Halloween Event: Die Ärsche und das Klopapier. Die Zuckerfee und Ravioli.

»Ja, das sollte reichen. Fürs Erste.«, meinte Kizen und besah sich stolz den Berg  aufeinander getürmter rolliger Waffengewalt, den die beiden Blondis sorgsam auf den großen Karren geladen hatten. Am höchsten Punkt reichte die Spitze über zwei Meter hoch, was irgendwie schon Ehrfurcht in den Gebeinen der Kommandanten weckte, die sich bereit machten, ihren furchtbar originellen Plan in die Tat umzusetzen.
Glücklicherweise waren sie an ein Mädchen aus der ersten Division geraten, das Gott sei Dank nicht viele Fragen stellte. So zum Beispiel: Was habt ihr mit zwei Zentnern Klopapier vor? Vermutlich war die Kleine klug genug zu wissen, dass an Halloween solche Gedanken auch völlig überflüssig waren. Man brauchte einfach so viel Klopapier. Für Dinge. Dennoch hatte sich Kizen überlegt, es notfalls auf Shisuis schwierige Verdauung zu schieben, der für sein Leben gerne Burritos und diesen ganzen mexikanischen Fraß zu sich nahm. Ein überaus gerissener Plan. Und wenn das nicht überzeugend genug war, konnte sie immer noch behaupten, dass das der Notfallnachschub für ihr Mumienkostüm war. Ursprünglich wollte sie ja sogar nur in Klopapier gewickelt gehen, aber irgendwie hatte sie sich von Beniko, ihrer Vize, breitschlagen lassen, ein bisschen mehr aus sich zu machen. Lassen. War sogar ziemlich gut geworden; die Bandagen wirkten abgewetzt und staubig, hatten dunkle Flecken von irgendwelchen Leichenflüssigkeiten, wie es den Eindruck erweckte … und ihre natürlichen Augenringe waren noch schwarz hervorgehoben, was mit den ohnehin sehr leuchtend grünen Augen durchaus den einen oder anderen Gruselfaktor hatte.
»Okay. Pass auf. Du schiebst hinten den Karren und ich lenke vorne beim Ziehen.«, schlug sie vor, immerhin mussten sie das Zeug vom Gelände der Ersten ja zum Zielort bringen. Bei dem wackligen Konstrukt der Ladung wohl auch gar nicht einmal so einfach. Sie schaute sich um, wo denn das kleine Mädchen war, das ihnen beim Beladen der Lieferung geholfen hatte, wobei sie lediglich mit den Achseln zuckte, als das Gör sich wohl in Besitz ihrer geistigen Kräfte lieber aus dem Staub gemacht hatte. Auch besser so!

Gerade wollten sich die beiden Blondis bereitmachen in Richtung der Hühnerfarm aufzubrechen, was da schon durch ein gefährliches Wanken des Klorollenturms angekündigt wurde, da zog sich der Schreck durch Mark und Gebein der Mumie, wie sie es wohl selbst kaum besser hätte machen können an diesem schaurig schönen Tag. Der Blick von Kizen war unbezahlbar und erinnerte bei der dreihundert Jahre alten Emanze eher an einen fünfjährigen Jungen, der gerade dabei erwischt worden war, wie er dem schlafenden kleinen Bruder Kaugummi in die Haare kleben wollte.
»S-soutaichou!«, stockte es der Hünin ungewohnt ungefasst, während diese bereits ihren lang gehegten Traum des perfekten Halloweenstreichs den Bach hinuntergehen sah. Weitere zehn Jahre im Untergrundgefängnis wären ja nicht einmal das Problem – nur die zehn Jahre auf die nächste Chance für diese Aktion zu warten und sich die Zelle vielleicht noch mit Blondi teilen zu müssen, DAS schaffte sie bereits jetzt, da Gintori ihren Text hinunter betete und Kizen grimassiert auf den eigentlichen Höhepunkt der Schelte wartete.

Als die Generalkommandantin dann allerdings etwas völlig anderes sagte, starrte die Mumie wie ein Auto auf ihre Chefin und sah ihr perplex nach, wie diese sich zum Behelf anschickte. Kurz tauschte sie Blicke mit Blondi von der Qualität ‚Lieber nicht nachfragen‘, ehe sie sich dann wieder ans Ziehen des Karrens machte. »Hauuu-ruck!«, kam es von ihr, und da setzte sich das Gefährt auch bereits in Bewegung. Allerdings mit so viel Schwung, dass die gesamte Spitze [an die 30 Rollen] umkippte und auf Shisuis Rübe landete. So stoppte sie den Wagen bereits nach einem Meter und kratzte sich die Wange, während das Unheil betrachtet wurde. »Du darfst nicht so doll machen!«, wies sie Shisui zurecht, obwohl sie wohl selbst genauso schuld war.