Verlassenes Museum

Cf: Teestübchen

Der Ort, den sich der Taichou als Trainingsplatz ausgesucht hatte, sah ziemlich seltsam aus. Was Meiwaku daran so störte, war nicht einmal die dicke Staubschicht, die überall herumlag, oder die leeren Podeste, die an den Rändern des Raums standen und vermutlich irgendwann mal wirklich teure Ausstellungsstücke beherbergt hatten. Das war das gute an diesen kleinen Podesten, die sich verschieben ließen, sie nahmen so gut wie gar keinen Platz weg, im Gegensatz zu den vier viereckigen Säulen, die die gigantische Halle trugen. Alles in allem konnte man das verlassene Museum als einen übergroßen, leeren Raum betrachten, unterbrochen nur von den tragenden Säulen und ein paar Spinnennetzen. Das Störendste an der ganzen Sache war auch nicht das Alter, das man dem Gebäude deutlich ansah... nein, Meiwaku wurde viel aufmerksamer auf die Farben an den Wänden. Inzwischen waren sie verblichen, blätterten ab, aber früher waren sie wohl grellbunt gewesen, gingen nahtlos von blau in rot und gelb über, von violett in grün, es war ein Desaster! Wären die Farben nun nicht so matt, könnte man sicher keine einzige Wand ansehen, ohne gleich geblendet zu werden, und auch so stellten sie sicher eine Ablenkung dar. Was dachte sich der Taichou bloß dabei, so ein Gelände auszuwählen? Glaubte er, Meimei beibringen zu müssen, dass man sich von seiner Umgebung nicht ablenken lassen durfte? Der Blondschopf grinste – wenn es jemanden gab, der aus der Umwelt einen Vorteil zu ziehen wusste, dann war das ja wohl er selbst, aber er konnte es auch gerne demonstrieren, wenn es notwendig wäre. Normale Beleuchtung gab es hier nicht, aber in zwei Ecken stand je ein Scheinwerfer, und so konnte man hier immer noch ziemlich gut sehen, obwohl die Sonne längst nicht mehr schien. Mit einem leichten Nicken bestätigte er; ja, dieser Ort war in Ordnung. Warum man dieses Museum allerdings aufgegeben hatte, davon wusste er nichts...

„Nun gut, das sieht ganz vernünftig aus... ich will hoffen, dass du dich hier drin auch frei bewegen kannst, Jogingu-Taichou.“ Er legte die linke Hand an sein Saya und ergriff Korekuta mit der rechten – aber noch zog er nicht. Erst einmal warten, was der Kommandant so plante, und natürlich interessierte sich der Riryuusuke auch für das Aussehen seines Shikai...

Angh konnte sehen, dass die " Lokation" Meimei nicht gerade zusagte.
In Ordnung, dieser Ort war wirklich nicht das, was man unbedingt bei einem Besuch der Promenade besuchen wollte. Ja, der Ort war verfallen und beide hatten das Absperrband geflissentlich übersehen. Aber die Umgebung war perfekt. Verlassen, abgeschieden und trotzdem beleuchtet. Ein kleines Lächeln, Wird schon, wenn ich Platzangst kriege, reiß ich die Halle ein.  damit zog Angh sein Zanpakuto, dass mit seinen 1,45 m  nur ungefähr einen Kopf kleiner war als Meimei. Eine Bewegung und sein Schwert ruhte auf seiner rechten Schulter.
Ich werde für die Dauer unseres Stell-dich-eins meine Augenklappe aufbehalten und ich würde dir raten sie mir nicht abzunehmen, wenn du wirklich ein wenig üben willst. Und nenn mich doch bitte Angh, Jogingu-taicho hört sich zu formell an.  ein Lächeln mit geschlossenem Auge.
Ach ja, noch eine Bitte, nimm mich als Gegner ernst und blende meinen Rang und Gesinnung aus. Ich möchte nicht, dass dein Glaube dir im Wege steht, seh es als physisches und psychisches Training. ein ernster, aber dennoch freundlicher Gesichtsausdruck, der Glaube war nicht zu unterschätzen, dass wusste er ebenfalls, aber wenn der Glaube das Nötige einschränkte, wurden die Schwingen des Geistes zu den Klötzen am Bein des Wandernden.
Damit nahm er sein Zanpakuto von seiner Schulter und ließ die Schwertspitze auf Meimei zeigen.
IKE!

Irgendwie hatte Meiwaku Angst, dass Anghbalar wirklich auf die Idee kommen könnte, die Halle zu zerstören. Meiwaku konnte Wände einreißen, wenn er sein Schwert ausreichend auflud, was knapp drei Minuten dauern würde, aber der Taichou hatte da bestimmt einfachere Wege. Vermutlich reichte für ihn schon ein einzelner schlecht gezielter Schlag, um den großen Raum auf einer Seite zu öffnen. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus; ja, das war genau die Art Partner, mit der man ein gutes Training absolvieren konnte. Meimei musste sich Mühe geben, ihn nicht zu enttäuschen, immerhin musste ein richtiger Taichou ja wohl etwas erwarten, wenn er einen einfachen Shinigami auszubilden bereit war. Also, gut zuhören und hart arbeiten!
Die Augenklappe stellte wohl ein Handycap dar... Vermutlich war es keine gewöhnliche, sondern eine, die Ähnlichkeit mit der von Kenpachi Zaraki hatte, die seine Fähigkeiten gemindert hatte. Eine sehr beliebte Geschichte in Shinigamikreisen; dieser Zaraki war zugegebenermaßen jemand, den Meimei ein wenig bewunderte. Kein Shikai, kein Bankai, und dennoch die Fähigkeit, die Soul Society zu beschützen... ein sehr beeindruckender Mensch. Angh kam als Name aber nicht in Frage, der Jogger hatte sich seinen Titel selbst eingebracht und Meiwaku würde das durchziehen, ein Leben lang, wenn es nötig war. Dass er sich nicht zurückhalten sollte, fand er nun aber doch sehr interessant... wie weit würde er denn damit gehen, Meimei frei walten zu lassen? Nun, es gab nur einen Weg, das herauszufinden...
„In Ordnung, Jogingu-san, keine Zurückhaltung“, antwortete er statisch, aber mit einem Lächeln, das man nur als gruselig bezeichnen konnte. Es war nicht seine Absicht, böse zu wirken – das brachten seine Gesichtszüge einfach mit sich. Langsam zog er das Schwert aus dem Saya, ließ dabei zwei Finger der linken Hand auf der Klinge ruhen: „Sammle dich, Korekuta!“ Er zuckte kurz zusammen, als ein leichter elektrischer Schlag durch seinen gesamten Körper huschte, doch von dort drüben würde Angh niemals die Veränderungen an seinem Zanpakuto bemerken. Die Farbe hatte sich ja nur leicht verändert, und die Spitze mit den zusätzlichen Zentimetern hatte sich noch immer im Saya befunden, verließ dieses erst jetzt... Ob er wohl erkennen würde, dass das Katana selbst nun etwas länger war als die Scheide? Vermutlich nicht. Zweimal schlug Meiwaku mit dem Schwert auf den steinernen Boden, dann ließ sein Gegner den Kampf beginnen, und sofort verschwand er mit einem Shunpo hinter der nächsten Säule. Das zweite Shunpo brachte ihn ans andere Ende der Halle, hinter die nächste Säule... perfekt. Er legte beide Hände an das Schwert und kam von hinten auf den Hakugeishou zu, um ihn mit einer ganzen Salve an Schlägen einzudecken. Dass der Taichou es bemerken würde, das war keine Frage. Aber ob er wohl kontern würde? Oder ließ er sich tatsächlich in die Defensive drängen?

[Ladung Korekuta: 0]

Was macht denn das Meimei da ? fragte sich Anghbalahr, als er sah, wie sich der Blondschopf mit Shunpo fortbewegte. Der Gedanke wurde unterbrochen, als er ihn plötzlich im Nacken spürte. Sein Reishi hatte Meimei zwar noch nicht entfesselt, aber das war auch nicht nötig, es fühlte sich fast so an wie bei einer Teslaspule. Er drehte sich ein wenig zur Seite und positionierte seine linke Handinnenfläche da, wo er  den Kontakt mit Meimeis Schwert vermutete, wenn dieser die Flugbahn beibehielt und rief: Bakudo Nr.8 Seki!
Meimei flog gegen eine der Wände, sein Zanpakotu wie im Todesgriff haltend. Und da tauchte auch schon das Zanpakuto von Angh auf und grub sich grausam in die Wand unmittelbar neben Meimei.
Schließlich zog er sein Schwert wieder aus der Wand und gab Meimei die Gelegenheit sich zu sammeln.

Grr... Dieser Kerl benutzte doch tatsächlich Kido! Unglücklicherweise bemerkte Meimei diesen Umstand erst, als er bereits in der Wand hing, die eigentlich rückwärtig zu dem Taichou hatte stehen sollen... Er hatte sich wie erwartet rechtzeitig umgedreht und Gegenmaßnahmen ergriffen, aber wer hätte denn mit Kido gerechnet? Besonders vom Taichou der elften Division! Der Riryuusuke hatte hier an einen fairen Schwertkampf gedacht, aber wenn Angh es so wollte, dann sollte er es eben so bekommen. Das mit dem Schwert in der Wand war ohnehin pure Angeberei!
Also kratzte der Blondschopf sich schnell von dem Beton – oder aus welchem Gestein das Gemäuer auch immer bestand – und richtete die linke Hand auf Anghbalahr: „Bakudo Nummer 4: Hainawa!“ Er ließ ein leuchtend gelbes Seil in seiner Hand entstehen, das auch gleich auf den Jogger zuschoss, ihn aber vermutlich kaum einschränken würde – Meimeis Schätzung nach, musste jeder Kommandant fähig sein, seinem Hainawa innerhalb von Sekunden zu entkommen, wenn sie sich überhaupt richtig fesseln ließen. Nein, das war nur eine Ablenkung. In dem Moment, in dem das Seil mit dem Hakugeishou in Kontakt kam, nutzte er erneut Shunpo, um knapp an dessen Seite vorbeizukommen, ließ die Spitze Korekutas dabei schön über den Boden ziehen, um ein wenig mehr Reibung zu erzeugen – nicht, dass sich das Schwert noch weigerte, sich aufzuladen. Und so ganz nebenbei berührte er mit der Linken noch den Griff des Schwertes, das der Kommandant gerade in der Hand hielt: „Hado Nummer 11: Tsuzuri Raiden!“ Genau jetzt zuckte eine schöne elektrische Ladung durch das Zanpakuto, dürfte relativ unangenehm in Anghbalahrs Schwerthand einschlagen, was ihn im besten Fall dazu animieren würde, seine Waffe fallen zu lassen. Der Riryuusuke führte seinen Angriff zu Ende, indem er einen Fuß fest auf dem Boden platzierte und sich knapp hinter Angh herumdrehte, den Schwung für einen besonders schnellen und besonders kräftigen Schlag mit Korekuta ausnutzte... Mal sehen, wie der Taichou auf Kombinationen reagieren konnte!

[Ladung Korekuta: 1]

Es schien Meimei zu fuchsen, dass Angh Kido benutzte. Na gut, eigentlich war die 11. dafür berüchtigt mit Kidos so wenig zu tun zu haben wie Espadas mit sozialen Projekten in der Menschenwelt, aber er begann jeden Kampf mit einem Kido. Das war seine Art und so würde es auch bleiben. Ein Funkeln in Meimeis Augenwinkeln verriet ihm, dass dieser irgendetwas plante.

[Stimmungsmusik]
Plötzlich ein Hainawa, dass auf ihn zugeschossen kam. Es traf ihm an der linken Hand, Nein wie ärgerlich. Jetzt bin ich imobili...au. Was hat mich denn da getroffen, der Schlag? tatsächlich hatte so etwas ähnliches wie der Schlag gerade Anghs Schwerthand getroffen. Meimeis Hoffnungen, er könnte das Schwert fallen lassen, wurden zu nichte gemacht. Der Strom zirkulierte durch seine Muskeln und ließ seine Hand unangenehm verkrampfen. Es war zwar nicht so, als würde er gleich umkippen, aber es fühlte sich an wie ein Instant-krampf, lästig, aber auch nicht mehr. Als der Taicho einen Fußstampfer etwas hinter sich hörte, schien es so, als wäre Anghbalahr in Panik. Das stimmte auch, aber er war nicht um sein Leben besorgt, was Meimei vielleicht dachte, sondern wegen dem Smoking, der war teuer und der Schneider würde ihn verbal zerpflücken, würde er um einen neuen beten und dem Schneider die Wahrheit sagen. In einem Sekundenbruchteil war die Entscheidung gefällt.
Mit ein wenig Kraft löste er den Striemen, der Meimeis Hainawa war und zog sich flucks den Smoking aus. Zum Vorschein kam die alltägliche Shinigamitracht. Er würde nicht den guten Smoking vollschwitzen, der nun ironischerweise im Jahre alten Schutt lag. Meimeis Streich fuhr mehr oder weniger seinen ganzen Rücken entlang und ließ diesem einen Blick auf Anghs netten Rücken erhaschen. Auf seinem Rücken prangten Handabdrücke, wie man sie von Kleinkindern kannte, die mit Handmalfarbe auf irgenwelchen mehr oder minder teuren Sachen ihre Handabdrücke stempelten. Nur waren es keine farbenfrohe Handabdrücke, sondern schwarze, und die Handabdrücke sahen nicht gesund aus, sondern ziemlich knochig und sporadisch gesetzt.
Der Schmerz, wenn man die Stiche die er gerade verspürte so nennen konnte, ließ ihn ein wenig aus seiner Phlegmatie kommen. Es war nicht so, dass Anghbalahr Meimei nicht schätzte, aber er war nicht gerade ein Espada oder ein abtrünniger Shinigami und so musste halt Anghbalahr für seine eigenen Wunden sorgen, mit gekonnter Passivität.
Der Schnitt puckerte wie wild, aber er schien nicht tief genug geschnitten zu haben, damit Angh blutete. Warum hat er sich auch meinen Rücken ausgesucht? Das ist nicht gerade die beste Stelle um mir zu schaden... dachte sich Angh.

Was machte Angh denn da...? Er zog doch nicht ernsthaft mitten im Kampf einfach mal schnell seinen Smoking aus? Er schien sich zu über- oder Meimei zu unterschätzen, oder er bedachte einfach den Effekt seiner Augenklappe nicht, denn so viel schneller war er nicht mehr. Eine halbe Sekunde später, und der Schnitt des Blonden hätte die Kleidung noch durchtrennt. So erwischte er eben nur den Rücken des Mannes und zerteilte den Shikahusho, den dieser trug, sodass sein... seltsam gestalteter Rücken sichtbar wurde. Beim Anblick dieser seltsamen Handabdrücke wurde dem Riryuusuke kurz eiskalt, doch er schüttelte den Kopf und brachte mit Shunpo wieder einen angemessenen Abstand zwischen sich und den Taichou, verschwand erneut hinter einer der Säulen, während der Hakugeishou... absolut keine Reaktion zeigte. Er schien nicht einmal zu versuchen, einen Gegenangriff zu starten. Leicht verstimmt zog Meiwaku die Augenbrauen zusammen. Für den Jogger war das hier wohl gar kein Training, er spielte nur ein wenig mit dem sechsten Offizier der dritten Division, von dem er ganz offensichtlich glaubte, dass er nichts konnte – wie sonst sollte man seine Ignoranz aufnehmen? In Gedanken ging der Riryuusuke den Angriff von eben noch einmal durch – davon ausgehend, dass Angh den Smoking so schnell abgeworfen hatte, wie er konnte, war er nur minimal schneller als er selbst. Sein Kido hatte er problemlos weggesteckt, damit konnte man ihn also höchstens ablenken. Auch solch flache Wunden wie die von eben schienen ihm völlig egal zu sein. Reine Überheblichkeit, natürlich, aber das ließ sich zum eigenen Vorteil ausnutzen. Dass er bemerkten konnte, von wo Meimei angriff, hatte er auch schon demonstriert... damit ließ sich doch arbeiten. Jetzt würde er ihm zeigen, dass man mit einem Offizier nicht so spaßen konnte...
Erneut tauchte der Blondschopf ein Stück hinter dem Kommandanten auf, das Zanpakuto in beiden Händen, schlug den steinernen Boden zweimal damit, ehe er mit einem Shunpo auf seinen Partner zustürzte. Dabei führte er einen Vertikalen hieb aus, von oben nach unten, und kam genau so nah, dass nur die Spitze seines Schwertes Jogingu-san kurz berührte, ehe er plötzlich sein Shunpo erneut einsetzte – der zweite Schritt seines Zwei-Schritt-Wirbels. Im Bruchteil einer Sekunde stand er in exakt der gleichen Pose auf der anderen Seite seines Gegners, auf der, auf der er keinen Angriff erwarten dürfte, und verwandelte den Schnitt in einen Stich, indem er das Schwert einfach nach vorne stieß. Natürlich hatte er nicht so gezielt, dass ein Treffer eine tödliche Wunde zur Folge hätte – das Schwert würde, dem Plan nach, durch Angh stechen und ihm sehr wehtun, ohne jedoch ernsthafte Schäden zu hinterlassen. Natürlich musste die Attacke dafür auch wie geplant funktionieren... Mal sehen, wie der Kommandant reagierte.

[Ladung Korekuta: 2]

Mit einem Schlag holte Anghbalahr vertikal aus, aber Meimei war schon verschwunden und befand sich plötzlich auf der anderen Seite. Das ließ Angh jetzt wie einen verlangsamten Trottel darstellen. Aber aus dem im Boden steckenden Schwert konnte man sich einen Vorteil verschaffen, wenn man denn schon in so einer Situation war. Diesen Move sah man zwar nicht häufig, aber er war eigentlich auch nur als Angeberei bekannt und verpöhnt, aber wenn ihm das seine Seite retten sollte, warum nicht.
Mit ein wenig Glück schaffte Angh es, sich mit einem Arm verkehrt herum auf sein Zanpakuto zu balancieren. Er befand sich nun kopfüber, dass einzige, was ihn stützte war seine Hand, die auf dem Schwert nach Balance hin und her wankte. Anschließend begab sich Anghbalahr wieder in eine geeignetere Position und ließ einen Hagel von Angriffen auf Meimei niedergehen. Zwei vertikalen Schlägen folgten ein horizontaler von links, einer von rechts geführt und anschließend eine Drehung um sich selbst und ein Hieb von schräg links oben nach rechts unten.
Die Drehung war nicht Teil irgendeines Spieles oder Machogehabes, aber er hätte fast eine Säule mit dem Hieb zerteilt, was er aber mit der Drehung um sich selbst noch gerade unterbinden konnte.
Ein anerkennendes Lächeln zu Meimei.Endlich gibst du mal Gas, Meimei. Dann lass uns mal weiter machen. Angh erhöhte den Druck und wartete ab, wie immer.

Hm, eine sehr interessante Entwicklung... von wegen, Anghbalar spielte nur. Offensichtlich hatte er nur darauf gewartet, dass der Riryuusuke mit seinen kleinen Testmanövern aufhörte und selbst richtig loslegte... oder hatte er es etwa tatsächlich geschafft, den Taichou aus der Passivität heraus zu drängen? So oder so, ging der Kampf wohl jetzt erst richtig los, und Meiwaku hatte einen sehr guten ersten Schritt getan, indem er einen Schwung seines Gegners bereits hatte ins Leere gehen lassen. Dafür entkam der Hakugeishou auf eine sehr... unerwartete Art und Weise, indem er einen einhändigen Handstand auf dem eigenen Schwert vollführte, doch kurz, nachdem er so entkommen war, stand er auch wieder auf den Beinen und begann, Meimei mit Schwerthieben einzudecken. Geistesgegenwärtig löste sich sofort dessen linke Hand vom Schwert und riss sein Saya aus dem Shikahusho, mit dem er die ersten zwei Angriffe abfangen konnte, dem dritten musste er knapp ausweichen, dann klappte auch das Blocken wieder. Aber... Angh war stark! So richtig, richtig stark... Wie ein Taichou eben.
Bei einem Gegner, der schwächer oder langsamer war als man selbst, war das Blocken mit dem Saya eine wundervolle Strategie; man konnte einfach die gegnerischen Attacken abwehren und gleichzeitig die eigenen starten. Bei einem Gegner, der wesentlich kraftvoller und auch etwas schneller war als man selbst, funktionierte es allerdings nicht ganz so toll, und das merkte der Riryuusuke recht schnell. Auch, wenn er es schaffte, sein Schwert von der Klinge seines Partners fernzuhalten, drückte er damit doch viel zu oft gegen sein eigenes Saya, um einen kraftvollen Angriff doch noch gerade so halten zu können. Und bei der raschen Folge von Hieben musste er trotz dieser Taktik immer noch viel zu vielen ausweichen, einigen sogar sehr knapp – einmal erkannte er sogar eine blonde Haarsträhne, die neben ihm zu Boden segelte und seinem eigenen Blond unangenehm ähnelte. So würde er sich nicht halten können... Und einen Gegenangriff bekam er auch nicht hin. Vermutlich bekam Korekuta nicht einmal genug Reibung, um sich richtig aufzuladen, so, wie der Kampf gerade verlief... Er durfte sich nicht so in die defensive locken lassen! Ein Plan musste her, schnell...
Mit einem Blick auf die Säulen merkte Meimei etwas: Er hatte sich ein ganzes Stück nach hinten drängen lassen. Das bedeutete auch, dass er sich in der Nähe der beweglichen Podeste befand, die jemand an die Wand gerückt hatte... Dann war es jetzt wohl Zeit für etwas, das schon eher einem richtigen Meiwaku-Move ähnelte! Beim nächsten Schlag des Taichou blockte er nicht etwa, sondern er erwiderte mit seinem eigenen Schwerthieb, ließ die beiden Schwerter gegeneinander stoßen und schlug dann kräftig mit dem Saya auf sein eigenes, um seinem Angriff die nötige Kraft zu geben, um den des Taichou zurückzustoßen. Zwei Attacken schlugen eben doch eine... Dann ließ er das Saya zu Boden fallen und riss das Schwert zurück, als würde er für einen weiteren Hieb ausholen. Das war allerdings nicht wirklich seine Absicht; kaum begann die Klinge seines Gegners, wieder auf ihn niederzusausen, raste seine nun freie linke Hand vor, als wolle er das Zanpakuto damit greifen. Kurz bevor beides in Kontakt kam, nutzte er sein Kido wieder: „Bakudo Nummer 8: Seki!“ Es dürfte Angh bekannt vorkommen, hatte er es doch selbst verwendet, bloß dass der sechste Sitz den Spieß nun etwas herumdrehte. Doch natürlich konnte er es im Gegensatz zu dem Taichou kaum leisten, ruhig zuzusehen, während sein Gegner weggestoßen wurde – mit einem kurzen Blick über die Schulter schätzte er die Entfernung, und ein Shunpo später stand er direkt vor einem der Podeste, ergriff es mit links und warf es mitten durch den Raum in Richtung seines Trainingspartners. Dann setzte er nach, Shunpo, Sprung; wenn alles klappte, dann befand er sich nun so hinter dem Podest, dass Anghbalahr kaum etwas von ihm sehen und ihn in der Hitze des Gefechtes nicht so schnell bemerken würde. Und wenn das klappte, dann würde der Blondschopf derjenige sein, der mit einer ganzen Salve an Schwerthieben zulangte – der Kampf würde sich perfekt gewendet haben.

[Ladung Korekuta: 2,5]

Eine für Anghbalahr langweilige Streichparade wurde je von einem mal aufregenden Schlag von Meimei beendet.
Er hatte es wirklich geschafft und seinen Schlag erwidert und Angh dazu veranlasst, einige Schritte zurückzuweichen, aber dabei wurde es nicht belassen. Nein, der Meimei hatte ein kleines Präsent für den ollen Angh. Ein Seki, es kam ihn irgendwie vertraut vor und beim wegstoßen musste er Lächeln. Was für eine schöne Kombo... dann spürte er auch schon eine der Säulen im Rücken und sah eines der Podeste auf sich zufliegen.
Ein wirklich schöner Move, der leider von einem blonden Tupfer, der aussah wie ein Stück von Meimeis Frisur, unterbrochen wurde. Er hätte jetzt ganz einfach den Kampf beenden können. Ein kräftiger vertikaler Hieb und das Podest wäre entzwei, Meimei hätte eine ziemlich tiefe Wunde erhalten und würde wahrscheinlich außer Gefecht gesetzt worden sein, aber Angh wollte Meimeis wahren Kampfgeist erleben. Und dazu müsste er ihn wohl die Parade gewähren lassen. Er begab sich deshalb wie üblich in eine typische Abwehrposition a la 11. Division. Übersetzt so viel wie: gar keine. Anghbalahr würde die Schwertparade bestimmt aushalten können, wenn Meimei Hiebe auf kritische Stellen anstrebte, hatte er ja immer noch sein Zanpakuto in der Rechten. Trotzdem musste er etwas wegen dem Podest unternehmen, er wollte nicht unbedingt verwittertes und altes Holz knutschen. Eine ruckartige Bewegung mit der Linken und das Podest flippte über den Boden und zerbrach beim dritten Aufschlag.
Zeig mir deinen Weg, Meimei! forderte er diesen auf, ein Lächeln auf den Lippen und sein Funkeln im Auge.

(Out: Entschuldige, dass er so kurz ist, mir ist nicht viel eingefallen und ich fühle mich im Moment wie gerädert^^)

Diesen Zug würde Meiwaku ausnutzen; das hier war seine große Chance. Es war an der Zeit, Angh seine wahren Kräfte zu zeigen. Kaum hatte der Taichou das Podest abgewehrt, befand sich der Offizier auch schon vor ihm und setzte den ersten Schnitt. Eine Sekunde lang war er etwas geschockt, da er tatsächlich traf; er hatte erwartet, dass Anghbalar blocken würde, aber er setzte nicht einmal dazu an. Da er allerdings spontan auch nicht so wirkte, als hätte er es nötig, nahm der Riryuusuke seinen Angriff sofort wieder auf, setzte mit maximaler Geschwindigkeit den zweiten Schnitt, den dritten, vierten und so weiter. Er begann die gesamte Salve, ohne sich zurückzuhalten. Langsam taute der Hakugeishou wohl auf, während sein Körper mit Schnittwunden übersät wurde, wich hier und da einem Angriff aus, doch jedes Mal setzte Meimei augenblicklich nach. Irgendwann schien er keine andere Wahl mehr zu haben, als mit seinem Zanpakutou abzuwehren; Meiwaku hatte natürlich mitgezählt. Es begann knapp vierzehn Sekunden nach seinem ersten Schnitt und genau einhundertachtundzwanzig Sekunden, seit er Korekuta freigesetzt hatte. Bei den nächsten paar Schlägen konzentrierte er sich darauf, jedes Mal das Schwert des Taichou zu treffen, nicht seine Haut; der Kontakt von Metall auf Metall war Korekutas Reibung wesentlich dienlicher als einfache menschliche Haut. So schaffte er ungefähr zwei bis drei Treffer pro Sekunde... das war wirklich gut! /138... 139... 140.../ So, jetzt hatte er noch vierzig Sekunden, bis die drei-Minuten-Grenze erreicht war und sein Schwertgeist ihn für die unnötige Mühe strafen würde durch die Selbstentladung... Nein, das konnte er nicht riskieren, während er mit einem echten Taichou trainierte. Lieber zu früh als zu spät... außerdem spürte er die Spannung in der Hand, mit der er das Schwert hielt. Korekuta war schon sehr gut geladen, es sollte reichen, selbst wenn er so einem starrsinnigen Mann wie dem Jogger gegenüber stand... selbst der konnte nicht allem widerstehen. Es wurde Zeit, die Sache hier endgültig auf Meiwakus Seite zu drehen... /143... 144... jetzt!/ Nachdem seine Klinge das nächste Mal Kontakt mit der des Kommandanten gemacht hatte, zog er nicht wieder zurück, im Gegenteil – er machte einen Schritt zur Seite, richtete Korekuta kurz aus und stieß es dann in Richtung der Schulter seines Partners. Wenn alles klappte, würde er sein Schwert nicht mehr lange halten können, denn jetzt nutzte er seine Fähigkeiten endlich mal... „Raitoningu!“

[Ladung Korekuta: 4,5 => 0]

Ein Schlag hier, ein Schlag da und Angh kassierte Treffer, egal ob er auswich oder nicht, dass war es, was er von Meimei erwartet hatte. Endlich mal aus dem Quark kommen, der sich Sitte oder Anstandsregel nannte. Jedoch war Angh noch lange nicht einmal warm geworden, aber Meimei schien etwas vorzubereiten. Tatsächlich, nach einigen weiteren Schlägen gegen Anghbalahrs Zanpakuto spürte er einen gewaltigen elektrischen Schlag durch seinen Körper fahren, der von seiner rechten Schulter hinab in die Gliedmaßen fuhr und mit einer brachialen Kraft die Kontaktstelle und seinen rechten Arm lähmte. Sein Schwert fiel mit der Spitze voran gen Boden, oder eher Schuh.
Was bei Menschen oder tollpatschigen Shinigami zu dem Verlust eines oder mehrerer Zehen geführt hätte, entwickelte sich bei Angh zu einem Halten des Schwertes via Zehen. Das Zanpakuto steckte also zwischen dem dicken Zeh und dessen Nachbar und musste einen ulkigen Eindruck machen. Na, das war doch mal ein guter Angriff Meimei! ein herausforderndes Lächeln in die Richtung seines Kontrahenten. Mit einer Unmenge an Willenskraft bewegte Anghbalahr seine Schulter und öffnete seine Hand ein paar mal, um zu schauen, ob auch alles noch in Ordnung war, neben diesem sehr präsenten Gefühl der Taubheit. Mit einiger Verzögerung griff seine Rechte nach dem Griff seines Zanpakutos und schloss sich langsam quälend um selbigen. Das Umdrehen zur blonden Tessla-spule verlief noch einigermaßen normal. Mit einiger Anstrengung hob er sein Schwert, so das die Spitze auf Meimei zeigte, drehte das Schwert so, dass die Schneide gen Himmel zeigt und er sie mit der Linken abstützen konnte. Die Lähmung war ziemlich fies und er wollte nicht unbedingt, dass seine Rechte zitterte.
Eine Weile überlegte er, sein Shikai würde er nicht einsetzen, dafür war Meimei noch nicht bereit. Etwas anderes musste her. Damit ließ er wieder sein Schwert gen Boden fallen, so, dass die Klinge über den Boden schleifte, als er sie mit sich selbst um seine eigene Achse drehte und Meimei die stumpfe Seite der Schwertklinge direkt am Solarplexus abbekam.

Out: So, jetzt aber ^^

Ein Grinsen breitete sich auf Meiwakus Gesicht aus; Anerkennung. Anghbalahr zeigte Anerkennung. Nachdem der Riryuusuke eben den Schwertarm des Gegners gelähmt hatte und dessen Waffe zu Boden gefallen war, hätte er für gewöhnlich – im Kampf gegen einen Hollow – eine Stichattacke mitten durch die Maske oder glatt durch's Auge folgen lassen – Stiche ließen sich nicht so leicht abwehren wie Hiebe – und ihn mit ein paar bedauernden Worten und einem kurzen Stoßgebet in die Soul Society oder die Hölle überwandern lassen, je nachdem, ob es nun ein guter oder ein schlechter Mensch gewesen war. Bei einem anderen Shinigami wäre das allerdings vermutlich ein Fehler gewesen, daher trat er einen Schritt zurück und sah zu, wie der Kommandant das Schwert zwischen seinen Zehen hielt und seinen Arm recht schnell, wenn auch nicht allzu leicht, bewegen konnte. Das Grinsen wurde zu einem zufriedenen Lächeln; die meisten Leute auf Meiwakus Level würden eine Ladung der vierten Stufe nicht aushalten, aber der hier war offenbar wesentlich ausdauernder. Wie nicht anders zu erwarten. Trotzdem hatte das Spielzeug von einem Shikai, das Meimei sein Eigen nannte, einen deutlichen Effekt. Er mochte nur ein sechster Sitz sein, aber ein schlechter Kämpfer war er deswegen noch lange nicht!
Ohne den Hakugeishou auch nur kurz aus den Augen zu lassen, rechnete er nach; beim letzten Mal, als er sein Shikai bis zum Maximum hatte nutzen müssen, hatte es ihn nach dem vierten Raitoningu rausgeschmissen und sich wieder versiegelt, dann hatte sich Korekuta eine ganze Weile nicht einsetzen lassen. War eine Weile her, aber was konnte sich groß verändert haben? Mit etwas Glück schaffte er inzwischen schon fünf, vielleicht sechs, aber darauf konnte er sich nicht verlassen, er musste damit rechnen, nur noch drei Schüsse übrig zu haben, die am Ende einen ziemlich wütenden Schwertgeist zur Folge hätten. Andererseits hatte er bei Korekuta ohnehin schon Mist gebaut, allein dadurch, dass er ihn bei einem Trainingskampf eingesetzt hatte. Es war ein Zeichen von Respekt gegenüber den Fähigkeiten seines Gegners, aber das würde die große weiße Puppe nicht besänftigen. Also konnte er auch alles rausholen, was er hatte. Die Mühen des Joggers zeigten inzwischen Früchte, er hielt sein Schwert relativ fest in der Hand und drehte sich schnell. Ein vorhersehbarer Angriff aus einer Drehung? War das sein Ernst? Geistesgegenwärtig drehte sich Meiwaku so, dass seine linke Seite von dem Schwert getroffen werden würde, zog im gleichen Moment mit der linken Hand sein Saya, um eben diese Seite vor dem Angriff zu schützen. Eine halbe, vielleicht auch nur eine Viertelsekunde zu spät merkte er, dass die Scheide seines Schwertes nicht da war, wo sie hingehörte – richtig, seit seinem Konter von vorhin lag sie einige Meter hinter ihm auf dem steinernen Boden des Museums. Seine Augen weiteten sich, doch mehr Reaktion schaffte er nicht, ehe – zum Glück – die nicht scharfe Seite des Schwertes mitten gegen seinen Arm krachte, diesen Gegen seinen Körper stieß und ihn dann komplett wegschleuderte, zwischen zwei der großen Säulen hindurch, bis er in die alten, hölzernen Podeste knallte und von einem Splitterregen begrüßt wurde. Sein Arm fühlte sich furchtbar an, gut möglich, dass er gebrochen war, mit etwas Glück aber auch nur verstaucht. Oder eher mit viel Glück, aber Glück war ja die eine Sache, die dem Riryuusuke lag. Seine Rechte, die sich noch immer unglaublich stark an Korekuta klammerte, sodass seine Knöchel weiß hervortraten, entspannte sich, er ließ das Schwert einen Moment sinken und fing seinen Atem wieder. Sein Saya war zu weit weg, um es zu bekommen, aber mit diesem Arm konnte er ohnehin nicht blocken, jetzt hatte er nur noch die Offensive übrig. Das würde er schaffen. Blitzschnell verschwand seine rechte Hand in seinem Shikahusho, fand einen Timer und drehte an ihm – eine Minute zweiunddreißig, er wusste genau, wie weit er dafür drehen musste. Dann würde es ein lautes Klingeln geben, und er würde wissen, dass die Hälfte von Korekutas Ladezeit vorüber war, denn zwei Sekunden nach dieser Drehung ergriff er das Zanpakuto wieder und startete mit seinem Reiatsu den nächsten Ladevorgang. Er stand schnell auf und schlug viermal auf den Boden ein, dann stürmte er auf den Kommandanten zu. Jetzt hatte er den Kopf frei und musste nicht länger Sekunden zählen, also konnte er sich ganz auf seinen Gegner konzentrieren. Wenn Anghs Klinge zum Schlag ausholte, musste auch er es tun, sodass die beiden Schwerter aufeinander krachten. Die Schmerzen in seinem linken Arm musste er einfach ignorieren.
Mit diesem Plan im Kopf schloss er die Entfernung zwischen sich und seinem Gegner und führte den ersten Hieb – diagonal von links unten, damit er das weit längere Schwert des Joggers wegstoßen konnte, sollte sein Gegner attackieren. Wenn er erst einmal den Abstand minimiert hatte, würde die Größe der Waffe zu Angh's Nachteil werden...

Der Effekt seines Angriffs erstaunte Angh selber. Er hatte damit gerechnet, das Meimei ausweichen würde und sich nicht treffen ließe. Nachdem nun der 6.Sitz ein weiches Lager in Form eines der Podeste gefunden hatte und sich wieder aufgerappelt hatte, holte er einen Timer hervor und wartete einige Zeit ab. Nun ja, ein wenig Zeit zum Überlegen konnte sich Angh auch genehmigen. Er konnte jetzt sofort auf 100% gehen und damit dem armen Meimei übelst zusetzen, oder ihn Matt setzen. Seine Linke schien arg verstaucht oder gebrochen zu sein....na da durfte sich der Taicho bestimmt später was von den Shinigamis der 4. Division oder von diesem kleinen Pimpf aus der 3. was anhören.... Aus seinem kurzen Gedankengang, der wie üblich abgedriftet ist, erwachte. Ein blonder Blitz schoss auf Angh zu. Ein Schlag diagonal von links unten geführt....aber natürlich, das klassische Entwaffnen... dachte sich Angh, aber ohne mich.... Eines musste Angh jedoch zugeben, der 6.Sitz war doch zäher als gedacht. Der Schlag hätte, wenn er wie gewünscht getroffen hätte, den Kampf sofort zu Anghs Gunsten beendet. Nun ja, was sollte er nun machen? Mit einer engen Drehung an Meimei vorbei und ihn mit der Hand im Nacken in die Knie zwingen? Nein, das wäre erniedrigend gewesen und er hatte auch nicht vor das Meimei zu köpfen...
bevor er jedoch nach einer weiteren Möglichkeit nachsinnen konnte, spürte er auch schon den Luftzug von Meimeis Zanpakuto. Ein Gedankenblitz und Angh grub sein Schwert zu einem Viertel mit einer ausholenden Bewegung in die Mauer neben ihn, das Zanpakuto des 6.Sitzes nahm er in die Hand, oder eher die Klinge und jagte sich diese in die Seite. Nicht zu tief, aber auch nicht zu oberflächlich. Anschließend ballte er die rechte Hand zur Faust und diese fing an gelb zu glühen.
Nun ließ er die mit einem schwachen Tekken modifizierte Faust auf Meimeis Solarplexus niedersausen.

Meiwakus Plan war fehlerlos, ohne Zweifel. Ein großes Schwert war nicht zwingend von Vorteil; es hatte nur eine Wirkung, wenn man den Gegner damit auf Abstand hielt, sodass man selbst treffen konnte, er aber nicht. Das ganze kehrte sich um, wenn der Gegner mit der kürzeren Waffe zu nah kam. Der erste Schnitt, der Angh auch hätte entwaffnen können, diente nur dazu, ihn so lange vom Attackieren abzuhalten, bis der Riryuusuke nah genug war, um vor der Klinge des Taichou sicher zu sein. Schnell drehte er die Hand und wollte den Schnitt gerade nach unten in die gegnerische Schulter dringen lassen, als sich plötzlich Angbalahrs Schwert in die Mauer bohrte und er sein Schwert ergriff. Er fasste einfach so die nackte Klinge an! Also, damit hatte der Blondschopf wirklich nicht gerechnet, aber der nächste Move war noch überraschender: Der Kommandant stieß sich einfach selbst das Schwert in die Seite! Was für ein Verrückter kämpfte denn auf diese Art? Meimei war entsetzt, schaffte kaum einen klaren Gedanken, ehe sich auch schon etwas in seinen Solarplexus bohrte.

Mit einem Mal veränderte sich alles. Der erschrockene Gesichtsausdruck des Riryuusuke wurde zu einem vor Schmerz verzogenen, der feste Griff um Korekuta lockerte sich schlagartig, seine Sicht verschwamm. Mit den Augen, die er in diesem kurzen Moment hatte, sah der Hakugeishou aus wie ein seltsames expressionistisches Gemälde, dessen Farben irgendwie am verlaufen waren. Die Klänge der Welt um den Blondschopf herum verschmolzen, verschwammen zu einem einzigen, sehr seltsamen Klang, den niemand würde definieren können. Irgendwie spürte er noch, dass sein Schwert eine Selbstentladung vornahm, die, da es kaum geladen war, nur ganz leicht prickelte. Doch auch dieser Moment verging, und das verschwommene vor Meiwakus Augen versank in tiefem Schwarz. Die Schmerzen in seinem linken Arm fühlten sich an, als wären sie ganz weit weg, dann waren sie ganz weit weg. Alles war weg, die Welt war leer. Nein, nicht die Welt, sondern Meiwaku. Er war leer. Sein Bewusstsein hatte ihn verlassen und übrig war nur eine schlafende Hülle. /Es... tut mir leid... Taichou-sama.../, war sein letzter Gedanke, bevor es endgültig zu Ende war. Er spürte, hörte, sah, roch, schmeckte nichts mehr.
Er war ohnmächtig...

Nun ja, jetzt lag da der ohnmächtige Meimei auf dem Boden...
Angh hatte es mal wieder übertrieben, blöder Taicho...
dachte er sich gerade und legte das ohnmächtige blonde Etwas auf den Rücken. Anschließend schaute er sich die Stellen an, die er in Mitleidenschaft gezogen hatte. Der Arm war nur verstaucht, wäre es ein Bruch gewesen hätte er sich später was anhören dürfen....
aber zum Glück "nur" arg verstaucht. Der Solarplexus war ein wenig lediert, schien aber sonst intakt. Hätte Angh mit einem vollen Tekken zugeschlagen, wer weiß,was passiert wäre.
Mit einem Seufzer verschwand er mit einem Shunpo, tauchte aber bald wieder auf. Einen Camping-bunsenbrenner inklusive Utensilien. Nun entzündete er den Bunsenbrenner, füllte ein wenig Wasser in den Topf und legte einen grünen Keks in diesen. Nach einiger Zeit war der Keks zerkocht und eine breiige Masse schwamm im Topf hin und her. Nun nahm Angh einen Kaffeefilter und ließ den Kekssud in eine Ampulle laufen. Den Kaffeefilter schmiss er in eine Ecke des verwahrlosten Museums und ließ die Flüssigkeit in der Ampulle abkühlen.Anschließend hob er den Kopf des ohnmächtigen Meimeis an um ihn die Flüssigkeit zu verabreichen, aber was, wenn Meimei erstickte? Nein, lieber nicht oral verabreichen....
Ahh, aber natürlich, er hatte ja noch eine Spritze dabei....
Schnell füllte er einen Teil der Flüssigkeit in die Spritze und verabreichte sie professionell dem armen ohnmächtigen Tropf von Meimei. So, das Morphium war gesetzt, jetzt musste er ihn nur noch irgendwie wach kriegen....
Er könnte ihn mit einer Reishi-dosis wieder wach schütteln, oder sich einen Spaß erlauben. Aus dem
anfänglich nachdenkenden Blick wurde ein glitzernder...den Schalk im Nacken. Er nahm etwas Wasser von der Wasserflasche neben ihm und schüttete es in den warmen Topf. Er passte den Wärmegrad ab, indem es leicht über Zimmertemperatur hatte und schüttete es dann so in Meimeis Gesicht, dass es wirkte, als hätte er ihn mit einem Batzen Wasser aus seinem Mund "Angespuckt".
Schließlich wachte Meimei etwas sprotzend auf und schaute zu Angh. Dieser nahm jetzt erst einen Schluck aus der Wasserflasche....für Meimei musste es ausschauen, als würde der Taicho vor ihm zu einem erneuten Schluck anheben....

Muhahahahaaaa..... was bin ich nur für ein fieses Etwas... dachte sich Angh nur, als er seine Lippen schürzte um besser mit dem Wasser im Mund zielen zu können.

Eigentlich war es gar nicht übel, ohnmächtig zu sein. Es war ruhig und friedlich, kein Mensch störte einen und man fühlte keinen Schmerz. Es war wie schlafen, bloß ruhiger und ohne Träume. Meiwaku hätte eine ganze Weile so bleiben können und hätte sich definitiv nicht darüber beschwert... wenn man ihn denn gelassen hätte. Aber natürlich ließ man ihn nicht.
Wie aus dem nichts bekam der Riryuusuke eine unerwartete Ladung Wasser mitten ins Gesicht, und sofort richtete sich sein Oberkörper auf, er hustete und spuckte aus, was in seinen Mund gelangt war. Kopfschüttelnd öffnete er die Augen und erblickte Anghbalahr, der einen Schluck aus einer teilweise geleerten Flasche nahm... er konnte doch unmöglich...? Geschockt schloss Meiwaku die Augen – der Jogger hatte ihn angespuckt! Er öffnete die Augen wieder, und sein Blick glitt über den Boden an seiner Seite; da lag es ja! Blitzschnell ergriff seine Rechte Korekuta, und im nächsten Moment durchtrennte die – inzwischen wieder versiegelte – Klinge die Flasche, die der Hakugeishou in der Hand hielt. „Wie kannst du mich anspucken?“, rief Meimei entrüstet, auch wenn die Person vor ihm ein Kommandant war. „S-so etwas kannst du doch nicht machen, Jogingu-san!“ Er rappelte sich auf, wobei sein linker Arm seltsam schmerzte – was war hier passiert? Die Erinnerungen waren ziemlich verschwommen, und es dauerte ein wenig, bis er alles wieder geordnet hatte, um einen ungefähren Eindruck zu gewinnen. Also... Beim Training hatte der Jogger ihm erst den Arm, dann den Brustkorb zerschmettert. Oh, eigentlich war es sogar recht einfach, das ganze zusammenzufassen. Und wenn man es so sah, dann war es auch nicht weiter verwunderlich, dass der Kerl keine Hemmungen zeigte, auf ihn zu spucken. Apropos Brustkorb... Seit jeher war die Kleidung des Shinigami der Ort, an dem er seine wichtigsten Dinge zu verstauen pflegte. Sie hingen etwas unsicher herum, hatten ihn bisher aber nie gestört. Aber jetzt bestand die Gefahr, dass einiges davon kaputt gegangen war... Kaum zog er etwas am Revers seines Kosode, fielen auch schon die Einzelteile seines Timers heraus. Das erklärte, warum der nicht geklingelt hatte... Außerdem fand er nach kurzem Suchen Stückchen einer etwas älteren Stoppuhr, aber die hatte keinen ideellen Wert. Immerhin, die kleine Sakeflasche war noch heil geblieben; er öffnete sie und nahm einen Schluck. Dann hielt er sie hoch und sah Angh fragend an: „Möchtest du einen Schluck? Ich weiß, dass du nicht trinken darfst, hier ist schon lang kein Sake mehr drin. Zurzeit ist es nur Saft.“ Jetzt breitete sich sein charakteristisches Grinsen wieder aus. „Orange.“ Er war einfach kein nachtragender Mensch, wer die Energie hatte, um nachtragend zu sein, der hatte auch die Energie, stattdessen glücklich zu sein und Party zu machen! Und Party passte dem Blondschopf einfach viel besser als jede Form von Zorn...