Badehaus "Pfirsichreiher"

Auf dem Weg wurde Fujita darüber in Kenntnis gesetzt, dass der Kommandant der 11. Division verschwunden war, wahrscheinlich auf dieselbe Art wie auch die Hollows und der Berg aufgetaucht waren. Das förderte ihre Laune nicht wirklich. Einen Suchtrupp loszuschicken empfand sie als sinnlos – wenn der Mount Fuji hier einfach in der Soul Society auftauchen konnte konnte der Kommandant an jedem Ort irgendwo in allen drei Dimensionen. Trotz dieser unglücklichen Entwicklung, oder vielleicht gerade deshalb machte sie sich auf den direkten Weg zum Badehaus.
Es war ein klassisches Badehaus, ohne viele Schnörkel und Schnickschnack. Nur eine Sache unterschied es von Konstruktionen aus der Ära, in der die Soul Society scheinbar für alle Ewigkeiten gefangen war: Auf ihr Geheiß wurde eine Apparatur eingerichtet, die den Duschen in der realen Welt nachempfunden war, so dass man nicht nur Wasser- und Dampfbäder genießen konnte, sondern auch warme Duschen.
Die Generalkommandantin betrat das Badehaus durch den Vordereingang und ging durch die Eingangshalle direkt in den Frauenbereich. Einige Minuten später war die Kleidung der Generalkommandantin in einem der Schließfächer untergebracht, aus dem Raum mit den Duschen stieg Dampf aus den unter dem Dach angebrachten Fenstern, und das Prasseln von Wassertropfen auf einen Holzboden war zu vernehmen. Mit einem fast schon zu entspannten Seufzen fasste sich Fujita an den Nacken und hob ihre bald klatschnassen Haare, während sie den Kopf leicht nach hinten neigte. Ihre Augen geschlossen spürte sie wie das warme Wasser auf ihren Körper schlug, an ihr herunterfloss und sich um ihre Füße sammelte, um kurz darauf im Abfluss zu versickern.
So viel war an diesem Tag passiert… Und wer wusste mit was für Neuigkeiten ihre Soldaten aus der realen Dimension zurückkehren würden? Seit dem sie aufgebrochen waren gab es keinen Kontakt – was aufgrund der massiven Reiatsustörungen zu erwarten war. Dennoch, sie hatte das Gefühl seltsame Reiatsuwerte waren nicht das einzige, womit sich ihre Leute herumschlagen mussten.
Sie versuchte für einen Moment die Sorgen zu vergessen und sich nur auf die wohlige Wärme des Wassers zu konzentrieren, welches gegen die Vorderseite ihres Körpers klatschte. Sie drehte sich kurz zur Seite, ließ eine Schulter und Hüfte in der Hitze stehen, während die andere Seite sich abkühlte. Als das Wasser ihre blasse Haut herabfloss wie ein Bach durch ein Gebirge schaffte sie es tatsächlich für kurze Zeit sich von der Welt zu lösen, und ihren Geist in einen Zustand von Entspannung und Wohlgenuss zu versetzen.
Ein greller Lichtblitz riss sie aus dieser Illusion. Als sie leicht verwundert die Augen öffnete, die Arme nach wie durch ihre mittelangen Haare fahrend, sah sie den Chef des Kido-Korpses Zatetsu Shigure sowie den Vizekommandanten der 12. Division vor sich stehen.
Ein schriller Schrei ertönte aus dem Badehaus, gefolgt von einer Explosion. Kurz darauf stieg Rauch aus dem Fenster.
Während ihre beiden „Gäste“ hoffentlich durch das Rauchkido geblendet wurden (oder hate sie im Schock tatsächlich ein offensives eingesetzt?) hatte sich Fujita aus der Ecke des Raumes ein extralanges Handtuch geschnappt und sich um den Körper gewickelt, wo es sie von Schulter bis zu den Knöcheln verdeckte – nur ihr Kopf war frei, welcher seine natürliche Blässe verloren hatte und knallrot leuchtete. Während sie tief beschämt das Handtuch um sich schlang fiel ihr auf einmal etwas Hartes zwischen ihren Fingern auf. Verwundert öffnete sie die Faust und schaute auf ihre Handfläche.
In ihr lag ein blauer Splitter, der so aussah als wäre er das Fragment einer kleinen Glaskugel. Ein seltsam starkes Reiatsu ging von dem kleinen Objekt aus.

cf: Eventgebiet D

Mal wieder spielte das Schicksal seine Spiele mit den Kontrahenten. Der Wettlauf auf den Splitter spitzte sich unweigerlich zu. Kidos und Ceros wurden aufeinander abgeschossen, während jeder auf seine Weise versuchte, dem Mischregen aus Pfeilen, Hollow und Spaghetti mit Tomatensoße zu entgehen. Die 3 Riesenhollows waren auch noch mit von der Partie. Trotzdem wollte sich nach dem ersten Fast-Sieg des Espada kein eindeutiger Gewinner feststellen lassen, denn während alle 3 auf den Splitter zuschossen, wurde es plötzlich erst extrem hell und dann schwarz vor Shigures Augen. Zwei mal schon hatte er diese Interdimensionale Teleportation mitbekommen, einmal davon an sich selbst, doch dieses mal war er so sehr auf die hiesigen Reiatsuquellen fokussiert, dass er es nicht mitbekam wie ihn diese Energie erneut erfasste.
Seine Sinne, aufgrund des Kampfes an allen Fronten noch aufs äußerste angespannt, nahmen auch ohne die Augen wahr, dass er sich wieder in Seireitei befand. Das Reiatsugefüge der Soul Society war ihm bekannt wie kein zweites. Auch das Reiatsu der Personen die mit ihm im Raum waren, konnte er zuordnen. Neben ihm stand der Fukutaichou der zwölften, vor ihm die Generalkommandantin. Er wusste dass die Teleportation ihn praktisch überall hinbringen konnte, der Grund für seine Verwirrung war ein anderer. Das Pfeifen des Windes, die zischende Speere und brüllenden Hollows, all diese Geräusche waren dem sanften Prasseln einer Dusche gewischen. Als der Grand Kido Chief die Augen öffnete, bestätigte sich seine Vermutung. Klatschnaß, und zusätzlich noch mit Spaghettiresten auf der linken Schulter, wo sie sich schön vom schwarzen Hemd abhoben, stand er inmitten des Duschraums des Badehauses. Die Erleichterung, zumindest der Soße entgangen zu sein, wich der Erkenntnis das seine Vorgesetzte, wie es sich eben fürs Duschen gehörte, nackt vor ihnen stand. Verständlicherweise war es auch die Dame, welche zuerst reagierte. Allerdinge hätte Shigure von ihr keinen so, naja mädchenhaften Schrei erwartet. Die zweite Reaktion Fujitas war ein hastig gewirktes Kido, die folgende Explosion hielt sich Shigure mit seinem dunklen Speer vom Leib. Erst da viel ihm auf, dass er noch immer sein Shikai aktiv hatte, und deaktivierte es anschließend. Nachdem sich die erzeugte Rauchwolke verzogen hatte, hatte die Generalkommandantin sich ein Handtuch umgeschlungen, und vor allem den Splitter in der Hand. "Wir sind zurück." Eröffnete er schließlich. Als Gentleman hatte er sich dazu entschlossen, die vorherige Eskapade schlicht zu übergehen. Es gab keinen Grund die Peinlichkeit der Situation noch auszureizen. Außerdem wollte er so schnell wie möglich zurück zum Korpsgelände. Er musste sich umziehen. "Die Vermutung über einen Splitter des Hōgyoku hat sich damit wohl bewahrheitet, und ich nehme mal an dass die Besprechung der Ereignisse in, nun nennen wir es mal angemessenerer Umgebung fortgeführt werden sollte?"

Willkommen im TimeSpace-Express, nächster Halt....Badehaus? Endlich raus aus diesem Spaghettisturm, rein in ein schönes, angenehm warmes Badehaus in Seireitei. Worran er das erkannte? Die Struktur, das Gefühl der Reishiteilchen, alles so vertraut. Ach ja, und dann war da noch die nackte Generalkommandantin, die quasi direkt vor ihm und Shigure stand. Wartet einen Moment, nackt? Schnell hatte Ryuuzaki seine Augen mit einer Hand verdeckt, der folgenden Explosion entging er mit einigen schnellen Schritten zurück, entfernte dann die Hand von den Augen, immerhin hatte die verehrte Generalkommandantin dafür gesorgt das sie nichtmehr zu sehen war. Kurz strich der Vizekommandant sich einige Spaghetti von der Kleidung und fuhr sich dann durchs nasse Haar. " In der Tat, wir sind erfolgreich zurückgekehrt. " fügte er Shigure hinzu und manifestierte seinen PDA in der Hand, tippte drauf herum und steckte ihn dann in die Kitteltasche. " Und wie es scheint ist auch der Splitter des Hogyokus hier und beehrt uns. Wenn Ihr nun entschuldigt, ich denke dieses Gespräch wäre an einem anderem Ort, zu einer anderen Zeit besser aufgehoben. " sprach er fast zeitgleich mit Shigure und konnte sich ein leichtes lächeln, bei ihm sah es immer irgendwie zusätzlich noch verrückt aus, nicht verkneifen. " Es wäre mir eine Ehre Sie im Forschungszentrum empfangen zu dürfen, dort sollten wir uns ebenfalls über die weitere Vorgehensweise bezüglich des Splitters, den wir wohl, nennen wir es erobert, haben, unterhalten. " Eine kurze Verbeugung, dann wartete er darauf entlassen zu werden.

Das Wasser prasselte weiterhin auf den harten Holzboden. Die Röte verzog sich aus dem Gesicht der Generalkommandantin, während sie auf das kleine gläserne Objekt in ihrer Handfläche blickte. Noch bevor Shigure oder der Leutnant der zwölften Division das Wort „Hogyokusplitter“ erwähnten spürte Fujita das außergewöhnliche Reiatsu, welches von ihm ausging. Es war nicht sonderlich stark, doch sie konnte fühlen, dass es sich quasi zurückhielt. Und die Reishipartikel wiesen eine Struktur auf, wie sie sie noch nie zuvor gespürt hatte.
Das schwache Leuchten, welches von dem Splitter ausging wurde auf einmal etwas heller und schien ihr direkt ins Gesicht. Vor den Augen der Generalkommandantin begann sich das kugelartige Gebilde zu verformen. Wie flüssiges Gestein zerfloss die Struktur des Objekts, zog sich zu einer kleinen Kugel zusammen, um sich kurz darauf in der Ebene auszubreiten. Als das Leuchten wieder schwächer wurde war aus dem Kugelsplitter eine dünne Scheibe geworden, welche in Fujitas Hand lag.
Langsam schloss sich ihre Faust um das Kleinod, und vorsichtig legte sie ihre Finger um die glatte Oberfläche des Artefaktes. Ihre zweite Hand wanderte zu ihrem Hals, um ihre Narbe zu verdecken, als sie sich wieder ihren beiden „Gästen“ zuwandte – wobei sie ein bisschen Geschick anwenden musste, dass sie ihr Handtuch nicht verlor. Glücklicherweise schienen ihre Besucher zwei recht reife Männer zu sein, welche die peinliche Lage der Generalkommandantin gekonnt überspielten. Einige andere Shinigami hätten sich wohl nicht so geziemt in dieser Situation verhalten.
„Nun, willkommen zurück“, erwiderte Fujita zunächst, wobei sie einfach aus den Worten des neuen Grank Kido Chefes schloss, dass dieser wohl irgendwie zu dem Trupp dazu gestoßen war – was gleich die Vermutung nahelegte der Kommandant der Elften war ein ähnliches Schicksal widerfahren. „Wie ihr euch denken könnt habe ich eine Menge Fragen betreffend der Mission.“ Ihre Wangen wurden wieder leicht rot, als sie anfügte: „Ich stimme jedoch zu, dies ist nicht der richtige Ort um darüber zu reden.“ Kurz räusperte sie sich, um die Schamesröte aus ihrem Gesicht zu kriegen, bevor sie professionell fortfuhr: „Zunächst sollten wir sicherstellen, dass der gesamte Trupp wieder sicher in der Soul Society angekommen ist, und dieses Ding hier sie nicht über alle Dimensionen verteilt hat. Sobald der Verbleib der übrigen Truppenmitglieder geklärt ist werde ich eine Versammlung sämtlicher Kommandanten einberufen lassen, um einen ausführlichen Bericht zu erstellen und unser weiteres Vorgehen zu besprechen. Bis dahin habt ihr Zeit euch zu erholen.“
Sie war dabei zu gehen, blieb dann aber noch einmal stehen. Ihr Blick fiel auf die noch laufende Dusche. Der Wasserhahn war so angebracht, dass man sich in den Schauer stellen musste um sie abzustellen. Sie hatte nicht wirklich Lust sich wieder unter das Wasser zu stellen und hinterher mit einem klatschnassen Handtuch herumzulaufen.
„Wenn ihr noch so freundlich wärt das Wasser abzustellen bevor ihr geht“, meinte sie zu den beiden. Mit Blick auf ihre geschundenen Körper fügte sie hinzu: „Wenn ihr wollt könnt ihr auch gerne noch eine Dusche oder ein Bad nehmen, wo ihr schon einmal hier seid – geht dann aber bitte rüber in den Herrenbereich.“
Und damit verließ sie die Duschräume, ging in die Umkleide, zog sich um und machte sich auf den Weg zum Gebäude ihrer Division.

Die allgemeine Übereinkunft einer Verschiebung der Besprechung war schnell getroffen. Vermutlich lag das aber auch daran, dass die Damenduschen im Badehaus einfach ein sehr ungünstiger Besprechungsraum waren. Auch das Aufkommen von Fragen stieß bei Shigure nicht auf Überraschung. "Natürlich. Allerdings dürfte das dann eine recht zeitintensive Angelegenheit werden." Vermutlich waren die Ergebnisse der restlichen Expeditionsmitglieder deutlich umfangreicher als seine, er war ja nur sehr kurz in die Angelegenheit verstrickt gewesen und das war ihm bereits Chaos genug gewesen.
Da die vor der Besprechung anfallenden Aufgaben allerdings nicht in den Bereich des Korps fielen, hielt er es nicht für notwendig darauf weiter einzugehen und quittierte das Vorgehen lediglich mit einem leichten Nicken. Auf die Bitte bezüglich der laufenden Dusche nickte er ebenfalls kurz. Er war bereits völlig durchnässt, da änderte es auch nichts mehr, mit Kleidung unter die Dusche zu gehen. Außerdem wusch das wenigstens die Spaghettireste runter. Daher drehte er den entsprechenden Hahn zu, und wandte sich dann ebenfalls zum Verlassen des Bereichs. Auf eine richtige Dusche hier würde er verzichten müssen, er hatte ja eh nichts sauberes dabei. Vermutlich würde er das Outfit wegwerfen können, die Spaghetti Reste bekam er wahrscheinlich nie raus. In dem Moment verfluchte er sich, nicht die Uniform angehabt zu haben. Um die wäre das wenigstens nicht schade gewesen. In jedem Falle verabschiedete er sich mit einem kurzem Nicken vom Fukutaichou der 12. und schlug danach den Weg in Richtung Korpsgelände ein. Durchnässt war er zwar immernoch, aber immerhin hatte er sich die Spaghetti abgewaschen, und die Soßenflecken sah man auf seiner schwarzen Kleidung bei der Nässe nicht.

tbc: Gelände des Kidokorps.