Trainingsplatz der 6. Division

Nun ja, auch in Meiwakus Nachricht von ihrem Taichou hatte es keinen Hinweis darauf gegeben, dass er und Sora die neuen Shinigamis zusammen trainieren sollten. Doch der Blondschopf nahm die Nachricht ganz gelassen auf. Ja er schien sich sogar darüber zu freuen, dass Sora ihm Gesellschaft und Unterstützung leistete. Nun ja, warum auch eigentlich nicht, es war schließlich für beide weniger Arbeit und für Meiwaku durchaus unterhaltsamer. Sora war sich selbst allerdings noch nicht so sicher, ob sie die unerwartete Gesellschaft so gefallen würde. Sie war einfach schüchtern. Denk positiv, ermahnte sie sich selbst,vieleicht ist er ja doch ganz nett und eine gute Hilfe.
Sie lächelte ihn an: „ Ich denke ja, ein wenig Unterstützung ist nicht schlecht“, antwortete sie ihm mit einiger Überwindung. Dann lauschte sie dem was Meiwaku zu Xia sagte. Allerdings verstand sie inhaltlich so gut wie gar nichts. Vermutlich kannten sich die Vizekommandantin der 6. Division und der Riryuusuke von früher. Die beiden gingen vertraut miteinander um und Xia wurde prompt angeboten, beim Training doch zuzuschauen.
Noch eine Person mehr, ging es Sora durch den Kopf. Hätte Meiwaku denn nicht gereicht? Oder lieber nur Xia? Bei der Vizekommandatin fühlte sie sich immerhin nicht ganz so unsicher wie bei dem Blondschopf. Sie war freundlich und Sora fiel es leichter auf normale Fragen zu antworten als auf Kommentare von Meiwaku-san. Aber ihr blieb nichts anderes übrig, sie würde sich wohl damit abfinden müssen und irgendwie zurecht kommen.
Zu ihrer Überraschung schüttelte ihr gegenüber eine kleine Uhr aus seinem Ärmel heraus und meinte dass es Zeit wäre zu beginnen. Sie war also nicht die einzige Person, die so eine kleine Taschenuhr besaß. Sie hatte nicht vermutet dass Meiwaku eine ähnliche Uhr wie sie mit sich herum trug. Immer noch leicht verblüfft schüttelte sie leicht den Kopf.
Sie blickte ihn an und ein freundliches Lächeln traf ihren Blick.
„ Ja, ich bin auch der Meinung, dass wir mit dem Training beginnen sollten,“ meinte Sora zu ihm, nachdem sie selbst kurz auf ihre Uhr geschaut hatte. „Aufwärmtraining hört sich gut an“, fügte sie noch hinzu, „mit einem unaufgewärmten Körper zu trainieren ist nicht wirklich gut. Vieleicht bekommen wir dann außerdem schon einen kleinen Eindruck, wie trainiert diese jungen Shinigamis hier schon sind. Und in der Zwischen zeit könnten wir uns vielleicht schon mal beraten, was wir mit ihnen anstellen.“ Mit fragenden Augen sah sie ihn schüchtern an. Ein wenig fing sie an sich an Meiwaku zu gewöhnen. Von seinen Kommentaren mal abgesehen, die waren ihr peinlich und Sora wusste nicht was sie sagen sollte, schien er doch ansonsten ein ganz netter Kerl zu sein, der Ahnung davon hatte, wie man solch ein Training gestaltete.
Auf eine Antwort wartend wandte sie sich schon einmal den jungen Shinigamis zu und betrachtete sie. Es waren zum Glück nicht allzu viele, so sollte es ihnen möglich sein, sich auch auf jeden einzelnen konzentrieren zu können. Ein paar unterhielten sich leise, andere saßen noch auf dem Boden um sich noch ein wenig auszuruhen, bevor das Training beginnen sollte.

Interessiert bemerkte Meiwaku, dass Sora selbst auch eine Uhr besaß wie er; er kannte eigentlich keinen anderen Shinigami mit so etwas in seinem Besitz, obwohl er doch einige Bekanntschaften aufweisen konnte. Und die Miharu war sicherlich auch niemand, der einfach so zu spät kam... ja, der Blondschopf begann, sie zu mögen. Wie gern hätte er mit ihr ein wenig darüber geredet, aber nein, sie waren gerade ziemlich beschäftigt. Das hier war Arbeit; vielleicht würde sie ja später mit ihm einen Schluck trinken gehen und sich etwas über Zeit unterhalten. „Hehe... dann sind wir uns ja einig. Umso besser“, meinte er stattdessen, zufrieden und zustimmend, ehe er wieder in Richtung der Neulinge blickte. „Hm... vielleicht liegt es an mir, aber die sehen nicht besonders enthusiastisch aus. Ich kann mir vorstellen, dass ein paar von ihnen sich denken, was sie mit so einer langweiligen Trainingseinheit sollen... mir ging es als Schüler jedenfalls so. Du solltest dir überlegen, ob wir nicht etwas gegen diese Einstellung tun können... sonst muss ich mir später vielleicht einen rauspicken und ihm zeigen, dass er wirklich noch ein Anfänger ist.“ Der Riryuusuke kicherte leise und ließ damit stehen, ob das ein Scherz oder ernst gemeint gewesen war, wie er es so gerne tat. Tatsächlich hatte er keine Hemmungen, wenn es darum ging, einen überheblichen jungen Mann ein wenig in seine Schranken zu weisen, wenn er dachte, dass er die Welt allein stemmen könnte. Shinigami brauchten einander, einer allein wog gering, während sie alle zusammen so viel stärker sein konnten. Es war besonders wichtig, dass die Stärkeren die Schwachen beschützen konnten, und das ging nicht, wenn jemand, der noch nicht so fähig war, in einem Rausch der Selbstüberschätzung vorstürmte und sein eigenes Leben auf's Spiel setzte, ohne die Stärke seines Gegners in Betracht zu ziehen. Und manche Leute lernten eben nur auf die harte Tour, dass diese Selbstüberschätzung bei ihnen stark ausgeprägt war...
„Oh, es ist Zeit!“, meinte Meimei aus dem Nichts heraus und warf erst danach einen Blick auf die Uhr – Tatsache, gerade hatte die volle Stunde geschlagen. Er hatte es auf die Sekunde genau feststellen können... das war auf jeden Fall eine gute Sache. Sein Grinsen wurde wieder schön breit. „Also, du überlegst, und ich setze diese faulen Anfänger in Bewegung.“ Und ohne auf Bestätigung zu warten, stand er auch schon vor der Gruppe und klatschte in die Hände. Das sollte genügen, um ein wenig Aufmerksamkeit zu erregen. „Iiin Ordnung, ihr Rekruten! Herzlich Willkommen zum Gruppentraining der neuen Mitglieder der dritten Kompanie! Mein Name ist Riryuusuke Meiwaku, und Miharu Sora-san hier und ich werden euch durch dieses Training führen! Wir fangen ganz kreativ an mit einer Runde Aufwärmen... ihr habt genau zweihundertzehn Sekunden, um warm zu werden, also fangt schon an zu laufen! Hopp, hopp!“ Ein leichtes Murren ging an manchen Stellen durch die nicht allzu große Menge, aber trotzdem standen alle auf und begannen damit, um den Platz zu joggen. Meimei war sich sicher, von zumindest einer kleinen Gruppe aufzufangen, was für ein Clown dieser Meiwaku doch sei, und das tat nichts, als sein Grinsen noch ein wenig zu verbreiten. Hach, das konnte herrlich werden.
Aber kaum waren die Lehrlinge beschäftigt, wandte sich der Blondschopf wieder Sora zu. „Also, wir sollten planen, was wir machen wollen, und das schnell.“ Vor sich hin lächelnd schloss er kurz die Augen. „Was mich angeht... ich habe gar nichts. Du bist unsere Rettung, Sora-chan~“

Hhmmm, da hatte Meiwaku allerdings nicht ganz Unrecht, motiviert sahen die jungen Shinigamis nun wirklich nicht grade aus. Die meisten schienen nur widerwillig das Training hier absolvieren zu wollen, es war eher eine Pflichtaufgabe die man tun musste, aber nicht unbedingt tun wollte.
Sie mussten die Shinigamis irgendwie motivieren und für das Training begeistern, ansonsten würde das heute eine ziemlich zähe und unangenehme Angelegenheit werden.
Sora war sich nicht sicher, ob der Blondschopf seinen letzten Satz ernst meinte und wirklich vorhatte einen jungen Shinigami zum Zweikampf herauszufordern um allen zu zeigen, dass diese noch Anfänger waren. Immerhin hatte er bei seinen Worten gelacht, also meinte er das vielleicht doch nur als Scherz? Aber egal, wie er es gemeint hatte, sicher war, dass die beiden sich was überlegen mussten.
Bevor Sora jedoch etwas vorschlagen konnte schaute Meiwaku jedoch auf seine Uhr und rief, dass es Zeit sei zu beginnen. Sora schaute ebenfalls auf ihre Uhr um das zu überprüfen. Tatsächlich war es genau Zeit um zu beginnen. Der Riryuusuke hatte wirklich ein außergewöhnliches Zeitgefühl.
Doch grade als sie sich schon wieder an ihn wenden wollte, wurde Sora schon wieder unterbrochen, als Meiwaku ihr zurief sie solle schon mal überlegen, er würde die Anfänger in Bewegung setzen.
Na super, murmelte Sora leise vor sich hin, während die Shinigamis sich nach Meiwakus Forderung aufrafften und in Bewegung setzten. Sollte sie alleine jetzt etwa überlegen, wie sie die Gruppe hier motivieren sollte? Wenn sie schon zu zweit dieses Training leiteten, dann konnten sie dies doch auch zu zweit tun, oder etwa nicht?
Aber sie wollte sich nicht beschweren und fing an zu grübeln. Was konnten sie tun, damit die jungen Shinigamis ein wenig motivierter waren und Spaß an der Sache entwickelten? Vieleicht sahen einige ja gar keinen Sinn in der Sache einfach nur auf einem langweiligem Trainingsplatz zu trainieren. Es musste etwas aufregendes, etwas neues her, womit sie die Aufmerksamkeit der neuen Rekruten auf sich ziehen konnten, nur was?
Meiwaku äußerte, sobald, die Shinigamis beschäftigt waren, dass er selbst noch keine Ahnung hatte, was die beiden mit den Neulingen anstellen konnten. Nun ja, Sora hatte sich zwar bereits Gedanken gemacht, aber sie hatte eigentlich damit gerechnet, dass alle ein wenig motivierter gewesen wären.
Das äußerte sie jetzt auch: „Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass alle ein bisschen motivierter gewesen wären, dann hätte ich mit der Gruppe ein Schwertkampftraining mit wechselnden Partnern gemacht. So, dass sie mal eins gegen eins kämpfen müssen, ein anderes Mal, alleine gegen eine Gruppe von Personen.“Da es um etwas sachliches und ein erstes Thema ging, viel es ihr einfacher sich normal mit ihrem Gegenüber zu unterhalten. Sie holte kurz Luft, blickte in den blauen Himmel, der ihren Haaren so ähnelte und fuhr dann fort. Aber auf die Tatsache, dass der blonde Shingami nichts vorbereitet hatte ging Sora nicht ein, sie mochte kein Streit und war zu schüchtern etwas dazu zu sagen. Da schwieg sie lieber. So konnte sie unangenehme Situationen besser vermeiden. „Aber momentan bin ich der Meinung, dass wir mit einem einfachen Schwertkampftraining nicht unbedingt die Begeisterung Neulinge hier wecken. Es muss etwas neues sein, etwas interessantes und außergewöhnliches, was Spaß macht und worin sie einen Sinn sehen es zu tun. Nur ich weiß nicht genau was... .Hast du eine eine Idee?“, fragte sie Meiwaku mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Dann drehte sie sich um und beobachtete die Anfänger, die auf dem Platz ihre Runden drehten.

Es war schwer, sich auf etwas vorzubereiten, dem man nur kurz vor Beginn zugewiesen wurde... Ob er es getan hätte, hätte er mehr Zeit gehabt, konnte der Riryuusuke zwar nicht mit Sicherheit sagen, doch immerhin hatte er so eine Art Ausrede für seinen derzeit recht unfertigen Zustand. Zu schade, dass Sora nicht danach fragte, aber das war völlig in Ordnung; sie mussten ja nicht jedes kleine Thema adressieren. „Och, ich weiß nicht, Sora-chan...“, meinte Meimei nachdenklich in Antwort auf ihren Vorschlag. Eins gegen eins? Allein gegen eine Gruppe? Direkter Schwertkampf? Das klang fantastisch! „Ich kann mir gut vorstellen, dass deine Idee der allgemeinen Moral einen kleinen Schub schenken könnte. Ich meine, was lieben junge Geister lieber, als beweisen zu können, dass sie anderen überlegen sind?“ Er musste kurz kichern. „Wer weiß, vielleicht würden unsere Neulinge ja einen neuen Alphahund finden?“
Mit seinem geradezu lächerlichen Grinsen im Gesicht blickte Meiwaku hinüber zu den Shinigami, die gerade ihre Runden drehten. Man konnte nicht sagen, dass sie alle kein Interesse hatten, es gab ein paar darunter, die durchaus enthusiastisch wirkten; vor allem einer stach heraus, der ein ganzes Stück vor dem Rest der Gruppe herlief und kein Stück Erschöpfung zeigte. Er wirkte nicht gerade, als müsste er sich hier zur Mitarbeit zwingen... Meimei seufzte leise und lächelte Sora entschuldigend an. „Ah, verzeih, ich weiß nicht wirklich, wie man so ein Training aufzieht. Ich halte deinen Gedanken für gut, aber ich kann natürlich nichts garantieren... Leute zum Lernen bringen ist eben nicht unbedingt Teil der Aufgaben unserer Kompanie.“ Er lachte kurz und blickte dann auf die Uhr. Gut, ein wenig würden die Leutchen ihnen noch weglaufen... Also sollte man sich wohl um die gute Sora kümmern. „Aber wenn du nur etwas Neues suchst, etwas Interessantes mit Spaß und Sinn dahinter... hmm...“ Er legte den Kopf nachdenklich zur Seite. Kreativität war doch seine starke Seite, da musste sich doch etwas finden lassen. Und zwar schnell... „Ah! Meinst du, wir könnten ihre Motivation mit einem kleinen Wettbewerb etwas steigern?“, fragte er enthusiastisch und nickte fröhlich. „Wir können so etwas wie eine zusätzliche Pause für den ersten Platz versteigern, und das Beste ist, dass wir ihnen aufgeben können, was wir wollen! Wettrennen, Krafttraining, oder eben... ein kleines Schwertturnier? Natürlich könnte man theoretisch auch schnell einen kleinen Parkour aufbauen, ich glaube, hier findet sich genug dafür...“ Ein kurzer Blick auf die Uhr, und sein ernstes Denker-Gesicht wechselte wieder zur alten, grinsenden Visage. „Oh, unsere Zeit ist rum. Entscheide dich schnell, dann können wir unsere Kinderchen stoppen.“

Meiwaku schien ihre Idee vom Schwertkampf gar nicht schlecht zu finden. Na klar, einige konnte man damit meistens immer begeistern, aber was war mit dem Rest? Doch der nächste Vorschlag von dem Blondschopf ließ Sora hellhörig werden. Einen Wettbewerb? Das hörte sich verdammt gut an, ja das war etwas was ihr gefiel.
„Ein Wettbewerb? Ich finde das hört sich ziemlich gut und interessant an, antwortete sie ihm. Und mit einer Pause als Anreiz werden sich die jungen Shinigamis hier bestimmt ein bisschen mehr anstrengen.“
Ja, die Idee gefiel Sora wirklich. Sie hatte zwar ebenso wie Meiwaku nicht die größte Ahnung, wie man etwas am besten beibrachte, aber wenn sie sich an ihre eigene Ausbildung, dann spornte ein Preis oder eine Belohnung, doch immer noch die meisten an, ihr bestes zu geben. Egal ob beim Schwertkampf oder bei etwas anderem. Sora selbst hatte jedoch immer den Anspruch gehabt ihr bestes zu geben um aus ihrem Elend herauszukommen. Sie wollte Shinigami werden um für Sicherheit zu Sorgen. Und um das Bestmöglichste zu können hatte sie sich in den Trainingseinheiten immer besonders angestrengt um viel zu lernen.
Meiwaku schaute auf seine Uhr, die Anfänger würden wohl nicht mehr lange laufen und sie sollte sich deswegen schnell entscheiden. Sie blickte in sein grinsendes Gesicht.
Für was sollte sie sich nur entscheiden? Ein Schwertkampfturnier? Oder doch lieber ein Wettrennen und ein Krafttraining? Vieleicht ließ sich ja sogar beides kombinieren. Im realen Leben und Kampf musste man schließlich in allem gut sein und schnell zwischen einzelnen Kampftechniken wechseln können.
„Was hälst du davon, wenn wir zwei Dinge kombinieren, Meiwaku-chan?“, schlug sie ihm deshalb nach kurzer Zeit des Grübelns vor. Ein kurzer Blick zu der laufenden Truppe zeigte ihr, das sie noch ganz kurz Zeit hatte. „Wir könnten einen kleinen Wettlauf mit einem Schwertturnier verbinden. Sobald ein Durchgang durch ist, wird zum nächsten gewechselt. So werden alle Partien gehörig beansprucht und alles ein wenig trainiert. Außerdem kommt so noch ein wenig Abwechslung ins Spiel“.
Sie schaute noch einmal auf ihre Uhr. Nun war es tatsächlich Zeit, die Neulinge zu stoppen, wie Meiwaku das wohl machte, dass er genau wusste wann etwas vorbei war? Sora hatte zwar auch ein ziemlich gutes Zeitgefühl, sie konnte die Zeit sogar manipulieren, aber sie konnte nicht um die Sekunde genau sagen wie spät es war. Wie er das anstellte blieb ihr ein Geheimnis. „Wenn du damit einverstanden bist, würde ich sagen dann kannst du sie stoppen. Und vielleicht beginnen wir mit dem Schwertkampf, denn gelaufen sind sie grade.“ Und sie werden nicht begeistert sein, dies vermutlich direkt wieder tun zu müssen fügte sie in Gedanken noch hinzu und lächelte leicht belustigt in sich hinein.

Xia hatte sich bei Beginn des Trainings an die Seitenlinie zurückgezogen und beobachtete alles, was geschah, somit von der Seite aus. Gerne hätte sie daran teilgenommen, aber als Vizekommandantin wollte sie die Neuen ebenfalls mal beutrteilen, und um sich darüber einen Blick zu verschaffen war es besser, es von der Seite aus zu tun. Außerdem wollte sie nicht den Neuen die Hoffnung nehmen. Die Vizekommandantin der 6. Einheit schaute dabei auch, wie sich Meiwaku und Sora so als Leiter einer solchen Einheit so machten. Gar nicht mal so schlecht, dass musste sie zugeben. Auch wenn eine Absprache vorher vielleicht ein wenig hilfreicher gewesen wäre, so zollte Xia den beiden Respekt für das, was sie so auf die Beine stellten.

Sora und Meiwaku – sie waren doch recht unterschiedlich. Sie mochten eine gewisse Affinität für Zeit teilen, ebenso wie die Liebe zu ihrer Kompanie, ihre Loyalität und ihr Engagement für ihre Karriere – obwohl, vermutlich lag die Miharu bei Letzterem vorne –, doch wenn man sie sich etwas genauer anblickte, wurde schnell klar, wie verschieden sie waren. Auch hier ließ sich wieder etwas finden: Während die Blauhaarige in ihrer Akademiezeit offenbar vor Entschlossenheit und Lernwillen nur so gesprüht hatte, war der Blondschopf sogar noch unter seinem weder fair verteilten, noch allgemein herausragendem Talent geblieben und hatte nie genug Anreiz dafür gefunden, sich anzustrengen – besonders, nachdem er gemerkt hatte, dass sich seine Schwachpunkte ohnehin nicht wirklich verbessern wollten. Vermutlich gerade weil er nicht wirklich viel Energie hineinzustecken bereit war... Aber hey, für eine Pause hätte er definitiv gekämpft, so wie er heute für andere Shinigami kämpfte. Wenn sie sich also einig waren, dass seine Idee etwas brachte, dann konnten sie gleich loslegen. Aber das, was Sora selbst einbrachte, war mehr als erwartet... „Schwertkampf... und Wettrennen?“ Seine Augen leuchteten auf, und er klatschte in die Hände. „Das ist ein brillanter Gedanke, Sora-chan! Das schreit geradezu danach, sie in Gruppen aufzuteilen... Und wenn sie zusammenarbeiten müssen, um ihre Pause zu bekommen, dann ist das sicher hilfreich für ihre Teamarbeit. Was für eine brillante Idee!“ Mit einem kurzen Nicken wandte er sich um und machte sich auf den Weg zu der Gruppe, die noch immer ihre Bahnen drehte. Ausdauer schienen sie zu haben, zugegeben. Mal sehen, ob sie auch begeisterungsfähig waren. Er klatschte erneut in die Hände fester. „In Ordnung, alle zusammen!“, rief er, sicherlich laut genug, um von allen gehört zu werden. „Das sollte zum Aufwärmen genügen. Wir werden euch jetzt erklären, was wir heute mit euch vorhaben, also kommt her und hört gut zu.“ Nun, das funktionierte ganz gut. Wie sollte es auch nicht – Leute darum zu bitten, zu einem zu kommen, war etwas, das man schwerlich vermasseln konnte. Der schwierigere Part war, ihnen zu sagen, was sie tun würden, ohne dabei ihre Aufmerksamkeit zu verlieren. Aber auch für das Problem hatte der Riryuusuke bereits eine Lösung, die er gleich anbrachte, als alle vor den beiden Offizieren standen und lauschten. „Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit“, säuselte er und machte einen Schritt zur Seite, um Sora freie Fläche zu lassen. „Unsere große dritte Offizierin wird euch nun die Ehre erweisen, euch in das heutige Programm einzuführen. Miharu-san?“ Hach, war es nicht schön, eine Lösung für jedes Problem zu haben...?

Meiwaku schien ganz begeistert von Soras Idee zu sein einen Schwertkampf und ein Wettrennen miteinander zu kombinieren. Erleichterung breitete sich in ihr aus. Sie hatte schon befürchtet der Blondschopf würde ihre Idee nicht gut finden. Da hatte sie sich allerdings gewaltig getäuscht. Hoffentlich würde die Gruppe von jungen Shinigamis, die sie gleich trainieren würden, auch so denken. Sie war sich nicht sicher ob beides zusammen nicht eher abschreckend wirken konnte. Aber vielleicht würde die Belohnung einer Pause, die Motivation der Anfänger ein wenig steigern.
Zum Glück übernahm Meiwaku das Wort und rief die Gruppe zusammen. Sie war ganz froh, das er anscheinend vor hatte, das Programm, welches sie sich grade überlegt hatten, vorzustellen.
Puh, so muss ich wenigstens nicht reden, schoss es Sora durch den Kopf. Sie musste sich jedes Mal, wenn sie vor einer größeren Gruppe sprach überwinden, den Mund auf zu machen. Vor jüngeren und unerfahreneren Shinigamis gelang ihr das zum Glück meist besser als gegenüber gleich gesinnten oder noch schlimmer, gegenüber wichtigen Personen, wie zum Beispiel den Vizekommandanten. Aber selbst bei einer Gruppe wie dieser, wirkte sie vermutlich eher schüchtern.
Sora war immer noch glücklich, dass Meiwaku sprach, als sie auf einmal ihren Namen hörte und der Riryuusuke ein Stückchen zur Seite trat, damit die anderen sie besser sehen konnten.
Wie, was, verdammt, warum erwähnte er bloß ihren Namen? Sie hatte kurz geträumt und deshalb gar nicht richtig mitbekommen, was er denn nun erzählt hatte, aber es wirkte nicht so, als ob er sie nur vorstellen wollte. Hatte Meiwaku nicht irgendwas von Programm erzählt? Sollte sie etwa das Programm jetzt vorstellen? Verdammt, verdammt, verdammt, schoss es Sora durch den Kopf. Darauf hatte sie sich nun gar nicht eingestellt. Aber sie musste schnell irgendetwas sagen, lange konnte sie nicht mehr warten, denn es blickten ihr ungeduldige und wartende Gesichter entgegen.
„Ähhhm, danke Riryuusuke -san“, waren ihre ersten Worte die sie dann irgendwie hervorbrachte.Sie lächelte die jungen Shingamis an, um ihre Schüchternheit und Nervösität ein wenig zu überspielen, aber das Lächeln würde ihre roten Wangen, die sie vor Aufregung bekam, kaum verstecken können. Sie atmetet einmal tief durch. Du schaffst das schon irgendwie, versuchte sie sich selbst Mut zu machen und wandte sich dann wieder an die Gruppe: „Also, Hallo erst einmal zusammen!“ Womit sollte sie bloß anfangen? „Ich begrüße euch heute zu unserer kleinen Trainingseinheit. Wir werden heute...“, Sie zog ihre Worte ein Wenig in die Länge und machte dann eine Pause um die Spannung zu steigern, „ einen Wettkampf veranstalten. Und zwar sowohl im Schwertkampf als auch ein Wettrennen. Da ihr aber vor ein paar Minuten erst gelaufen seit, werden wir mit den Schwertkampf beginnen. Und da es ein Wettkampf ist, gibt es nachher natürlich für den Gewinner eine Belohnung.“ Nun war ein lautes Gemurmel von den jungen Shinigamis zu hören. Eine Belohnung? Was mochte das wohl sein? Eine Beförderung? Geld? Nur lag keiner von ihnen richtig, woher sollten sie auch wissen, dass die Belohnung eine Pause war?
„Doch bevor ich euch die Belohnung verrate, wird Riryuusuke-san zuerst noch etwas zu dem allgemeinen Ablauf erzählen.“
Sora grinste. Dass musste sie grade einfach tun. Sie wusste nicht, wie Meiwaku darauf reagieren würde, dass sie die Aufgabe wieder an ihn zurückgeschoben hatte, aber sie hatte ihren ganzen Mut zusammengenommen. „Hoffentlich wird er nicht sauer“, murmelte sie dann doch wieder nervös.

Also ging es nun los. Xia löste sich von ihrer Position und suchte kurz nach einem Platz, an welchem sie sich in Ruhe hinsetzen konnte, ohne zu stören. Es war schon etwas witzig, die ganze Situation beobachten zu können. Meiwaku mit seiner üblichen, problemfreien Art und im Gegensatz dazu die schüchtern wirkende Sora. Die beiden wirkten wie Feuer und Wasser. Und sie spielten sich den Ball hin und her, wie die Vizekommandantin bemerkte. Meiwaku begrüßte die Neuen, Sora erklärte kurz, was geplant war und nun sollte Meiwaku wieder sagen, wie das Ganze genau ablief. Mal schauen, wie sich das Ganze weiter entwickelte. Und eine Belohnung für den Sieger war für die Neuen bestimmt ein guter Anreiz. Die beiden machten die Sache wirklich gut. Zumindest bis jetzt. Und Xia hoffte, dass es weiter so lief. Ihre Augen huschten über die Neuen, versuchte sie einzuschätzen. Denn wer wusste, ob nicht am Ende noch irgendein Unruhestifter dabei war.

Während Sora erklärte, stand Meiwaku einfach an ihrer Seite und nickte hier und da mal, wenn er fand, dass es gerade gut passte. Sie machte das eigentlich ziemlich gut, für eine so unsichere Person. Ein bisschen mehr Selbstsicherheit konnte sie sich durchaus leisten. Mit ihrer Geheimnistuerei schaffte sie es sogar, ein kleines Mysterium zu schaffen, das die Teilnehmer zu richtigen Interessenten machte; wirklich beeindruckend. Es dürfte schwer sein, das noch zu steigern, doch Meimei war zuversichtlich: Leute zu motivieren gehörte zu seinen stärkeren Seiten. Dass Sora sich für seinen kleinen Scherz rächte, indem sie ihm den Ball zu spielte, kam ihm überhaupt nicht in den Sinn; er störte sich jedenfalls nicht daran, hier ein bisschen was zu übernehmen. „Sehr gerne doch. Wie bereits angekündigt, werden wir Schwertkampf und Laufen kombinieren, und in diesem Sinne wollen wir euch in vier Gruppen aufteilen. Jede Gruppe bekommt einen fitten Läufer als Kapitän vorangestellt, der als Erster und als Letzter laufen muss.“ Er blickte kurz über die Anwärter. Es war recht deutlich zu sehen, dass ein paar Leute noch mehr in sich hatten als andere, also dürfte es ein leichtes sein, Kapitäne auszuwählen. Ein kurzes Nicken, dann fuhr er fort. „Soweit ich das sehe, haben wir hier zwanzig Leute, das bedeutet, wir können vier Gruppen mit je fünf Mitgliedern aufstellen. Sagen wir also, wir spielen um Ränge: Der zuletzt gelaufene, der Staffelträger, ist der Kommandant. Dahinter gibt es die Positionen Vizekommendant, dritter Offizier, vierter Offizier, fünfter Offizier. Die Kapitäne jeder Gruppe starten als Vizekommandanten auf Position eins, drei andere auf den Positionen zwei bis vier und einer muss warten. Kommandanten ausgenommen, müssen zwei Personen auf gleichem Posten gegeneinander antreten, und wer im Schwertkampf gewinnt, kann um eine Position vorrücken, sofern diese frei ist. Das bedeutet, wenn euer Vizekommandant gewinnt, läuft er zu diesem Haus dort.“ Dabei zeigte er auf ein beliebiges Gebäude. „Dort übernimmt er den Staffelstab und wird zum Kommandanten, und der bisherige Kommandant reiht sich hinten ein. Nun ist die Position des Vizekommandanten frei, deshalb kann der dritte Offizier durch einen Sieg gegen den dritten Offiziers eines anderen Teams auf den Platz des Vizekommandanten vorrücken und von dort durch Sieg über einen Vizekommandanten das Recht gewinnen, zu dem Gebäude...“, er deutete noch einmal hinüber, „...hinüber laufen, um den Stab zu übernehmen. Gibt es einen Spieler, der als Kommandant abgelöst wurde und wartet, wird der zum fünften Offizier erhoben, sobald diese Position in seinem Team frei wird. Wenn der Kapitän eines Teams zum dritten Mal Kommandant geworden ist, hat dieses Team gewonnen, das bedeutet, der Kapitän, der zuerst dreimal den Stab übernimmt, holt damit den Preis für sich und seine vier Teammitglieder. Ist das soweit verständlich?“ Es kam ein allgemeines Nicken, von einigen sofort, von ein paar etwas zögerlich, aber im Prinzip schien das Spiel verstanden worden zu sein. Nun, es war auch nicht so schwer. Höchstens ungewohnt. „Sehr gut“, meinte Meimei zufrieden und grinste. „Dann kommen wir jetzt zum Schwertkampf. Ihr werdet Holzschwerter verwenden, um Gegeneinander anzutreten, und es gilt ein Punktsystem. Treffer an Oberkörper, Armen und Beinen geben je einen Punkt. Wer zuerst drei Punkte hat, hat den Kampf gewonnen und steigt somit um einen Rang auf. Ich bin sicher, die meisten von euch haben solchen Übungen bereits beigewohnt oder auch daran teilgenommen.“ Das war ein eher gewohnter Teil, den Meiwaku selbst noch aus seiner Zeit als Anfänger kannte. Selige Erinnerungen...
Eine Sache gab es aber noch zu klären, nämlich jene, die die Leute hier vermutlich am Meisten interessierte. „Was fehlt noch...? Ach ja, der Preis!“ Das Grinsen zog sich zu einem verschmitzten Lächeln zurück und Meiwaku blickte leicht zu Sora hinüber; er wollte ihre Reaktion auf seine nächsten Worte nicht verpassen. „Wie viele von euch würden sich freuen über ein Date mit unserer reizenden Miharu-san?“

Die Aussage brauchte einen Moment, um einzusinken, aber Reaktionen kamen relativ stark. Ein, zwei männliche Teilnehmer begannen zu jubeln, ein paar andere wechselten ungläubig einige Worte, doch allgemein schien es sehr positiv aufgenommen zu werden. Die Frauen waren eher verdutzt – die meisten von ihnen jedenfalls. Meimei lachte leise. „Wow, das scheint ja wirklich beliebt zu sein“, meinte er deutlich hörbar und schloss über seinem Lächeln die Augen. Da war wieder der Fuchs in seinem Gesicht... „Zu schade, dass das nicht der Preis ist. Die Mitglieder der Siegergruppe bekommen eine zusätzliche Pause geschenkt, in der sie den anderen beim Trainieren zusehen und etwas ausspannen dürfen! Das ist doch auch schön, nicht wahr?“ Die Spannung in der Luft löste sich recht schnell, und die meisten der Rekruten wirkten erleichtert – der Gedanke, ein Date zu gewinnen, war wohl eher mit Druck verbunden als mit Enthusiasmus. Man merkte aber auch, dass eine gewisse Enttäuschung in dieser Erleichterung lag, und wer konnte es ihnen verübeln? Man konnte beim besten Willen nicht sagen, dass Sora nicht gut aussähe. Aber es war wichtig, einen Scherz rechtzeitig abzubrechen, denn Meimei konnte sich durchaus vorstellen, dass die Miharu sich unter dem richtigen Druck tatsächlich als Preis anbieten lassen würde...

Anscheinend schien Meiwaku sich nicht darüber zu ärgern, dass Sora ihre Aufgabe an ihn abgab. Im Gegenteil, er schien sich sogar darüber zu freuen. Er begann auch sogleich den weiteren Ablauf zu erklären. Eigentlich war der Ablauf relativ simpel. Es sollte 4 Teams mit jeweils 5 Leuten geben. Gespielt beziehungsweise eher gekämpft wurde um Ränge, es ähnelte ein wenig einem normalen Staffellauf, nur dass dieser diesmal quasi rückwärts von statten ging.
Sora lauschte Meiwaku, der grade dabei war alles weitere zu erklären. Während dessen beobachtete sie die jungen Shinigamis. Fast alle lauschten aufmerksam seinen Worten, nur ein, zwei wenige hielten dies anscheinend nicht für besonders nötig und flüsterten leise miteinander. Nun ja, sie würden schon sehen, wo sie enden würden, wenn sie nicht ordentlich aufpassten. Sora beschloss die beiden besonders im Auge zu behalten, wer wusste schon was die beiden sonst noch so anstellen würden.
Der Blondschopf war mit seinen Erklärungen mittlerweile beim Schwertkampf angekommen. Da diese Aufgabe relativ bekannt war, bedurfte es nur ein paar wenige Erklärungen. Doch der wichtigst Teil der die meisten Shinigamis vermutlich interessierte fehlte noch. Der Preis natürlich. Doch als Meiwaku die nächsten Worte sprach glaubte sie sich verhört zu haben. Ihr Gesicht erstarrte vor Schreck und Überraschung und sie wurde mal wieder knall rot.. Das hatte der Riryuusuke doch jetzt grade nicht wirklich gesagt, oder? Sie träumte doch? Hatten Sora und er nicht vor ein paar Minuten noch vereinbart, dass eine Pause der Preis des Siegerteams wäre? „W...wwaas?“, stotterte Sora leicht entsetzt vor sich hin. Am liebsten wäre sie im Boden versunken vor Scham. Sie blickte empört zu Meiwaku hinüber. Auf seinem Gesicht war ein dickes Grinsen zu sehen. Wie kam er überhaupt auf die Idee? Was wollte er vor allem damit erreichen? Oder wollte er sie einfach nur auf den Arm nehmen und es war alles ein ein schlechter Scherz?
Es dauerte zwar ein Moment, aber die Reaktion der Anfänger war doch positiv. Einige männlichen Shinigamis johlten begeistert. Das trug jedoch nicht dazu bei, dass Sora sich wohler fühlte. Was war wenn der Blondschopf doch keinen Scherz gemacht hatte? Sie musste dringend mit ihm reden und das klären, aber in dem Moment, fuhr Meiwaku fort.
Bei den darauf folgenden Worten fiel Sora dann ein Stein vom Herzen und sie entspannte sich wieder ein wenig. Er hatte doch nur einen Scherz gemacht. Ein erleichtertes Lächeln stahl sich auf ihre Lippen, doch noch immer fragte sie sich, warum eineige jetzt sogar enttäuscht schienen, dass doch etwas anderes als ein Date mit ihr der Preis war. Sie fand zwar dass sie einigermaßen ok aussah, aber meistens scheiterte Sora immer daran, dass sie einfach zu schüchtern war.
Nach und nach schienen die meisten sich dann allerdings wieder ein wenig beruhigt zu haben, so dass sie dann endlich mit dem Training starten konnten.
Sora drehte sich zu Meiwaku hin und fragte: „ Wen sollen wir denn als Kapitän auswählen? Hast du schon eine Idee?“

Als Xia hörte, wie Meiwaku ein Date mit Sora als Preis ankündigte, konnte sie nicht mehr an sich halten. Die Vizekommandantin der 6. Einheit lachte laut los. Es war ihr egal, ob es am Ende unhöflich aufgenommen wurde. So einen Ausrutscher konnte man sich ruhig mal erlauben. Und außerdem war das halt eben Meimei. Immer locker, immer unbeschwert. Außerdem war Soras Reaktion darauf ebenfalls wie aus einer Komödie. Meiwaku hatte anscheinend das Glück, genau die Richtige für einen solchen Scherz gefunden zu haben. Am liebsten hätte Xia noch reingerufen, dass für die Frauen ein Date mit Meiwaku drinnen wäre, aber sie wusste, dass das nicht die gewünschte Wirkung erzielen würde. Dazu fehlte ihr einfach Meiwakus Lockerheit und auch ein wenig sein loses Mundwerk. Stattdessen begann sie wieder die Neuen zu beobachten. Das Ganze versprach vielversprechend zu werden. Und vielleicht war noch der eine oder andere Lacher drinnen.

Als Meiwaku betrachtete, wie Sora errötete, hörte, wie sie ihre Irritation herausstotterte, genoss er es einfach viel zu sehr. Es war richtiggehend niedlich, sie so zu erleben, viel zu niedlich, um sich schlecht zu fühlen, weil er ihr ein bisschen übel mitgespielt hatte. Es war nun wirklich kein so schlimmer Scherz gewesen, und nur, weil er es vorausgesehen hatte, hieß das ja nicht, dass ihre Reaktion gerechtfertigt war; sie reagierte total über, weil sie so schüchtern war. Ganz anders als Meiwaku, der trotz des Lachens, das von weiter hinten ertönte, noch immer ruhig und ernsthaft blieb dank der Professionalität, die er sich über die Jahre angeeignet hatte. Moment... Meiwaku, Professionalität? Wieso ließen sich diese Worte in einem einzelnen Satz einfügen und klangen auch noch so sinnvoll und passend? Es ließ sich wohl nicht leugnen; selbst dieser komische, seltsame, nicht besonders ernsthafte Kerl hatte sich in den Alltag eines Shinigami gut einfügen können und war fähig in dem, was er tat. Ob das nun ermunterte oder doch eher als deprimierend anzusehen war, das musste wohl jeder für sich selbst entscheiden...
Während Xia sich die Mühe zu machen hatte, ihr Lachen zu Ende zu bringen, die Rekruten zwischen Freude und Enttäuschung und Hoffnung schwankten und die jungen Weibchen ihn vermutlich für einen noch größeren Idioten hielten als jeder andere hier, musste der Riryuusuke sich allerdings um die Probleme kümmern, vor denen auch die Miharu stand: Wen würden sie zu den Kapitänen ernennen? Das Grinsen des Blondschopfes zog sich zu einem Lächeln zusammen. „Eine sehr gute Frage, Miharu-san!“, meinte er laut, um den Fokus auch von denen wieder zurückzuholen, die noch nicht ganz mitgekommen waren. „Fragen wir doch einfach mal unsere Teilnehmer... Wer von euch hält sich noch für fit genug, die Leitung eines Teams zu übernehmen, hm?“ Ein paar Hände schossen nach oben – hach, diese Angewohnheiten aus der Akademiezeit – und Meiwaku lächelte in Richtung eines der ersten Arme, der sich gehoben hatte. Ein paar Leute hatten sich nicht gemeldet, weil sie schon jetzt aus der Puste waren, was für einen Shinigami vermutlich nicht allzu gut, aber verständlich war, und andere hatten es gelassen, weil sie einfach nicht wollten. Vermutlich sollte Meiwaku sie dafür schelten, aber er selbst war früher ja nicht anders gewesen, also... war es Soras Aufgabe, die auf den rechten Pfad zu führen. Auffällig war aber der junge Mann, von dem Meiwaku nichts anderes erwartet hatte, der schon zuvor auf der Strecke so einen Eindruck gemacht hatte, und der Riryuusuke deutete auf ihn. „Rekrut!“, rief er halbernst. „Wie ist dein Name?“ „Shiroi Kiba, Sir!“, antwortete er, und der Blondschopf konnte nicht sagen, ob er damit auf seinen Scherz reagierte oder nicht verstanden hatte, dass es ein Witz gewesen war, aber eine Sache stand fest: Der Typ war motiviert bis oben hin, und er brauchte das Training wohl am Wenigsten. „Kiba-kun, du bist der Kapitän von Gruppe eins!“, rief der Blondschopf und betrachtete dann den Rest. Zwei andere Rekruten und eine Rekrutin, die wirklich fit wirkte, wurden mit dem Rang eines Kapitäns beehrt und die Gruppen schnell zusammengestellt. Alles bereit... Zeit, das Spielchen zu beginnen!

Selbst Xia, die Vizekommandantin der 6. Division brach in lautes Gelächter aus, als Meiwaku, den Scherz über Sora gemacht hatte. Sora konnte es ihr aber nicht übel nehmen, dass sie lachte. Wäre sie nicht so schüchtern gewesen, hätte sie es vermutlich auch getan, immerhin war es nur ein Scherz gewesen. Aber ihr war es so peinlich gewesen, dass sie rot wie ein Tomate werden musste. Kein Wunder, dass die Vizekommandantin nun lachte.
Während Sora noch ein wenig grübelte und nachdachte, begann der Blondschopf hingegen schon die Kapitäne für die Gruppen auszuwählen. Obwohl man sagen muss, dass die jungen Shinigamis sich quasi selbst auswählten, denn nach Meiwakus Frage schossen gleich mehrere Hände in die Luft. Nachdem dann endlich vier wirklich fitte Kapitäne ausgewählt waren konnte das Training nun beginnen.
„So, alle zusammen, nachdem wir das nun auch erledigt haben, können wir nun beginnen. Ich hoffe ihr habt gut zugehört und euch gemerkt was heute ansteht. Teilt euch bitte selbständig in vier Gruppen der jeweils vier Kapitäne auf und begebt euch auf eure Plätze.“
Sie hoffte, dass es bei der Aufteilung keine Probleme gab, eigentlich waren die Shinigamis mittlerweile alt genug um so etwas selbst geregelt zu bekommen.
„ Ich bin mal gespannt, wie das Training so wird“, wandte Sora sich an Meiwaku. Würden alle Shinigamis ordentlich mitmachen oder würde sich irgendjemand weigern? Und vor allem, wie fit, waren die Neuen?
Sora blickte wieder zu der Masse herüber die sich langsam unter den 4 Kapitänen verteilte. Langsam konnte man die 4 Gruppen erkennen, aber es dauerte noch ein paar Minuten bis alle an ihrem Platz standen. Wenn das jedes Mal so lange dauert, überlegte sie, dann stehen wir hier morgen früh noch auf dem Trainingsplatz. Nächstes mal würde sie Ansage ein wenig mehr Druck verleihen müssen, damit alles ein wenig zügiger voran gehen würde.

out: Sorry, dass es so lange gedauert hat, hab im Moment viel um die Ohren.

Xia beobachtete das Training weiter. Nachdem der Ablauf und die Gruppeneinteilung geregelt waren, sollte es nun also losgehen. Die Vizekommandantin der 6. Einheit musste zugeben, dass das Konzept gut klang, aber ob es so auch gut umgesetzt wurde stand auf einem ganz anderen Blatt. Wenn Meiwaku allein gewesen wäre, hätte sie ihm das nie zugetraut. Aber in Sora hatte er wohl einen passenden Gegepol gefunden und daher gab sie den beiden gute Chancen für das Training. Jetzt durfte natürlich nichts schief gehen. Sie musterte die Gruppen, suchte nach Anhaltspunkten, welche wohl am ehesten gewinnen würde. Aber sie konnte sich nicht festlegen. Alle hatten Potenzial, nur wer seines wie anwenden würde, würde hier über den Sieg entscheiden. Ob vielleicht das auch ein Gedanke hinter dem Training war? Oder interpretierte sie nur wieder zu viel hinein. Gespannt wartete sie, bis es losging.

Nachdem die Teams zusammengestellt und bereit waren, war die restliche Aufgabe ziemlich einfach. Jeder der Rekruten hatte sein Holzschwert fest im Griff, und die Kapitäne hatten ihre Staffelstäbe, es konnte also losgehen. Der Anpfiff ließ die Kapitäne sofort loslegen, enthusiastisch, wie sie waren, und auch der Rest begann, wenngleich ein paar nicht ganz so sehr in den Ablauf herein kamen und sich weniger Mühe gaben. Außerdem bereute Meiwaku ein wenig, Shiroi Kiba in Gruppe 1 gesteckt zu haben und die enthusiastische junge Dame in Gruppe 4, denn so traten sie nicht gegeneinander an, dabei wäre das wohl der interessanteste Kampf geworden. Kiba ging sehr offensiv gegen seinen ersten Gegner vor, legte innerhalb weniger Sekunden mit dem ersten Treffer vor und holte sich schnell auch noch den zweiten. Unvorsichtig, wie er dabei war, steckte er kurz vor seinem dritten Punkt auch noch einen Schlag ein, aber sein Sieg im ersten Kampf war trotzdem nicht anzufechten. Das Mädchen ging da anders vor, sie blockte jeden gegnerischen Angriff ab oder wich geschickt aus, und sobald ihr Gegner eine Eröffnung zeigte, setzte sie ihm zu. Das dauerte zwar etwas länger, dafür schaffte sie es allerdings, ohne auch nur einen Punkt abzugeben. Sie hatten beide die nötigen Fertigkeiten im Schwertkampf bewiesen, und sie waren beide innerhalb weniger Momente fähig gewesen, die Strecke zum Staffelpunkt zurückzulegen. Dennoch war es der Shiroi, der insgesamt zurückfiel, da der zweite Teilnehmer von Gruppe 4 dazu fähig war, nicht nur deren 3. Offizier, sondern auch, wie seine Kommandantin, ihren Kapitän zu überwinden. Der Kapitän von Gruppe zwei zeigte sich da schon etwas beeindruckender und hielt gut stand gegen Kibas Nachfolger, kam am Ende sogar weiter, sodass die junge Frau früher wieder in den Kampf eingreifen konnte als der, den Meiwaku eigentlich für den Favoriten hielt.
Dennoch war es nicht unbedingt das Spannendste auf der Welt, diesem Training zuzusehen; vor allem, weil die erste Runde kaum begonnen hatte und es insgesamt doch drei geben sollte. Das würde eine Weile in Anspruch nehmen, und mehr als zu überwachen, wie es lief und dass niemand betrog, hatten Meimei und Sora nicht zu tun... Dafür mussten sie nicht einmal so nahe bleiben.

„Oi, Sora-chan...“, meinte der Blondschopf also und tippte ihr leicht auf die Schulter, obwohl sie sowieso bereits auf ihn achtete. „Das hier zu überwachen sollte kein großes Problem werden... wir sollten lieber zu Xia-chan gehen und ein bisschen Konversation treiben, meinst du nicht? Ich verspreche auch, gaaanz doll aufzupassen, dass auf dem Kampffeld alles richtig läuft!“ Mit breitem Grinsen legte er eine Hand auf sein Herz und hob die andere an, um seinen kleinen Schwur abzulegen – auch, wenn es eigentlich eher ein Versprechen war. Dann zwinkerte er ihr zu. „Außerdem können wir uns dann ja über dich und Dates unterhalten, Mi-ha-ru-chan~“

[OoC: Kein Problem, Xia. Sag nächstes Mal einfach bescheid, wenn du nicht kannst ^^]

Nach dem Anpfiff begannen die ersten jungen Shinigamis gleich loszulegen. Die Kapitäne, die Meiwaku und Sora ausgewählt hatten, schienen vor lauter Energie und Ehrgeiz beinahe schon zu platzen. Sie schaute zu, wie die ersten gegeneinander im Schwertkampf antraten, wie die ersten den Sieg erlebten, während andere wiederum eine Niederlage einstecken mussten. Doch auch das musste man lernen. Wie man fair gewinnt, aber auch wie man fair verliert, denn auch wenn man sich immer einen Sieg erhoffte, die Realität sah dann doch oft anders aus.
Sie wandte sich wieder Meiwaku zu, und als er ihr auf die Schulter tippte zuckte sie dennoch ganz leicht zusammen. Sie war, auch wenn sie ihn gesehen hatte, doch einfach irgendwie schreckhaft.
„ Ja, da hast du vermutlich Recht“, antwortete sie dem Blondschopf. „So viel aufpassen müssen wir hier wohl wirklich nicht. Die neuen scheinen voller Energie zu sein.“
Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen als Meiwaku versprach hoch und heilig auf das Training aufzupassen. „Na gut, du hast mich überredet“, sagte sie schüchtern. Auch wenn sie Konversation nicht allzu viel abgewinnen konnte, es gab einfach keinen ernsthaften Grund um den Vorschlag abzulehnen, zu Xia zu gehen. Denn dass sie zu schüchtern zum reden war und deswegen nicht wollte, dass konnte sie ja schlecht Meiwaku als Grund sagen.
Bei seinen nächsten Worten errötete Sora jedoch sofort wieder. Wieso musste er bloß auf die Sache mit den Dates zurück kommen? Ihr war die ganze Sache von vorhin doch schon peinlich genug gewesen. Musste er sie denn jetzt wieder daran erinnern?
„Lieber... nicht...“, brachte sie leise hervor. Mittlerweile musste sie mal wieder so rot wie eine Tomate sein. „Lass uns doch zu Xia rüber gehen“, versuchte sie ihre Situation irgendwie zu verbessern und lächelte ihm irgendwie zu. Vermutlich würde es zwar nichts nützen dachte sie sich, aber einen Versuch war es zumindestens wert. Ohne eine Antwort abzuwarten, ob Meiwaku irgendwelche Einwände dagegen hatte, drehte Sora sich abrupt um und lief los zu Xia, die ein paar Meter weiter entfernt stand und alles aus der Ferne beobachtete und kehrte dem Blondschopf damit den Rücken zu. So konnte wenigstens keiner mehr ihr rotes Gesicht sehen. Sie atmete ein paar Mal tief durch und schaute in den Himmel um sich wieder zu fassen. Meistens half ihr der Anblick des Himmels, wieder zur Ruhe zu kommen.
Als sie schließlich bei Xia ankam, ging es wieder halbwegs und Sora begrüßte sie freundlich. „ Hey“ , lächelte sie ihr zu. „Die Neuen machen sich bis jetzt gar nicht so schlechte, oder was meinst du?“


(out: Sorry, tut mir leid, ich bin irgendwie nicht dazu gekommen zu posten:( )

Out: Kein Problem

Xia beobachtete das Training. Die Kämpfe und die Rennen waren interessant und die Vizekommandantin hoffte, dass die Neuen auch im Dienst solches Arrangement zeigten. Erst dann bemerkte sie, dass Sora auf sie zukam. Hi. begrüßte sie die andere Shinigami zurück. Ihnen fehlt es zumindest nicht an Enthusiasmus und Eifer. kommentierte sie das Geschen. Und einige haben durchaus Talent. Ich kann dir also zustimmen. Sie lächelte. Entschuldige bitte, dass ich vorhin bei der Sache mit dem Date so gelacht habe. wenn sie die Chance für eien Entschuldigung hatte, so hatte sich Xia entschlossen, würde sie sie nutzen. Denn solche Fehltritte konnten manchmal schlimme Folgen haben. Ich kenne Meiwaku nun schon eine Weile, aber manchmal bringt sein Mundwerk wohl jeden in Verlegung. Dennoch wusste Xia, dass Meiwaku es nur gut meinte. Aber ein Date als Preis. Dafür muss man ihm mal die Ohren langziehen. Auch wenn es, fürchte ich, nichts nutzen wird.

Ach ja, es war viel zu süß, wie Sora sich zierte, wie konnte man da aufhören damit, sie ein wenig aufzuziehen? Nein, dafür brauchte man jemanden, der sich eher von so etwas abhalten konnte als Meiwaku. Natürlich hatte er nicht vor, den Scherz überzustrapazieren, einerseits um sie nicht damit zu nerven, andererseits weil er dann an Witz verlor. Also hielt er einfach seinen Blick auf den Kämpfern – das hatte er immerhin versprochen – und hoppte rückwärts hinter Sora her, bis auch er bei Xia angekommen war. „Was wird nichts nutzen?“, fragte er und wandte seinen Blick kurz von den Rekruten ab, den beiden jungen Frauen zu, um ihnen zuzuzwinkern. „Ihr lästert doch nicht etwa über den guten, alten Meiwaku?“ Er richtete seine Augen wieder zurück dahin, wo sie hingehörten, und lachte leise, dann hob er abwinkend die Hand, als hätte man ihm irgendetwas angeboten. „Ach nein, ich will gar nicht wissen, was ihr über mich erzählt“, meinte er mit seinem breiten Grinsen. „Wer weiß, es könnte die Wahrheit sein! Das wäre sicher nicht gut für mein Image!“
Das Spielchen verlief noch immer ziemlich gut, schien aber leicht zu stocken – jetzt gerade standen sich wohl hauptsächlich ebenbürtige Partner entgegen. Das war aber auch interessant zu beobachten – an solchen Stellen kam wirkliche Taktik ins Spiel. Die meisten versuchten, auf Eröffnungen bei ihrem Gegner zu suchen, und die, die es nicht taten, wurden relativ schnell erwischt. Das konnte noch überraschend spannend werden...

[OoC: Schon in Ordnung, man kann nicht immer ^^]

Auch Xia empfand, dass die neuen Shinigamis eifrig und und zumindestens einige talentiert waren. Das beruhigte Sora, denn es hätte ja auch sein können, dass die Vizekommandantin von dem Training nicht ganz so begeistert gewesen wäre. Das schien allerdings nicht der Fall zu sein.
Als Xia sich entschuldigte war Sora ein wenig überrascht. Sie war ja nicht die einzige gewesen, die gelacht hatte und im Nachhinein, nahm sie ihr das auch nicht mehr übel. Vermutlich hatte sie wirklich lustig ausgesehen. „Ist schon in Ordnung“, antwortete sie ihr deswegen. „Mir war es nur so unheimlich peinlich und unangenehm mit dem Date“, gab Sora schüchtern zu.
Dann lauschte sie aufmerksam Xias Worten. Sie schien im Gegensatz zu Sora Meiwaku schon länger zu kennen. Und anscheinend brachte er nicht nur sie in Verlegenheit, dachte Sora. Zumindestens ließen dass Xias Worte erahnen. „Ja, er kann einen ganz schön in Verlegenheit bringen“ murmelte sie als Antwort.
Kaum hatten sie von Meiwaku gesprochen, so tauchte er auch vor ihnen auf und zwinkerte den beiden Frauen zu. Dann wandte der Blondschopf seinen Kopf wieder den Anfängern zu.
„Ähhm,... nein, wir lästern nicht“, lächelte sie ihm schüchtern an. Auch jetzt röteten sich ihre Wangen etwas. Sie lästerten zwar nicht wirklich, aber immerhin sprachen Xia und sie ja über den Blondschopf. Der schien damit allerdings gar kein Problem zu haben und nahm den beiden das nicht übel.
Auch Sora richtete ihre Augen wieder auf das Geschehen vor ihr. Meiwaku hatte zwar versprochen auf das Training zu achten, aber zwischendurch schauen konnte ja nicht schaden. Außerdem interessierte es sie ja auch, wie die Shinigamis sich so anstellten. Im Moment schienen die Kämpfe ziemlich ausgeglichen zu sein. Mal schauen, was sich da noch so entwickeln würde.

Xia blickte kurz zu Meiwaku, der sich gerade wieder den Rekruten zuwendete. Wie sie ihn kannte. Er hatte sich überhaupt nicht verändert. Sowohl in seinen guten Aspekten als auch in seinen, nun ja, "schlechten" Aspekten. Wenn man sie so nennen konnte. Aber da kam ihr eine Idee. Sie näherte sich Sora und tippte sie an der Schulter. Es war wichtig, dass Meiwaku nun nichts mitbekam. Hey, Sora. Wie wäre es, wenn wir Meiwaku einen kleinen Streich spielen. Funktionieren würde es nur, wenn die Shinigami aus Meiwakus Einheit mitmachte. Als kleine Wiedergutmachung für die Sache mit dem Date. Wenn Sora zustimmen würde, würde Xia ein kleines Schauduell zwischen Meiwaku, Sora und sich selbst vorschlagen, mit einer "Strafe" für den Verlierer. Am Besten in einer Pause, so dass alle der Rekruten zusehen konnten. Vielleicht getarnt als Vorschau, was höhere Semester hier in der Soul Society draufhatten. Und, nun ja, einfach gesagt, sollte Sora ihrem Kollegen in den Rücken fallen und ihn so schnell auf die Bretter schicken. Und als Strafe würde, wie sollte es auch anders sein, ein "Date" winken. Xia erklärte diesen Plan der Shinigami in einem Moment, in dem Meiwaku sich ganz auf die Rekruten konzentrierte. Einverstanden? fragte die Vizekommandantin der 6. Einheit.

Hier ein Angriff, da eine Parade. Ein gewagter Stich, ein Ausweichmanöver und der unvermeidbare Gegenangriff. Dafür, dass die Leute hier ziemlich frisch von der Akademie kamen, waren sie wirklich nicht übel. Meiwaku fühlte sich fast erinnert an die Zeit, zu der er mit seinem Talent im Zanjutsu die anderen Schüler ziemlich beschämen konnte, ganz am Anfang der Akademie. Zu dem Zeitpunkt hatte er ja schon viel Training mit seinem Stock hinter sich gehabt, da war der Sprung auf ein richtiges Schwert überraschend klein gewesen. Mit der Zeit hatten die anderen allerdings gelernt und die Lücke langsam, aber sicher geschlossen... Die Ausbildung war wirklich nicht übel. Inzwischen war er natürlich wieder ein ganzes Stück besser geworden als zu der Zeit, zu der er abgeschlossen hatte, aber das hinderte ihn kaum daran, die Fähigkeiten der Neulinge anzuerkennen. Es dürfte allerdings leicht sein, sie zu überbieten, selbst wenn er nicht sein Saya würde benutzen dürfen, was seinen Kampfstil ziemlich einschränkte. Aber naja, das war eben der Unterschied zwischen Schülern und erfahrenen Shinigami...
Während der Riryuusuke aber zumindest teilweise bemerkte, dass hinter seinem Rücken getuschelt wurde, verstand er doch kein Wort und kam auch nicht auf den Gedanken, dass man ihm irgendetwas vorenthielt oder sich gar gegen ihn zusammenschloss. Oder naja, nicht unbedingt gegen ihn... gerade er würde verstehen, dass ein kleiner Scherz nicht bös gemeint war. Er war jedenfalls relativ ahnungslos gegenüber dem, was die beiden Damen besprachen, und verfolgte lieber, wie seine beiden Topkandidaten, Kiba und das Mädchen, ihren Gegnern zeigten, was wahres Talent war. Für einen kurzen Moment schwangen seine Augen hinüber, blickten aus den Augenwinkeln hinüber zu den beiden Mädchen und er sann darüber nach, was sie wohl zu besprechen hatten, aber kaum für eine Sekunde. Immerhin hatte er doch hoch und heilig versprochen, die Rekruten nicht aus den Augen zu lassen...

Sora schaute grade den Rekruten zu, als sie ein leichtes Tippen auf ihrer Schulter verspürte. Da der Kampf grade ziemlich spannend war, konnte Sora sich nur widerwillig lösen, drehte sich aber dann doch zu Xia um. Sie war doch ebenfalls gespannt, was die Vizekommandantin denn von ihr wollte.
„Einen Streich?“ fragte sie im ersten Moment erstaunt. Eigentlich war das nicht so wirklich ihr Ding, dafür war sie immer viel zu schüchtern gewesen um anderen einen Streich zu spielen. Meistens war es genau um gekehrt gewesen und Sora wurden immer die Streiche gestellt.
Aber diesmal fand sie die Idee gar nicht so schlecht. Sie fasste sich ein Herz und antwortete: „Ich finde die Idee gut“. Und bevor Sora dazu kam, was Xia sich überhaupt ausgedacht und vorhatte, erläuterte die Vizekommandantin auch schon ihren Plan. Während Xia erklärte, blickte sie selbst immer wieder kurz zu Meiwaku rüber, ob er denn etwas mitbekam, aber da das nicht zu sein schien, widmete sie ihre volle Aufmerksamkeit wieder Xia und dem kleinen Racheplan. Es sollte also einen kleinen Schaukampf geben, in dem Sora Meiwaku besiegen sollte. Und die Strafe für den Verlierer war dann wiederum ein Date. Eigentlich keine schlechte Idee, fand sie. Sie kämpfte gerne, aber was wäre wenn Meiwaku nicht verlieren würde, sondern er Sora besiegen würde?
„ Ich hoffe, ich besiege ihn dann auch“, wandte sie ein. „Ansonsten ist unser Plan für die Katz... . Aber falls es klappen sollte, finde ich die Idee gut“. Ja, wenn sie verlieren sollte, dann hätte ihr Streich vermutlich eher eine gegenteilige Wirkung und Sora würde sich in Grund und Boden schämen. Dann werde ich halt einfach gewinnen müssen, machte sie sich selbst Mut. Immerhin war sie im Schwertkampf ziemlich gut.

Xia lächelte, als Sora dem Plan zustimmte. Natürlich barg er ein gewisses Risiko. Aber sie und Sora waren nicht umsonst hochrangige Shinigami. Mach dir keine Sorgen. meinte die Vizekommandantin. Egal wie gut er ist, gegen uns beide gleichzeitig wird er keine Chance hatte. Ein breites Grinsen zierte kurz ihr Gesicht, bevor sie ihre Emotionen wieder unter Kontrolle hatte. Jetzt galt es abzuwarten. Aber schlag du den Schaukampf vor. sagte sie noch Wahrscheinlich merkt er was, wenn ich mit der Idee komme. Meiwaku kannte sie ja schon länger. Und um nicht noch mehr Aufmerksamkeit zu erregen, falls sie nicht schon genug erregt hatten, trat sie nun zu Meiwaku hinüber. Und Meimei? Wie ist deine Einschätzung der Neuen? Schon irgendwelche Talente entdeckt? fragte sie mit ihrem üblichen Ton. Am liebsten hätte sie gegrinst, aber dann hätte er auf jeden Fall Lunte gerochen, und das wollte sie auf jeden Fall vermeiden. Oder hast du nur Augen für die holde Weiblichkeit unter den Frischlingen? Sie lächelte Meiwaku an.

Schwert traf auf Schwert, Schwert traf auf Luft, Schwert traf auf Kleidung... und schon war wieder ein Punkt gemacht worden. Wenn man wusste, dass keine Leben in Gefahr waren, war es wirklich schön, bei solchen Kämpfen zusehen zu können. Wenn der Riryuusuke einen besonders beeindruckenden Schlag betrachten konnte, merkte er schon, wie seine linke Hand leicht aufzuckte; sein Blut war schon immer das eines Schwertkämpfers gewesen. So einen Schlag, in dem alles steckte, zu blocken, ebnete immer den Weg für einen Gegenangriff! Es war fast schon traurig, zu sehen, wie viele dieser Rekruten solche Gelegenheiten verstreichen ließen... Das würde dann wohl mit der Erfahrung kommen. So, wie es aussah, waren ein paar von ihnen auch Kido-Spezialisten, die sich mit ihrem Zanpakuto nicht ganz wohlfühlten, aber auch sie würden lernen müssen, damit umzugehen. Zanjutsu war für Shinigami eine elementare Fähigkeit, auf die man nicht einfach verzichten durfte. Andererseits war das vermutlich leicht zu sagen, wenn man es so beherrschte wie der Riryuusuke...
Der Klang der hölzernen Schwerter, die aufeinander trafen, wurde dann aber zurückgedrängt, als Xia das Wort an ihn richtete. Leicht unfokussiert sah er auf, ehe sein Verstand realisierte, dass gerade mit ihm gesprochen wurde, und sein Grinsen zurückkehrte. Er hatte sich wohl ganz schön in den Bann der Vorstellung ziehen lassen, dass er jetzt so eine lange Ladezeit hatte... „Man sollte die holde Weiblichkeit nicht unterschätzen. Ihre Schwertstile sind ganz elegant... Ihre Bewegungen wirken so weich, zart und geschmeidig, dass man fast schon starren muss, um zu erkennen, wie rund und prall sie eigentlich sind...“ Kurz lachte er auf und zwinkerte der Vizekommandantin zu, dann räusperte er sich und wurde etwas ernster: „Nein, ich muss ehrlich sagen, die Mädchen hier stehen den Jungen nicht nach. Ehrlich gesagt, scheinen die meisten männlichen Rekruten noch mehr Training nötig zu haben. Hat vermutlich etwas mit Selbstüberschätzung zu tun...“ Sein Lächeln wurde relativ schmal, zumindest für seine Verhältnisse, und seine Augen zogen sich leicht zusammen. Zanjutsu... das war sein Forte. Das nahm er ernster, als man vielleicht erwarten würde. „Vor allem die drei könnten von einer besseren Beziehung zu ihrem Schwert profitieren“, meinte er und deutete nacheinander auf drei Jungen, von denen zumindest zwei ihre Gegner gerade ziemlich unter Druck zu setzen schienen. „Ich nehme an, sie spezialisieren sich auf Hakuda... ihre Bewegungen sind beeindruckend, aber sie nutzen überhaupt nicht die Qualitäten ihrer Waffen aus. Dem da scheint sein Schwert sogar im Weg zu stehen. Dabei haben sie definitiv Potenzial.“ Vermutlich so, wie er definitiv Potenzial hatte, Hakuda zu nutzen. Eigentlich durfte er gar nicht urteilen... Sein Finger huschte wieder durch die Luft, um auf ein paar weitere Personen zu deuten. „Einige haben entweder kein Talent, geben sich keine Mühe, oder sie bevorzugen Kido. Ich kann es nicht genau sagen, jedenfalls sind ihre Fähigkeiten mit dem Schwert miserabel. Dass sie sich ganz gut schlagen, liegt daran, dass die Fähigkeiten hier alle recht harsch sind. Ein etwas stärkerer Hollow würde sie innerhalb von Sekunden erledigen.“ Es war nicht wirklich erträglich für ihn, sich vorzustellen, dass solche Shinigami in den Außendienst geschickt wurden. Es war, als würde man Leute in den Tod senden... Das konnte er nicht ab. Wie viele Shinigami waren wohl schon umgekommen, weil ihre Aufträge ihren Fähigkeiten nicht entsprachen? Trotz dem Kreis der Wiederbelebung und allem mochten Shinigami es nicht, zu sterben, immerhin verloren sie dabei ihre ganze Persönlichkeit, auch wenn ihre Seele weiterbestand. Meimei konnte es schon gar nicht ertragen, wenn so etwas geschah.
Mit einem Mal verbreiterte sich sein Grinsen aber wieder und er stand fast augenblicklich wieder auf den Beinen. Seine Augen fingen richtiggehend Feuer. „Oh ja! Kibas Team hat grade Runde drei erreicht! Noch einmal durch, dann hat er gewonnen!“ Das Mädchen lag nur leicht zurück... die Gegner ihres Teams waren offenbar fähiger als die meisten aus Gruppe 2. „Hahaha! Weiter so, Kiba-kun! Das Mädel, das Gruppe 4 anleitet, würde ihn vermutlich besiegen, aber in diesem Wettkampf ist er die Nummer Eins! Davon bin ich überzeugt!“ Sein Grinsen verbreiterte sich. „Sora-chan, Xia-chan! Ich sage euch, von den beiden werden wir noch viel hören! Das sind die Vizekommandanten von morgen!“ Er ließ sich wieder in sitzende Position fallen und lächelte vor sich hin, während seine Augen weiterhin die Reihen an Kämpfern fokussierten. Kaum zu glauben, wie viele falsche Bewegungen da gemacht wurden. Aber dafür schienen sich die richtigen so langsam zu vermehren...

[OoC: Entschuldigt, dass der Post so spät kommt. Mein Laptop war die letzten zwei Wochen K.O. und ist erst gestern aus der Reparatur zurückgekehrt. Gomen ^^']

Während Xia nun sich wieder von Sora entfernte und mit Meiwaku ein Gespräch darüber begann, wie er denn die Neulinge, die sich grade im Schwertkampf übten, fand. Dieser hatte nämlich von dem Gespräch von Sora und Xia, wie es schien nichts mitbekommen, sondern hatte die ganze Zeit die Anfänger beobachtet und aufgepasst, dass alles nach rechten Dingen zuging. Nun jedoch unterhielt er sich mit der Vizekommandantin der 6. über das Training. Hätten die beiden Frauen noch ein wenig länger geplaudert, wäre es ihm vermutlich aufgefallen, dass sie was im Schilde führten.
Xia hatte vorgeschlagen, dass Sora lieber den Schwertkampf zwischen ihr und dem Blondschopf ansprechen sollte, da es bei ihr ansonsten auffallen würde. Da hatte die Vizekommandantin vermutlich Recht, überlegte Sora. Aber wie sollte sie Meiwaku fragen, ohne dass es auffiel?Grübelnd wandte sie sich den Anfängern zu und beobachtete diese. Sie waren wirklich gar nicht mal so schlecht, aber sie konnten trotzdem noch einiges zu lernen. In einem echten Kampf wären die Neulinge vermutlich noch ziemlich aufgeschmissen. Sie beschloss, Meiwaku einfach ganz direkt zu fragen. Deswegen drehte sie sich schließlich zu Meiwaku und Xia um und ging ein paar Schritte auf die beiden zu. „ Sag mal Meiwaku“, grinste sie leicht in sich hinein, „ Was hälst du eigentlich davon, wenn wir beide als Trainer eine Art Showkampf veranstalten?“ Sie machte eine kurze Pause um ihre Worte ein wenig wirken zu lassen, bevor sie fort fuhr: „ Du hast Recht, die neuen, sind wirklich nicht schlecht, wir könnten ihnen aber doch zeigen, was ihre Trainer, eigentlich alles können.“ „Wie findet ihr das?“, fragte sie auch an Xia gewandt und zwinkerte der Vizekommandantin geheimnisvoll zu.

(Tut mir leid, dass ihr so lange warten musstet, ich hab momentan viel um die Ohren und komme kaum zum posten :( )

Xia hörte Meiwakus Ausführung gespannt zu und nickte immer wieder, um zu zeigen, dass sie verstand. Und in einem Punkt musste sie ihm recht geben: In einem Kampf Shinigami gegen Hollow wären sie aufgeschmissen, wenn der Gegner auch nur ein wenig was draufhatte. Aber das lag wohl daran, dass den Neulingen die Erfahrung noch fehlte, die sie, Sora und Meiwaku in ihren Dienstjahren gesammelt hatten. Die Augen der Vizekommandantin glitten über die Menge. Einge ordnete sie nun schon zu der Sorte, die vielleicht hingebungsvoll ihren Dienst verrichten würden, aber wahrscheinlich niemals in einen höheren Rang versetzt wurden. Andere zeigten Talent und mit mehr Erfahrung konnten diese Neulinge zu starken Kämpfern hier in der Gotei werden. Vielleicht war unter denen sogar jemand, der mit genügend Hingabe und Durchhaltewille irgendwann einmal den Platz eines Kommandanten, zumindest den eines Vizes ausfüllen könnte. Xia blickte Meiwaku kurz an. Wenn sie es nicht besser wüsste, hätte sie den Blondschopf wahrscheinlich auf den ersten Blick nicht den Posten eines Seated Offziers zugestanden. Aber inzwischen hatte auch sie etwas dazugelernt. Zumindest fühlte es sich für sie so an. Sie merkte, wie nun Sora zu ihnen kam. Zeit also, ihren kleinen Plan in die Tat umzusetzen. Wie abgesprochen, schlug die Shinigami eine Schwertkampfübung vor. Xia bemerkte auch das Zwinkern und lächelte, bevor sie sich streckte. Gerne. meinte sie. Nun galt es, keinen Verdacht zu erregen. Ich brauch sowieso mal etwas Bewegung. Das Beobachten war doch anstrengender als gedacht. Sie lächelte die beiden an. Ihr habt doch kein Problem damit? Ihr Ziel war es, sich sozusagen selbst zum Training einzuladen, oder es zumindest so klingen zu lassen. Denn wenn sie zu sehr auf der Teilnahme bestand oder sonst irgendwie durchscheinen ließ, dass sie unbedingt mitkämpfen musste, war die Gefahr groß, dass Meiwaku den Plan irgendwie doch mitbekam. Oder zumindest merkte, dass etwas im Busch war.

Xia hörte Meiwaku aufmerksam zu, und das erfreute ihn sehr. Sie wirkte auch, als ob sie ihn verstand, aber das war kein Wunder. Xia war ein cleveres Mädchen, vermutlich intelligenter als er – da machte sich der Blondschopf keine Illusionen – und definitiv vertraut damit, Menschen einzuschätzen. Er selbst war in diesem Gebiet eher eine große Herausforderung als ein großer Meister, aber immerhin konnte er erkennen, ob Leute gut mit ihrem Schwert umgehen konnten. Und er konnte sich mit Xia darüber unterhalten. Es war wirklich gut, jemanden um sich zu haben, der die eigenen Interessen zumindest teilweise teilte und mit dem man gut kommunizieren konnte. Das war eines der Dinge, die die Vizekommandantin so sympathisch machten.
Dass plötzlich Sora auf ihn zukam, überraschte ihn dann aber doch ein wenig. Wenn er ehrlich war, hätte er eher erwartet, dass sie es vermeiden würde, ihn anzusprechen. Nicht, dass er es darauf angelegt hätte, aber schüchtern, wie sie war, schien sie nicht so ganz mit seiner offenen Art klarzukommen. Als ihre ersten Worte fielen, wandte er sich ihr lächelnd zu und lauschte, dann breitete sich ein Grinsen auf seinem Gesicht aus. Wer hätte gedacht, dass Sora Lust darauf hatte, ein kleines Sparring mit ihm durchzuführen? Ihm kam so etwas immer gelegen – ewig herumzusitzen und nichts zu tun lag ihm einfach nicht. Als Xia dann noch fragte, ob sie mitmachen dürfe, lachte er auf. „Keine Frage, Xia-chan! Niemand sollte die ganze Zeit herumsitzen müssen. Und ich wollte eh mal gegen dich antreten!“ Er richtete seine füchsischen Gesichtszüge in Richtung Sora. „Überrascht mich nur ein bisschen, dass gerade du das vorschlägst, Sora-chan. Ich hätte nie gedacht, dass du gerne Trainingskämpfe ausfichst. Nimm's nicht persönlich.“ Der Shinigami strahlte richtig. Es gefiel ihm, ein wenig Dampf ablassen zu können, hin und wieder, und so eine Gelegenheit ergab sich nicht so oft. Es mussten nur noch ein paar Dinge geklärt werden, während ihre Schüler sich dem Ende näherten. Wow... das Mädchen hatte ja schon wieder zu Kiba aufgeholt. Das würde knapp werden...
„Wir kämpfen zu den gleichen Konditionen wie die Rekruten, richtig? Holzschwerter und kein Kido? Wenn wir ihnen nur Zanjutsu erlauben, könnten wir schwerlich unsere Überlegenheit zeigen, indem wir mit Hados und Shikai um uns werfen.“ Sein Blick verlor kurz seinen Fixpunkt und ging ins Leere. Er hatte nicht so viel von Xias Shikai mitbekommen, aber es hatte wirklich interessant gewirkt, damals. Das von Sora kannte er noch gar nicht. Er würde die beiden gerne einmal in Aktion sehen, aber das ging in dieser Situation leider nicht. Naja, das war schon okay. Sein Kido war miserabel und sein Shikai in einem Trainingskampf wie diesem völlig nutzlos. Die Regeln waren also mehr oder weniger in seinem Vorteil, auch wenn sie ein wenig den Spaß herausnahmen. Er grinste breiter. „Aber ich muss wirklich sagen, die Idee gefällt mir sehr. Ich freu mich schon drauf, Sora-chan.“