbewegung kommend. Diesmal jedoch war dieser schnell genug, um auszuweichen.
Der Vasto Lorde machte einen Ausfallschritt nach hinten und nutzte diese Gelegenheit, um mit einem Cero zu kontern. Da Koru wegen der Drehbewegung keinen sicheren Stand hatte, boten sich im keine Optionen, um dem Cero zu entkommen. Die gebündelte Energie in Form eines Strahles erhellte die Umgebung, obwohl die Farbe ein tiefes rot hatte. Koru hielt beide Arme ruckartig vor sich und vertraute ganz auf seine Fähigkeit Schläge wegzustecken und sein Hierro.
Das Cero traf, und auch wenn die Wunden nun minimal waren, konnte Koru doch nicht verhindern, dass die Kraft des Cero ihn weiter in die Wüste schob, weg von Veyer.
Für einen Moment sinnierte Koru, ob er mit einem Sonido zurück sollte, bevor Veyer auf andere Gedanken kam, doch schon folgte ihm der Vasto Lorde. Näher betrachtet erschien das Koru als ideal, denn so musste er sich nicht zurückhalten. In anderen Fällen hätten große Flächenangriffe auch seine Fraccion verletzt, und da sie nicht zusammen, sondern getrennt kämpften, gab es dann keine Taktiken oder Vorbereitungszeit, bei der die drei Koru’s Angriffe einplanen konnten.
Ein kurzes Grinsen huschte über die Lippen des Espada, als dieser daran dachte, was er nun alles tun konnte, ohne Rücksicht nehmen zu müssen.
Sicherlich, er dachte nicht an seine Resureccion, da er seine Prioritäten an anderer Stelle hatte, aber gepaart mit seiner Geschwindigkeit würde er über dieses Kampffeld fahren wie ein Mähdrescher über das Weizenfeld.
Als Veyer ihn erreicht hatte, hatte Koru in seinem Kopf mehrere Berechnungen für Taktiken entworfen, die gespeist waren mit den kurzen Kampferfahrungen bezüglich Veyer.
Die Flugstrecke des Vasto Lorde war eindeutig und gut einzusehen, da das Cero inzwischen verflogen war. Urplötzlich hielt Koru also mitten in der Luft an, stand dort sicher. Umso schneller schien Veyer ihn zu erreichen, und ein kleiner Seitwärtsschritt reichte aus, um mit der freien Hand einen Flügel des Vasto Lorde zu greifen. Den Schwung des Hollow nutzend, warf Koru ihn in eine andere Richtung zu Boden. Das erforderte viel Kraft und Energie, aber es gelang. Mit einer Staubwolke schlug Veyer im Sandboden auf.
„Du bist ein Vasto Lorde, und das ist zweifelsohne beeindruckend. Jedoch bin die Spitze dessen, was ein Vasto Lorde erreichen kann: Ein nahezu perfekter Arrancar. Deine Chancen für einen Sieg sind verwirkt, sie waren es von Anfang an. Ich hoffe lediglich, dass du mir einen spannenden Kampf liefern wirst.“, belehrte Koru ihn von oben herab.
Veyer richtete sich schnell auf, betrachtete Koru dann.
„Ich würde nie werden wollen, was du bist: Ein Verräter an unserer Rasse.“, erwiderte er dann und spuckte durch seine Maske aus.
„So soll es sein.“, sprach Koru das Urteil, dann knallten Krallen und Zanpakuto abermals aufeinander. Dieses Mal legte Koru ebenfalls all seine Kraft in den Schlag. Dass es in diesem Punkt bei ihm oft haperte, wusste Koru, und deswegen ersuchte er seine Kraft zu steigern, und dies ging nur, indem man sie immer wieder an ihre Grenzen trieb.
Dann nahm er den Druck vom Schwert und Veyer taumelte. Wie erwartet.
Mit blitzschnellen Stichen begann Koru seinen Gegner zu malträtieren, bis er es für gut erachtete. Ein Schwert so zu bewegen erforderte einiges an Talent.

Trainingspost Koru [4/8]

Assa hatte keine andere Wahl, als sich mit diesem komischen Tiger zu messen. Der erste Sprungangriff seines Gegners hätte tödlich enden können, oder wäre äußerst gefährlich geworden, hätte Koru nicht eingegriffen.
Ein wenig ärgerte es Assa, dass Koru offensichtlich so wenig vertraute, dass er diesen Schritt für notwendig war. Sicherlich, er war ja auch notwendig gewesen.
War es also so etwas wie Welpenschutz, oder kannte Koru seine Freunde doch gut genug, um sie besser einschätzen zu können als sie selbst.
Umso motivierter war Assa nun. Er wollte zeigen, dass er stark genug war diesen Tiger auseinander zu nehmen. Doch Assa war zu unkonzentriert.
Inmitten dieser Überlegung zerfleischte der Tiger mit seinen kräftigen Pranken den Rücken des Arrancar. Der Rücken wölbte sich zum Hohlkreuz, der Schmerz drohte Assa nach vorne fallen zu lassen.
Wie unachtsam von mir, dachte Assa mit schmerzverzerrtem Gesicht, unter welches sich ein Lächeln mischte.
Assa fiel nach vorne, mit dem Gesicht Richtung Sand. Plötzlich jedoch schnellten die Hände nach vorne und rammten sich in den Sand. Assa stützte sich ab und mit einer Art Handstand kam er ein Stück weiter wieder auf beiden Beinen zu stehen. Da er sich nach dem Abstützen mit den Händen in der Luft gedreht hatte, stand er jetzt mit dem Gesicht zum Tiger-Adjuchas.
Verborgene Angriffe konnte er jetzt vergessen. Das hier war eine direkte Konfrontation, Adjuchas gegen Arrancar.
Assa zog sein Zanpakuto.
Unvermittelt und ohne ein weiteres Wort tauchte er mittels Sonido hinter dem Tiger auf. Blitzschnell deutete Assa einen Schlag mit dem Schwert an, doch tatsächlich hatte sich in der anderen Hand genug Reiatsu für ein Cero gesammelt.
Das Reiatsu entlud sich, doch der Adjuchas sprang zur Seite.
Assa hatte nicht vor seinen Misserfolg zu beklagen oder gar zur Kenntnis zu nehmen. Er sprintete nach vorn und stach mit dem Zanpakuto zu. Der Adjuchas blockte den Schlag mit einer Pranke. Der Arrancar mit den lila Haaren spürte die Kraft des Hollow. Für einen kurzen Moment ließ Assa sein Zanpakuto fallen, nur um nach einer kurzen Fallsekunde wieder zu zugreifen. Der Tiger taumelte und diesmal war er es, der vornüber fiel. Assa sprang.
„Kuckuck!“, rief er und feuerte mehrere Bala in den Rücken des Adjuchas. Und diesmal traf Assa auch. Das verhärtete Reiatsu drückte den Tiger weiter in den Sandboden, doch mit purer Kraft schaffte dieser es sich wieder nach oben zu drücken. Mit einer 180°-Drehung fuhr er seine Krallen aus, und nur durch Assa’s guten Reflexe schaffte dieser es mit einem nach hinten gerichteten Ausweichmanöver zu entkommen. Ohne zu zögern und ohne zu zielen feuerte Assa ein Cero.

Trainingspost Assa [1/8]

In der ganzen Umgebung spürte Koru langsam das Reiatsu beben. Erst hielt Koru es für das typische Reiatsu der Kämpfe, doch er irrte sich. Sein Fehler war fatal, und es war Folge seiner Selbstüberschätzung. Oder Folge der Unterschätzung seines Gegners.
Das Reiatsu, welches dort brodelte, war das des Vasto Lorde.
Mit einem Mal explodierte der spirituelle Druck in der Umgebung der beiden Kontrahenten und drückte Koru tiefer in den Sand.
„Bist du so vermessen, Arrancar?“, fragte er fast schon wahnsinnig lachend. Das Reiatsu war gewaltig, der Druck immens. War Koru wirklich so naiv gewesen anzunehmen, dass er einem Vasto Lorde so enorm überlegen war.
Oder bin ich so schwach?, dachte Koru zweifelnd. Er hatte weder Eyden noch Katsutoshi schlagen können, und nun schüchterte ihn das Reiatsu eines Vasto Lorde ein.
Sein Geist mochte stark sein, doch sein Körper war schwach. Jedenfalls fühlte es sich so an. Der Sand um ihn herum begann in der Luft umher zu wirbeln, als Veyer um ihn herum sauste. Koru’s bloßes Auge konnte ihn nicht vollständig erfassen, aber wenigstens gaben seine Sinne Auskunft darüber, wo sich der Hollow befand.
Und nun? Was ist der Plan?, fragte er sich selbst. Angst ist keine Schwäche. Sie hält mich am Leben. Aber ist sie hier und jetzt wirklich begründet?
Koru schob die Zweifel zur Seite und erhöhte seinerseits den Druck seines eigenen Reiatsus. Nun konkurrierten zwei enorme Energieausstösse miteinander. Mit einem Mal wehte der Druck den ganzen Sand in der Luft weg. Das Reiatsu beider Kämpfer schwebte knisternd in der Luft, dann erfolgte Veyers direkter Angriff. Die Krallen knallten auf das Zanpakuto des Espada, welches er nur mit Mühe hatte rechtzeitig heben können.
Für einen Moment schien der ganze Kampf still zu stehen, dann brach ein Hagel an Schlägen nieder. Die Geschwindigkeit der beiden war gewaltig, doch ebenbürtig. Es folgten viele kleine, schnelle Angriffe Veyers, die Koru in hoher Konzentration zu blocken vermochte.
Auf eine Salve Veyers reagierte Koru dann mit schnellen Angriffen seinerseits, die jedoch ebenfalls von Veyer geblockt wurden. Unermüdlich ging die Abfolge hin und her, ohne jemandem der beiden den Vorzug geben zu wollen.
Koru blieb nichts anderes übrig als zu warten. Ein Ausbruch aus diesem System würde problematisch werden. Ein kurzer Fehler, eine kurze Konzentrationsstörung, und er würde aus dem Rhythmus kommen. Veyer würde es da nicht anders gehen, und darauf hoffte Koru. Einen kurzen Fehler, eine kleine Lücke. Dann würde er zuschlagen, ohne Gnade.
Es kam ganz anders. Inmitten der schnellen Abfolge von Schlägen trafen zwei aufeinander, die das ganze System unterbrachen. Koru’s Klinge prallte auf die Krallen Veyers, Veyers Krallen auf die Klinge Koru’s. Die Kräfte neutralisierten sich, drückten die Kontrahenten dennoch auseinander.
Ohne zu zögern streckte Koru die freie Hand aus in Richtung seines Kontrahenten. Das Reiatsu sammelte sich, dann schoss ein grünes Cero aus der Hand des Segunda.
Doch Veyer war schneller und wich aus. Der Energiestrahl ging ins Leere. Indes spürte Koru den Luftzug der Krallen hinter sich. Indem er sich nach vorn fallen ließ, entging er schlimmeren Verletzungen. So streiften die Krallen nur seine Kleidung und zerfetzten diese.
Hmpf, die Kleidung war fast neu, dachte Koru missmutig. Kleidung war jedoch ersetzbar, im Gegensatz zum eigenen Leben. Lieber zerstörte Kleidung als ein zerstörter Körper.
Koru fiel dem Sand entgegen, verschwand jedoch im nächsten Moment mit einem Sonido, um hinter seinem Gegner zu landen. Diesmal gelang die Überraschung.
Sein Zanpakuto schnellte vor, blitzschnell, und schlitzte durch den Leib seines Kontrahenten. Der Schmerzensschrei war wie ein Erfolgsruf für den Espada, der sofort nach dem Angriff abermals Sonido nutzte, um vor dem Vasto Lorde zu landen.
Die letzte Phase des Kampfes hatte begonnen.

Trainingspost Koru [5/8]

Terres ging es nicht gerade gut. Die Wunden vom Espadaturnier schmerzten immer noch, und schon begann für ihn der nächste Kampf. Er war jedoch nicht die Sorte von Arrancar, die sich nun beschwerte und sich weigerte diesen Kampf anzutreten. Eine Weigerung wäre sein Tod – und er wollte leben, um seine drei Freunde zu schützen.
Allein dieser Wunsch verwandelte sich in Willenskraft, und dieser Wille reichte aus, um ihn auf den Beinen zu halten.
Es wäre töricht sich in dieser Forum zurückzuhalten.
„Escudo!“, flüsterte Terres, und war somit der Erste, der seine Resureccion aktivierte. Indes war der Kampf der anderen schon längst in vollem Gange. Für den defensiv ausgerichteten Arrancar blieb jetzt noch der Adjuchas in Form einer Spinne.
Mit den vielen Beinen kam er erstaunlich schnell voran, und somit sehr schnell auf Terres zu. Dieser hielt beide Schildarme vor sich, um sich zu schützen und zu sehen, auf welche Weise die Spinne angriff. In dem Moment, in welchem die Sicht versperrt wurde, schossen mehrere Spinnenfäden auf Terres‘ Beine zu. Unfähig auszuweichen musste er es hinnehmen, dass seine Beine nun durch dieses klebrige Zeug fixiert wurden. Als die Spinne fast schon siegessicher mit ihren vielen Beinen angriff, wehrte Terres diese unbeeindruckt mit den Schilden ab.
Der Konter des dunkelhäutigen Kämpfers kam prompt: Der linke Schildarm preschte vor und läutete beim Adjuchas die Glocken. Den Moment der Benommenheit nutzte Terres, um seine ganze Kraft dazu zu verwenden sich von den Spinnenfäden zu befreien.
Auch wenn er ein Kämpfer war, der sich selten in einem Kampf bewegte und eher wie ein Bollwerk fungierte, missfiel es ihm von diesen Fäden fixiert zu werden. Ein kräftiges Anheben der Beine nacheinander reichte aus, um sich von dem lästigen Zeug zu befreien und Terres wieder alle Beinfreiheiten zu geben, die er brauchte.
Die Spinne begann derweil wild um Terres herum zu flitzen. Hin und wieder verschoss sie ihre Fäden, doch dieses Mal wehrte Terres diese mit den Schilden ab. Dort störte ihn das Zeug nicht, auch wenn es nicht gerade angenehm war.
Der Arrancar wartete. Wenn er eines gut konnte, dann warten. Er suchte den idealen Moment, um zu zuschlagen. Die Gabe der Beobachtung zu nutzen hatte er vom Segunda Espada gelernt.
Als wieder der Moment gekommen war, in welchem die Spinne zum Fadenschuss ansetzte, um die Initiative des Arrancar zu senken – vorausgesetzt Terres wäre ein kleines Videospielmonster, eingepfercht in einem roten Ball – schlug der Hüne zu. Erst mit dem linken, dann mit dem rechten Schild. Schaffte die Spinne es gerade eben noch dem ersten Schlag zu entweichen, so saß der zweite doch perfekt. Mühelos drückte sich der Schildarm in das weiche Gesicht des Adjuchas und schleuderte ihn einige Meter weit weg.

Es war Zeit diesen Irrsinn zu beenden. Zeit sich wichtigeren Dingen zu zuwenden. Lange genug hatte seine Fraccion gelitten.
Der Espada tat etwas, was er lange nicht mehr getan hatte: Er holte das zweite Schwert hervor, welches zu seinem Zanpakuto gehörte. Die zweite Klinge war eines seiner am besten verborgenen Geheimnisse. Nicht einmal Ryth wusste davon, denn zu dieser Zeit hatte er es schon verborgen getragen. Jetzt holte er es hervor, um die ganze Macht seiner Resureccion zu aktivieren.
„Despierta, Intriga!“, rief er dann, mit jeweils einer Klinge in einer Hand. Die zerfetzte Kleidung fiel von seinem Körper ab, da sie zu stark beansprucht worden war. Nach diesem Kampf würde er neue brauchen.
Durch die fehlende Kleidung auf beiden Armen konnte man nun das weiße Material auf den Armen sehen. Veyer schien sichtlich verunsichert, vor allem überrascht. Mit einer solchen Macht hatte auch er nicht gerechnet.
Beide Schwerter zu nutzen sollte für den restlichen Kampf seine Herausforderung sein.
Koru schnellte vor. Nun fühlte er sich den gefährlichen Krallen gewachsen. Durch die zusätzliche Klinge konnte er die Angriffe des Vasto Lorde viel einfacher blocken und gleichzeitig selbst angreifen. Die Klinge in der linken Hand glitt seitwärts an Veyer vorbei, um dessen Seite aufzuschlitzen. Der Vasto Lorde jedoch entkam dem tödlichen Angriff mit einem seitwärts gerichteten Schritt. Sofort nahm Koru den Druck aus dem rechten Arm. Er hatte lange nicht mehr mit zwei Schwertern gekämpft, doch es gelang ihm wie in seinen besten Tagen. Veyer strauchelte und gab Raum für einen Angriff. Koru’s Schwert in seiner linken schnitt Veyers Seite, dann beförderte sich der Espada mittels Sonido hinter seinen Gegner.
„Möge ein Gott dich richten.“, flüsterte Koru nur, dann aktivierte sich Intriga. Die Ziele waren offensichtlich:
Koru setzte Veyer auf seine Adjuchas an. Einige Sekunden hielt der Vasto Lorde inne, dann wandte er sich in die Richtung seiner neuen Feinde. Doch soweit kam es nicht. Mit einem parallel angesetzten Schlag beider Schwerter, versetzt mit einem Großteil von Koru’s eigenem Reiatsu, durchtrennte er den Hals des Vasto Lorde. Der Schnitt war brachial, doch sauber. Im letzten Moment des Angriffes löste sich die Technik durch Koru’s eigenen Willen.
Der Kopf kullerte durch den Sand, das Blut färbte die Körner neu ein. Dann löste sich der gesamte Körper auf.
Doch auch wenn sein Gegner erledigt war, war der Kampf noch nicht vorbei. Seine Freunde hatten genug gelitten. Die Anstrengungen des Turnieres waren noch frisch, und er hatte nicht vor ihre Loyalität und Freundschaft zu strapazieren.
Als er neben einem überraschten Terres auftauchte, drückte das Reiatsu des Espadas die Spinne zu Boden. Diese hatte sich gerade erst von Terres‘ Wuchtschlag erholt.
„Wacker gehalten, mein Freund.“, meinte Koru nur kurz, dann entfesselte sich ein Ken Cero von seinem Zanpakuto. Unfähig auszuweichen zerfetzte dieses das hässliche Ungetüm, bis nichts mehr verblieb.
Terres beendete seine Resureccion, sichtlich dankbar, auch wenn Koru sicher war, dass es nur noch Sekunden benötigt hätte, bis Terres sich zum eigenen Sieg durchgerungen hätte.
Auch Assa hielt sich gut. Sein Cero ging zwar ins Leere, doch gab es Koru genug Zeit und Raum für den eigenen Angriff, der Assa von seinen Lasten entband. Mit zwei zeitlich versetzten Schlägen schnitt er durch den leicht zu treffenden Tiger, dann gab er ihm mit einem Stich den Rest. Vermutlich hatte er ohnehin aufgegeben, als er das Reiatsu seines Meisters hatte erlöschen spüren.
Zu guter Letzt war der seltsame Flug-Adjuchas an der Reihe. Als Koru mit Sonido am Geschehen auftauchte, war dieser schon betroffen genug. Der Kampf wurde dadurch unterbrochen, dass der Adjuchas landete und auf die Knie fiel.
„Ihr… habt Veyer getötet. Ich beuge mich.“, flüsterte er.
Für einen Moment sah es so aus, als hätte Koru Mitleid mit dem Adjuchas.
„Heute nicht.“, beschloss er dann jedoch. Zu groß waren die Vergehen der Menos gewesen. Abermals rollte ein Kopf durch den Sand, bis auch dieser sich auflöste.
Einen Moment noch verharrte Koru in seiner Resureccion, dann normalisierte sich sein Aussehen Stück für Stück.
„Zwei Wochen, meine Freunde. In zwei Wochen werden wir nach Las Noches zurückkehren, bereit den Shinigami entgegen zu treten. Denn wir haben Großes erreicht. Heute haben wir uns in den Reihen der Espada und Fracciones etabliert."

Zwei Wochen später war die Frist vorbei. Und in dieser Zeit hatte sich für Koru vieles verändert. Doch diese Veränderung würden seine Freunde und er im Verborgenen tragen. Der nächste Kampf würde es offenbaren.
„Zeit heimzukehren.“, sprach Koru ruhig. Inzwischen trug er neue Kleidung, die nun auch sein zweites Zanpakuto nicht verbarg. Er war gespannt, ob irgendjemand darauf reagieren würde oder ob es alle stillschweigend übergehen würden. Mit einem Sonido verschwanden die vier Arrancar.

Trainingspost Koru [6/8]

cf: Breite Allee

Als Jin erwachte, wurde aus Dunkelheit schwächere Dunkelheit. Gerade trat Terres, auf dessen Schultern er sich befand, aus dem Garganta in die halbdunkle Wüste der Hollow und Arrancar.
Kraftlos sich irgendwie zu bewegen oder bemerkbar zu machen, ergab er sich seinem trostlosen Schicksal. Aus Hueco Mundo zu fliehen war unmöglich. Er selbst konnte kein Garganta öffnen, und in der Wüste zu überleben, ohne sie zu kennen, war Wahnsinn.
Nur ein Arrancar würde ihn zurückbringen können, aber das war pure Fantasie. So etwas würde nie passieren.
Eine positive Sache hatte das Ganze jedoch: Jin war wider seines Erwartens noch nicht tot.
Das Gebäude, in welches er nun gebracht wurde, war groß. Jin wusste es nicht, aber vor zwei Wochen hatte es hier noch ganz anders ausgehen, erbärmlich und trostlos.
Nur wenige Augenblicke, nachdem er einige Treppen nach unten hatte mitmachen müssen, wurde er in einen dunklen Raum geworfen. Noch immer konnte Jin sich nicht regen, aber er hörte, wie hinter sich eine Gittertür geschlossen wurde.
Nun war es wieder dunkel, auch ohne, dass er seine Augen schloss. Wie lange würde er das noch durchhalten können?
Gib dich mir hin, gib dich mir hin, gib dich mir hin. Ich komm hier raus, ich töte sie alle, ICH TÖTE SIE ALLE!, tönte die Stimme in seinem Kopf, doch auch wenn es ein tröstender Gedanke war, ergab sich Jin dem Ganzen nicht.

Langsam erwachte Ryth; das Bewusstsein des weißhaarigen Fraccion stieg nach einiger Zeit aus der alles umfassenden Dunkelheit der Ohnmacht empor. Er wusste noch genau weshalb er in diesem miserablen Zustand war, er fasste sich aber nicht an Maske oder Hollow - Loch. Jetzt da er wieder klar denken konnte und nicht unter Schock stand durchschaute er die Technik, die der Vizard bei ihm angewandt haben musste: 'Es wr nur eine Illusion, aber ich Vollidiot bin ihm in die Falle getappt.' Voller Wut schlug Ryth gegen die harte Mauer, die seinen Schlafbereich umschloss. Seine Faust hinterließ dabei ein kleines Loch in der Wand. Seine erste Sorge galt seinem Zanpakutou; er konnte sich noch erinnern es in seinem Wutausbruch fortgeworfen zu haben.

Glücklicherweise fand er seine Waffe gleich am Fußende seines Schlafplatzes vor. Das Schwert steckte in der Scheide, die relativ unbeschadet aussah. Offenbar hatte dieser Gegenstand seine Wut unbeschadet überstanden. Ryth stand nun auf und befestigte seine Waffe wieder an ihrer Urpsrünglichen Positio an seinem Gürtel. Währenddessen sinnierte er über die Wahrscheinlichkeit ob vom Vizard noch irgendetwas anderes außer Asche übrig geblieben war. Als er sich umsah machte er eine verwirrende Feststellung: ''Das hier ist nicht Las Noches...wohin wurde ich gebracht?''

Als hätte man seine Frage gehört öffnete sich die Tür, und ein leicht angesäuert wirkender Assa stand im Rahmen. Ryth setzte ein entschuldigende Miene auf: ''Oh, hey Assa. Ich, also...tut mir leid dass ich mit meinen Zanpakutou nach dir geworfen habe. Wird nicht wieder vorkommen, versprochen!'' Er vermied danach Augenkontakt und steckte seine Hände in die Taschen seiner Arrancaruniform (die seltsamerweise auch noch intakt war) ''Was ist nach meinem...Ausbruch passiert? Ich weiß nur noch dass ich ein Cero abgeschossen habe. Danach nichts mehr.''

Assa betrat das Zimmer, nachdem Ryth sich entschuldigt hatte, und war schon wieder deutlich milder gestimmt.
"Schon okay... denke ich.", meinte er nur, dann nahm er auf einem Stuh Platz.
"Naja, du bist ausgerastet, Schmerz, Verstümmelung, Leid, sowas." Er grinste.
"Jedenfalls haben wir den Vizard, den du gefangen nehmen wolltest, mitgenommen. Jedoch nicht nach Las Noches. Koru befahl uns noch vor seiner Rückkehr hierhin zu gehen, wenn er nicht anwesend sei. Ich glaube er vermutet irgendein Machtspiel der Espada.", erklärte er.
Dann senkte er seine Stimme, lehnte sich zu Ryth hinüber.
"Ich glaube Koru ahnt, dass Katsutoshi ihn umbringen will. Er ließ da sowas fallen, auch in Gegenwart seiner neuen Fraccion - die du noch gar nicht kennst."
Die letzten Worte waren wieder lauter, mit etwas weiter geöffneten Augen.
Er machte eine abwerfende Handbewegung.
"Du wirst sie schon noch kennen lernen. Nette Dame, wie ich finde, sie gurkt auch irgendwo hier herum.", kicherte er und vermutete, dass er schon wieder zuviel redete, weswegen er abrupt endete und Ryth fragend ansah, nach dem Motto: Und was nun?

''Okay.'' Ryth stand mit nachdenklichem Gesichtsausdruck im Raum nachdem Assa mit seinen Erklärungen zur derzeitigen Lage fertig war. Er kratzte sich mit seiner behandschuhten Hand am Kinn und schloss zum Nachdenken sein Auge: 'Mhmm, das sind ziemlich viele Informationen auf einmal. Ränkespiele zwischen den Espada sind nichts neues...aber wenn die Luft in Las Noches derartig dünn wird dass Koru uns hierher entsendet müsste einiges im Argen liegen. Verdammt nochmal, haben wir denn gar keine Verbündeten unter den jetzigen Mitgliedern?' Er begann gedanklich die Liste der Espada aufzuzählen und ihren möglichen Nutzen wenn es hart auf hart kommt: 'Wenn Katsutoshi derart aggressiv wird dann müsste er sich der Mithilfe einiger Espada sicher sein. Wer käme in Frage...' Ryth war sich ziemlich sicher dass ein Angriff Katsutoshis zum Scheitern verurteilt war wenn er sich alleine dem Segunda und dessen Fraccion stellen würde: 'Wenn ihn aber jemand unterstützt...wer könnte dazu in der Lage sein...?' Er öffnete seine Auge wieder und sah erst kurz zu Assa, dann an diesem vorbei: ''Ich würde mir gerne den Gefangenen ansehen. Zeig mir wo er sich befindet; unterwegs kannst du mir erklären wo genau wir hier sind, und was es mit dieser...neuen Fraccion auf sich hat.''

Während Assa ihn durch das Gebäude führte drifteten die Gedanken des Weißhaarigen ein wenig ab, zurück zu dem vorherigen Gedankengang: 'Minuatto Vinci ist der neue Tres Espada...nach den Geschehnissen in der Wüste hat er sich Katsutoshi untergeordnet, aber das heißt noch lange nicht dass er ihm bei so etwas tatkräftig helfen würde. Ich schätze ihn als egoistisch genug ein um Neutral zu bleiben.
Dann wäre da Centvin, der Cuatro Espada...ich habe ihn noch nicht persönlich getroffen, aber sein Todesaspekt ist die Leere; Leute mit diesem Aspekt handeln eher nach Logik denn Gefühlen. Stellt sich die Frage wessen Logik er annimmt...Katsutoshis? Und irgendeine Andere?
Augus Grimdark, Quinto Espada...er ist ebenfalls ein Neuzugang, allerdings besteht Grund zur Annahme dass er mit Feuereifer hinter dem Primera steht. Selbstaufopferung...für seinen 'Anführer'? Oder vielleicht etwas anderes?
Bakura Cortez...Verzweiflung...er ist nicht gut auf mich zu sprechen, auch wenn Koru während des Turniers eine Unterhaltung mit ihm hatte. Dennoch habe ich das nagende Gefühl dass Ruhm ihm mehr bedeutet als alles Andere. Ob er auf die Gelegenheit, gegen den Primera zu kämpfen und ihm eine Niederlage beizubringen scharf ist? Oder reicht es ihm schon den Segunda zu attackieren?'

Während seiner Überlegungen erschienen ihm die Gesichter dieser Personen bildlich vor seinem Auge. Egal wie man es dreht und wendet...die Mehrheit würde hinter dem Primera stehen. Dennoch bezweifelte Ryth dass Koru sich einfach so vertreiben lassen würde. Er ist der Segunda Espada! Er alleine ist das zweitmächtigste Wesen in dieser Welt!

Ryth blinzelte und blieb ruckartig stehen. Assa hatte angehalten und beinahe wäre er in den etwas kleineren Arrancar reingerannt. Während sie unterwegs waren hatte er ihm von diesem Wüstenversteck erzählt; die neue Fraccion ist ebenfalls hier in der Nähe, jedoch interessierte sich Ryth im Moment mehr für die Person in der Zelle vor ihm. Ryth trat an die Gitter heran und betrachtete das zusammengerollte Bündel das am Boden der Zelle lag. Er streckte seinen Zeigefinger durch die Gitterstäbe, lud ein schnelles Bala auf und schoss es dem Vizard gegen den Rücken: ''Ich wünsche dir eine Gute Nacht, Hülle. Ich hoffe du vermisst das Sonnenlicht nicht allzu sehr; hier bekommen wir nicht allzu viel davon ab. Aber du wirst dich hier schon noch einleben. Nachdem du dein lästiges Bewusstsein abgestellt und dein Körper seinem rechtmäßigen Besitzer überstellt hast meine ich natürlich.'' Ryth' Gesicht näherte sich den Gitterstäben während er den Vizard verhöhnte: ''Ich hoffe die Anreise war nicht allzu holprig? Wir wollen ja nicht dass dein Körper irgendwelche Blessuren vorweist wenn...die Übergabe stattfindet.''

Sein Körper fühlte sich so schlaff wie lange nicht mehr an. Vielleicht hätte er aufstehen können, doch er blieb einfach liegen. Jin wollte das bisschen Kraft für einen Moment nutzen, indem er es gebrauchen konnte.
Was ihn jedoch vollkommen verwirrte, war die Tatsache, dass sein zweites Ich nicht eingriff. Nicht der Hollow, sondern das andere Wesen, was in ihm wohnte. Doch scheinbar schien dieses genau so kraftlos zu sein wie Jin selbst.
Plötzlich ein starker Druck an seinem Rücken, dann Schmerz, als er über den Boden rollte.
Mit traurigem, verängstigtem Gesicht sah er zum Absender des Bala, musste dann seinen Drohungen und seinem Spott lauschen.
Die Worte hallten in Jins Innerem wieder, dann plötzlich ein müdes Grinsen. Mit wiederholten Keuchem und einem leisen Ächzen erhob Jin sich.
Fast fiel er, konnte sich jedoch an der Wand abstützen.
"Wenn du wüsstest, wie sehr er, der in mir wohnt, dich gerade zerfleischen möchte.", sagte er dann mit leiser, bebender Stimme und tapste langsam in Richtung der Gitterstäbe, bis er ganz nah war.
"Ich verstehe dich nicht, Arrancar. Du verabscheust deine Existenz, deine zerbrochene Maske, genauso, wie ich den Hollow in mir. Nein, du hasst es sogar noch mehr. Ich habe mich damit abgefunden, du glaubst an einen Weg zurückkehren zu können. Dementsprechend solltest du mein Leid kennen. Aber ich habe aufgehört es bei euch mit Logik zu versuchen.", sagte er dann, weiterhin mit kraftloser Stimme.
Jin hatte nichts mehr zu verlieren. Er wollte nicht sterben, wollte nicht, dass der Hollow ihn übernahm.
Haben wir nicht dasselbe Ziel?, fragte Jin sich plötzlich, und auch den, der da in ihm wohnte.
Stille tönte ihm entgegen.
Du willst überleben. Und dich am Liebsten an denen rächen. Warum eigentlich? Sie haben mich erledigt, nicht dich. Nun, ich will auch überleben, und wenn es sein muss, bekämpfe ich diese Arrancar auch.
Plötzlich ein lautes, wahnsinniges Lachen.
Wenn es sein muss? Jin, mach dir nichts vor. Tief in dir drin willst du diese Arrancar alle töten.
Jin war fast empört, wollte etwas erwidern, schwieg dann jedoch.

Als der Vizard den Gitterstäben näher kam bemerkte Ryth die sichtbaren Qualen unter denen er litt: 'Entweder ist der Hollow gut dabei die Kontrolle zu übernehmen oder mein Cero hat ihn voll erwischt.' Ryth' höhnisches Grinsen verschwand als der Shinigami die Gitterstäbe erreicht hatte. Als dieser von der Blutlust des inneren Hollows erzählte näherte sich Ryth den Gitterstäben bis sein Gesicht und das des Vizard keinen halben Meter voneinander entfernt waren. Seine Stimme wurde todernst: ''Er wird mich wahrscheinlich hören können oder? Ich lebe schon seit achtzehn Jahrhunderten in Hueco Mundo. Jeder Hollow hier verspürt denselben Blutdurst. Dass ich so lange überlebt habe sollte wohl deutlich genug sein. Ich bin bereit es jederzeit mit ihm aufzunehmen. Wenn er es darauf anlegt sollte sein erster Angriff besser tödlich sein. Ich mache es ihm sogar ganz einfach: ich hab nur ein Auge, das heißt bei Angriffen die von der anderen Seite kommen bin ich leichter zu treffen.'' Bevor der Vizard fortfahren konnte richtete sich Ryth' Blick auf dessen Hüfte, genauer gesagt auf das was dort am Gürtel befestigt war. Er machte einen Schritt von den Stäben zurück und sah wütend zu Assa, der etwas verdutzt dreinschaute. 'Stimmt, außer Koru kennt ja keiner mein eigentliches Alter.'

Das war aber jetzt zweitrangig. Die anderen hatten einen schweren Fehler begangen als sie den Vizard hier eingesperrt hatten. Ryth unterbrach die Rede Jins: ''Was zum Teufel hat euch geritten dass ihr ihm sein Zanpakutou nicht abgenommen habt? Wollt ihr dass er uns wieder verhext wie zuvor?'' Voller Zorn riss der Arrancar die Zellentür aus den Angeln und trat dem Vizard mit der Fußspitze in die Magengrube. Der plötzliche Angriff müsste den erschöpften Vizard zumindest etwas groggy werden lassen, sodass Ryth zulangen und das Zanpakutou aus der Halterung am Gürtel reißen konnte. Als nächstes stieß Ryth den Vizard wieder in die Zelle hinein und wandte sich an Assa: ''Bring ihn in eine andere Zelle. Ich werde seine Waffe aufbewahren.'' Dann nahm er das Zanpakutou in beide Hände und zog es aus der Scheide. Er betrachtete es kurz: ''Ich habe noch nie ein Shinigamizanpakutou in der Hand gehalten; es stinkt wirklich abartig nach euresgleichen. Ich werde meinen Spaß dabei haben, es auseinanderzunehmen.'' Anschließend drehte er sich von den Beiden weg und machte sich auf den Weg nach draußen, als er ein wohlbekanntes Reiatsu spürte, welches sich sehr schnell näherte. Grinsend sah er zu Jin; trotz seines Zustandes müsste der Vizard es auch spüren: ''Sieht aus als würde der Segunda Espada persönlich dabei sein wenn es soweit ist, Vizard. Was für eine Ehre für dich.''

Es war viel Wahres in den Worten des Arrancar. Pulsierend spürte er den Blutdurst seines inneren Hollows, aber Jin spürte mehr als das. Der Drang zu kämpfen. Nicht einfach nur zu töten, sondern zu kämpfen. Das war stets das einzige gewesen, was Lin gewollt hatte, und was Jin verabscheut hatte. Und was umso mehr in seiner zweiten Persönlichkeit zum Tragen kam.
Jin bemerkte sehr schnell, warum Ryth' Blick zu Assa ging, und warum er an die Hüfte des Vizards geblickt hatte. Sein Zanpakuto war ihm noch nicht weggenommen worden.
Ehe er sich darauf hätte vorbereiten können, was nun folgte, spürte er den Tritt in der Magengegend. Schlagartig wurde ihm die Luft aus den Lungen getrieben, gleichzeitig gelangte sie nicht mehr herein.
Mit weit geöffneten Augen kniete Jin auf dem Boden, stützte sich dabei mit den Händen ab. Sein Zanpakuto fehlte.
Der Blutdurst pulsierte.
"Gib... mir... mein... Zanpakuto zurück", dröhnte Jins Stimme plötzlich durch die Zelle. Jins Gedanken flogen umher. Er konnte seinen Schwertgeist nicht mehr spüren, konnte nichts mehr spüren, er war allein mit ihm. Und er spürte dieses gewaltige Reiatsu, welches von weit her immer näher kam. Wenn er gegen diesen Arrancar kämpfen musste, wäre das sein sicherer Tod.
Jedes Wort, welches Ryth sagte, erreichte ihn gleichzeitig, war jedoch unverständlich, setzte sich erst langsam zusammen.
Lass mich kämpfen, Jin. Ich hole es zurück, unser Zanpakuto. Reiße es ihm aus seinen Händen, um ihn damit zu durchbohren, tönte es immer lauter in seinem Kopf.
Ein wahnsinniges Lachen durchfuhr seine Knochen, dann hob Jin schlagartig den Kopf.
Mit einem verrückten Grinsen sah er zu Assa, der ihn gerade in die neue Zelle hatte bringen wollen, starrte ihn mit schwarz-gelben Augen an.
Im nächsten Moment hatte Jin Assa gepackt und mit voller Wucht gegen die steinerne Zellenwand gedrückt.
"GRAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH!", brüllte Jin, doch es war nicht mehr Jin, der die Kontrolle hatte.
Im nächsten Moment stand Hollow-Jin vor Ryth. Die Maske hatte sich mehr als sonst mit dem Gesicht verbunden, bewegte sich mit den absurden Kicherbewegungen des Mundes mit. Die braunen Haare wurden dunkler, die Augen schienen wie Scheinwerfer hin und her zu wechseln zwischen blutrot, weiß und gelb.
Der Hollow legte die linke Hand prompt auf das Zanpakuto, welches Ryth hielt.
Die andere Hand richtete er auf Augenhöhe des weißhaarigen Arrancar, dann lud dort ein Cero auf.
"... Zanpakuto...", tönte die dröhnende Stimme, bevor das Cero abschoß, ohne das Zanpakuto loszulassen.
Es war interessant, wie sich dieses Wesen immer noch so sehr auf das Zanpakuto konzentrierte, welches dieser Körper so lange getragen und genutzt hatte.

cf: Tore von Las Noches

Schon von Weitem hatte Koru sein Reiatsu entweichen lassen, um von seiner Wiederkehr zu künden. Daher nahm er zunächst gar nicht wahr, dass dort unten im Zellentrakt ein Reiatsu war, welches er nicht zuordnen konnte.
Erst, als er das Gebäude betrat, und sein eigenes Reiatsu minimierte, spürte er den gewaltigen Ausbruch an spiritueller Energie.
"Was... zur Hölle?", entfuhr es Koru.
Hatte Ryth einen Vasto Lorde da unten eingesperrt? Koru fühlte sich gerade äußerst unfähig einen weiteren kräftezehrenden Kampf zu bestreiten. Er spürte Ryth dort unten, aber was trieb er da.
Unsicher legte er seine Hand auf den Griff seines Zanpakuto, unterließ es dann jedoch es zu ziehen.
Mit schnellen Schritten durchquerte er das kleine errichtete Anwesen, um zu den Treppen zu gelangen, die nach unten und auch nach oben führten.
Gerade, als er die letzte Treppenstufe erreicht hatte, detonierte in nicht allzu weiter Entfernung ein Cero und sorgte dafür, dass nur circa einen Meter von ihm entfernt die Steine durch die Luft flogen.

Kaum hatte Ryth seinem gefangenen den Rücken zugekehrt und Assa die Zelle betreten übernahm der Hollow endlich den Körper des Vizard. Ryth spürte es noch bevor er es sah: 'Sieht aus als hätte das Zanpakutou eine ziemlich wichtige Rolle bei der Eindämmung des Holloweinflusses gespielt.' Dass er die Forderung der Rückgabe des Zanpakutous ignoriert hatte war wohl der Tropfen gewesen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hatte. Lange konnte Ryth auf seine Folgerung aber nicht stolz sein, denn ein animalisches Geheul kündigte den Angriff des hollowfizierten Jin an.

Ryth drehte sich um und hob beide Augenbrauen an als er das veränderte Aussehen des Vizard bemerkte. Die Maske wirkte als hätte sie sich mit dem Fleisch verbunden...und das war erst der Anfang. Vom irgendwie schüchternen, schwachen Shinigami war nichts mehr übrig. Jin hatte mit der Ankündigung des Blutdurstes des Hollows nicht untertrieben, es war als würde sich ein wildes Tier auf den weißhaarigen stürzen. Reflexartig brachte der Arrancar das Zanpakutou des Shinigami zwischen sich und dem entfesselten Hollow, um ihn damit auf Abstand zu halten. Dieser ergriff es jedoch mit einer Hand und stieß nur ein Wort aus: "... Zanpakuto..." Gleichzeitig lud der Hollow ein Cero auf um Ryth aus nächster Nähe den Kopf wegzupusten.

Trotz der bedrohlichen Lage schaffte Ryth es ruhig zu bleiben und den Angriff blitzschnell zu analysieren: 'Armes Wesen...warst so lange gefangen dass du deine neu gefundene Freiheit sofort dazu nutzt um das Siegel deines Gefängnis zurückzuerlangen...der Wille des Vizard hat wohl doch seine Spuren bei dir hinterlassen. Man muss dich wohl zuerst wieder...auswildern.' Während er mit der linken Hand an dem Schwert zog sodass der Hollow es nicht erlangen konnte bewegte Ryth seine rechte Hand zur Unterseite des Zanpakutous, um die Waffe anschließend nach oben gegen die Hand des Vizard zu drücken und sie fortzustoßen, sodass das Cero knapp über seinem Kopf wegfliegen müsste.

Anschließend umfasste er auch mit seiner Rechten die Schwertscheide; mit der Kraft beider Hände zog er einmal ruckartig an dem Gegenstand um das Schwert aus der Umklammerung des Vizard zu befreien. ''Wenn du deinem Meister noch immer gehorchen musst...dann bitte! Fang!'' Ryth warf das Zanpakutou dem Hollow entgegen. Er wusste dass diese Art von Hollows eher ihren Instinkten als irgendeiner Taktik folgten - und genau das würde er nun ausnutzen. Gemäß seinen Instinkten müsste der Blick des Hollow noch voll auf das Zanpakutou gerichtet sein, das gerade auf ihn zuflog. Ryth lud derweil sein Bein mit Reiatsu auf, ging ein wenig in die Hocke und vollführte einen Fegetritt gegen die Beine seines Gegners, sodass dieser seinen Stand verlieren müsste. Daraufhin stürzte er sich ''von unten'' auf den Vizard und schlug mit der Rückseite seiner linken Hand gegen den Unterkiefer Jins. Der Schlag würde heftig genug sein um ihn benommen zu machen. Ryth behielt seine linke Hand gleich an Ort und Stelle, denn er war nun ganz nah am Gegner. Seine Linke umfasste dessen Hals und drückte ihn nach unten, seine Rechte streckte er aus um das geworfene Zanpakutou aus der Luft zu fischen. Den Griff um den Hals des Vizard verstärkend drückte er ihn ein Stück weit nach unten, sodass er nun mit dem Griff des eingefangenen Zanpakutous wuchtig auf die Maske schlug, die mittlerweile fast das gesamte Gesicht Jins überzog.

''Mal schauen was mit euresgleichen passiert wenn die Maske beschädigt wird!'' Unmittelbar nach dem Schlag mit dem Schwertgriff war ein Knacken zu hören. Gleichzeitig rief er dem soeben erschienen Koru zu: ''Sorry für das Chaos hier, Koru - sama! Darf ich vorstellen: der Vizard Jin, Koru Tsuna. Koru Tsuna, Jin! War mir eine Freude!''

[Stattraining 6/8]

Das Cero schoss dank des ruhigen Einsatzes von Ryth knapp über dessen Kopf hinweg. Der Weißhaarige jedoch unterschätzte ein wenig das Denken des Hollow-Jin. Dessen Intelligenz und Erfahrung verband sich nun mit der Kampfeslust und den Fähigkeiten des Hollow. Es war also nicht nur Instinkt, der ihn da leitete. Es war nicht nur der Instinkt zu Töten. Es war der Wille zu kämpfen, mit allen Mitteln zu gewinnen.
Die Provokation nahm er gar nicht wahr, spürte dann, wie das Zanpakuto in seine Richtung flog - ohne es zu sehen. Der durchdringende Blick war unaufhörlich auf den Arrancar gerichtet.
Flink sprang der Hollow nach oben, stieß sich mit den Händen von der Decke ab, um Ryth' Aufwärtshaken mit einem kräftigen Fußtritt zu negieren.
Beide Angriffe prallten aufeinander, die Luft drumherum wurde aufgewirbelt, aber ansonsten kam niemand zu schaden.
Bevor Ryth das Zanpakuto ergreifen konnte, packte Hollow-Jin mittels Sonido zu und stand nun hinter Ryth - mit dem Zanpakuto in der Hand, welches sich sofort zu verändern begann und sich als Handschuhe um die Hände der Kreatur legten, die nun aufhörlich aus der Gurgel heraus kicherte.
Der Hollow sah zu Koru. Größeres Reiatsu. Größere Kraft.
Der Neue hatte eine stärkere Präsenz als Ryth, der ihm nun uninteressant schien. Hollow-Jin wollte lieber den Espada zuerst erledigen, die kleinen Fische konnte er später noch ausweiden.
Einen Hauch später nur schwebte Jin quasi vor dem Espada, mit der einen Hand wollte er zupacken, mit der anderen den Espada kräftig malträtieren.
"Ko... ru... tö... ten...", waren die Worte, die der Hollow ausstieß, während er stetig zuschlug, zuschlug, zuschlug.

Stattraining [5/10]

Mühelos entging er den Trümmern, drang dann weiter in den Zellentrakt vor.
Als er in dem Gang ankam, sah er ihn. Einen hollowfizierten Shinigami, mit Maske, langen Haaren und mörderischen Augen.
Die abgehackten Worte erreichten Koru etwas überraschend.
"Huch, naja, ehm, nein.", erwiderte er nur schnell, als Hollow-Jin ihn packte.
Dann spürte er den Schlag auf sich zukommen, lenkte diesen ab, hielt seine Hand ins Gesicht des Vizard und schoss ein Cero. Bewusst reduzierte er die Kraft des Angriffes, um hier unten nicht alles zum Einstürzen zu bringen. Der Hollow flog rückwärts, sichtlich angeschlagen, aber Koru bemerkte, dass sein Körper ohnehin schon einiges mitgemacht hatte.
Zielsicher drückte Koru Jin mit einem kräftigen Knall zu Boden, griff dann zum Zanpakuto, um die Maske gewaltsam zu entfernen. Dank Firnen wusste Koru einiges über die Vizard, ohne jemals einen gesehen zu haben.
Der Hollow wehrte sich, gröhlte, doch je stärker Korus Druck wurde, umso mehr begann sich der wahre Jin im Inneren zu wehren. Dann zersplitterte die Maske.
Für einen Moment blieben die Augen bei ihrem schwarz-gelben Ton stehen, bevor die Lider zufielen und der Körper erschlaffte.
"Oh man, Ryth, was hast du nur angestellt?", fragte Koru, als er sich langsam erhob. "Wäre nett, wenn du mri das erklärst. Bei einer Tasse Tee am Besten, und ich würde gerne sitzen.", fügte er hinzu und machte Anstalten sich nach oben zu bewegen.
"Assa, kannst ruhig mitkommen.", meinte er dann. "Lasst den Vizard einfach liegen. Der macht uns erstmal keinen Ärger mehr."
Dann verschwand er nach oben.

Der hollowfizierte Vizard war intelligenter als gedacht. Die Verbindung eines wild kämpfenden Hollows und eines taktisch denkenen Shinigami schien ganz gut aufzugehen als Ryth' Angriff gekontert und er anschließend von dem Vizard in Regen stehen gelassen wurde. Metaphorisch gesprochen.

Denn dieser schien plötzlich ein reges Interesse für den Espada zu entwickeln: 'Koru ist viel stärker als er; kann er das nicht erkennen? Vielleicht kann er den Hollow doch nicht ganz kontrollieren.' Egal, das ersparte Ryth die Arbeit. Die Frage, was passieren würde wenn man diesen Vizard ihre Masken gewaltsam abnimmt beantwortete Koru mit einer schnellen, einprägsamen Vorführung. Als der Espada mit dem armen Jin fertig war verließ Ryth seine kampfhaltung und stellte sich wieder locker in den Gang. Während er sich mit einer Hand den Staub von der Kleidung wischte antwortete er Koru: ''Klar, erklär ich dir gerne. Du wirst mich aber hier führen müssen, ich kenne mich hier nicht so gut aus da ich im Gegensatz zu den anderen Fraccions in Las Noches gelassen wurde. Aber gut. Ich erklär dir was hier vorgefallen ist, du erzählst von der Artefaktsuche. Schon irgendwas gefunden? Ihr macht doch gerade nur Pause oder?''

Grinsend führte Koru Ryth in einen kleinen, aber schmuckvollen Raum, wo bequeme Sessel standen.
"Assa, könntest du einen Tee für alle machen?", bat er und Assa nickte.
"Sei mal nicht so beleidigt, Ryth, du wolltest in Las Noches bleiben, wenn ich mich recht erinnere.", grinste Koru, dann ließ er sich auf einen der Sessel fallen.
"Die Suche ist vorbei, wir sind gescheitert. Das Ganze war ein Spiel, Ryth. Das Artefakt hat mit uns gespielt und letztlich bekam die Seite den Splitter, die besser gefiel. Ich glaube sogar, dass sich das Ding sofort in die Soul Society teleportiert hat, denn ich spürte es nicht mehr. Nicht auszudenken, in wessen Händen es bei unserem Sieg gelandet wäre. Du verstehst?", deutete er schlussendlich an. Den Splitter in Katsutoshis Händen, das wäre nicht gut gegangen. Wäre es besser zwischen den beiden gelaufen, und hätte Koru den Splitter erhalten, dann hätte er dem Primera sicherlich erlaubt es mit ihm zusammen zu benutzen, aber so?
"Ich bin also vertaner Dinge zurückgekehrt, und daher fürchte ich um meine Sicherheit. Es ist nicht so, dass ich mich dem Primera nicht erwehren könnte, aber ich habe heute schon viel gekämpft. Ich wäre wohl ein leichtes Opfer für sein Gelüste gewesen mich zu beseitigen.", fügte er noch an.
Assa brachte den Tee und setze sich ebenfalls, griff sich dann eine Tasse.
Koru tat es ihm gleich, sah dann den Weißhaarigen fragend an.
"Nun, was ist mit diesem Kerl da unten?"

Der Weißhaarige folgte seinem Lehnsherrn aus dem Gefängnis in eins der oberen Stockwerke der Zuflucht. Er wies Assa an Tee zu machen, Ryth hielt den Fraccion aber kurz an: ''Für mich bitte ein Bier, sofern was in der Richtung da ist.'' Assas Gesichtausdruck war irgendwie komisch als er seinen Kollegen ansah. Er verließ den Raum als Ryth meinte eine Erklärung dafür zu haben: ''Vorhin hat Assa mein richtiges Alter herausgefunden. Ich glaube es bringt nichts mehr das zu verheimlichen.''

Angesichts der Neuigkeiten die Koru mitbrachte erschienen Ryth' Erlebnisse ziemlich unbedeutend: ''Mann du machst immer das spannende Zeug. Wenn das Artefakt mich nicht aufgehalten hätte wäre ich vielleicht als Unterstützung dabei gewesen...'' Im Folgenden erzählte Ryth von seinen Erlebnissen; die fehlgeschlagene Reise durchs Garganta, seine Bruchlandung in Karakura, das Abwehren eines Angriffs marodierender Hollows gemeinsam mit dem Vizard, der Besuch der inneren Welt Jins und das anschließende Eintreffen der restlichen Fraccion. ''...ich hatte gehofft eine Eskalation zu vermeiden, aber der Kerl hat's drauf angelegt. Er hat einige gefährliche Fähigkeiten. Zum Beispiel kann er Illusionen erzeugen und sein Opfer die größten Ängste am eigenen Leib durchleben lassen. Es war...äußerst real.'' Er tippte kurz an seine Maske: ''Vorhin hatte ich den Eindruck dass du wohl mehr über seine Art weißt als ich. Wie entstehen solche...Vizard eigentlich?''

Inzwischen brachte Assa ihnen die Getränke und Ryth öffnete die Bierflasche wenig ansehnlich mit seinem lippenlosen Unterkiefer. Er nahm einen tiefen Schluck und fuhr dann fort: ''Ich hab ihn hierher geholt um nach einer Möglichkeit zu suchen den Hollow von ihm zu trennen - oder zumindest das arme Wesen aus der Sklaverei des Shinigami zu befreien. Er könnte ein starker Verbündeter sein - oder zumindest nützliches Kanonenfutter. So gefühllos das klingen mag, aber wenn Katsutoshi hinter dir her ist brauchen wir so viele Optionen wie möglich.'' Anschließend wiegte er die Flasche in seiner Hand hin und her: 'Was ist das für ein Zeug? Das ist doch kein Bier. Schmeckt wie Pisse.' Säuerlich sah er zur Zimmertür als eine weitere Person eintrat...die er noch nie gesehen hatte. 'Das muss diese neue Fraccion sein von der Assa erzählt hat.' Gequält lächelnd wanderte sein Blick wieder zu Koru: ''Echt? Schon wieder ne Neue? Nach dem Desaster letztes Mal bin ich nicht sicher ob ich mich gefühlsmäßig wieder so binden kann. Wenn sich das wiederholt...naja, ich hab nur noch ein Auge nä?'' Nach der Aufforderung der fremden Frau nickte Ryth und lehnte sich in seinem Stuhl zurück: ''Ja, Koru - sama, macht uns miteinander bekannt.''

Einen Moment blickte Koru seine weißhaarige Fraccion an, dann lachte er.
"So oft kommt es nun auch nicht vor, dass wir ein neues Mitglied in unseren Reihen begrüßen dürfen. Mach ihr keine Sorgen.", erwiderte er dann und winkte Kivana zu sich.
"Setz dich. Das ist das Mitglied meiner Fraccion, welches du noch nicht kennenlernen konntest, Ryth. Er ist ein alter Sack, ja."
Der letzte Satz war auch noch auf Assa bezogen.
"Naja, da Assa auch Bescheid weiß, weißt du es direkt auch. Mit knapp 1800 Jahren ist Ryth wirklich uralt. Und somit darf ich dir, Ryth, Kivana Martur vorstellen, eine ausgesprochen interessante Arrancardame, die ich vor einigen Tagen auf meinen Erkundungen traf."
Amüsiert klatschte er in die Hände und lachte.
"Ihr beide müsst unbedingt einmal gegeneinander kämpfen, wenn es die Umstände erlauben. Der Verlauf würde mich allzu sehr interessieren.", meinte er dann.
Dann kehrte er zurück zu den vorigen Themen, als Kivana nun bei der kleinen Gruppe sah.
"Also, der Krach war also besagter Vizard, den du aufgegabelt hast. Interessant. Ich meine, du kennst mich, wenn jemand Starkes unter mir dient, sollte er einen Bezug zu mir haben. Daher denke ich nicht, dass es effektiv ist ihn zu zwingen. Aber das 'Trennen', von dem du sprachst, ist wohl unmöglich. Es wurde oft versucht. Firnen erzählte mir einiges über die Vizard. Sie sind eigentlich unser Gegenpart. Wir sind Hollow mit Shinigamikräften, er ist ein Shinigami mit Hollowkräften. Daher die Maske, und ohne sie verpuffen ihre Kräfte. Ich werde mich seiner annehmen, sobald er erwacht ist und ich Zeit dafür finde.", sprach er dann und lehnte sich entspannt in seinem Sessel zurück.
Wie sie genau entstanden, konnte Koru nicht sagen und daher ließ er die Frage unbeantwortet.
Kurz strich er sich über die Stirn, er war ausgelaugter, als er zunächst angenommen hatte. Sein Körper war zwar makellos, aber die Kleidung war teilweise zerfetzt und seine Ausdauer schlicht ausgeschöpft. Dennoch begann er bereits mit der Fehleranalyse.
Koru hatte beschlossen den Bereich der Cerotechniken zu erweitern. Je variabler diese waren, desto effektiver konnte er auf Shinigami reagieren, gerade auf die, die ein breites Arsenal an Kidosprüchen nutzten.
"Ah, eines muss ich euch noch berichten. Recht zu Beginn der ganzen Splitterjagd kämpfte ich gegen Moeru Jinpei, Kommandant der 6. Kompanie. Er war so... gänzlich anders. Er scheint die Hollows nicht so einfach zu verachten und ausrotten zu wollen wie andere. Er ließ mir eine Nachricht zu kommen, für ein Treffen in der Menschenwelt. Mal sehen, ob ich das wahrnehme, aber was haltet ihr davon? Ich will kein Bündnis mit den Shinigami, das ist klar, aber vielleicht kann man ihre Macht ja zeitweise nutzen... für etwas anderes. Ich weiß nur noch nicht, wofür.", informierte er beide und überlegte.

Als Koru die Beiden miteinander bekannt machte nickte Ryth Kivana erst zu, dann fuhr sein Kopf beleidigt zu Koru herum: ''Alter Sack? Also bitte. Man ist nur so alt wie man sich fühlt.'' Er ließ sich in den Sessel sinken und schmollte erst einmal eine Runde während er gleichzeitig an seinem Bier nippte: ''Ahja, also sollen wir jetzt zum Vergnügen des Kaisers unsere Schädel einschlagen? Oh Mann ey, da hab ich gerade sowas von kein Bock drauf.'' Er stellte die Flasche zur Seite und kratzte sich am Kinn als Kivana ihr Einverständnis gab: ''Hach, sind wir eifrig, was? Uah, wenn's sein muss...darf ich vorher wenigstens noch austrinken?'' Er rollte mit dem Auge und brachte sich wieder in eine aufrechte Position denn Koru erklärte gerade was es mit dem Vizard auf sich hatte. Es war offensichtlich dass er die neue Fraccion noch geringschätzte. 'Ja, das ergibt Sinn. Ohne mein Zanpakutou kann ich auch nicht zu meinem eigentlichen Selbst zurückfinden...' Dann kam Ryth ein interessanter Gedanke: ''Wenn das Zanpakutou dieses Vizard eine Art innere Welt besaß in die man eintauchen kann - vielleicht geht das auch mit unseren Versionen?'' Er nahm sein Zanpakutou, welches er der Gemütlichkeit halber neben den Sessel gestellt hatte in die Hand und drehte es hin und her: ''Wir wissen dass unsere Vergangenheit sozusagen in diesem Schwert gespeichert ist. Wenn wir uns also darauf konzentrieren...würden wir dann unsere Erinnerungen erneut durchleben?''

Plötzlich war Ryth wieder hellwach und energiegeladen, wenn man es so nennen will. Er stand aus dem Sessel auf und lief aufgeregt durch den Raum, dabei befestigte er die Klinge wieder am Gürtel. 'Ich will diese Technik lernen...allein um zu sehen was dann passiert. Der Vizard kann mir vielleicht dabei helfen - ich war zwar nicht gerade nett zu ihm, aber wenn ich ihm im Gegenzug die Freiheit verspreche...es ist nicht mehr als ein kleiner Hoffnungsschimmer, aber besser als nichts!'

Dann wurde seine Aufmerksamkeit wieder auf Koru gelenkt, als dieser von den Kommandanten erzählte den er wohl während der Artefaktsuche getroffen haben müsste. Ein gewisser Moeru Jinpei. Ryth sah misstrauisch zu Koru hinüber: ''Ein Shinigami der ein Gespräch sucht? Na sieh mal einer an. Warte...du willst nicht wirklich auf dieses Angebot eingehen oder? Weißt du noch was das letzte mal geschehen ist als Shinigami sich in Hueco Mundo eingemischt haben? Wenn du beabsichtigst ihn zu benutzen, dann achte darauf ihn an der kurzen Leine zu halten. Wenn du verstehst was ich meine.'' Ryth dachte dabei an Korus Fähigkeit, Intriga: ''Ich glaube du wirst ihn davon überzeugen können, unseren Zwecken zu dienen.''

Geruhsam wartete Koru ab, um sowohl Kivana als auch Ryth die Gelegenheit etwas zu sagen. Assa war indes aufgestanden und verschwunden. Er wusste, dass er gerade nichts beitragen konnte und ehrlich gesagt interessierte ihn auch nicht wirklich, was gerade besprochen wurde.
Während Ryth redete, hielt Koru den Kopf gesenkt, sodass seine Augen nicht zu sehen waren.
Dann jedoch, als Stille den Raum erfüllte, hob sich Korus Kopf langsam auf eine normale Höhe, und die grünen Augen sahen Ryth stechend an. Dafür hatte er zwar aufgrund Ryth' stehender Position etwas aufblicken müssen, aber das setzte seinen Blick keineswegs herunter.
"Ich warne dich, Ryth. Nur weil du alt und lange meine Fraccion bist, darfst du dir nicht mehr herausnehmen. Wie eh und je erwarte ich Respekt untereinander und mir gegenüber. Und vor allem meinen Entscheidungen gegenüber. Also wirst du Kivana Martur als Fraccionsmitglied respektieren und entsprechend behandeln."
Korus Blick war kühl und durchdringend. Ein einziges Widerwort - das würde Ryth genau wissen - und der Weißhaarige hatte ein Problem.
Nur wenige Momente später entspannte sich sein Gesicht und ein leichtes Lächeln lag darauf.
"Wir werden sehen, was die Zukunft bringt. Ich gedenke nun mich etwas zu erholen, bevor ich mit dem Vizard spreche. Gibt es noch etwas, was geklärt werden muss?"