Unbewohnter Distrikt

Dies ist ein altes Kasernengelände, das während der Hollowkriege enorm gelitten hatte und Aufgrund der einsturzgefährdeten Gebäude geräumt werden musste. Das Gelände wurde nach den Hollowkriegen grunderneuert, blieb aber anschließend wegen verschiedenen verwaltungstechnischen Fehler ohne zugehörige Kompanie und daher ungenutzt. Vor 56 Jahren schickte die damals noch recht frisch beförderte Generalkommandantin, Gintori Fujita, den Kommandanten der 7., Toratsume Kamibi, erstmals in dieses Gebiet um sich nach einem unbändigen Wutanfall, in welchem er sein eigenes Büro auf fast die Grundmauern zerlegte, 'abreagieren' zu können. Der Distrikt wurde anschließend erneut renoviert, blieb aber nach wie vor ungenutzt. Vor 24 Jahren wiederholte sich die Prozedur und Toratsume Kamibi beschädigte und zerstörte erneut auf Anweisung der Generalkommandantin viele Gebäude um wieder zur Ruhe zu kommen. Seitdem wurden keine weiteren Versuche unternommen das Gebiet wieder für eine Kompanie nutzbar zu machen und die zahlreichen Ruinen deuten daraufhin, dass seither nicht nur der Taichou der 7. hier seine Spuren hinterlassen hat.

BB: Zu Hause von Rin und Sho

Staubwolken zogen zum Himmel, das Geräusch von zersprengendem Gestein war zu hören in den leeren Ruinen des unbewohnten Distrikes von Seireitei, gelegentlich übertönt durch einen wütenden Aufschrei.
"HAAAHHH!" schrie Toratsume-Taichou wütend auf, als er alle Energie in die Wucht seines nächsten Schlages lenkte. Die Wut richtete sich gegen die unschuldige Außenwand einer alten Barracke, die der Kraft des Kommandanten nichts entgegenzusetzen hatte. Mit einem lauten Knall zerbarst die Wand in einer regelrechten Explosion, hinterließ dabei ein großes Loch. Die großen Mauersplitter flogen im Gebäude umher, trafen einen Stützbalken mit derartiger Wucht, dass dieser nachgab und das Gebäude schließlich mit Quietschen, Knarren und Knacken ankündigte gleich nachzugeben. Noch während dies geschah, brach Toratsume einen der vorstehenden steinernen Begrenzpfosten ab und warf diesen wie einen Speer auf das gegenüberliegende Gebäude, welcher einige Wände durchschlug und schließlich in dem Gebäude in viele Stücke zersplitterte. Das eben noch stöhnende Gebäude brach nun endgültig unter seiner Last zusammen und hinterließ eine weitere große Staubwolke, die die umliegenden Strassen ins Dunkel riss und auch den Taichou umhüllte, welcher als nächstes auf das gegenüberliegende Gebäude zusprang, im Fluge die Wand des ersten Stockes zertrümmerte, dort landete und sich, seine Faust wie einen Vorschlaghammer nutzend, von Raum zu Raum kämpfte, schließlich am anderen Ende herauskam und wieder auf die Strasse sprang, während hinter ihm in der Mitte des Gebäudes das Dach mit tiefen Grollen einstürzte.
Der Taichou dachte gar nicht mehr viel darüber nach warum er das Tat und ob es jemanden störte. Er würde anschließend seinen Bericht über das Geschehene schreiben und abgeben, bis dahin ging es ihm nur darum seine aufgestaute Wut abzubauen, damit nichts und niemand von Bedeutung sonst unter seiner schlechten Stimmung leiden musste.

cf: Versammlungsplatz der 3. Division

Endlich erkannte Karasu, wohin er geraten war. Es war der Distrikt, in dem Toratsume-taichou geschickt worden war, um seine Wut herauszulassen.
Allmählich wurde er langsam, bis er in einen langsames Gehen verfiel. Sein Puls raste, er war jedoch noch nicht wirklich angestrengt, sondern höchstens warm gelaufen.
Eine Weile sah er zu, wie der Taichou der siebten Division Gebäude zertrümmerte, bis er sich irgendwann auf einem Trümmerhaufen niederließ. Der Anblick dieses wütenden Taichous beruhigte ihn. Diese Methode der Stressabbauung war ihm natürlich fremd, dennoch beeindruckte ihn die Tatsache, dass jeder anders mit einer Situation umging.
Karasu fragte sich, ob der Taichou ihn sah oder seine Anwesenheit bemerkt hatte. Vermutlich nicht, denn immerhin war er auf seine Zerstörung konzentriert. Die Frage, die sich Karasu jedoch unweigerlich stellte, war, wie er mit dieser Situation umgehen sollte.
Es war so einfach zu sagen, jetzt trainieren zu wollen, weil man sich schwach vorkam. Aber Veränderung beginnt im Kopf, so war Karasus Ansicht.
Wie wollte er in Zukunft sein? Der Kampf hatte gezeigt, wie unfähig er war im Team mit Mitgliedern der dreizehn Truppen zu kämpfen. Das konnte als Taichou der dritten nicht seine Zukunft sein.
Sein Kampfstil war auf Kido ausgelegt. Aber es half nicht, wenn er sinnlos damit herumschoss, nur weil er damit schaden konnte. Er musste seine eigene Mischung finden. Vielleicht inspirierte ihn Toratsume-taichou ja...
Somit blieb er sitzen, und sah dem Taichou zu, wie er Gebäude zertrümmerte.

Toratsumes Zerstörungswut kam noch immer nicht zum Erliegen. Ein weiteres Gebäude musste dran glauben, als er sich durch das Dach und drei Geschosse bis in den Keller durchschlug und dort zwei der drei tragenden Steinsäulen vernichtete. Die Barracke brach über dem Taichou zusammen und begrub ihn förmlich unter den steinernen Trümmern des Gebäudes, das nun ebenfalls in einer staubigen Wand gefangen war.
"SHUNKO!!" hörte man dumpf aus den Trümmern, bevor diese an der Stelle wo Toratsume begraben war explosiv auseinanderflogen, ebenso wie die Staubwand, die durch die Blitze der Kidorüstung auseinandergetrieben wurde. Ein großer Steinbrocken, einst Teil einer Wand, flog bereits auf das nächste Gebäude zu, welches sich zwischen Toratsume und dem Taichou der 3. befand, gefolgt von den Resten einer der langen, breiten Steinsäulen. Der Taichou sprang den geworfenen Trümmern hinterher durch das gewaltige Loch, dass jene in die Gebäudewand gebrochen hatten, bereit die nächste Barracke auseinanderzureissen, brach einmal komplett hindurch und bemerkte erst da, dass die steinerne Säule irgendwie durch das Gebäude gelangt war und nun mit einem großen Knall neben einer Person einschlug, die ihn wohl sitzenderweise beobachtet hatte.
Toratsume löste die Kidotechnik und ging auf die Person zu, während den Hals etwas dehnte, was in einem kurzen Knacken geräuschte, kaum hörbar jedoch, da dieses durch das Knarren des eben durchschlagenen Gebäudes übertönt wurde. "Hey, ihr solltet euch hier nicht herumtreiben wenn... Hono-Kun?" endlich erkannte er den Taichou der 3., ging weiter auf ihn zu und streckte sich derweilen. Es ging ihm inzwischen schon deutlich besser und er war wesentlich entspannter. "Was treibt euch denn hierher?" fragte er den 'Besucher', als Toratsume schließlich vor ihm angekommen war.

Eine ganze Weile hatte Karasu noch zugesehen.
Es war seltsam, wie der Wütende dadurch Beruhigung fand zu zerstören und Karasu Ruhe fand, indem er einfahc nur zusah.
Als Toratsume-taichou auf ihn zukam, richtete Karasu sich auf. Nachdem der Taichou eine Frage gestellt hatte, antwortete Karasu nicht gleich. Nach einigen Sekunden jedoch erwiderte er:
"Ich weiß nicht genau. Es war mehr Zufall, als wirklich Ziel." Er seufzte, machte eine längere Pause.
"Auf jeden Fall ist mein Kopf voller Gedanken und ich brauchte Ablenkung. Euch zuzusehen hat ein wenig geholfen."
Er stand auf und ging ein paar Schritte hin und her.
"Was meinen Sie, Toratsume-taichou? Hat die Soul Society überhaupt eine Chance? WIr haben namhafte Kämpfer verloren, und nur wenige füllen jetzt die führenden Personen aus. Wenn sie schon Leute wie mich als Kommandant zulassen..."
Selbstzweifel kamen bei Karasu auf, obwohl das eigentlich nicht seine Art war.
"Ich habe versagt. Sowohl im Kampf als auch als Shinigami. Wie kann ich jemals wieder in den Spiegel schauen?"
Die letzten Worte, die er von sich gegeben hatte, waren nur geflüstert. Vielleicht hatte der Taichou der 7. sie gehört, vielleicht nicht. Karasu war es egal, denn er hatte zu sich selbst gesprochen.

Plötzlich rappelte sich Karasu auf. Er durfte nicht in Zweifel verfallen. Er musste handeln. Er musste stärker werden. Und plötzlich hatte er eine genaue Vorstellung, wie. Es war gleichermaßen simpel wie effektiv: Seinen eigenen Stil entwickeln. Er drehte sich zu Toratsume-taichou und verneigte sich.
"Danke, Toratsume-san, ihr habt mir geholfen. Ihr habt euren eigenen Stil, ich muss meinen noch finden. Das nächste Mal, wenn wir Seite an Seite kämpfen, werde ich eine enorme Hilfe für Euch sein."
Mit einem Shunpo verschwand er in Richtung des Geländes der 3. Division.

tbc: Trainingsgebäude der 3. Division

Toratsume kratzte sich am Hinterkopf nachdem der Taichou der 3. Division voller Tatendrang davongezogen war. Der Taichou hatte ursprünglich noch auf der Liste Hono-Kun eine kleine Predigt über seinen Kampfstil gegen den Espada zu halten, doch schien sich dieser seiner Fehler bereits durchaus bewusst und letztlich war er erst vor Kurzem zum Kommandant befördert worden, musste also ohnehin noch Erfahrungen sammeln im Kampf, als Kommandant und im Umgang mit anderen Kommandanten. Zumindest stellte er nach dieser Niederlage die richtigen Fragen und schien sich selbst die richtigen Ziele zu setzen. Kamibi seufzte und dachte etwas zurück an seine Jugend, bevor er Kommandant war und ebenfalls in seinen Fähigkeiten versagt hatte. Der Tod seiner damaligen Kommandanten lag auch nach den hunderten Jahren noch schwer auf seinem Herzen, doch hatte ihm dieses Ereignis geholfen sich selbst über seine Grenzen hinaus anzutreiben, um diejenigen die ihm Nahe stehen verteidigen zu können, wenn es nötig war. Er dachte kurz an Takeshi-Taichou und Nier-Kun und er versuchte sich an diesen alten Grundsatz zu erinnern, den er wohl schon seit langem verdrängt hatte.

Die Barracke durch die er zuletzt gestürmt war, brach nun auch mit Grollen in sich zusammen und Toratsume starrte in seine recht Hand. Ja, es reichte wohl fürs erste. Was hatte Gintori-San noch einmal von ihm verlangt? Einen Bericht, der gegebenen Ereignisse. Er streckte noch einmal seine Brust und den Rücken und machte sich dann mit einem Shunpo auf den Weg in sein Büro, um dort den Bericht zu verfassen.

tbc: Büro des Taichou der 7. Division